Der grüne Bundestagsabgeordnete Hans-Joachim Fell, der vergangene Woche auch beim Berliner Lichtsmog-Panel dabei war, hat heute die Ergebnisse einer kleinen Anfrage an die Bundesregierung zur Sicherheit von EDV-Anlagen in Atomkraftwerken ins Netz gestellt.
Das folgende “Highlight” erlaube ich mir mal zu posten, bevor ich wieder zurück an meine Daten muss (werte gerade eine Online-Erhebung mit NSDstat aus – schönes Programm):
Die Frage:
Welche Fälle sind der Bundesregierung international bekannt, bei denen Computersysteme von Atomkraftwerken mit schädlichen Programmen […] infiziert wurden, und gab es dabei auch Fälle, in denen diese Programme bzw. Programmteile dazu beigetragen haben, dass die Performance des Kraftwerks bzw. von Kraftwerksteilen wie dem Computersystem von deren Standard-Performance abwich?
Die Antwort:
Der Bundesregierung ist ein Fall im Ausland bekannt, in dem in einem Kraftwerk der Anlagen-Prozessrechner mit einem Computervirus infiziert war. Dadurch war zunächst das Anzeigesystem für Sicherheitsparameter beeinträchtigt und fiel für einige Stunden aus. Ebenfalls war der Anlagen-Prozessrechner für ca. 6 Stunden nicht verfügbar. Die automatisierten Sicherheits- und Betriebsfunktionen der Anlage waren hiervon nicht beeinträchtigt.
Die Schadsoftware drang über eine ungeschütze Datenverbindung ein und nutzte eine nicht rechtzeitig geschlossene Sicherheitslücke eines Datenbank- programms. Entsprechende Software zum Schließen der Lücke war verfügbar.
Schön zu sehen, dass die leidigen Software-Sicherheitsupdates in zumindest einem AKW ebenso ernst genommen werden, wie traditionell bei den meisten Privatanwendern.
Das Original-Antwortdokument gibts via Fells Twitter-Account.
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