Quelle

Shanan E. Peters & Robert R. Gaines

Formation of the ‘Great Unconformity’ as a trigger for the Cambrian explosion

Nature 484 (2012) 363

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Kommentare (17)

  1. #1 Faustus
    11. September 2012

    Sehr interessantes Thema…die kambrische Explosion fand ich schon immer etwas seltsam, weil es einfach so unwahrscheinlich erscheint, dass auf einmal alle Vorfahren heutiger Tierstämme aufgetaucht. (Gerade wegen dieser Wissenslücken auch immer so ein Angriffspunkt für Kreationisten und Gesocks…hat Dawkins in “An Ancestors Tale” auseinandergenommen)
    Zumindest ein denkbares Szenario, das diese “Explosion” nicht mehr ganz so wischi-waschi erscheinen lässt.

    Geologie finde ich an sich auch nicht so spannend (Steine, hm…), aber Paläontologie dafür umso mehr.
    Welches Buch war es denn, wenn ich fragen darf, das du bis zum Ende durchgehalten hast?

    PS: Diese Grönemeyer-Referenz, jetzt hab ich nen Ohrwurm 😀

  2. #2 nihil jie
    11. September 2012

    jetzt habe ich gerade überlegt wie das mit dem Code auf der DNA zusammenhängt. denn bei den heutigen Schaltieren z.B.Schnecken wird wahrscheinlich die Ausbildung eines “Gehäuses” über die DNA in codierter Form weiter vererbt. wäre es richtig wenn ich annehme, dass die Individuen, die auf biochemischen Ebene (Besonderheiten auf ihrer DNA mit günstigen Kombinationen) in der Lage waren den “Kalzium-Überschuss” auf diese günstige Art zu verarbeiten oder ab zu lagern einen Vorteil hatten gegenüber den Individuen die diese Fähigkeit nicht besaßen ? obwohl… es gibt ja auch Nacktschnecken… also sind Weichtiere ohne Schalen auch nicht komplett ausgestorben 😉

  3. #3 MartinB
    12. September 2012

    @Faustus
    Welches Buch das war, weiß ich nicht mehr, es ging um Kontinentalverschiebung, ist aber etwa 30 jahre her.

    @nihil je
    Die Nacktschnecken haben ihre Schalen sekundär verloren, soweit ich weiß. Natürlich liegen auf der DNA entsprechende Gene für die Zellen, die die Kalziumeinlagernden Enzyme produzieren. Und sicher jede Menge Steuergene, die die Form der Schale bestimmen etc. Aber wichtig für ein evolutionäres Szenario ist ja immer, dass man einen Weg findet, bei dem jedes Stadium einen Vorteil bringt – wenn Kalziumverbindungen ursprünglich nur als Abfall ausgeschieden wurden, dann wäre das gewährleistet.

  4. #4 Daniel
    12. September 2012

    “Sehr interessantes Thema…die kambrische Explosion fand ich schon immer etwas seltsam, weil es einfach so unwahrscheinlich erscheint, dass auf einmal alle Vorfahren heutiger Tierstämme aufgetaucht”

    Die Vorfahren der heutigen Tierstämme sind natürlich nicht auf einmal aufgetaucht. Im Kambrium können sie vielmehr die Vorfahren der heutigen Stämme als solche erkennen.
    Das die dicksten Äste weiter unten am Baumstamm sitzen, ist ja auch nicht so verwunderlich.
    Obwohl es natürlich völlig unlogisch ist, das aus dem jungen Schössling bereits die dicken Äste sprießen. 😉

  5. #5 Prehistoric World
    12. September 2012

    “Vielleicht waren es auch die Umweltbedingungen, beispielsweise ein niedriger Sauerstoffgehalt im Meerwasser.”

    Das verstehe ich jetzt nicht ganz. Wie begünstigt ein niedriger Sauerstoffgehalt die Bildung von Schalen?

  6. #6 rolak
    12. September 2012

    Wenn ich den post richtig interpretiere, wird eine mögliche Sauerstoffknappheit nur als eine denkbare Ursache für die kambrische Explosion generell, nicht für eine Detailentwicklung angeführt, Prehistoric World.

  7. #7 nihil jie
    12. September 2012

    @Martin

    “Und sicher jede Menge Steuergene, die die Form der Schale bestimmen etc.”

    manchmal denke ich dass es gar nicht mal so viele Informationen nötig sind um solche formen zu kodieren. Der AIC (der Algorithmische Informationsgehalt) liegt vermutlich in einer komprimiertet Form vor… eher in der Art “zwei Schritte geradeaus, drei Schritte nach links und dann wieder ein Schritt geradeaus und dann einen nach rechts… dann die Wiederholung” so in etwa stelle ich mir das vor, den auch in so einer Form wie ein Schneckenhaus viele Wiederholungen vorliegen.

  8. #8 MartinB
    12. September 2012

    @nihil je
    Lies mal das Buch “Endless Forms most beautiful”, da wird sehr schön erklärt, wie das mit den Steuergenen funktioniert. Auch “Your inner fish” hat was dazu.

  9. #9 nihil jie
    12. September 2012

    @Martin

    ich habe es notiert…. Interessanter Tipp (habe gerade die Rezensionen gelesen). Ich glaube ich lasse sie mir mal schenken. zu meinem Geburtstag ist zwar noch ein Quartal hin, aber dann habe ich diesmal wenigstens etwas wenn man mich wieder dauernd fragt was ich denn zum Geburtstag möchte… denn eigentlich mag ich keine Geburtstagsgeschenke 😉

  10. #10 Spritkopf
    12. September 2012

    Ich kann mir nicht recht vorstellen, dass es im Kambrium eine Sauerstoffknappheit gegeben haben soll. Laut dieser Grafik stieg der atmosphärische Sauerstoffgehalt stetig an. Und meiner Ansicht nach war dieser Anstieg einer der beitragenden Faktoren für die kambrische Explosion.

  11. #11 Spritkopf
    12. September 2012

    Es muss natürlich heißen: “… stieg der atmosphärische Sauerstoffgehalt im Kambrium stetig a.n”

  12. #12 MartinB
    13. September 2012

    @Spritkopf
    Nein, es ist umgekehrt gemeint: Erst als der Sauerstoffgehalt im Kambrium anstieg, konnten sich die neuen Tierstämme bilden.

  13. #13 Michael F.
    14. September 2012

    Ganz interessant, aber ich hab den Mechanismus nicht kapiert, warum sich der Meeresspiegel bei der Bildung eines Superkontinents zwangsläufig absenkt. Was ist denn der Unterschied zu heute?

  14. #14 MartinB
    14. September 2012

    @Michael
    So wie ich das verstanden habe, hängt das mit den mittelozeanischen Rücken zusammen. Ist hier ein bisschen erklärt:
    https://en.wikipedia.org/wiki/Supercontinent_cycle

  15. #15 Quacki
    15. September 2012

    Jo moin, mal kurz zu den Bilateria: Ich bin mir sehr sicher, dass ich mal ein relativ rezentes Paper gelesen habe, in der ein Bilaterium ( 😀 – oder was ist die Einzahl?) präsentiert wurde, welches eher 580 Mio. Jahre alt war, ein eher amopher Klumpen mit einer deutlichen Zweiteilung. Ich vermute, dass ich das Paper in meiner Sammlung habe, die befindet sich aber leider nicht bei mir zu Hause …

  16. #16 MartinB
    15. September 2012

    @Quacki
    Richtig, der Satz ist missverständlich – ich meinte, die zahlreichen Stämme tauchten innerhalb der Bilateria auf.

  17. […] Vor 540 Millionen Jahren veränderte sich die Tierwelt auf unserem Planeten, und unter anderem entstanden die Schalentieren. Doch warum legten sie sich plötzlich Schalen zu? Es könnte an einem Überangebot an Kalzium im Meer gelegen haben. […]