In der Homöopathie-Stadt Köthen wurde dieser Tage ein ausschließlich homöopathisch praktizierender Arzt aus Berlin durch Bürgermeister Zander persönlich begüßt – und gab hochinteressante Einblicke in die Wirkweise homöopathischer Mittel. Diese wirken nämlich von Stadt zu Stadt völlig unterschiedlich – je nach Beschleunigungsgrad der Einwohner.
Eigentlich wollte ich im neuen Jahr vom Homöopathie-Thema ja die Finger lassen (und werde es auch größtenteils tun) – aber dieses Interview in der Mitteldeutschen war dann doch zu kurios, als dass ich es einfach hätte überlesen können:
Mittwoch und Donnerstag gehören vorzugsweise der Köthener Praxis. Der Rest der Woche jener in Berlin. Mehr Abwechslung könne er sich gar nicht vorstellen, lacht Laurentius und schildert, dass die in der Millionenstadt lebenden Menschen durchaus andere Beschwerden hätten als jene in Köthen und Umgebung. Sogar die Medikamente würden hier und da andere Wirkmechanismen zeigen. Der 44-jährige vierfache Vater und Ehemann einer homöopathischen Heilpraktikerin kann sich das nur schwer erklären; es könnte etwas mit “entschleunigter Lebensweise” zu tun haben. Aber Genaues wisse er eben auch nicht.
Die Welt der Alternativmedizin ist manchmal schon kurios. Da behauptet ein Arzt allen Ernstes, das gleiche Medikament würde in verschiedenen Städten unterschiedlich wirken – und betont darüber hinaus, dass er nicht mal so genau wüsste wieso. Und trotzdem stehen die Patienten Schlange:
Es sei gleichermaßen erstaunlich wie faszinierend, wie groß der Zuspruch ausfalle. Vom Azubi bis zur 90-Jährigen – alle kämen sie und würden dabei nicht selten weite Wege auf sich nehmen.
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