Aus Schöner et al., s.u.
Ihr seht, dass der Kontrast der Fledermaus-Pflanze deutlich größer ist.
Als nächstes wurde die Schallemission der Fledermäuse gemessen. Mit einer Frequenz von knapp 300 Kilohertz ist diese Frequenz selbst für Fledermäuse, die ja alle gern Ultraschall ausstoßen, besonders hoch – da mit steigender Frequenz die Wellenlänge sinkt und das Schallsignal gut fokussiert werden kann, sollten sich mit hoher Frequenz auch die Ortsauflösung verbessern, was im dichten Dschungel sicher praktisch ist.
Aber finden die Fledermäuse die Pflanzen auch wirklich mit dem Echolot? Um das zu prüfen hat man dann noch die Pflanzen manipuliert – es wurden gewöhnliche Pflanzen mit solchen verglichen, bei denen man den Schallreflektor künstlich vergrößert oder ganz entfernt hatte. Mit vergrößertem Reflektor finden die Fledermäuse die Pflanze schneller; fehlt der Reflektor, dann brauchen sie mehr als doppelt so lange, um ihr bequemes Plätzchen zu finden. (Es wurden auch noch ein paar weitere Kontrollexperimente gemacht, um sicherzugehen, dass alles zusammenpasst, aber die beschreibe ich jetzt nicht im einzelnen.)
Anscheinend ist es also tatsächlich so, dass die Kannenpflanzen ihre Blüte so angepasst haben, dass sie von Fledermäusen besser gefunden werden können – und das alles nur für ein bisschen Dünger.
Schöner et al., Bats Are Acoustically Attracted to Mutualistic Carnivorous Plants, Current Biology (2015), https://dx.doi.org/10.1016/j.cub.2015.05.054
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