Wenn ihr im Studium nie mit statistischen Fragestellungen konfrontiert wurdet, ihr (oder aber euer Professor) es aber dennoch für eine interessante Idee haltet, eine Abschlussarbeit noch durch eine empirische Untersuchung aufzuwerten (eigentlich nie verkehrt), habt ihr gute Chancen, dass euer Betreuer euch gestattet, dass ihr euch bei der Planung und Auswertung etwas unter die Arme greifen lässt. Entscheidend ist, dass ihr eurem Betreuer offen und ehrlich sagt, in welchen Bereichen ihr Defizite habt, wo ihr Unterstützung benötigt und worin eure Eigenleistung bei der Analyse besteht.
Jede rechtlich saubere Betreuung setzt voraus, dass (a) die Betreuer informiert und einverstanden sind, (b) die Beratung in klaren Grenzen verläuft (Hilfe zur Selbsthilfe) und euch nicht so viel Arbeit abgenommen wird, dass die Hauptleistung nicht mehr bei euch liegt und (c) die Tatsache, dass eine Unterstützung stattfand, im Auswertungsteil der Arbeit vermerkt wird. Wenn diese Rahmenbedingungen eingehalten werden, ist alles in Ordnung. Jeder „Statistik-Berater”, der darauf keinen Wert legt oder euch anbietet, gegen ein höheres Entgelt mal über das eine oder andere „hinwegzusehen”, erweist euch und eurer Arbeit einen Bärendienst. Schlicht und ergreifend.
Zusammengefasst kann man sagen: Verhaltet euch bitte einfach anständig – dann könnt ihr auch ruhig schlafen und müsst euch nie irgendwelche Sorgen darüber machen, dass so eine „externe Beratungsnummer” doch irgendwann mal auffliegen könnte. Kernstück einer jeden wissenschaftlichen Abschlussarbeit ist die eigenständige Leistung – und die kann und darf man einfach nicht outsourcen. Ganz einfach. Vielen Dank.
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