Wer noch einen Beweis dafür braucht, dass sich Astrologie mehr und mehr als allgemein akzeptierte Entscheidungshilfe im Wirtschaftsbereich etabliert, findet ihn heute in einer Pressemitteilung des Oberpfälzer Regionalmarketings.
Auf die Mitteilung selbst werde ich nicht verlinken, auch den Namen des Unternehmens möchte ich bewußt aus dem Spiel lassen – immerhin soll auf den ScienceBlogs nicht gegen Unternehmen gestänkert, sondern zum kritischen Denken angeregt werden. Und ins Grübeln kann man schon kommen, wenn man liest, dass es inzwischen Firmen gibt, die Mitarbeiter nach Sternzeichen einstellen, dass Bildungsträger Seminare zur astrologischen Jobsuche angeboten werden und dass immer mehr Banker sich von Astrologen beraten lassen.
Und nun das: In der Selbstdarstellung eines in der Oberpfalz angesiedelten mittelständischen Unternehmens mit knapp 100 Mitarbeitern, welches hauptsächlich Gehäusesysteme für den Elektrotechnik- und den IT-Bereich fertigt, stolpere ich heute über dieses Highlight:
[S]ie übernimmt in der Firma nicht nur die Logistikkoordination und das Marketing, sondern hält ebenfalls Team-Coachings zur besseren Kommunikation und Motivation der Mitarbeiter im Betrieb ab. Mit einer Kombination aus BWL-Studium, Astrologie-Studium und Life-Coach-Ausbildung beleuchtet *** die Firmenthemen sowohl aus wirtschaftlicher als auch aus astrologischer und ganzheitlicher Perspektive.
Vermittelt diese Aussage Vertrauen in die Kompetenz eines Geschäftspartners? Was soll man davon halten, wenn ein Unternehmer einem mitteilt, dass geschäftliche Entscheidungen auf der Basis astrologischer Überlegungen getroffen werden? Warum um alles in der Welt wird mit solchen Aussagen um potenzielle Kunden geworben?
Oder sollte sich gar die Astrologie als Alternativmethode zur Entscheidungsfindung im geschäftlichen Bereich etablieren? In wie vielen deutschen Unternehmen schaut man eigentlich inzwischen in die Sterne, wenn wichtige Entscheidungen anstehen?
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