Weiter mit dem US amerikanischen (Vor-)wahlkampf. Wie steht es um die Stimmenmehrheit und was ist jünger als McCain?

Wie ich schon berichtet habe, ist Hillary Clintons Hauptargument inzwischen die ‘Stimmenmehrheit’ die sie zu erreichen versucht. Eine Rechnung könnte folgendermassen aussehen (die Zahlen findet man hier) (1):

Aktueller gerundeter Stand:
Obama:16 686 000
Clinton: 16 228 000

Differenz zugunsten von Obama: 458 000

Michigan und Florida dürfen zwar offiziell keine Delegierten entsenden (weil sie für das Vorverlegen des Wahltermins von der Parteileitung abgestraft wurden) sollen hier aber trotzdem berücksichtigt werden:

Clinton (FL): +295 000
Clinton (MI): +328 000

Differenz zugunsten von Clinton: 165 000

Aber Obama stand in Michigan gar nicht auf dem Wahlzettel. Das einzige was man machen kann, ist die ‘Enthaltungen’ (uncommitted) dazuzurechenen.

Obama: +238 000

Differenz zugunsten Obama: 73 000

Für vier Staaten in denen Obama gewonnen hat, sind keine genauen Zahlen erhältlich. Der Economist veranschlagt dafür weitere 100 000 Stimmen für Obama. Das scheint zwar etwas willkürlich, aber gewonnen ist gewonnen:

Obama: +100 000

Differenz zugunsten Obama: 173 000

Nun stehen noch Puerto Rico (1. Juni), South Dakota und Montana (3. Juni) auf dem Programm. Man geht davon aus, dass Hillary Clinton in Puerto Rico mit einem grossen Vorsprung gewinnen wird (die NZZ meint mit bis zu 400 000 Stimmen Differenz). Runden wir etwas ab:

Clinton: +300 000

Differenz zugunsten Clintons:
227 000

Aallen Zahlenspielereien zum Trotz: Endgültig entscheiden werden die Delegierten. Oder wie es ein (afro-amerikanischer) Kabarettist auf den Punkt brachte: Niemand hat je etwas von Superdelegierten gehört, bis sich ein Schwarzer ernsthafte Chancen auf die Nomination ausrechnen konnte.

Damit hier die Republikaner nicht zu kurz kommen noch ein witziges Blog (update: der Link scheint im Moment nicht zu funktionieren funktioniert wieder). Es entstammt dem Versuch, hervorzustreichen was als McCains Achillesferse gesehen wird: Sein Alter. Es benennt alles Dinge, die Jünger sind als McCain. Man lernt einiges, wenn man sieht was so alles im 20. Jahrhundert eingeführt wurde. Die Leserinnen und Leser werden dazu aufgefordert ihre eigenen Vorschläge einzubringen. Von Nylonstrümpfen und Israel bis zur Golden Gate Bridge und Duct Tape, wurde aber schon einiges erwähnt.

(1) Wie ich in einem früheren Post schon geschrieben habe, ist ein eindeutiges Statement zu den Stimmenzahlen eher schwierig. Ich basiere mich auf eine mögliche Rechnung des Economist und die oben verlinkten Resultate von Real Clear Politics.