Das Meditieren im Soto-Zen ist der Versuch, den Geist so weit zur Ruhe zu bringen, dass alle diese Gedanken, die sich mit dem Gestern oder Morgen befassen, verschwinden, so dass der Blick auf die Gegenwart frei wird. Das ist die einzige Erleuchtung, die man hier im Angebot hat – und falls ihr erwartet, dass ihr, einmal erleuchtet, von nun an als erhabenes und abgeklärtes Wesen durch die Welt schreitet und Weisheiten aus eurem Mund perlen – vergesst es. Erstens ist auch das wieder nur eine Vorstellung, die sich auf eine Zukunft bezieht, die es nur in eurer Fantasie gibt – und zweitens ist euer “Ich” sowieso nur eine Fiktion.
Aber bevor ich jetzt noch eine endlose Abhandlung darüber schreibe, empfehle ich euch lieber das Buch von Brad Warner – erstens hat der mehr Durchblick als ich, und zweitens schreibt er auch noch wesentlich lustiger (das darf man von einem Buch mit Kapiteltiteln wie “No sex with cantaloupes” wohl auch erwarten). Ihr müsst ja nicht gleich zum Zen-Buddhismus übertreten (tue ich übrigens auch nicht).
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