Welche Möglichkeiten gäbe es noch für unseren Ring? Er könnte sich theoretisch auch entlang der Ausbreitung der Welle verschieben – aber genau wie bei den em-Wellen wäre das eine Longitudinalwelle, die es nicht geben kann (dazu müsste man die Energieerhaltung verletzen).
Außerdem könnte man ja noch auf die Idee kommen, dass sich nach Einstein ja nicht bloß der Raum krümmt, sondern die Raumzeit – beeinflusst eine Gravitationswelle vielleicht auch den Zeitverlauf unserer Teilchen, so dass bei ihnen die Zeit mal schneller und mal langsamer vergeht? Auch das kann – letztlich aus demselben Grund der Energieerhaltung – nicht passieren.
Theoretisch sind auch kompliziertere Schwingungsmuster als die einfache Ellipsenverzerrung möglich – die bezeichnet man dann z.B. als Oktopol- oder generell als Multipol-Wellen. Solche Wellen zu erzeugen erfordert aber entsprechend kompliziertere Anordnungen der Massen, deshalb sind sie nicht ganz so wichtig.
Gravitationswellen führen also zu elliptischen Verzerrungen. Es sind genau diese Verzerrungen, die zu dem charakteristischen Muster der “B-Moden” führen, das man in der kosmischen Mikrowellenstrahlung entdeckt hat. Eine – stellenweise anspruchsvolle, aber schön illustrierte – Erklärung dazu findet ihr an der Uni Berkeley; in dem Bild in Abschnitt 5 findet ihr auch genau die verzerrten Ellipsen wieder, die zeigen, wie Gravitationswellen den Raum krümmen.
Wieder einmal ist ein kurzer Text zum Thema viel länger geworden als erwartet – und es gäbe noch viel mehr zu schreiben (insbesondere über das Thema Gravitonen…). Ich hoffe, ihr habt aber zumindest eine kleine Idee bekommen, was Gravitationswellen sind.
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