McCain hat sich Obama und Clinton angeschlossen mit seiner Forderung, dass der Präsident die Eröffnungszermonie der Olympischen Spiele boykottieren soll, ausser China ändere sein Verhalten grundsätzlich. Ein guter Versuch billig zu punkten.

Schon wieder muss ich über die Olympiade schreiben. Wohl ein weiterer Hinweis, wie unmöglich diese von Politik getrennt werden kann. Nun hat also der Republikaner McCain mit den Demokraten die Reihen geschlossen. Es ist verständlich warum. Politisch können die drei nur gewinnen von diesem Vorgehen.

Sie können sich so als moralische überlegene Aussenpolitiker/Aussenpolitikerin profilieren. Ein nicht zu unterschätzendes Element in einem Land, dass seine Aussenpolitik traditionell als moralische Mission sieht. Risiken gehen sie kaum ein. Der Entscheid muss von Bush gefällt werden. Die negativen diplomatischen Konsequenzen würden ausschliesslich auf ihn zurückfallen (neue Präsidentschaft, neuer Anfang). Der Volkszorn riskiert man ebenfalls nicht. Wen interessiert es, ob der Präsident dabei ist, solange die Sportlerinnen und Sportler der Nation mitlaufen und -springen? Der Schaden wäre rein diplomatisch. Das Thema ist populär (Sport ist bestimmt interessanter als Reformen im Gesundheitssystem) und es erlaubt sich vom jetzigen unbeliebten Präsidenten abzugrenzen.

Welcher Politker, welche Politikerin könnte da widerstehen?