Nun habe ich wegen meiner aktuellen – rein arbeitsbedingten – Schreibpause doch glatt das dreijährige Bestehen des Blogs verpasst. Am 24. Januar 2008 erschien der erste Blogpost im “Frischen Wind”. Es folgten 397 – jetzt 398 – Artikel mit immerhin 5.659 Kommentaren. Der Publikumsrenner schlechthin: Ein explodierendes Windrad.
Mit der Herausgabe von Zugriffszahlen sind wir bei den ScienceBlogs ja eher zurückhaltend, trotzdem habe ich mal das Analytics-Konto durchgesehen um festzustellen, welche meiner Artikel in den vergangenen drei Jahren am häufigsten gelesen wurden. An oberster Stelle steht dabei ausgerechnet ein Mini-Posting über den Kollaps einer Windturbine, das ich in meinem zweiten Monat bei den ScienceBlogs verfasst hatte, und das dann aufgrund eines Links bei FOCUS Online in wenigen Stunden zehntausende Male aufgerufen wurde…
1. Kollaps einer Windturbine
2. Regividerm im Selbstversuch
3. 2012 und der Supervulkan
4. Neuschwabenland – Hitlers Basis in der Antarktis
5. Ein riesiges Karstloch – mitten in Guatemala City
6. Zum Selbstverständnis der Wikipedia-Community
7. Sachsen-Anhalt investiert 2,6 Millionen in Homöopathie
8. Wann spricht man vom Umkippen eines Sees?
9. Kann ein Atheist ein ethischer Mensch sein?
10. Paul die Orakelkrake – mathematisch betrachtet
Beim Anblick dieser Top10 kommen mir verschiedene Gedanken: Zunächst einmal finde ich es großartig, dass der einzige dieser 397 Artikel, den meine Ehefrau Mirjam verfasst hat – ihr Erfahrungsbericht zu Regividerm – direkt auf dem zweiten Platz gelandet ist. Vielleicht ein Zeichen dafür, dass dieses Blog mehr Leser hätte, wenn ich es an meine Frau abgeben würde – auf jeden Fall aber ein Zeichen dafür, dass das vermeintliche Wundermittel gegen Neurodermitis noch immer viele Menschen beschäftigt, immerhin ist der Artikel nach wie vor jeden Monat in meinen Top5… Ein wenig betrüblich stimmt es mich natürlich, dass es nur ein Artikel zu meinem eigentlichen Kernthema – dem Umweltschutz – in die Liste der meistgelesenen Blogposts geschafft hat: Warum kippen Gewässer um?
Auch von den aufwändigen Artikeln aus der letzten Zeit – zu Neuschwabenland, Pruitt-Igoe, der Londoner Smog-Katastrophe von 1952 und den Tuskegee-Experimenten – findet sich zu meinem Bedauern gerade mal ein Blogpost unter den Top10 – eine Statistik, die sich nicht einmal verbessert, wenn man die Top20 oder die Top30 betrachtet… Für 2011 habe ich mir trotzdem vorgenommen, mindestens einmal alle drei Monate einen umfassenden Artikel zu einem historischen Thema zu verfassen, wobei meine Zeit zum Bloggen momentan aufgrund mehrerer neuer Projekte und diverser Deadlines für mein Fernstudium leider ziemlich knapp ist* – der letzte Post ist ja auch schon wieder drei Wochen alt… (für morgen habe ich dafür gleich noch einen Artikel in der Pipeline)
Alles in allem macht mir das Schreiben nach wie vor Spaß, auch wenn ich mehr und mehr das Gefühl habe, dass ich häufiger über meine eigentliche Arbeit beziehungsweise über Themen aus dem Umweltbereich (Stichwort “Frischer Wind”) schreiben sollte, anstatt alle möglichen Themen links und rechts am Wegesrand aufzugreifen. Vielleicht versuche ich das ja in den nächsten Monaten mal und sehe wie es läuft… Vorschläge zur Weiterentwicklung des Blogs sind mir auf jeden Fall – wie auch in den letzten Jahren – jederzeit herzlich willkommen.
Wenn sich also etwas ändern sollte oder verbessern ließe – immer raus damit!
Ähnliche Probleme haben glücklicherweise auch andere – da weiß ich wenigstens, dass ich nicht der einzige ScienceBlogger bin, der sich damit äußerst schwertut, halbfertige Artikel einzustellen (oder längere Blogpausen einzulegen).
Kommentare (10)