Die 1773 von Charles Messier entdeckte, spiralförmige Whirlpool-Galaxie (M51 bzw. NGC 5194/5195) ist für jeden Amateurastronomen ohnehin ein echter “Hingucker”. Seit einigen Wochen gibt es allerdings etwas ganz Besonderes zu sehen: Eine neue* Supernova.
Entdeckt wurde sie am 31. Mai diesen Jahres durch den Amateurastronomen Amédée Riou – wie bereits bei “Hannys Voorwerp” also eine von diesen coolen Amateurentdeckungen, die mittlerweile natürlich auch die Fachwelt fasziniert. Der aktuelle wissenschaftliche Stand der Dinge findet sich bei Carolin Liefke in den Kosmologs:
Die inzwischen mit der Bezeichnung SN 2011dh versehene Supernova erreichte eine Helligkeit von knapp 13.5 Größenklassen, so hell also in etwa wie die Pluto. Unter guten Beobachtungsbedingungen war sie demnach mit einem typischen Amateurfernrohr von 20cm Öffnung zu sehen. […] Anhand ihres Spektrums konnte [man] feststellen, daß es sich bei SN 2011dh um eine Supernova vom Typ II handelt, also die “normale” Explosion eines einzelstehenden massereichen Sterns am Ende seines Lebens.
Warum ich darüber blogge? Weil mich heute dies tolle Supernova-Foto von Utz Schmidtko erreicht hat, dem Vorsitzenden des Sankt Andreasberger Sternwarten-Vereins, bei dem ich selbst seit geraumer Zeit Mitglied bin, und über dessen Aktivitäten ich hier, hier und hier schon berichtet hatte. Die Supernova ist der in der linksseitigen Spirale durch das weiße Halbkreuz markierte helle Lichtpunkt.
Die Supernova konnte kurz nach ihrem Auftauchen mit einer scheinbaren Himmelshelligkeit bei 14mag (Magnituden) auch mit einfachen Teleskopen gut beobachtet werden, inzwischen ist ihre Helligkeit aber nach einem Peak bei 12mag am 19. Juni schon wieder gesunken, was die Beobachtung erschwert. Die gute Nachricht für alle Astronomie-Interessierten aus dem Harz ist, dass wir beim zweiten Sankt Andreasberger Teleskop-Treffen (STATT) Ende des Monats mehrere Profi-Teleskope in Sankt Andreasberg beisammen haben werden, so dass auch jeder Amateur (so wie ich) die Gelegenheit bekommt, die Nova mit eigenen Augen zu sehen. Und wem das als Teilnahmegrund noch nicht ausreichen sollte, der sei – Vorsicht Schleichwerbung – noch auf unser Rahmenprogramm verwiesen: Neben meiner Wenigkeit (ich werde zum Thema Sternenparks referieren) sind auch die beiden Scilogger Carolin Liefke und Jan Hattenbach mit spannenden Astro-Vorträgen von der Partie, zudem wird Dr. Andreas Hänel von der VdS die Ergebnisse seiner Lichtsmog-Messungen im Harz vorstellen und es gibt Referate zu vielen coolen Themen – vom Betrieb eines Planetariums über das Funktionsprinzip von Sonnenuhren bis hin zur Astrofotografie für Anfänger…
Wer also vom 29. auf den 31. Juli Zeit und Lust hat, sollte sich überlegen, nach Sankt Andreasberg zu kommen. Und dann wird gemeinsam über die Supernova gestaunt!
* Bevor jemand an der Formulierung Anstoß nimmt: Wirklich “neu” ist die Supernova natürlich nicht, da das Licht aus der Whirlpool-Galaxie über 30 Millionen Jahre zu uns unterwegs ist. Zu sehen ist sie bei uns allerdings erst seit Mai…
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