“Wir bitten Sie, den Call in Ihrer Community weiterzuleiten. Papers können bis zur Deadline am 28.05. beim Review Board eingereicht werden. Falls Sie irgendwelche Unterstützung beim Booking benötigen, wenden Sie sich bitte an das Conference Team.”

(Aus einer E-Mail, die ich heute von einem Hochschulmitarbeiter erhielt)

Ist das jetzt gut oder schlecht? Ich meine, auf der einen Seite braucht man für die Arbeit im wissenschaftlichen Bereich das Englische ohnehin wie der Fisch das Wasser. Auf der anderen Seite stolpere ich manchmal schon über Texte, die von “denglischen” Wörtern so dermaßen durchsetzt sind, dass man sie schon zweimal lesen muss, um den Inhalt richtig zu erfassen. Warum dann den CfP nicht gleich in englischer Sprache rausgeben – den könnte man ja vermutlich viel leichter lesen und verstehen?

Was meint die SB-Community? Gibt es im Wissenschaftsbetrieb zuviel Denglisch?

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(Befragung erhebt keinen Anspruch auf Wissenschaftlichkeit oder Repräsentativität)

Kommentare (16)

  1. #1 Jörg Rings
    10. Februar 2009

    Auf keinen Fall, englisch ist die Wissenschaftssprache, denn Englisch ist international wie Wissenschaft. Wenn überhaupt gibt es zu viel Deutsch, tatsächlich wäre es am besten gewesen, die Mail gleich auf englisch zu verfassen.

  2. #2 Samin
    10. Februar 2009

    Auf jeden Fall, englisch ist die Wissenschaftssprache, denn Englisch ist international wie Wissenschaft. Aber trotzdem muss man sich nicht schämen oder uncool fühlen wenn man etwas auf Deutsch veröffentlicht, aber dann doch bitte ordentlich. Das der ein oder andere Fachausdruck vorkommt ist unvermeidbar, aber “Call”, “Paper” oder “Booking” sind eigentlich keine Fachausdrücke… aber das kommt vielleicht auch auf die Wissenschaft an…

  3. #3 Chris
    10. Februar 2009

    Warum dann den CfP nicht gleich in englischer Sprache rausgeben
    Du bist Dir dieser gewissen Ironie in diesem Satz schon bewusst?

  4. #4 Christian Reinboth
    10. Februar 2009

    @Chris: Alles Absicht natürlich 🙂 Gibt es überhaupt eine deutsche Abkürzung, die man stattdessen verwenden könnte? Mir ist jedenfalls keine bekannt…

  5. #5 Florian Freistetter
    10. Februar 2009

    “Gibt es überhaupt eine deutsche Abkürzung, die man stattdessen verwenden könnte?”
    Ich halt mich da raus – nicht dass die Übersetzer wieder wütend auf mich werden 😉

  6. #6 Ronny
    10. Februar 2009

    Ich würde sowieso alles auf Englisch schreiben, global. English ist so eine schöne einfache Sprache (die hat sogar Mr. Bush erlernt :). Es kann sich ja jeder seine eigene Sprache noch behalten, aber English als Amtssprache in Europa könnte ich mir gut vorstellen.

  7. #7 Chris
    10. Februar 2009

    CfP = Ruf nach Papieren… Hm… Schmeißt her eure Artikel?

  8. #8 Christian Reinboth
    10. Februar 2009

    @Florian: Stimmt, Du darfst Dir nichts mehr erlauben, Du wurdest ja bereits angezählt…

  9. #9 Saidiph ex omnes
    10. Februar 2009

    Ich glaube, es gibt einen unterschied zwischen den Wissenschaftsbegriffen auf englisch und dem Otto-normal-Pöbelenglisch.

    Wo das erste durchaus Usus ist und jeder was damit anfangen kann, ist das 2. wie üblich problematisch.

    Aber man muss sich auch fragen, was mit sowas erreicht werden soll? Ich glaube, mit Denglisch wird definitiv kein Akademiker ausgegrenzt, das Problem findet man eher bei weniger gebildeten.
    Was aber weiterhin bleibt, ist, dass Denglisch allerdings auch kein Niveau ist, auf dem sich ein standesbewusster Akademiker bewegen sollte.
    Fazit: Pro Fachbegriffe Contra Slang

  10. #10 lojbanist
    10. Februar 2009

    Wie waere es mit Lojban als Wissenschaftssprache? (: 😀 https://lojban.org

  11. #11 Anhaltiner
    10. Februar 2009

    @Ronny: Englisch als Amtssprache? Ich glaube aus Paris kommt da ein eindeutiges “Non!”

    @Christian: es stellt sich ja schon fast die Frage warum nicht von “Support” die Rede ist.

    An deutschen Hochschulen sollte ruhig weiterhin deutsch gesprochen und geschrieben werden dürfen. Internationalen Konferenzen können ja gerne auf englisch gehalten werden.

  12. #12 Padin
    10. Februar 2009

    Entweder oder. Denglisch ist nichts halbes und nichts ganzes. Mir kommt es vor, als ob jemand entweder damit prahlen will, englische Fachbegriffe zu kennen oder davon ablenken will, dass er nicht den ganzen Text ins englische übersetzen kann.

    Okay, bei vielen Begriffen, die mittlerweile eingedeutscht sind, kann man nichts machen. Aber so pseudo?

  13. #13 ali
    10. Februar 2009

    Wir bitten Sie, diesen Aufruf an Ihre Kollegen weiterzuleiten. Artikel können bis zum Ablauf der Frist am 28.05. beim dafür zuständigen Ausschuss eingereicht werden. Falls Sie irgendwelche Unterstützung beim Buchen benötigen, wenden Sie sich bitte an die Organisatoren.

    Ein helvetischer Versuch. Tut es weh?

    Nicht sonderlich hübsch, hätte aber kaum zu einem Blogeintrag geführt.

    Ich bin auch tendenziell für entweder oder, aber eine Sprache kann mit einer gewissen Flexibilität auch wachsen (das musste ich sagen, zu sehr nerve ich mich regelmässig über die konservativen Tendenzen der frankophonen diesbezüglich). Ein Team ist halt nicht eine Gruppe und ein Paper nicht unbedingt ein Artikel. Das ‘Booking’ hätte aber wirklich nicht sein müssen.

    Ein anderes Problem finde ich aber, dass viele meinen, sie würden Englisch können, aber genaugenommen nur Fachenglisch sprechen. Die Englische Sprache ist bei weitem nicht so einfach wie viele Wissenschaftler meinen.

  14. #14 GPB
    11. Februar 2009

    Hach, wie war das nochmal?

    Ein dummer Mensch verwendet fremdsprachliche Worte falsch, er kann es nicht besser, will sich aber profilieren.
    Ein intelligenter Mensch verwendet fremdsprachliche Worte richtig.
    Ein wirklich intelligenter Mensch verwendet keine Fremdsprache – er kann seine eigene…

    Oder so ähnlich.

  15. #15 Nico
    11. Februar 2009

    Ich wüsste gar nicht, wie ich “Paper” ins Deutsche übersetzen sollte…
    Hab heute gemerkt, dass ich in meinem Studium zu viel Englisch lese. Ich hab im Seminarvortrag gesagt, dass eine Gleichung “hält”…

  16. #16 Jörg Rings
    11. Februar 2009

    Früher sagte man glaube ich “Aufsatz” statt Paper, liest man selten heute auch noch. Finde ich grausam…