Und schließlich noch dieses – nicht ganz vollständige – Zitat
“These people provoke and then (something can happen). In freedom of expression there are limits.”
Schade dass man nicht erfährt, was der Papst statt “something can happen” wirklich gesagt hat. Aber auch hier irrt der Papst. Nein es war kein Fall von “shit happens” in Paris – es waren Menschen, die beschlossen haben, andere Menschen umzubringen, keine Erdbeben, Naturgewalten oder sonst etwas. Auch wenn wir uns über die genaue Definition und das Konzept des freien Willens streiten können – Menschen sind für ihre Taten verantwortlich. Und nein, es ist nicht (gar nicht, überhaupt nicht und in keinster Weise) die Schuld der Journalisten von Charlie Hebdo, dass sie ermordet wurden. (Insgesamt erinnert das auch fatal an “Was hatte sie an”, “Warum ist sie nachts allein durch den Park gegangen” etc.)
Ja, und wenn man das alles gesagt hat, dann hilft es auch nicht mehr, wenn man dann versucht, das Ganze abzuschwächen, mit Sätzen wie
“you can’t kill in the name of God. That is an aberration.”
Man kann also nicht im Namen Gottes töten, aber wenn jemand Religionen beleidigt, dann darf er schon mal eins aufs Maul bekommen, das ist ganz normal.
Ja, natürlich hat der Papst die Morde verurteilt – aber irgendwie scheint er doch ein gewisses Verständnis dafür zu haben, wenn jemand auf religiöse Beleidigungen mit Gewalt reagiert. Ich habe das nicht.
Wie üblich in meinem Blog schätze ich Kommentare. Ebenfalls wie üblich bitte ich aber um einen zivilen Umgang – gegen Sarkasmus ist nichts einzuwenden, aber Beleidigungen (zum Beispiel von Religionen) nur um der Beleidigung willen sind zwar nicht generell verboten, aber hier in meinem Blog nicht gern gesehen. (Und nein, das ist keine Zensur.)
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