Aber Spaß macht es natürlich. Wir können ja alle mal ein bisschen probieren. Wie wär’s mit
“Durch ihren essayistischen Charakter leisten Publikationen in modernen Kommunikationsmedien (Blogs) einen signifikanten Beitrag zur Popularisierung und Ent-Anonymisierung der Wissenschaft.” Oder
“Durch die Utilisation komplexer verbaler Strukturen nötigt der Literaturwissenschaftler den Adressaten zu unproportional augmentierter syntaktischer Verarbeitung und reduziert so die Fähigkeit zur semantisch korrekten Rezeption.”
Der erste Satz des Artikel lautet übrigens “Es fällt offenkundig leichter denn je, die Deutungen der Literaturwissenschaft als Glasperlenspiel zu belächeln.” Nach der Lektüre des Artikels bin ich versucht, dem zuzustimmen (auch wenn das Hesse’sche “Glasperlenspiel” ja nicht wirklich nutzlos war).
PS: Ja, ich weiß – das war nicht wirklich fair (deswegen ist es ja auch eine Polemik); mit etwas Suchen findet man wahrscheinlich auch ähnlich sinnlos verkomplizierte Physik-Texte. (Wobei Physiker natürlich auch nicht gerade diejenigen sind, die den Umgang mit Sprache zu ihrem Anliegen machen, dafür haben wir Formeln.) Falls ihr Literaturwissenschaftler seid und euch auf den Schlips getreten fühlt, seid ihr herzlich eingeladen, das Bild in den Kommentaren wieder geradezurücken. Oder vielleicht mal in einem Gastbeitrag erklären, was Literaturwissenschaftler so treiben? Geisteswissenschaftler haben wir hier eh zu wenig…
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