Im Film “2012” führt der Ausbruch eines so genannten “Supervulkans” im Yellowstone National Park zu weltweiten Verwüstungen. Aber gibt es überhaupt einen Vulkan im Yellowstone Park – und mit welchen Folgen wäre bei einem Ausbruch zu rechnen?
Bei der ganzen Panikmache, die momentan um das “Weltuntergangsdatum” 2012 generiert wird, und den vielen unsinnigen Theorien, die um dieses Thema kursieren, kann man Roland Emmerich zur Auswahl seines Film-Desasters im Grunde nur gratulieren (so man dem neuen Trailer diesbezüglich trauen kann), denn immerhin ist nicht völlig auszuschließen, dass der Yellowstone-Vulkan eines Tages tatsächlich ausbricht. Marketingstrategisch halte ich das für einen cleveren Schachzug, da sich das wissenschaftliche Assessment “unwahrscheinlich, aber nicht völlig auszuschließen” im Zuge der mit dem Kinostart zu erwartenden Berichterstattung sicher gut verkaufen wird – allein schon deshalb, weil “unwahrscheinlich” in der öffentlichen Wahrnehmung etwas ganz anderes bedeutet als im wissenschaftlichen Sprachgebrauch.
Sozusagen als “Public Service Announcement” sei an dieser Stelle für alle Kinobesucher, die nach “2012” und “Supervulkan” googlen, darauf verwiesen, dass es keinen plausiblen Grund für die Annahme gibt, dass ein solcher Ausbruch ausgerechnet im Jahr 2012 (oder sogar am 21. Dezember) stattfinden könnte. Tatsächlich besteht nach Aussagen des US Geographical Survey im Yellowstone Park lediglich eine (jährliche) Chance von gerade mal 0.00014% für einen katastrophalen Ausbruch der VEI-Stärke 8 (VEI = Volcanic Explosivity Index). Darüber hinaus wäre im Falle eines Ausbruchs zwar mit schweren Verwüstungen in Nordamerika zu rechnen (und sicher bliebe auch das globale Klima nicht unbeeinflusst) – der Weltuntergang stünde uns allerdings selbst dann mit Sicherheit nicht bevor.
Mehr Informationen zu vulkanischen Aktivitäten im Yellowstone-Park finden sich auf der Webseite des USGS, darüber hinaus sei auf den folgenden Ausschnitt der BBC-Doku “End Day” verwiesen. “End Day” ist übrigens ein Film, den man allein aufgrund der ironischen Rahmenhandlung jedem Weltuntergangs-Interessierten empfehlen kann – immerhin arbeitet der Hauptcharakter an einem LHC-ähnlichen Teilchenbeschleuniger, und wird auf dem Weg zu einem weltzerstörenden Experiment wiederholt durch andere Katastrophen – wie eben den Supervulkan – aufgehalten. Am Ende des Films erklärt dann LHC-Physiker Brian Cox, warum all diese Katastrophen mit einer viel größeren Wahrscheinlichkeit eintreten, bevor durch ein Experiment am LHC tatsächlich ein Schwarzes Loch entsteht…
Empfehlenswerte Informationsquellen zum Yellowstone-Vukan:
- https://de.wikipedia.org/wiki/Yellowstone_(Vulkan)
- https://www.naturgewalten.de/2yellowstone.htm
- https://volcano.wr.usgs.gov/yvostatus.php
- https://volcanoes.usgs.gov/yvo/
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