Seit über 40 Jahren rätseln die Dinoforscherinnen an einem merkwürdigen Fossil herum, das in der Mongolei gefunden wurde. Es handelt sich um zwei riesige Arme eines Dinosauriers – und wenn ich riesig sage, dann meine ich das auch. Jeder der Arme misst etwa 2,40Meter von der Schulter bis zur Spitze der Klauen.

So sehen die Arme aus (Bild von Wikipedia, Ryan Somma, licensed under the Creative Commons Attribution-Share Alike 2.0 Generic license.)

Wohlgemerkt, jeder der Arme ist deutlich länger als ein Mensch. Ich kann mich  noch sehr gut erinnern, wie ich diese Arme in einer Zeichnung zum ersten Mal gesehen habe – im Buch “Welt der Dinosaurier” von LSB Halstead. (Das war ein super-Buch in dem ich zum ersten Mal mit Ideen zu Biomechanik und ähnlichem konfrontiert wurde, zum Glück leicht verständlich, denn ich war da so etwa 12 Jahre alt. Aus heutiger Sicht ist das BUch aber ziemlich veraltet und viele der Ideen sind inzwischen überholt. Das Buch enthielt auch einige sehr seltsame Rekonstruktionen, beispielsweise den sphinxhaften Spinosaurus oder den rosafarbenen Quetzalcoathlus mit wirklich sehr seltsamen Proportionen.)

Wie groß mochte wohl der Dinosaurier gewesen sein, der dazugehörte? Ich erinnere mich noch gut, dass ich irgendwann überlegte, wie groß ein Allosaurus oder Tyranosaurus wäre, wenn seine Arme diese Größe hätten – zugegeben ist die Idee, solche Arme isometrisch hochskalieren zu wollen, nicht besonders wissenschaftlich, aber ich war ja noch jung, und natürlich galt: Je größer, je cooler…

Die Fossilien bekamen den Namen Deinocheirus mirificus (“merkwürdige Schreckenshand”). Dass es sich um die Überreste eines Raubsauriers handelt, war den Knochen relativ leicht anzusehen – aber was für einer war es? Dazu konnte man trefflich spekulieren, weil außer den langen Armen nichts bekannt war. Die Vermutung lag relativ nahe, dass es sich um einen Saurier ähnlich zu den langbeinigen und langarmigen Ornithomimiden handelte. (Von denen ist vermutlich Galimimus der bekannteste, weil er in Jurassic Park auftaucht – und dass ein 10jähriger Junge auf einen Blick einen Gallimimus von einem Struthiomimus oder Ornithomimus unterscheiden kann, ist vermutlich die unrealistischste Szene im Film…)

Hier ein Gallimimus (mit ein paar Federn) [Bild von Steveoc 86, licensed under the Creative Commons Attribution 2.5 Generic license.]

Aber auch andere Möglichkeiten waren denkbar, beispielsweise eine Art von Therizinosaurus, die auch für ziemlich ungewöhnliche Arme bekannt waren (Bild von FunkMonk, licensed under the Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported license):

Nun, das Geheimnis um die Schreckenshand wurde letzte Woche auf der Jahrestagung der Society of Vertebrate Paleontology gelüftet. Dort wurde in einem Vortrag ein neuer Fund des Deinocheirus vorgestellt. Leider war das Fossil nicht vollständig, weil Fossilienjägerinnen viele Knochen bereits mitgenommen hatten. (Die liegen jetzt bei irgendwem im Keller rum – können solche Leute nicht Ferraris sammeln oder Fussballmannschaften?) Die Fossilien genügen aber, um zu zeigen, dass Deinocheirus tatsächlich ein riesiger Ornothomimide war, mit einer Länge von über 10 Metern und einer Höhe von mehr als 4,5 Metern.

Noch überraschender an diesem Fund war, dass der Deinocheirus ein Rückensegel hatte, so wie man es von einigen anderen Dinosauriern wie dem Spinosaurus kennt. Damit hatte nun wirklich niemand gerechnet.

Da es noch keine Veröffentlichung zum Fossil gibt und ich selbst nicht bei der Konferenz war (aber nächstes Jahr ist sie in Berlin, da werde ich wohl Konferenzurlaub nehmen müssen…), kann ich nicht viel mehr zu diesem Fund sagen. Aber dankenswerterweise gibt es ja Brian Switek, der ausführlich über den Fund berichtet. Aber Vorsicht – das Bild oben am Artikel zeigt nicht Deinocheirus, sondern einen anderen Ornithomimiden.

Immerhin weiß ich jetzt nach über 30 Jahren endlich, was es mit Deinocheirus auf sich hat – auch wenn er nicht ganz so riesig war, wie ich ihn mir gewünscht hatte…

Kommentare (42)

  1. #1 schlappohr
    7. November 2013

    Wer will schon Ferraris oder Fussballmannschaften im Keller herumliegen haben?
    Im Ernst: Wozu ist das Rückensegel gut? Das haben ja auch heute noch einige Reptilien, glaube ich. Ist das ein Überbleibsel aus der Zeit im Meer?

  2. #2 schlappohr
    7. November 2013

    Wer will schon Ferraris oder Fussballmannschaften im Keller herumliegen haben?
    Im Ernst: Wozu ist das Rückensegel gut? Das haben ja auch heute noch einige Reptilien, glaube ich. Ist das ein Überbleibsel aus der Zeit im Meer?

  3. #3 schlappohr
    7. November 2013

    Sorry.. beim Abschicken des Kommentars kam 2mal “Service currently unavailable”.

  4. #4 MartinB
    7. November 2013

    Und ich hatte auc schon geantwortet, aber der Kommentar hat’s anscheinend auch nicht geschafft.
    Ich versuch’s nochmal:
    Rückensegel sind kein Überbleibsel aus irgendeiner Meereszeit. Man findet sie bei verschiedenen Dinos (Ouranosaurus, Spinosaurus, kleinere auch beim Concavenator oder Acrocanthosaurus), insbesondere solchen, die im heißen Klima lebten.
    Mögliche Funktionen sind:
    Kommunikation (sexuelle Selektion)
    Thermoregulation (Abstrahlen von Wärme)
    Ansatzpunkt für einen Fettspeicher, ähnlich wie beim Kamelbuckel.

  5. #5 Rainer
    8. November 2013

    Wow!
    Was ein tolles Tier, mit dem Rückensegel bietet sich eine Hauptrolle im nächsten Dinofilm an. 😉

    Die säugetierähnlichen Reptilien im Perm, also knapp vor den Dinos, hatten auch schon solche Segel, am bekanntesten ist Dimetrodon (spielte auch schon bei der BBC mit).

  6. #6 MartinB
    9. November 2013

    @Rainer
    Naja, vermutlich ein Pflanzenfresser, die sind ja in Dino-Filmen nicht beliebt…
    Klar, da gab’s einige, am bekanntesten Edaphosaurus und Dimetrodon, aber es gab noch mehr, mit etwas kleineren Segeln. Was die Frage nach der Funktion noch kniffliger macht…

  7. #7 Joschua Knüppe
    9. November 2013

    Also ich favorisiere in diesem Fall die Höcker Hypothese, bei Tieren dieser Größe erscheint es mir seltsam anzunehmen das sie sich mit solch kleinen Segeln gegenseitig beeindrucken, heutige Großtiere haben das auch nicht nötig. Möglich wäre auch einen kombinierte Funktion aus Speicher und Hitzeableiter.
    Ich hab mich mal an einer ersten Rekonstruktion gewagt:
    https://hyrotrioskjan.deviantart.com/art/sunbathing-Deinocheirus-411584297

  8. #8 MartinB
    9. November 2013

    @Joschua
    “heutige Großtiere haben das auch nicht nötig.”
    halte ich für ein schwaches Argument, ehrlich gesagt. Die haben auch keine langen Hälse (nein, auch Giraffen nicht wirklich) oder Knochenplatten oder Stacheln am Schwanz oder…

    Worauf basiert denn Deine Rekonstruktion? Gibt es irgendwo ein Bild des Fundes online [sabber…]???

  9. #9 Joschua Knüppe
    9. November 2013

    Leider basiert dieses Bild alleine auf der bisher veröffentlichten Beschreibungen und den bereits bekannten Armen, ich wünschte ich hätte mehr Infos aber da müssen wir wohl noch etwas warten (was auch immer bei Wissenschaftlern die in Millionen Jahren rechnen “noch etwas ” heißen mag 😉 )

    “heutige Großtiere haben das auch nicht nötig”, das ist in der Tat ein schwaches, sehr subjektives Argument, das zumal nur auf Beobachtungen an großen Säugetieren fußt, allerdings habe ich festgestellt das die meisten massiven Strukturen im Tierreich eher dazu neigen einen praktischen Nutzen zu haben oder in Kämpfen benutzt werden (Giraffenschädel, Widderhörner, Triceratopshörner etc.) während fragile Körperteile meistens nur Show sind (man denke nur an Paradiesvögel… oder Brontotherienhörner) . Da dieses Segel als recht massiv beschrieben wird (und eher weniger für ritualisierte Kämpfe geeignet scheint) würde ich die Speicherfunktion und Thermoregulation der Display-Funktion vorziehen. Die langen, rätselhaften Arme scheine mir da schon eher geeignet um das andere Geschlecht zu beeindrucken, besonders wenn man bedenkt das sie wahrscheinlich mit Schwungfedern versehen waren und die Krallen sich für einen Kommetkampf eignen könnten…
    Etwas ähnliches hab ich jedenfalls mal für Therizinosaurus spekuliert: https://hyrotrioskjan.deviantart.com/art/Therizinosaurus-350980599?q=in%3Ascraps%20sort%3Atime%20gallery%3AHyrotrioskjan&qo=3

  10. #10 MartinB
    9. November 2013

    Hmm, Therizinosauruskrallen für Kämpfe? Das könnte man an der Knochenstruktur prüfen – Geweihknochen hat ja einen sehr niedrigen Mineralanteil, weil er flexibel sein soll, damit er beim Kämpfen nicht so leicht bricht.
    Oder vielleicht haben die auch Fingerhakeln gespielt?

  11. #11 Joschua Knüppe
    9. November 2013

    Fingerhakeln…hmm… find ich gar nicht so unwahrscheinlich =D

  12. #12 rolak
    9. November 2013

    Fingerhakeln

    Ihr meint, die armen Ärmchen seien koevolviert mit den immer breiter werdenden Tischen im ‘Old Treufuß‘? Ist doch völliger Quatsch.

    Es sind schlicht diejenigen Exemplare an ihrem gesteigerten Juckreiz ausgestorben, die sich nicht am Bauch kratzen konnten.

  13. #13 Joschua Knüppe
    9. November 2013

    @rolak

    Was sonst!
    Guck dir doch die Riesenmoskitos an die man manchmal in Bernstein findet, mit solchen Mückenstichen ist nicht zu spaßen 😉

  14. #14 Mathias
    10. November 2013

    ich bezweilfe das es nur Frauen an diesem Arm geforscht haben.

  15. #15 Mathias
    10. November 2013

    ich bezweifle das nur Frauen an diesem Fossil geforscht haben.

  16. #16 rolak
    10. November 2013
  17. #17 Mathias
    10. November 2013

    back m( … aufgrund von mangelden Ironieveständnis.

    Dieses Innen wird sich nicht durchsetzen, ich frage mich ohnehin was man damit bewirken will.Sowas würde ich eher bei diversen Geistes”wissenschaften” und Frauenbeauftragten sehen.
    Hier macht man alle Wissenschaftler zu Frauen, wobei im normalen Sprachgebrauch keiner Frauen ausschließt, vielleicht irgendwelche Feministinnen die mit solchen Themen rumzicken wollen.

  18. #18 rolak
    10. November 2013

    mangeldes Ironieveständnis

    Gab es hier nicht, denn

    Innen

    gab es hier nicht.

  19. #19 Mathias
    10. November 2013

    🙂 nett…mich auf ein Rechtschreibfehler hingewiesen.
    Das ist natürlich jetzt der Triumph. Ich gratuliere ihnen.

  20. #20 rolak
    10. November 2013

    Rechtschreibfehler

    Was für ein Rechtschreibfehler? Dir ging es doch das Nichtdurchsetzen des Binnen-I, peinlicher dodge nach peinlichen Einwürfen.
    Nein, jenseits der sich mir auch nicht völlig erschließenden Kommasetzung fand ich eben überhaupt keine Fehler. Jetzt gäbe es allerdings tatsächlich eine bunte Auswahl, doch dergleichen ist eher irrelevant.

  21. #21 MartinB
    10. November 2013

    @Matthias
    Rechts oben gibt es eine Suche-Box.
    Da mal das Wort generisches Maskulinum eintippen und dazulernen.

    Die Entdeckerin des Deinocheirus war übrigens tatsächlich eine Frau, ebenso Halszka Osmolska und Ewa Roniewicz, die die Familie beschrieben haben.

    “Feministinnen die mit solchen Themen rumzicken wollen.”
    Danke für diese wundervolle Demonstration des ganz alltäglichen Sexismus.

  22. #22 Mathias
    10. November 2013

    was hat das mit Sexismus zu tun. Ich kreide den ja gerade an.
    Ich beziehe mich da auf eine Universität, fällt mir jetzt nicht ein welche, die durchsetzen wollte, das alle Professoren nur noch mit Professorinnen genannt werden.
    Ah..hier ist der LInk.

    https://www.spiegel.de/unispiegel/wunderbar/gleichberechtigung-uni-leipzig-bleibt-bei-weiblicher-grundordnung-a-903957.html

    Für mich ist sowas Rumgezicke, weil es einfach eine Verunglimpfung der Sprache ist. Sexismus ist das “Innen” wie es bei der Uni-Leipzig verwendet wird, weil hier einfach das Geschlecht der Sprache geändert wird. Jetzt sind es halt die Männer die nicht mehr in der Definition sind. Und das wesentlich drastischer, bei “alle Professoren” definiert jeder automatisch weibliche Professorinnen mit herein.
    Bei Professorinnen aber garantiert keiner die Männer.

    Sorry für den Exkurs, sollte in dem anderen Thread eigentlich landen. Aber ist leider durch das Nichtverstehen der Ironie des anderen Forenteilnehmers aus den Kontext geraden.

  23. #23 MartinB
    10. November 2013

    “was hat das mit Sexismus zu tun.”
    Wie gesagt, Suchbox verwenden und lernen.

    “Für mich ist sowas Rumgezicke”
    Das Wort “rumzicken” ist selbst sexistisch, überraschenderweise.

    ” bei “alle Professoren” definiert jeder automatisch weibliche Professorinnen mit herein.”
    Nein. Es gibt Forschungen, die zeigen, dass das leider nicht so ist (suchbox verwenden…)

  24. #24 Mathias
    10. November 2013

    Sorry aber Sexismus ist fast alles, der einzige Unterschied ist das Sexismus immer nur in Verbindung gegen Männer gebraucht wird.
    Ich könnte auch eine Liste von üblichen Wörtern aufstellen die sexistisch gegenüber Männer sind. Allerdings wenn ich die aufzeigen würde, würde ich entweder als Weichei oder Männerrechtler diffamiert werden.
    So einfach ist es halt doch nicht!

    Letzten Absatz bezweifle ich.

    z.b.
    Student: Von wem bekomme ich die Scheine?
    Student 2: von den Professoren

    => da würde auch jeder automatisch zur Professorin gehen um sich den Schein geben zu lassen

    Fall2:

    Student: von wem bekomme ich die Scheine?
    Student2: von den Professorinnen

    Mal im Ernst MartinB. Was würde in dem Fall passieren?
    Jetzt sei aber ehrlich.

    Problem ist die deutsche Sprache. Man müsste eine Mittelding einführen, losgelöst von Maskulin und Feminin.
    Wie die Uni Leipzig es macht, löst das Problem nicht. Und wird sicher nicht angenommen.

  25. #25 MartinB
    10. November 2013

    @mathias
    “Allerdings wenn ich die aufzeigen würde, würde ich entweder als Weichei oder Männerrechtler diffamiert werden.”
    “Weichei” wird hier – weil sexistisch – nicht mehr gern gesehen und ich würde es höchstens aus Versehen verwenden.

    “der einzige Unterschied ist das Sexismus immer nur in Verbindung gegen Männer gebraucht wird.”
    Ja. Siehe unsere aktuelle Diskussion hier:
    https://scienceblogs.de/hier-wohnen-drachen/2013/09/15/soziale-privilegien-zweieinhalb-kleine-anekdoten
    Dort werden übrigens auch sexistische Beleidigungen gegen Männer diskutiert.

    “Problem ist die deutsche Sprache. Man müsste eine Mittelding einführen, losgelöst von Maskulin und Feminin.”
    Welche Erkenntnis. Bevor du hier noch weitere Perlen der Weisheit postest, empfehle ich wirklich ganz dringend, die Suchbox zu verwenden…

  26. #26 jv
    10. November 2013

    Nochmal zum Rückensegel: Meine These ist, dass sie der energiesparenden Fortbewegung dienten. Bei starken Wind konnten sich die Saurier dann einfach über Land treiben lassen.
    Ich verlange, dass diese Annahme gleichberechtigt zu den anderen behandelt wird!

    😉

  27. #27 MartinB
    11. November 2013

    @jv
    Die These gab es tatsächlich – allerdings als Schwimmunterstützung im Wasser.

  28. #28 rolak
    11. November 2013

    Schwimmunterstützung

    Ach – analog zur portugiesischen Galeere? Die Überwindung des Größenunterschiedes hätte mir diese Übertragung wohl ziemlich schwierig gemacht…
    Aber interessant.

  29. #29 MartinB
    11. November 2013

    @rolak
    Die Idee ist ziwmlich alt und ich glaube nicht, dass irgendwer die jemals biomechanisch analysiert und gezeigt hat, dass sie funktionieren würde. Agesichts der vergleichsweise niedrigen Energiekosten, die ein Wirbeltier zum Schwimmen braucht, glaube ich kaum, dass ein Segel zu diesem Zweck funktionieren würde, mal ganz davon abgesehen, dass es dann sinnvoll wäre, das Segel auch irgendwie unabhängig bewegen zu können.

  30. #30 rolak
    11. November 2013

    irgendwie unabhängig bewegen

    Stimmt, MartinB. Diese scharfe Einschränkung für zielorientiertes Handeln fiel mir leider erst auf der kleinen Einkaufsrunde ein. Segelartiges könnte ich mir jetzt bestenfalls in Form aufstellbarer Federn oä vorstellen, analog zu gewissen Schwanz- und Haubenformen aus dem Reich der Vögel.

  31. #31 JV
    12. November 2013

    “Die These gab es tatsächlich – allerdings als Schwimmunterstützung im Wasser.”

    Eben, es gab sie. Ist mittlerweile durch meine Landsegel-These überholt. Jawohl!

  32. #32 Sara
    19. April 2014

    Ich weiß dass, das was ich jetzt sage nur knapp zum Thema passt, aber viele Menschen haben ja früher geglaubt das es Drachen gibt (und ich selbst glaube auch dass es sie gab und es heute noch Tiere gibt die von Drachen abstammen) und ich besitze auch ein Buch mit dem Titel ‘Die Drachen-Chronik’. In dem Buch geht es quasi um ein Tagebuch von einem Magier (keine fantasy geschichte) viele glauben von euch dass, dies eine ausgedachte Geschichte ist, aber es wurden Tatsächtlich Schriften gefunden die anscheinend ca 1500 Jahre alt sind, sie waren im Besitz (ich glaube) einer schottischen Familie namens Stranacks und wurden nun von Sprachwissenschaftlern übersetzt und wieder aufgeschrieben. und steht nun zum Verkauf (das Original befidnet sich anscheinend in Schottland in einem Tresor). Nur um die glaubwürdigkeit in diesem Buch zu steigern, erwähne ich das hier in diesem Kommentar, auf jeden Fall ist dieses Buch ‘quasi das Tagebuch’ von dem Magier Septimus Aqorius (googelt es halt mal & das buch) der alles aufgeschrieben hat was er erlebt hat, er schrieb dass sein bester Freund und König starb und das er ihm ein Brief überreichte (Brief ist auch im Buch) in dem stand dass er seine Misson mit seinem Sohn weiterführen sollte und er gut auf seinen Sohn aufpassen sollte, da er ja neuer Herrscher wird. Er sollte sich auf die Reise machen um Drachen zu töten, da diese das Land/ die Lädner in Gefahr brachten. Der König bat Septimus in dem Brief, alles was er erlebte aufzuschreiben und der König schickte ihm auf seine Reise, Künstler und des weiteren mit, die geschehnisse nachzeichnen sollten, damit sie später bewiesen werden konnten.

    Was ich damit sagen möchte, wenn diese Schriften tatsächtlich wahr sind, dann muss es doch schon zu einem kleinen Teil bewiesen sein dass Drachen existierten bzw immernoch existieren nur kleiner und ungefährlicher..ich meine wir alle haben uns im Laufe der Zeit verändern, wir Menschen, so wie Tiere, da könnten Drachen ja auch immer feiner und kleiner sich verändert haben. Und es gibt heutzutage ja schon beweise dass es Dinosaurier gab, was ist wenn es gar keine dinosaurier waren sondern nur ‘unsere’ Bezeichnung für diese Kreaturen sind, was ist wenn Dinos in Wirklichkeit Drachen waren, die damals Seeleute, Bauern und eben dieser Magier und Königs bester Freund Septimus gesehen hatten. Sie haben Dinos gesehen oder andere Tiere, vlt große Riesenechsen und seltsame Meereslebewesen und hielten sie für Drachen. ODer eben es waren Drachen und wie irren uns bei der ganzen Sache. Nur weil es andere Bezeichnungen gab müssen es keine Grundverschiedenen Dinge gewesen sein. Viele sehen ein Tier und sagen es war ein VOgel und der andere Meint es war ein rieseninsekt. Nun ist die Frage, haben beide etwas anderes gesehen oder das genau gleich aber haben beide einfach es anderst genannt. Ich weiß auch nicht was mich so faziniert, aber ich habe so viele Fragen und muss sie mit irgendwem teilen, ich habe das große Bedürfniss meine Gedanken mit der Welt zu teilen. Ich bitte um Verständis meiner Neugierde und hoffe nicht beleidigt zu werden für meine Gedanken und Vermutungen. Ich würde mich auch sehr über eine Antwort freuen, eine Person die mir Fragen beantwortet oder mit mir freundlich über dieses ausergewöhnliche und höchstfazinierende Thema diskutiert.
    Liebe Grüße, Sara M. (14 J.)

  33. #33 rolak
    19. April 2014

    Tagebuch .. Tatsächtlich Schriften .. Septimus Aqorius .. glaubwürdigkeit

    Guten Morgen Sara, das ist einer der üblichen Kniffe (‘Trick’ klingt zu negativ, ohne es zu sein) um den Leser an ein Buch zu fesseln, eine Starthilfe für die Phantasie, mit der dann das Kopfkino gefüttert wird.
    Zum Vergleich könntest Du ‘Die unendliche Geschichte’ von M.Ende oder ‘Die Berge des Wahnsinns’ von H.P.Lovecraft lesen, die mit exakt demselben Stilmittel spielen.

    wenn Dinos in Wirklichkeit Drachen waren, die damals Seeleute, Bauern und eben dieser Magier und Königs bester Freund Septimus gesehen hatten

    ..da klafft leider eine winzige Lücke von rund 65 Millionen Jahren zwischen dem letzten altmodischen Dinosaurier und dem ersten modernen Menschen.

  34. #34 stone1
    19. April 2014

    @Sara:
    Wenn das Faszinierende an den Drachen (für deren Existenz es keinerlei Hinweise außer Fantasiegeschichten gibt) ihre Fähigkeit, sozusagen Feuer zu spucken sein sollte, solche Tiere gibt es tatsächlich, aber es sind eher unscheinbare Insekten.

    Die Natur ist also auch ohne Fantasie faszinierend genug.

  35. #35 MartinB
    19. April 2014

    @Sara
    Zunächst mal: Ich fände es auch super, wenn es Drachen (oder noch Dinosaurier – von Vögeln abgesehen) gäbe – die haben mich schon immer fasziniert.
    Leider ist es – insbesondere in Europa – nahezu ausgeschlossen, dass hier irgendwo noch unbekannte große Tiere leben, die sich von denen, die wir kennen, deutlich unterscheiden. Dazu ist Europa (und auch der Großteil der restlichen Welt) einfach zu dicht besiedelt . Es würde ja auch nicht reichen, dass es ein oder ganz wenige tiere sind – denn damit eine Tiergruppe lange überleben kann (Dinosaurier immerhin seit der Kreidezeit), muss es hinreichend viele Tiere in der Gruppe geben (sie müssen ja auch Nachkommen haben, sich an die wechselnden Umweltbedingungen wie Eiszeiten anpassen usw).

    Beim Googeln nach dem Buch hatte ich aber doch eher den Eindruck, dass es sich um eine Fiktion handelt. Auf der englischen Seite
    https://www.thedragonchronicles.com/home/home.htm
    steht sogar ganz klar “The dragon chronicles purports to be…”

    Es gibt viele Theorien, woher die Idee von Drachen stammen könnte – verzerrte Berichte von Reisenden, die Krokodile gesehen haben, vielleicht verbunden mit großen Stücken von Krokodilhaut, oder Fossilienfunde, bei denen man Dino-Knochen zu interpretieren versucht hat. Seeschlangen können auch z.B. auf Riemenfische zurückzuführen sein:
    https://scienceblogs.de/meertext/2014/04/08/seeschlangen-video-zwei-riemenfische-vor-der-mexikanischen-kueste/

    Es kann aber durchaus auch heute noch unentdeckte Tierarten geben – wenn auch mit nahezu absoluter Sicherheit nichts so spektakuläres wie das Ungeheuer von Loch Ness oder echte Drachen oder – auch eine verbreitete Legende – Sauropoden, die in den Wäldern in Afrika leben sollen. Beispielsweise hat man in den letzten Jahren unbekannte Affenarten entdeckt. beispielsweise den Kipunji.

    Die Suche nach solchen unbekannten Tieren nennt man übrigens Kryptozoologie – leider gibt es in diesem Bereich viel Unsinn, aber es beschäftigen sich auch ernstzunehmende Wissenschaftler mit dem Thema. Wenn du englische Internetseiten lesen kannst, dann lohnt sich auf jeden Fall ein Besuch bei Tetrapod Zoology von Darren Naish, z.B. dieser Text hier:
    https://blogs.scientificamerican.com/tetrapod-zoology/2011/07/19/cryptozoology-at-the-zoological-society-of-london-cryptozoology-time-to-come-in-from-the-cold-or-cryptozoology-avoid-at-all-costs/

    Aber ich fürchte, Drachen bekommen wir weiterhin nur in Büchern. (In Deinem Alter habe ich die Drachenreiter-Romane von Anne McCaffrey verschlungen und jeden bestimmt 10 mal gelesen, und der Blog heißt ja auch nicht zufällig so…)

  36. #36 Sara
    21. April 2014

    Zuerst möchte ich mich für eure Antworten bedanken. Ich hätte nicht erwartet so schnell eine Antwort zu bekommen. 🙂
    Mich hat das Thema einfach fanziniert und total begeistert, vielleicht habe ich das alles auch ein bisschen Missverstanden und mir zu schnell Hoffnungen gemacht, das Drachen eben damals vielleicht doch existiert haben.
    Aber es gibt ja noch so viele Dinge auf dieser Welt, für die man sich begesitern kann. Zum Beispiel das Meer.

    Wie gesagt, danke für die schnellen Antworten und ich bin froh dass, ihr mein Beitrag nicht schlecht aufgenommen habt, nochmals liebes Grüße

  37. #37 rolak
    21. April 2014

    ..und total begeistert

    Das war Deinem Schreiben zu entnehmen, Sara und ist eine gute Eigenschaft, die Du Dir auch nicht nehmen lassen solltest.
    Und wer hat nicht schon (mindestens) einmal im Leben einer faszinierenden Annahme wesentlich mehr Realität zugedacht als ihr zukam? Gegen diese Ausreißer hilft sehr häufig ein Gespräch mit anderen rationalen Geistern (forciertes Umdenken ist dennoch schwierig bis schmerzhaft) oder manchmal eigene Denkarbeit und Einsicht (sehr befriedigend 😉 ).

  38. #38 MartinB
    21. April 2014

    @Sara
    Ich bin zwar schon älter, kann mich aber gut erinnern, dass es mir in deinem Alter ähnlich ging und ich auch immer gehofft hatte, irgendwo würde man noch lebende Dinos/Drachen oder ähnliches finden.
    Zum Begeistern bietet gerade die Biologie aber auch so ziemlich viel, ich hoffe, du lässt dir deine Begeisterung nicht nehmen.

  39. […] Herbst hatte ich ja die neuen Funde zum berühmten Deinocheirus, der “Schreckenshand”, vorgestellt. Damals gab es aber noch keine schöne Rekonstruktion des Tieres. Das hat sich jetzt […]

  40. #40 rolak
    23. Oktober 2014

    NERS bringt ein neues Bild: Deinocheirus Exposed: Meet The Body Behind the Terrible Hand. Eleganteres Maul, Kühlrippe statt Buckel, auch insgesamt schlanker geworden – und viele Fusseln Federn.

  41. #41 MartinB
    23. Oktober 2014

    Jupp, den Artikel gab’s heute bei nature online, hab ich aber noch nicht gelesen.

  42. […] rex und Triceratops geht es nicht, aber es gibt eben auch ungewöhnliche Dinos wie Mononykus, die Funde des Deinocheirus werden einbezogen, um dieses wirklich seltsame Tier zu zeigen, neuere Arten wie Dreadnoughtus oder […]