Hier im „Frischen Wind” und anderswo auf den ScienceBlogs wurde ja bereits häufig über Öffentlichkeitsarbeit in der Wissenschaft diskutiert: Wie viel Pressearbeit sollten Forscher betreiben? Wie baut man die Medienarbeit für ein Forschungsprojekt oder ein Institut auf? Diesen und vielen anderen Fragen möchte ich mich im Rahmen eines neuen Blog-Projekts widmen – gemeinsam mit einem Vollprofi in Sachen Wissenschaftskommunikation.
Reiner Korbmann kann auf eine beeindruckende Karriere im Wissenschafts- und Technik-Journalismus zurückblicken: Als Chefredakteur der CHIP leitete er das einstmals größte deutsche IT-Magazin, elf Jahre stand er zudem als Chefredakteur einem der ältesten und meistverkauften deutschen Wissenschaftsmagazine – bild der wissenschaft – vor. Seit zehn Jahren leitet Korbmann als Geschäftsführer die Kommunikations-Agentur Science & Media, zu deren Kunden unter anderem die Bayer AG, das BMBF und die Max Planck-Gesellschaft gehören. Und vor einigen Monaten ist er dann auch noch unter die Blogger gegangen – sein Blog „Wissenschaft kommuniziert” wird dem einen oder anderen Wissenschaftsblog-Leser vermutlich ja bereits aufgefallen sein. Falls nicht: Am besten einfach mal reinlesen.
Auf diesem Blog wollen wir nun im Rahmen mehrerer Frage-Antwort-Runden versuchen, eine neue PR-Strategie für die 2006 von mir mitgegründete HarzOptics GmbH zu entwickeln, die als An-Institut der Hochschule Harz insbesondere in den Bereichen LED-Außenbeleuchtung, optische Mess- und Nachrichtentechnik sowie Beleuchtungsplanung forscht (über unser LED-Selektionssystem hatte ich ja hier schon einmal berichtet, ebenso über unsere Arbeit mit der Beleuchtungsplanungs-Software DIALux). Bereits seit einigen Monaten überlegen meine Kollegen und ich, wie man unsere bisherige (nicht erfolglose aber eben auch nicht grandiose) Öffentlichkeitsarbeit in neue Bahnen lenken könnte – beispielsweise durch die verstärkte Professionalisierung unserer Pressearbeit oder den Relaunch unseres Blogs.
Vor diesem Hintergrund war ich natürlich sofort Feuer und Flamme, als Reiner Korbmann mich zu Jahresbeginn mit der Idee ansprach, aus eben dieser Überarbeitung unserer Pressearbeit ein öffentliches Blog-Projekt zu kreieren. Dies wird für uns zwar damit verbunden sein, dass wir den einen oder anderen sonst eher unsichtbaren Aspekt unserer Arbeit transparent machen müssen (etwa die Zugriffszahlen auf unsere Webseiten oder ein paar offene Worte zu der Frage, welche Maßnahmen der Öffentlichkeitsarbeit in den letzten Jahren funktioniert haben, und welche ein Schlag ins Wasser waren) – die Chance, den einen oder anderen auf unsere Situation zugeschnittenen Hinweis von einem versierten Profi zu erhalten, macht diesen Makel jedoch leicht wieder wett, zumal wir als (teilweise) öffentlich geförderte Einrichtung ja ohnehin transparent arbeiten und nichts zu verbergen haben.
In diesem Sinne freue ich mich auf einen fruchtbaren Gedankenaustausch in diesem Blog und drüben bei „Wissenschaft kommuniziert” – und hoffe natürlich, dass der eine oder andere Leser, der sich vielleicht in der ähnlich unkomfortablen Situation befindet, als Wissenschaftler – und eben nicht als Presse-Profi – quasi „nebenbei” noch Medienarbeit mitgestalten zu müssen, ein paar brauchbare Anregungen aus unserem Dialog mitnimmt. Fragen sind dabei natürlich in beiden Blogs jederzeit gestattet und werden – wo passend – gerne ins Projekt eingebaut. Die Projektbeschreibung ist bereits vergangene Woche in „Wissenschaft kommuniziert” erschienen, diese Woche geht es mit der ersten Fragerunde – zu unseren Zielgruppen und wesentlichen Alleinstellungsmerkmalen – weiter.
Ich jedenfalls bin schon mal gespannt, wie sich das Projekt so entwickelt…
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