Diese Frage wird im nature-Artikel nicht beantwortet. Natürlich nahm ich erstmal an, dass das daran liegt, dass das längst jeder (von den anderen Notosuchiern) weiß oder dass jemand mit mehr Durchblick als ich sich das überlegen kann. Als ich auf einschlägigen Mailing-Listen nachfragte, bekam ich schließlich eine Antwort von Pat O’Connor, dem Autor des Artikels (zitiert mit Erlaubnis der Autors):

We have two additional partial skulls of Pakasuchus (ones that were not presented in the Nature paper) that preserve much of the dentition, including developing crowns in some tooth positions. We plan to assess the relative development of the in-situ crowns along the tooth row as a potential metric for better understanding tooth replacement patterning in Pakasuchus. If we can model the basic pattern of tooth replacement, perhaps we can then address how occlusion would have been maintained throughout the life of an individual.
Wir haben noch zwei teilweise erhaltene Schädel von Pakasuchus (die wir im Nature-Artikel nicht gezeigt haben), die einen Großteil der Zähne zeigen, einschließlich sich entwickelnder Kronen an einigen Stellen. Wir planen, die relative Entwicklung der Kronen im Knochen entlang der Zahnreihe zu messen um die Zahnersetzungsmuster in Pakasuchus besser zu verstehen. Wenn wir das Zahnersetzungsmuster modellieren können, dann können wir uns der Frage widmen, wie die Zahnpassung während des Lebens eines Individuums aufrecht erhalten wurde.

Die Frage ist also noch offen. Vielleicht – das ist jetzt meine eigene Spekulation – half ja die Beweglichkeit des Unterkiefers weiter: Wenn die neuen Zähne ihre Vertiefungen und Spitzen zumindest im richtigen Winkel hatten, dann könnte Pakasuchus seinen Kiefer beim Zubeißen ja so vor- oder zurückschieben, dass es gerade passte. Wenn ich etwas Neues höre, schreibe ich natürlich darüber.


Patrick M. O’Connor et al. (2010). The evolution of mammal-like crocodyliforms in the Cretaceous Period of Gondwana
Nature DOI: 10.1038/nature09061

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Kommentare (2)

  1. #1 felis faber
    14. Oktober 2010

    Sehr schöner Artikel, für Katzenähnliche scheint es überall ökologische Nischen zu geben.
    Aber warum wird Katzenkrokodil mit Pakasuchus übersetzt?

  2. #2 MartinB
    15. Oktober 2010

    Laut Nature-Artikel ist “Paka” Kisuaheli (schreibt man das so?) für “Katze”. “Suchus” ist griechisch souchos (σουχος) = Krokodil.