Eines meiner Lieblingsbücher ist und bleibt Carl Sagans “Blauer Punkt im All” (“Pale Blue Dot”), das ich zum ersten Mal als Schüler (gemeinsam mit “Contact” und “Demon-Haunted World” – beides ebenfalls absolut großartige Bücher) lesen durfte, und das bis heute in verschiedenen Ausgaben meinen Bücherschrank ziert. Carl Sagans Werke sind auch nach zwei Jahrzehnten (“Pale Blue Dot” erschien 1994) noch so mitreißend, dass ich mich bei aktuellen Berichten über Forschungsprojekte manchmal unwillkürlich frage, wie Sagan heute wohl moderiert, erklärt und junge Menschen für die Wissenschaft begeistert hätte (WWCSS – What would Carl Sagan say?). Man stelle sich hierfür nur eine Cosmos-Sondersendung zur Philae-Landung mit Sagan vor, der in diesem Jahr 80 geworden wäre – wie großartig wäre die wohl gewesen?
Umso mehr freut es mich natürlich, dass Sagan auch heute noch so viele begeisterte Anhänger hat, die seine Arbeit in Artikeln, Videos, Podcasts und Comics würdigen. Ein besonders schönes Beispiel zu einer besonders schönen Passage aus “Pale Blue Dot” (dem Einleitungskapitel über die Menschen als ewige Wanderer) verdanken wir seit kurzem dem schwedischen Visual Effects-Spezialisten Erik Wernquist, der Sagans Stimme als Voice-Over verwendet. Fantastisch!
(Hinweis: Unbedingt im Vollbild (Icon rechts unten) anschauen!)
Wanderers – a short film by Erik Wernquist from Erik Wernquist on Vimeo.
“Trotz aller materiellen Vorteile macht uns das sesshafte Leben unruhig und unzufrieden. Selbst nach vierhundert Generationen in Dörfern und Städten haben wir die Wildnis nicht vergessen. Ganz leise hören wir ihren Ruf immer noch in uns. Unseren Fernreisen haftet daher eine gewisse Romantik an. Dieses Fernweh wurde vermutlich durch natürliche Auslese als ein wesentliches Element zum Überleben herausgebildet. Lange Sommer, milde Winter, reiche Ernten, jede Menge Spaß [eigentlich Wild – siehe Kommentar von Elazar] – nichts davon bleibt ewig. Wir können die Zukunft nicht vorhersagen. Katastrophen treten überraschend ein und treffen uns unvorbereitet. Unser Leben, das Leben unserer Familie, ja das Leben unserer ganzen Spezies ist wahrscheinlich einigen wenigen rastlosen Wanderern zu verdanken, die, getrieben von einer unbegreiflichen und unfassbaren Sehnsucht, nach unbekannten Ländern und neuen Welten aufbrachen.”
– Carl Sagan, Blauer Punkt im All (1994), Kapitel 1: Wanderer – Eine Einführung
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