Entweder das, oder aber sie ist dort, wo man sie eigentlich vermuten würde, noch gar nicht richtig angekommen. Interessante Einblicke in den Arbeitsalltag der Investmentbanker im Frankfurter Bankenviertel liefert ein Bericht des ARD-Magazins “Report Mainz”.
Ist das nicht ein sehr polemischer Beitrag? Natürlich. Ist es fair, in einer Bar zu filmen und daraus Rückschlüsse auf einen ganzen Berufsstand zu ziehen? Natürlich nicht. Wäre die Sendezeit nicht besser angelegt gewesen, hätte man über die Hintergründe der Krise und die Gefahren von Spekulationsblasen berichtet, anstatt über Banker-Partys? Möglicherweise ja.
Trotzdem fand ich den Bericht in zweierlei Hinsicht erhellend. Erstens hat er mir mal wieder deutlich vor Augen geführt, dass man offenbar nicht in jeder Branche die Sorgen um die eigene finanzielle Existenz kennt, die in der Forschung allgegenwärtig sind. Zweitens zeigt er zwar auf polemische aber gerade dadurch überdeutliche Weise, was zumindest mit einem Teil der gigantischen Steuersummen geschieht, die nicht nur unser Staat zur Rettung des angeschlagenen Bankenwesens investiert hat. Und während hier auf den ScienceBlogs in der vergangenen Woche heftig diskutiert wurde, ob die bemannte Raumfahrt den Steuerzahler am Ende nicht doch zuviel kostet, werden eben jene Steuergelder kaum 30 Kilometer vom ESA-Hauptquartier entfernt in gesellschaftlich sehr viel irrelevantere Dinge investiert…
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