Bevor ich in die Weihnachtsfeiern aufbreche, habe ich noch einen phantastischen Lesetipp, über den ich bei der Suche nach Weihnachtsgeschenken in meinem Wernigeröder Lieblings-Antiquariat gestolpert bin…
Bei diesem Titel konnte ich einfach nicht widerstehen:
Die Paläo-Seti-Interpretation des Buchs Hesekiel ist bekanntlich ein alter Hut, der noch von Charles Hoy Fort, dem Urvater der Prä-Astronautik stammt. Dass es auch Autoren gibt, die Passagen aus dem Neuen Testament im “Däniken-Stil” interpretieren, war mir allerdings neu, weshalb ich mich als bekennender Science Fiction-Freund schon darauf freue, mir dieses Exemplar der dritten Auflage eines Buchs von Eric Norman aus dem Jahr 1970 über die Weihnachtsfeiertage zu Gemüte zu führen (der SPIEGEL-Ausgabe vom Dezember 1973 zufolge lag die Gesamtauflage in Deutschland immerhin bei stolzen 42.000 Exemplaren).
Die Paläo-Seti-Auslegung des NT (die sich offenbar nicht gehalten hat, immerhin hält Däniken noch heute Vorträge über Hesekiel, während man von “Jesus dem Astronauten” nichts mehr hört…) baut auf der Himmelfahrts-Passage aus der Apostelgeschichte auf:
“Die Fliegende Untertasse wird an dieser Stelle ganz deutlich. Es heißt: Er wurde hinaufgetragen in den Himmel, und eine Wolke verbarg ihn ihren Blicken. Der Text sagt nicht, dass er von allein in den Himmel aufstieg.
Er wurde hinaufgetragen. Das liest sich so, als ob jemand oder etwas ihn hinaufnahm. Dies könnte ein Raumschiff gewesen sein. Als es aufgestiegen war, verschwand es hinter einer Wolke von Staub und Düsengasen und war den Blicken der anderen verborgen.”
Wenn das nicht eine vergnügliche Urlaubslektüre zu werden verspricht – vielleicht schreibe ich im Januar ja mal eine ausführliche Rezension…
Eine Passage ist mir beim ersten Durchblättern allerdings ins Auge gesprungen. Im ersten Kapitel wird ein Vortrag zitiert, den Carl Sagan angeblich auf dem Jahrestreffen 1966 der American Astronautical Society gehalten hat:
“Die Erde mag viele Male von verschiedenen galaktischen Zivilisationen besucht worden sein, vielleicht in der Größenordnung von 10.000 Mal während der gesamten geologischen Zeit. Es ist keineswegs ausgeschlossen, dass von diesen Besuchen her noch Gegenstände oder Werkzeuge existieren oder sogar irgendeine Art interstellarer Landeplatz innerhalb des Sonnensys- tems aufrecht erhalten wird, um nachfolgenden Expeditionen als Ausgangs- basis zu dienen (möglicherweise automatisch funktionierend).”
Da bin ich eher skeptisch – kann das wirklich aus einer Rede von Carl Sagan stammen? Ich konnte den Vortrag von 1966 – zumindest ad hoc – nirgendwo im Internet finden – vielleicht fällt ja doch noch jemandem eine Möglichkeit ein, den Text zu verifizieren (oder zu de-verifizieren). Gibt es vielleicht noch einen anderen Carl Sagan, der 1966 vor der AAS referiert haben könnte – oder ist das Zitat einfach nur “out of context”?
Vielleicht lässt sich das Rätsel ja während der Feiertage lösen…
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