Zurzeit bearbeitet eine Gruppe aus Stadtplanern und homöopathischen Ärzten das Testfeld Ludwigstraße, das städtebauliche und soziale Probleme aufweist. Dabei wird einerseits geprüft, ob homöopathische Instrumente (Anamnese, Impulssetzung nach dem Ähnlichkeitsprinzip, Verlaufs- beobachtung) neue methodische Zugänge für die Stadtplanung liefern können. Andererseits werden an der Ludwigstraße praxisbezogen „homöopathische Impulse” gesetzt mit dem Ziel, Reaktionen bei den Bewohnern zu erzeugen, um Lösungsansätze zu formulieren.
Wie viele öffentliche Mittel für dieses Vorhaben von Stadt, Land oder Bund bereitgestellt wurden, konnte ich leider nicht in Erfahrung bringen.
Update II (14.10): Besten Dank an Welt-Kolumnist Michael Miersch für den Linktipp.
Update III (14.10): Weitere Infos zum Homöopathie-Master:
Professor Weiß informierte darüber, dass die Otto-von-Guericke-Universität ab dem Wintersemester 2010 / 11 in Köthen einen zweijährigen berufsbegleitenden Master-Studiengang Homöopathie einrichten wird. Dieser richtet sich an Mediziner und Apotheker in Deutschland und aller Welt, die sich auf diesem Gebiet weiterbilden wollen. Dabei werde die Uni eng mit dem Deutschen Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) zusammenarbeiten.
Bei den Schulmedizinern an der Magdeburger Universität habe das Vorhaben kritische Diskussionen ausgelöst, räumte Prorektor Weiß ein. Auch er als Naturwissenschaftler sei bei den ersten Kontakten mit dem DZVhÄ skeptisch gewesen. “Aber Homöopathie führt zu Heilerfolgen”, stellte er fest. Es sei jedoch unklar, auf welche Weise das geschieht. “Wir wollen den homöopathischen Ärzten solide Werkzeuge in die Hand geben und sie befähigen, die Ergebnisse ihrer Arbeit kritisch zu bewerten”, beschrieb Weiß das Anliegen des Studiengangs. “Köthen ist das Mekka der Homöopathie. Da wäre es unsinnig, wenn dieser Studiengang nicht von einer Universität des Landes Sachsen-Anhalt begleitet würde”, stellte der Prorektor fest.
Update IV (14.10): Und noch ein Linktipp, der mich via E-Mail erreichte (keep ’em coming): An der Uni Magdeburg lief bis Anfang diesen Jahres ein zweijähriges Drittmittelprojekt zur “Integration von Naturheilverfahren/Homöopathie in die medizinische Ausbildung”
Update V (19.10): Wie die Mitteldeutsche Zeitung berichtet, sieht sich Köthen mit der Bibliothek auf dem besten Wege zum “Mekka der Homöopathie” zu werden:
Schon deshalb, weil das Haus mit der Bibliothek Köthen noch stärker zum Mekka der Homöopathie machen wird. Dafür kann Sabine Radtke, die im Auftrag des Deutschen Zentralvereins homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) die Bibliothek betreut, schon jetzt Indizien aufzählen. Am Mittwoch seien Vertreter der Gesellschaft zur Förderung der homöopathischen Heilkunst aus Hameln in der Bibliothek zu Gast gewesen und waren sehr angetan von dem, was sie gesehen haben. […] Auch Hans-Werner Thote, Vorsitzender des Köthener Hahnemann-Lutze-Vereins, sieht die Stadt auf einem guten Weg, zur wahren Heimstatt der Homöopathie zu werden. “Zu 80 Prozent sind wir schon dort, wo wir ankommen möchten”, sagt Thote. Die Bibliothek mit ihren Möglichkeiten auch als Veranstaltungsort soll dazu künftig einiges beitragen.
Update VI (23.10): Die erste Stellenausschreibung ist raus:
Im Rahmen eines geplanten gebührenpflichtigen Weiterbildungs-Masterstudiengangs “Wissensentwicklung und Qualitätsförderung in homöopathischer Medizin (Integrated Practice in Homeopathy) (M.A.)”
ist an der Otto-von-Guericke-Universität die Stelle einer/ eineswissenschaftlichen Mitarbeiterin / Mitarbeiters
zum nächstmöglichen Zeitpunkt für zunächst ein Jahr zu besetzen.
Interesse und Erfahrungen an/mit Homöopathie sind erwünscht.
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