Die Schweizer Bauern scheinen beschlossen zu haben, statt zu jammern proaktiv zu werden. Kein geringerer als Michael Schumacher soll ihnen dabei helfen.

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Wohl nicht zuletzt wegen den Verhandlungen im Rahmen der WTO und auch mit der EU sind die Bauern in der Schweiz unter Druck sich politischen Goodwill zu erarbeiten. In der Schweiz weiss man, das nächste Referendum kommt bestimmt. Schumi (sowie ein Sortiment an Schweizer Sternchen) grinst in einem typischen Schweizer Bauernhemd von vielen Plakatwänden hier in Genf. Das Motto ist “Die Schweizer Bauern geben Gas” und affirmativ heisst es darunter: “Gut, gibt’s die Schweizer Bauern”. Wenn Schumi das sagt, wird es wohl stimmen.

Ich schätze es ja, dass Michael Schumacher etwas zur Völkerverständigung beiträgt und auch keine Angst davor hat, sich dafür in die Niederungen der Schweizer Politik zu begeben. Es entbehrt jedoch nicht einer gewissen Ironie, dass der Ex-Rennfahrer und Steuerflüchtling mich zu überzeugen versucht, die Gruppe zu unterstützen, die wie keine andere ihre Hände in den Staatstöpfen versenkt hat. Geben ist seliger denn Nehmen, aber nur solange die anderen geben und man selbst nimmt. Doch auch die Schweizer Bauern halten in Sachen Ironie gut mit. Die Begründung für die Subventionen und Direktzahlungen (ja wir schlagen da sogar die EU) ist unter anderem der Beitrag des Bauernstandes an den Schutz und die Pflege der Umwelt. Wer ausser einem Formel 1 Fahrer kann das besser verkörpern.

Da danke ich den Schweizern Bauern für die Unterhaltung. Ich mag nämlich Ironie. Gut gibt’s die Schweizer Bauern.

Kommentare (3)

  1. #1 jc tyler
    April 25, 2008

    Wieso wird Schumacher eigentlich überall als Steuerflüchtling tituliert? Er hat im Ausland das meiste Geld verdient, und zwar nicht weil er Deutscher ist, sondern sehr schnell Auto fährt. Er ist ja nicht mit in Deutschland verdientem Geld ins Ausland gezogen, sondern er ist ins Ausland gezogen, weil er im Ausland sein Geld verdient und man es ihm im Ausland auch gönnt. Jeder Artikel, der Schumacher als “Steuerflüchtling” tituliert, hat sich intellektuell auto-disqualifiziert, denn man weiss von dem Punkt an, der Rest ist genauso voreingenommen und von keiner Objektivität getrübt. Was Schumacher für Deutschland im Ausland getan hat, darüber reden diese selbstgerechten, mental unterbelichteten, eigentlich nur mit ein bisschen Aufsatzschreibertalent abgesegneten Textchenschreiber natürlich nie. Es wäre der Sache angemessener, diese Leutchen würden sich auf das bisschen beschränken, das sie verstanden haben, anstatt ein gutes Thema mit ihren Unausgegorenheiten zu verhunzen.

  2. #2 ali
    April 25, 2008

    Ich gehöre anscheinend zu einer verschwindend kleinen Minderheit die ‘Flüchtling’ nicht als negativen Ausdruck benutzt. Es ist nunmal eine Tatsache, dass die Steuern bei Schumacher ein Argument bei der Wohnortswahl waren. Das ist ja auch ok, ich befürworte durchaus einen gewissen Steuerwettbwerb. Das hat hier auch gar keine Relevanz.

    Leider habe ich mich nun aber schon ‘intellektuell auto-disqualifiziert’. Demnach besteht wohl auch kein Interesse an einer Differenzierung von einem ‘mental unterbelichteten’.

    P.S.: Warum den gleich mit Beleidigungen um sich schmeissen? Ich debattiere gerne, aber ich antworte lieber auf Argumente als auf Beschimpfungen. Vor allem da ich offensichtlich nicht mal das gesagt habe, was mir hier vorgeworfen wird.

  3. #3 ali
    April 29, 2008

    Touché!

    (Das dachte ich mir. Anscheinend ist kein Interesse an einer wirklichen Diskussion vorhanden. Austeilen. beleidigen und rumpoltern ist halt wesentlich einfacher).