Wie die Sueddeutsche heute in ihrer Online-Ausgabe berichtet, will die Korruptionseinheit der Staatsanwaltschaft in Stockholm die Vergabe des Nobelpreises an den deutschen Mediziner Harald zur Hausen (HPV-Virus) untersuchen.
Hinter der Preisvergabe vermutet man offenbar handfeste materielle Interessen:
In die Kritik geriet seine Auszeichnung, weil zwei Mitglieder des Nobelkomitees enge Verbindungen zum Pharmakonzern Astra Zeneca haben, der viel Geld mit Impfstoffen gegen HPV verdient.
Auch gegen andere Juroren wurden Vorwürfe wegen Bestechlichkeit laut: Die Staatsanwaltschaft Stockholm leitete in dieser Woche eine Voruntersuchung wegen Korruption ein, bei der es um China-Reisen von Mitgliedern der Jurys für die Preise in Medizin, Physik und Chemie geht.
Mir fällt es momentan eher schwer zu glauben, dass an den Vorwürfen etwas dran sein soll. Enge Verbindungen zu Pharmakonzernen sind bei fachkompetenten und international bekannten Juroren im Medizin-Bereich per se vermutlich nicht ungewöhnlich. Ich wage außerdem zu bezweifeln, dass sich ein Impfstoff wegen der Vergabe des Nobelpreises an den Entdecker der zugehörigen Krankheit bedeutend besser verkauft. Die Krankheit existiert schließlich auch ohne Nobelpreis…
Man wird abwarten müssen, was die Untersuchung der Stockholmer Beamten zu Tage fördert. Hoffentlich kommt es in den deutschen Medien nicht gleich zu einer Vorverurteilung – Storys über die “Pharma-Mafia” und ihre Vernetzungen kommen ja bekanntlich immer ganz gut an – und da in diesem Fall auch noch das sensible Impf-Thema berührt wird…
Die Impfgegner jedenfalls dürften sich über diese Meldung freuen. Ich sehe schon die Threads in den einschlägigen Foren: “Pharma-Mafia besticht das Nobelkomitee zwecks Werbung für HPV-Impfung” – natürlich mit mindestens fünf Ausrufezeichen…
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