Blauwal.png
Von Heike Pahlow – https://www.wale.info/Blauwal, CC BY-SA 2.5, Link

Die Augen sitzen an der Seite und sind ziemlich klein – damit ist eine gute räumliche Wahrnehmung wohl nicht vorhanden. Es mag sein, dass das Rollmanöver in diesen Fällen dazu dient, sich einen Rundumblick über die Umgebung zu verschaffen. Das würde auch darauf hindeuten, dass die Augen für die Orientierung bei Blauwalen vielleicht wichtiger sind, als man bisher dachte.

Wie so oft in der Biologie ist nicht nur das beobachtete Verhalten faszinierend – es ist auch immer wieder erstaunlich, wie viel wir selbst über heute lebende Tiere nicht wissen.

Nachtrag: Wegen der gebotenen wissenschaftlichen Sorgfalt weise ich darauf hin, dass der Titel des Textes möglicherweise nicht ganz korrekt ist – ob bei den untersuchten Blauwalen einer dabei war, der tatsächlich 100 Tonnen wog, ist aus dem paper und dem supplementary material nicht eindeutig zu entnehmen.

                                        

Jeremy A. Goldbogen, John Calambokidis, Ari S. Friedlaender, John Francis, Stacy L. DeRuiter, Alison K. Stimpert, Erin Falcone and Brandon L. Southall
Underwater acrobatics by the world’s largest predator: 360° rolling manoeuvres by lunge-feeding blue whales
Biol. Lett. 2013 9, doi: 10.1098/rsbl.2012.0986

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Kommentare (7)

  1. #1 wereatheist
    Berlin, Germany
    2. Dezember 2012

    Um mal das Offensichtliche festzustellen: Der Wal steuert so genau auf den Krillschwarm zu und passt seine Maulstellung so gut an, ohne nach vorne überhaupt viel sehen zu können.
    Das Ganze geht wohl nur mit Sonar. Faszinierend!

  2. #2 para
    3. Dezember 2012

    @wereatheist

    Sonar haben nur Zahnwale, dass da geht wohl alles optisch(evtl. olfaktorisch?). Fazinierend ist es, gar keine Frage.Lässt dann gleich die Frage stellen, was war zu erst da- die Pirouette oder der Blasenkäfig der Buckelwale ? (ich meine Blau- und Finnwale haben diese Technik der Buckelwale nicht drauf).

  3. #3 wereatheist
    3. Dezember 2012

    Oh, danke, wusste ich nicht, wieder was gelernt.
    Also ist der eher kleine Überlapp im Sichtfeld doch wichtig, und die Rotation dient auch zum ´scannen´? Olfaktorisch dürfte nur auf den letzten Metern was gehen…

  4. #4 SomeOne
    5. Dezember 2012

    Hallo,

    ein vielleicht interessanter Fakt zur Koordinierung der Nahrungsaufnahme:
    Furchenwale haben Sensororgan am Unterkiefer, das vermutlich die Krilldichte misst und bei entsprechendem Reiz das Fressverhalten auslöst. Vielleicht könnte dadurch auch die Pirouette angeregt werden.

    Habe nur die nächstbeste Quelle genommen:
    https://science.orf.at/stories/1698974/

  5. #5 Roland
    5. Dezember 2012

    “Um mal das Offensichtliche festzustellen: Der Wal steuert so genau auf den Krillschwarm zu …” Na ja, dieses eine Mal. Vermutlich werfen die Wale die Bilder von mißlungenen Versuchen einfach weg.

  6. #6 MartinB
    5. Dezember 2012

    @SomeOne
    Das passt meiner Meinung nach nicht so gut zum Film und den Bildern, weil der dichte Krillschwarm ja noch ein ganzes Stück weit weg ist, wenn der Wal schon mit der Drehung anfängt.
    Das paper enthält noch eine Referenz auf ein paper im J. Theor. Biol., wo die Dynamik des Krillfressens modellliert wird, hab das paper aber (noch) nicht gelesen.

  7. […] Hier Wohnen Drachen berichtet von einer Studie über Blauwale und die Pirouetten, die sie drehen können. […]