Das Praktische an diesem Design ist, dass auch hier der Prozess selbstregulierend ist: Solange die Gastaschen vorhanden sind, ist die nanostrukturierte Metallfläche nicht im Kontakt mit Wasser, es findet also auch keine Elektrolyse statt. Wird das Gas aus einer Tasche verdrängt, dann beginnt die Elektrolyse und neues Gas bildet sich nach. Lee und Kim haben auch experimentell geprüft, dass sich das Gas tatsächlich wieder nachbildet:
Links im Bild die Anfangssituation, in der die Oberfläche vollkommen benetzt ist, rechts der Zustand nach 97 Sekunden. Der Gasfilm hat sich wie gewollt neu gebildet.
Lee und Kim weisen auch darauf hin, dass sie das Verfahren bei Drücken bis zu 7 Atmosphären erfolgreich getestet haben, was oberhalb des typischen Drucks an einem Schiffsrumpf liegt. Vielleicht werden also eines Tages alle Schiffe mit solchen nanostrukturierten Oberflächen überzogen sein? Auf jeden Fall eine nette Idee – ob sie praxistauglich ist, wird sich zeigen.
Lee, C., & Kim, C. (2011). Underwater Restoration and Retention of Gases on Superhydrophobic Surfaces for Drag Reduction Physical Review Letters, 106 (1) DOI: 10.1103/PhysRevLett.106.014502
Carl Fredrik Carlborg, Wouter van der Wijngaart
Sustained Superhydrophobic Friction Reduction at High Liquid Pressures and Large Flows, Langmuir 2011, 27(1), 487-493
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