Das muss ich einfach posten. Da schlägt das Nerd Herz höher. Internationale Beziehungen und Star Wars.

Zur Erinnerung: Die sogenannten Pentagon Papers wurden 1971 von der New York Times veröffentlicht (sozusagen das WikiLeaks der siebziger). Es handelte sich um einen Bericht zur Geschichte der US Verwicklungen in den Vietnamkrieg 1945-1967. Er war das Resultat eines Untersuchungsberichtes einer Kommission die 1967 von dem damaligen Verteidigungssekretär McNamara eingesetzt wurde. Wegen der Veröffentlichung wurde klar, dass die US Regierung in vielerlei Hinsicht die Öffentlichkeit und teils sogar den Kongress belogen hatte im Zusammenhang mit dem Krieg in Vietnam. Der Bericht wurde von einem gewissen Daniel Ellsberg veröffentlicht der heute auch WikiLeaks vehement verteidigt hat.

Diese Pentagon Papers gibt es nun in der Star Wars Version (hier ein Ausschnitt zur Domino Theorie):

THE LINE OF CONTAINMENT” AND “THE DOMINO THEORY”

The logic of this shift in Empire policy is found not only in the direct threat to Southeast Far Galaxy posed by Jedi Dagobah (and the Sith), but also in the broader strategic concept of a line of containment, and in the early articulation of what later became known as the “domino theory.” Discussion of the line of containment centered about where that line was to be drawn: Alderaan, and, later, Hoth, fell on the free side of that line. The domino theory as applied to Alderaan reinforced the decision of where to draw the line of containment.

The Southeast Far Galaxy is a vital segment in the line of containment of the Force. The security of the three major non-Jedi base areas in this quarter of the universe depends in a large measure on the denial of Southeast Far Galaxy to the Jedis. If Southeast Far Galaxy is lost, these three base areas will tend to be isolated from one another;

d. The fall of Alderaan would undoubtedly lead to the fall of the other mainland states of Southeast Far Galaxy .
e. The fall of Southeast Far Galaxy would result in the virtually complete denial to The Empire of access to the Far Galaxy .
f. . . . Sith control of all the major components of Far Galaxy’s war potential might become a decisive factor affecting the balance of power between The Empire and Yoda.

(via BoingBoing)

P.S.: Ich habe im Moment leider keine Zeit für eine Übersetzung des Zitats. Wenn jemand Lust hat, nur zu, ich würde sie dann noch nachträglich hinzufügen).

Kommentare (10)

  1. #1 cydonia
    Januar 28, 2011

    Ja, sehr schön.
    Aber, ali, Ägypten…….?

  2. #2 Joliet Jake
    Januar 28, 2011

    Aber, ali, Ägypten…….?

    Sowas dachte ich mir auch grade beim Aufrufen der Seite.
    Sah mir eben die Sondersendung im ZDF an und hatte auf einen entsprechenden Artikel zur Lage gehofft… 🙁

  3. #3 ali
    Januar 28, 2011

    Also ich habe im Moment eine Deadline am Horizont, die ist so gross, da sehe ich nicht einmal mehr Ägypten in meinem Newsreader (oder fast nicht). Das ist der Hauptgrund für die leichtere Kost hier (Tunesien habe ich aus persönlichen Gründen genau verfolgt, obwohl ich eigentlich keine Zeit dazu hatte).

    Dazu kommt, dass ich (wie auch schon bei Tunesien) einen Umsturz für extrem unwahrscheinlich hielt. Ebenso eine starke Ansteckung von anderen Ländern. Eine Ende der Mubarak Regierung noch viel weniger. Ich habe eindeutig die Lage mehrmals offensichtlich völlig falsch eingeschätzt, dass ich mich auch kaum noch was zu sagen traue. Manchmal braucht es eben doch etwas spezifisches Wissen, der Ohrensessel reicht nicht immer. Ich glaube immer noch nicht, dass Mubarak geht. Aber ich bin mir lange nicht mehr so sicher wie auch schon. Jemand hat vor kurzem gesagt:”Solche Revolutionen sind schwer vorauszusagen. Wären sie es, würden sich die Diktatoren darauf einstellen”. Es ist wohl diese Unsicherheit, die sie so gefährlich machen.

    Aber eben ich bitte um Entschuldigung für die Stille. Immerhin gibt es Star Wars in Kombination mit Internationale Beziehungen. Ich könnnte mich auch nur auf Pop-Kultur beschränken 😉

  4. #4 s.s.t.
    Januar 28, 2011

    So what.
    Die 60iger waren von der West/Ost-Konfrontation gezeichnet. Der eigentliche ‘1.Preis’ Europa war für keine Seite erschwinglich; man ließ, egal ob mit beliebig wievielen Toten verbunden, die andere Seite gewähren. Die realen Auseinandersetzungen fanden woanders statt: In Afrika, in Nah-, Mittel- und Fernost und selbst im Weltraum. Nützliche Idioten gab es genug, nicht nur Nord-Korea und -Vietnam.

    Beide Seiten verbündeten sich mit Jedem (und sei es der jeweilige ‘Teufel’), der auch nur mit dem kleinen Zeh in dieser Hinsicht zuckte. Jede Niederlage eines Verbündeten wurde als unerträglicher Gesichtsverlust angesehen. Große Risiken und Kosten wurden in Kauf genommen, als Beispiel mag das Mondlandungsrennen dienen, das mit einer Technik durchgeführt wurde, mit der sich heutzutage kaum Jemand in ein Flugzeug setzen würde.

    Wirklich ans Eingemachte ging es nur, wenn Kernpunkte ernsthaft bedroht wurden: Kubakrise, (später) Nachrüstungsbeschluss.

    Die WW-III Angst (Paranoia?) der damaligen Zeit lässt sich übrigens recht gut an den Rüstungsantstrenungen der Schweiz ablesen, nach dem Motto, wir bauen die Berge in Schweizer Käse um.

    Aber: Die Stars Wars Version gibt die damalige Denke ausgezeichnet wieder!

  5. #5 Joliet Jake
    Januar 28, 2011

    @ali:

    Aber eben ich bitte um Entschuldigung für die Stille. Immerhin gibt es Star Wars in Kombination mit Internationale Beziehungen. Ich könnnte mich auch nur auf Pop-Kultur beschränken 😉

    🙂
    Nein, sorry, war auch kein Vorwurf. Ist, denke ich, ja jedem klar, dass du die Beiträge in deiner Freizeit verfasst. Keine Freizeit => keine Artikel…

    Viel Erfolg in Sachen “Deadline”!

  6. #6 Redfox
    Januar 28, 2011

    Für Informationen aus erster Hand kann ich im Moment den Blog des taz-Korrespondenten Karim El-Gawhary empfehlen. Der sitzt in Kairo und ist damit mittendrin:

    Eine Strassenschlacht tobt nur wenige hundert Meter von meinem Büro entfernt


    Wie wenige hundert Meter von mir entfernt auf diesem Video toben im Moment viele Straßenschlachten in Kairo. Die Polizei ist total überfordert und wirft wie in diesem Video, das ich gemacht habe mit Steinen auf Demonstranten

    Er ist übrigens der Meinung das Mubaraks Tage gezählt sind.

    Werden wir in Ägypten das tunesische oder das iranische Szenario erleben? Wird der Diktator bald den Abgang a la Tunesien machen oder wird die Jugendbewegung ähnlich wie im Iran unterdrückt? Ich glaube ersteres, da ich mir sicher bin, dass die Amerikaner und das von ihnen ausgebildete ägyptische Militär schon längst an einer Lösung basteln, während Mubarak in den letzten Tagen ganz still geworden ist. Was soll er denn auch noch sagen? Wenn er eine Rede hält, in der er umfassende Reformen verspricht, ist das wahrscheinlich seine letzte. Hatte doch sein Kollege Ben Ali in Tunesien eine ähnliche letzte Rede gehalten.

    (aufgesplittet wegen Spamfilter)

  7. #7 ali
    Januar 28, 2011

    Habs auch nicht als Vorwurf aufgefasst. Es freut mich schliesslich zu sehen, dass wenn es grössere Dinge in den Nachrichten sind, dass es Leute gibt, die hierherkommen in der Hoffnung auf eine Diskussion. Ein grösseres Kompliment gibt es kaum. Wollte nur erklären warum ich es, obwohl es in den Fingern juckt, nicht tue.

  8. #8 Redfox
    Januar 28, 2011

    Er war übrigens der erste der über die Aufstände in Tunesien berichtet hatte:

    Worüber an Weihnachten nicht berichtet wurde: Elendsaufstand in tunesischer Kleinstadt

    Vielleicht liegt es daran, dass Al-Kaida oder sonstige Islamisten darin keine Rolle spielen. Oder die Medien schlafen einfach ihren Weihnachtsschlaf. Möglicherweise passt das Ganze auch nicht so recht ins Bild von Tunesien mit seinen traumhaften Mittelmeerstränden und Wintergolfplätzen. Aber der Elendsaufstand der Jugendlichen in und rund um tunesische Kleinstadt Sidi Bouzid wurde bisher medial ignoriert. Daher nun ein paar Zeilen dazu, obwohl der Maghreb normalerweise nicht zu meinem Berichtsgebiet gehört.

  9. #9 Redfox
    Januar 28, 2011

    Allerdings ist er im Moment wie alle Ägypter vom Internet abgeschnitten.

    Womit John Gilmore wohl leider widerlegt wurde.

  10. #10 Stefan II
    Januar 29, 2011

    Die Presse berichtet über ein Gerücht, dass es sich in Ägypten um einen als Revolution getarnten Militärputsch handeln könnte, mit amerikanischer Zustimmung.

    https://diepresse.com/home/politik/aussenpolitik/629446/Aegypten_Regierung-tritt-zurueck-Lage-weiter-gespannt?_vl_backlink=/home/politik/aussenpolitik/628162/index.do&direct=628162