Über die Anschläge in Mumbai wurde viel geschrieben. Ich habe die Medienberichterstattung nicht so detailliert verfolgt wie bei anderen ähnlichen Ereignissen, trotzdem möchte ich hier kurz auf Ungereimtheiten hinweisen, die in der Berichterstattung über solche Ereignisse üblich sind.

Die Informationen zu diesem Post stammen vor allem vom Foreign Policy Blog Passport, der detailliert über die Situation berichtete.

Da war anfangs einiges an Konfusion was die mutmasslichen Täter betraf. Es gab Berichte die besagten, dass alle Attentäter auf Booten kamen (wiederum andere behaupteten, dass einige in den Hotels warteten). Medien berichteten, dass die Attentäter von Pakistan aufgebrochen seien, andere wiederum meinten, dass überprüft würde ob sie vom Persischen Golf herkamen.

Auch wurden schnell Namen von möglichen Gruppierungen genannt, die hinter den Anschlägen stecken könnten, nur konnte niemand wirklich etwas wissen zu diesem Zeitpunkt. Spekulationen über Urheber sind durchaus in Ordnung, aber anonyme Quellen, Geheimdienstkontakte und häufig auch Expertenmeinungen müssen mit Vorsicht aufgenommen werden.

Dann gibt es diesen lebend verhafteten mutmasslichen Attentäter. Passport listet folgende Namen auf, die genannt wurden:

  • Ajmal Mohammed Amir Kasab
  • Amjad Amir Kamaal
  • Ajmal Amir Kamal
  • Ajmal Qasab
  • Ajmal Amin Kamal
  • Ajmal Amir Kasab
  • Mohammad Ajmal Qasam
  • Azam Amir Kasav
  • Mohammed Ajmal Mohammed
  • Amir Kasav

Einiges sind einfach unterschiedliche Transkriptionen der Namen. Vieles ist schlicht ungenau.

Irgendwann tauchte dann ein Bericht auf, dass Britische Bürger unter den Attentätern seien. Etwas das von der Britischen Regierung bald dementiert wurde. Aber vielleicht war es auch nur ein dunkelhäutiger Britischer Schauspieler der während 13 Stunden festgehalten wurde (aber ein Opfer der Anschläge war). Oder vielleicht auch nichts von all dem.

Es geht mir hier nicht um Schuldzuweisungen. Ich glaube es ist in solchen Situationen ganz normal, dass es widersprüchliche Meldungen gibt auch wenn die Journalisten ihre Arbeit richtig machen. Es geht mir vor allem darum, dass man entsprechende Informationen mit der nötigen Skepsis aufnimmt und daran denkt, dass man sich nicht auf eine einzelne Quelle verlassen kann. Genau aus solchen Widersprüchen werden nämlich schnell Verschwörungstheorien gebastelt.

Kommentare (1)

  1. #1 Martin Breuer
    Dezember 2, 2008

    das Prinzip der stillen Post 😉