Hier der versprochene Bonus: Das paper zeichnet sich noch durch eine andere Besonderheit aus: Die Danksagung. Hier steht normalerweise, wer alles irgendwie mitgeholfen hat, wer vielleicht kluge Ratschläge zur Arbeit gegeben hat usw. So etwas steht auch in dieser Danksagung, aber sie endet mit diesen Worten:

C.M.B. would specifically like to highlight the ongoing and unwavering sup-
port of Lorna O’Brien. Lorna, will you marry me?

(Der Antrag wurde übrigens angenommen.)

                   

Brown and Henderson, A New Horned Dinosaur Reveals Convergent Evolution in Cranial Ornamentation inCeratopsidae, Current Biology (2015), https://dx.doi.org/10.1016/j.cub.2015.04.041

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Kommentare (5)

  1. #1 Artur57
    7. Juni 2015

    Nun ist das Nackenschild ja ziemlich schwer und es muss oder sollte ja zumindest irgend einen Zweck haben. Den cw-Wert bessert es nicht, zur Kühlung wäre der Aufwand auch nicht in angemessenem Verhältnis zum Ertrag.

    Ja, was denn? Also meiner Meinung nach dient es zur Abwehr des Tyrannosaurus Rex, der wohl seine Opfer bis dahin stets mit Nackenbiss tötete. Dabei ist ihm nun das Nackenhorn gewaltig im Wege. Weiter hinten kann er nur schlecht zubeißen, weil der Triceratops hinten zu breit ist.
    Wobei, wie man sieht, der Nackenkragen zulasten des Nasenhorns ging, also der Offensivwaffe des Tiers.

    Habe eben nachgesehen, zeitlich würde es passen. Der T-Rex gehörte zu den letzten nicht-fliegenden Sauriern, die am Ende des Maastrichtium ausgestorben sind.

    Mal als These. Florian verdächtigt mich ja immer, die Wissenschaft komplett in zum Einsturz bringen zu wollen. Nein, es ist dies eine eindeutig als solche gekennzeichnete Privattheorie.

    Eine recht ausgefallene Art des Anbaggerns, muss man ja sagen. Aber der Wissenschaft wie auch der Partnerwahl dienlich. Nun ja, als Archäologe ist er ja in Übung, denn seine Dinos muss er ja auch zuerst einmal – anbaggern.

  2. #2 MartinB
    7. Juni 2015

    @Artur57
    Ja, das ist eine These, die es in der Vergangenheit öfters gegeben hat. Es scheint auch nicht unwahrscheinlich, dass der Schild beim Kampf gegen einen T. rex tatsächlich nützlich war – als einzige Funktion ist das für so einen Schild aber eher unwahrscheinlich, der hat sich ja bei kleinen Dinos wie dem protoceratops oder dem Leptoceratops entwickelt, wo er auch noch nicht so ausgeprägt war.
    Bei Säugetieren erfüllen solche Strukturen wie Hörner etc. immer auch einen Zweck im Sozialverhalten, insofern ist es durchaus plausibel, dass das auch bei Dinos galt.

  3. #3 Artur57
    7. Juni 2015

    Nun habe ich diesen protoceratops gegoogelt und lese bei Wikipedia:

    “Ein außergewöhnlicher Fund aus dem Jahr 1971 zeigt einen Protoceratops und einen Velociraptor, ein theropoder Raubdinosaurier, die im Kampf umgekommen sind. Beide Tiere starben dabei, vermutlich wurden sie von Sand begraben, etwa bei einem Sandsturm. Der Fund lässt Rückschlüsse auf die Fressfeinde von Protoceratops zu”

    Der war dem T-Rex zwar etwas zu klein, aber dem Velociraptor nicht. Das ist ja auch einer von der beißenden Sorte.

    Eigentlich haben wir mit dem Übergang zu den Säugetieren den weitgehenden Wegfall von Panzerungen. Wollte ich eben als Tatsache hinschreiben, als meiner Frau eine Ausnahme einfiel: das Gürteltier. Natürlich.

    Aber überwiegend haben Säugetiere nur offensive Bewaffnung, die Defensive besteht in der Flucht. Das war wohl der Beginn der heute stets beklagten Schnelllebigkeit. Wäre die von Vielen gewünschte Entschleunigung durch Anlegen eines Panzers zu erreichen? Man sieht, auch Entschleunigung hätte ihren Preis.

    Eins muss ich noch loswerden: endlich haben wir Maschinenbauer einen eigenen Saurier, den atlascopcosaurus. Kein Scherz:

    https://everythingdinosaurs.weebly.com/atlascopcosaurus.html

    Ein friedliches und ästhetisches Tier, wie es sich gehört. Es wurde so benannt, weil Atlas Copco das Gerät zu seiner Freilegung gespendet hatte. Das Equipment zum Anbaggern eben.

  4. #4 MartinB
    7. Juni 2015

    @Artur
    Das berühmte Velociraptor/Protoceratops-Fossil ist arg umstritten. Es ist nicht klar, dass der Velociraptor tatasächlich versucht hat, den protoceratops als Beutetier zu greifen – normalerweise vermeiden Raubtiere es ja (auch wenn das in Filmen oft anders aussieht) Beute zu greifen, die ihnen ernsthaft gefährlich werden kann (und das war hier offensichtlich der Fall).

    “das Gürteltier.”
    Oder auch das Schuppentier. Auch die sehr dichten Haare einiger Säugetiere haben eine Schutzwirkung. Von Igeln und Stachelschweinen etc. gar nicht zu reden… (Vielleicht ist der Weg von haaren zu Stacheln evolutionär leichter als von Haaren zu Panzern, deswegen gibt es mehr stachelige Säuger, aber von denen gibt es ne Menge.)

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