Vorschaubild für Wahlen08.png

In der britischen Times habe ich heute einen Artikel gefunden der über einen Versuch berichtet, Obama mit der Hilfe eines Professor in Oxford und den Mitteln der Wissenschaft mit Bill Ayers in Verbindung zu bringen.

Gemäss dem Artikel hat ein Schwager eines Kongressabgeordneten einen Oxford Philosophie Professor kontaktiert und ihm 10’000$ für ein Gutachten geboten. Dieser hat nämlich eine Software entwickelt, die durch Textanalyse festzustellen versucht, ob zwei zu vergleichende Texte vom selben Autor stammen. Er hätte die Autobiographie von Obama Dreams from My Father mit Ayers Memoiren Fugitive Days vergleichen sollen. Ziel wäre es zu belegen, dass Ayers als Ghostwriter für Obama fungierte.

Der Professor fand die Indizien eher dürftig (ohne genaue Untersuchung mit der Software) erklärte sich aber einverstanden. Als jedoch klar wurde, dass der Brite die Resultate auf jeden Fall veröffentlicht sehen will, “verschwand das Interesse schnell”.

Ich finde diese kleine Anekdote eine wunderbare Illustration wie unterschiedlich Politik und Wissenschaft funktionieren. Erstere geht nicht nur selektiv mit Fakten um, sie versucht auch den Informationsfluss zu steuern. Der Wissenschaftler hingegen ist bereit die Untersuchung vorzunehmen und verzichtet am Ende auf das Geld um eben den neutralen Standpunkt zu behalten (von seinen politischen Standpunkten weiss man zugegebenermassen wenig).

Ich gestehe, dass ich wohl etwas überzeichne. Schön fand ich die Geschichte trotzdem.