In der Weihnachtsnacht des Jahres 2003 sollte die ESA-Sonde “Beagle 2” auf der Oberfläche des Mars landen, um dort in Bohrproben nach Spuren von Leben zu suchen. Nach Abtrennung von ihrer Muttersonde ging “Beagle 2” jedoch beim Landeanflug auf den Planeten verloren, wobei bis heute unklar ist, ob die Sonde über dem Mars abgestürzt ist und zerstört wurde, oder ob es während der Landung zu einer Beschädigung kam, die eine weitere Kontaktaufnahme verhinderte. Fotos der Marsoberfläche, die zwei Jahre nach der missglückten Landung durch den NASA-Orbiter “Mars Global Surveyor” geschossen wurden, zeigen einen Einschlag nahe des geplanten Landeplatzes von “Beagle 2” und ließen vermuten, dass die Sonde in der Tat bei der Landung zerstört wurde. Die Akte “Beagle 2” wurde mit dieser Entdeckung vorerst geschlossen.
Zwölf Jahre nach dem Verlust von “Beagle 2” wird es nun – überraschenderweise – dieser Tage doch noch einmal ein Update zum Status der Mission geben, wie der Telegraph heute berichtet. Welcher Art die Neuigkeiten sind, die die britische Raumfahrtagentur im Rahmen der für Freitag terminierten Pressekonferenz verkünden wird, ließ der Pressesprecher der Behörde zwar noch offen, deutete aber an, dass eine bedeutende Ankündigung zu erwarten sei (“Obviously there will be a lot of speculation but we can’t say anything at present. It will definitely be of interest.”). Es dürfte sich also lohnen, am Freitag die einschlägigen Informationskanäle im Auge zu behalten.
Der Vater von “Beagle 2” – der hochdekorierte britische Planetologe Collin Pillinger – wird die möglicherweise endgültige Aufklärung des Schicksals seiner Sonde allerdings leider nicht mehr miterleben – er starb vor acht Monaten im Alter von nur 70 Jahren an einer Hirnblutung.
(Bildquelle des Titelfotos: Wikipedia Commons)
Update vom 16.01.2015: Wie vermutet, wurde “Beagle 2” tatsächlich auf der Marsoberfläche ausfindig gemacht und gilt somit nicht mehr als verschollen. Offenbar hat die Sonde die Landung nahezu unbeschädigt überstanden, konnte jedoch den Betrieb nicht aufnehmen – eventuell, da die Sonnenkollektoren beschädigt oder eingeklemmt wurden.
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