US Präsident Obama hat heute verkündet, dass man den lange gesuchten Osama Bin Laden in Pakistan lokalisiert hatte und dieser nach einem Feuergefecht ums Leben kam. Die Zeitungspressen laufen heiss, mein Twitterfeed rasselt nur noch so durch und die Schlagzeile für fast jede Newswebsite ist gesetzt. Der Blätterwald mag rauschen, doch ändern wird sich wenig.

Sehr viel habe ich eigentlich nicht zu sagen zu dieser Meldung. Trotzdem wollte ich hier kurz ein paar Gedanken notieren. Erstens um einen Diskussionsthread zu eröffnen und die Möglichkeit zum Kommentieren zu ermöglichen. Zweitens weil es gewisse Nachrichten gibt, die man schlecht ignorieren kann, egal ob ich glaube, substanziell einen Beitrag leisten zu können oder nicht.

Die grösste Bedeutung von Osama Bin Ladens Tod ist eine symbolische. Nachdem der sogenannte “Krieg gegen den Terror” von Bush ausgerufen wurde brauchte das Böse ein Gesicht. Schon 2001 war es so, dass bei der Erwähnung von Terrorismus in den Nachrichten meist über kurz oder lang der Name Bin Ladens fiel. So wurde er die ideale Projektionsfläche und ultimatives Ziel in diesem vermeintlichen Krieg. Osama Bin Laden war Lord Voldemort und Sauron in einem. Dies verzerrt die Wahrnehmung des Problems und erschwert eine sachliche Analyse. So wurde die Tatsache, dass Bush Bin Laden während seiner Amtszeit nicht habhaft werden konnte zum seiner “grössten Schlappe” stilisiert und Bin Ladens Tötung durch Obama wird jetzt schon als ein “definierender Moment” in seiner Präsidentschaft gefeiert. In der Substanz ist es aussenpolitisch aber eher belanglos und nur beschränkt in der Kontrolle des Präsidenten.

Diese Personalisierung wird nun aber zur Hypothek. Da er für den Feind, das Andere, das Böse schlechthin stand, entsteht auch der Eindruck, dass man seine Ruhe haben wird, hat man dem Drachen einmal den Kopf abgeschlagen. In den USA kam es gemäss Medienberichten zu spontanen Kundgebungen vor dem Weissen Haus und man skandierte “USA, USA!”. Doch nichts wird sich vermutlich kurz und mittelfristig ändern. Die Truppen werden in Afghanistan und im Irak bleiben. Die Regierungen werden regelmässig Terrorwarnungen herausgeben. Ab und zu wird ein Anschlag verübt und man wird ihn Al-Kaida zuschreiben.

Vielleicht öffnet der Tod Bin Ladens die Tür zu einer leichten Herabstufung der Terrorfokussierung. Aber die ganze aussen- und innenpolitische Maschinerie und die militärische Macht die in Bewegung gesetzt wurde, kann nicht einfach kalt ausgebremst werden. Darum muss man sich nicht sehr viel “Change” vorbereiten.

Auch für das, was in der Regel als “Al Kaida” bezeichnet wird, wird sich kaum etwas ändern. Obwohl der Eindruck erweckt wird es handelt sich um ein koordiniertes und zentralisiertes Netzwerk, ist die Realität eine andere. Gerne zählte man jeden der im Namen von Al Kaida mordete “dem Netzwerk” zu. Das war im Interesse der Terrorkrieger (“Seht die Bedrohung besteht weiter”) aber auch im Interesse von den Islamisten (“Seht wir können immer noch zuschlagen”). Eine seltsame Interessensgemeinschaft entstand da. Auch dass man regelmässig Verbindungen findet ist nicht weiter erstaunlich. Vermutlich hätte man mit dem gleichen Kriterium die linke Terrorbewgung in den 70er Jahren in Europa auch als ein “Netzwerk” einstufen können. Nur ein Kopf fehlte halt.

Auch werden nun bestimmt Verschwörungstheorien florieren. Dies ist eine fast zwangsläufige Konsequenz aus der Personalisierung des Terrorismus. Zu übermenschlich, zu gross wurde Bin Laden und seine Macht an die Wand gemalt, als dass sich sich alle mit seinem Tod einfach so abfinden könnte. So einfach kann es doch nicht gewesen sein, wird sich so mancher sagen. Man wird wahlweise behaupten Obama oder Bin Laden hätten das ganze nur inszeniert. Man wird vermeintliche Widersprüche finden und wie Elvis wird man Bin Laden ab und zu sichten. Sein Geist wird wohl noch eine Weile auf dieser Erde wandeln.

Was heute überhaupt nicht diskutiert werden kann, ist die das Problem von extralegalen Tötungen. Ich halte diese für falsch und in einem Rechtsstaat höchst bedenklich. Die Art und Weise wie die Tötung von Bin Laden geschildert wurde (“bei Feuergefecht ums Leben gekommen”) lassen zwar vermuten, dass man primär nicht versucht hat, ihn gezielt zu töten, er war aber zweifelsohne weit oben auf der Liste potentieller Ziele. Es kamen anscheinend bei der Aktion auch noch andere Menschen ums Leben. Bei einem Fall der so offensichtlich ist, ist es aber schwer auf rechtsstaatliche Prozeduren zu pochen. Gerade solche “harte Fälle” zeigen jedoch die Stärke eines Rechtsstaates. Das dies nun keine Diskussion ist die geführt werden kann ist ebenfalls eine Konsequenz der Personalisierung des Bösen und sollte uns zu denken geben.

Kommentare (32)

  1. #1 klaus
    Mai 2, 2011

    “Ich halte diese für falsch und in einem Rechtsstaat höchst bedenklich. Die Art und Weise wie die Tötung von Bin Laden geschildert wurde”

    Ich nicht! Wie soll man so etwas sonst schildern? Mann Mann Mann……

  2. #2 ali
    Mai 2, 2011

    @Klaus

    Ich glaube du hast mich falsch verstanden. Lies die Stelle nochmals:

    “Ich halte das [=extralgegale Tötungen] für falsch. [PUNKT] Die Art und Weise wie die Tötung von Bin Laden geschildert wurde (“bei Feuergefecht ums Leben gekommen”) lassen zwar vermuten, dass man primär nicht versucht hat, ihn gezielt zu töten, er war aber [ABER]…”

  3. #3 Gerry
    Mai 2, 2011

    Ich las gerade “behaupten Osama oder Bin Laden hätten das ganze nur inszeniert”

    Also OSama statt OBama, dass noch kein VTler auf die Idee kam zu vermuten dass Obama in Wirklichkeit Osama ist… Ist doch auch so naheliegend wenn nur ein Buchstabe im Vornamen vertauscht wurde…

    Und liebe VTler, wenn ihr aus dieser Idee Kapital schlagt, will ich daran beteiligt werden! Mindestens in der Höhe, in der ein Bestsellerautor Tantiemen, etc. kassiert.

    Und natürlich steht da “bei Feuergefecht ums Leben gekommen”. Selbst wenn die Navy Seals sich gesagt hätten: “Scheiß auf Befehle, wir killen den jetzt”, würde das öffentlich so formuliert.
    Alleine schon weil man sonst zugeben müsste dass der entweder gezielt umgebracht wurde (womit ich persönlich ethisch und rechtlich kein Problem habe) oder dass Elitesoldaten Befehle interpretieren oder großzügig auslegen.

  4. #4 ali
    Mai 2, 2011

    @Gerry

    Stichwort “Feuergefecht”. Im Moment kann man sich halt nur auf die offizielle Verlautbarung stützen. Bisher hatten die USA kein Problem zu ihren gezielten Tötungen zu stehen und ich glaube BIn Laden wäre der letzte gewesen, wo sie plötzlich Skrupel entwickeln würden. Im Gegenteil, ich glaube sich mit “shoot to kill” zu brüsten, würde alle als “tough cowboys” erscheinen lassen und wäre gar keine uninteressante Option gewesen. Kaum jemand würde dagegen etwas sagen.

  5. #6 Christian Reinboth
    Mai 2, 2011

    Die Verschwörungstheorien kommen einem aber heute auch leicht über die Lippen, wenn man miterleben muss, dass dieses ganz offensichtlich gefälschte Foto – zumindest in Deutschland – völlig unkritisch und unreflektiert über die TV-Kanäle verbreitet wird….

  6. #7 Sim
    Mai 2, 2011

    Das Bild was durch alle Kanäle geistert ist ein Fake? Hm sieht tatsächlich nicht besonders authentisch aus. Na das wird sicher noch zu einigen Verstimmungen führen.

    Ich finds btw. nicht ok Leute vorsätzlich zu erschießen. Wenns nun im Feuergefecht war, dann ist das was anderes. Besonders traurig bin ich jetzt auch nicht. Aber als Humanist und Verfechter des Rechtsstaates möchte ich zumindest formell bekunden, dass ich gegen Tötungen gegen Willen des Individuums bin. Ausserdem braucht es ordentliche Gerichtsverhandlungen und was ich auch bedenklich finde: Man schießt dort Jemanden nieder den man für Bin Laden hällt. Dann hat man noch nen DNA-Schnelltest gemacht um zu gucken obs stimmt. Ich meine, was ist das denn? Erst schießen und dann gucken obs den richtigen erwischt hat? (Aber diese Kritik zieht nur wenn es denn einen Tötungsbefehl gab)

    Das Andere, wo ich nicht weiß, was ich nun davon halten soll, sind die Jubelfeiern in den USA. Das sieht ja dort so aus wie bei einer Weltmeisterschaftsparty. Das verrät doch schon etwas über die menschliche Psyche.

  7. #8 OldBeard
    Mai 2, 2011

    “bei Feuergefecht ums Leben gekommen”

    …erinnert an einen bekannten DOitschen Diktator.

    scnr

  8. #9 Klaus
    Mai 2, 2011

    für Osama ist es das Beste, weil er nicht die Folterungen in Guantanamo erleiden muss und jetzt sowieso in seinem gewünschten Paradies ist…

  9. #10 Mir Susne Hum
    Mai 2, 2011

    Die Reaktion auf die Entdeckung der Sendung der BBC vom 11. September, in der sie den Kollaps von WTC Gebäude Nr. 7 bereits 20 Minuten bevor es tatsächlich geschah meldete, war so gewaltig, dass die BBC bereits einen Tag später sich dazu gezwungen sah, darauf Stellung zu beziehen.

    Darin gibt der Nachrichtenleiter von BBC World, Richard Porter u.a. eine erstaunliche Tatsache zu (übersetzt): „Wir haben die Originalaufzeichnungen vom 11. September nicht mehr (aufgrund von verschludern, nicht Verschwörung). Wenn jemand eine Aufzeichnung hat, ich würde gerne eine bekommen.“

    Die wahren Drahtzieher von 9/11:
    Google Antwort von X Wichtige Botschaft

    Aufwachen versus Verarsche 🙂

  10. #11 ali
    Mai 2, 2011

    @Mir Susne Hum

    Ein herrliches Beispiel wie man mit ein wenig gesundem Menschenverstand merkt, das etwas nicht stimmen kann, mit der Verschwörunfstheorie.

    Wenn also das World Trade Center kontrolliert gesprengt wurde und ich nehme an, das willst du suggerieren (wie so häufig fehlt die positive Aussage und es gibt nur Andeutungen), wären die Verantwortlichen sicher nicht so doof gewesen, dieses Communiqué vor der Sprengung an die BBC zu schicken. Warum hätten sie das tun sollen? Soviele Personen wie möglich in die Verschwörung einweihen? Wäre es nicht erstaunlich, wenn jemand einerseits eine solche Operation planen und geheimhalten kann, aber dann Pressemeldungen verschickt bevor sie zur Tat schreiten? Hätte man die BBC nicht einfach berichten lassen können?

    Wer nimmt nun hier wen hoch?

  11. #12 nihil jie
    Mai 2, 2011

    Osama ist doch so oder so nicht mehr soo wichtig. die “bewegung” die ihm folgte hatte sich doch so oder so inzwischen in alle möglichen splittergruppen aufgespaltet und sich längst anderen “masterbrains” angeschlossen. zu dem wird diese aktion wohl eher nicht zum abklingen des konflikts hinführen, sondern sie wird ihn noch verstärken. ich mache hier mal eine kleine prognose… die zahl der zukünftigen anschläge wird jetzt eher zunehmen als abnehmen.
    ob, ich eine bessere lösung für das problem gehabt hätte ? nein… habe ich nicht…

  12. #13 Alex
    Mai 2, 2011

    Dass die Amerikaner es prima finden, wenn ein Terrorverdächtiger ohne Prozess gezielt exekutiert wird (inzwischen ist ja auch offiziell von einer “Operation mit Tötungsauftrag” die Rede), verwundert mich nicht. Persönlich erschreckend finde ich aber, dass auch so gut wie alle deutschen Kommentatoren dieses Vorgehen und den dahinter stehenden Rachegedanken gutheißen.
    Mit welcher moralischen Begründung können solche Menschen künftig zum Beispiel die Todesstrafe in den USA (der ja immerhin eine Gerichtsverhandlung vorangeht) verdammen?

  13. #14 rolak
    Mai 2, 2011

    …wahlweise behaupten Obama oder Bin Laden hätten das ganze nur inszeniert. Man wird vermeintliche Widersprüche finden und wie Elvis wird man Bin Laden ab und zu sichten. Sein Geist wird wohl noch eine Weile auf dieser Erde wandeln.

    Da warte ich schon den ganzen Tag drauf 🙂
    Diese vermaledeite Gleichsetzung in den Köpfen (BinLaden=AlKaida), gegen die nicht nur ich seit Jahren anrede, führt jetzt zu den merkwürdigsten Vorstellungen.

  14. #15 KommentarAbo
    Mai 2, 2011

  15. #16 fatmike182
    Mai 2, 2011

    soweit ich bisher gelesen habe existieren tatsächlich 3 Bilder, ob diese aber an Medien weitergegeben werden (bis jetzt angeblcih noch nicht erfolgt) ist noch unklar.
    Außerdem tauchen jetzt überall die (vermutlich eh rekursiv verlinkten) Geschichten auf, dass eine Festnahme keine wirkliche Option war.

    Was bedeutet das für die Welt & Terrorjagd usw?
    Ich vermute: Antiterrorparanoia wird jetzt noch größer & das wird der Bürger direkt zu spüren bekommen.
    Vielleicht passieren Racheschläge von kleinen Zellen, aber ich zweifle daran, dass diese qualitativ hochwertig sind (und sich dann eh nur der Täter wieder verletzt).

  16. #17 spezi
    Mai 3, 2011

    Das sich fast die ganzen westlichen Staatschefs unverholen freuen und kaum jemand Anstoß an den permanenten Auftragsmorden nimmt zeigt, welche Bedeutung rechtsstaatlichen Erwägungen im Zweifel zukommt.

    Wenn ich mir die Geschichte des “Kampfes gegen den Teror” so anschaue kann ich in dem Mord an Bin Laden nur einen unbedeutenden Erfolg des staatlichen Terrorismus gegen den freischaffenden Terrorismus erkennen. Und mich kein bisschen darüber freuen, dass ersterem gigantische Ressourcen zur Verfügung stehen. Staatsterror, “Sicherheits”gesetze etc. sind für mich das größere Übel und die größere Bedrohung eines zivilisierten Lebens in Freiheit.

  17. #18 Helmut E.
    Mai 3, 2011

    Die Aussage, wonach die USA Osama nach Möglichkeit lieber lebend als tot gehabt hätte, erscheint mir glaubhaft.
    Erstens hätte man ihn nach einem Verhör immer noch hinrichten können (er muss über wertvolle Informationen verfügt haben), zweitens wären damit sämtliche Inszinierungstheorien unterbunden worden und drittens gehe ich davon aus, dass jemand wie Osama sich nicht lebend fassen lässt und bis zum bitteren Ende kämpft.

  18. #19 spezi
    Mai 3, 2011

    Andererseits wäre ein offensichtlich vorhandenes Rachebedürfnis der Öffentlichkeit (oder was sonst zeigen die feierenden Massen in den USA?) mit einem Gerichtsverfahren kaum zu stillen gewesen. Mal ganz abgesehen davon, dass ein Gerichtsverfahren gegen Obama nur noch enttäuschende, eventuell gar peinliche Aspeke hätte aufdecken können, nachdem man Osama rhetorisch zum Teufel selbst hat. Nebenbei wären in einem fairen Prozess mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit viele Dinge zur Sprache gebracht worden, die die Antiterror-Kämpfer hätten ziemlich schlecht aussehen lassen. Ich glaube daher nicht, dass ein Lebendfang eine ernsthafte Option war.

  19. #20 spezi
    Mai 3, 2011

    Andererseits wäre ein offensichtlich vorhandenes Rachebedürfnis der Öffentlichkeit (oder was sonst zeigen die feierenden Massen in den USA?) mit einem Gerichtsverfahren kaum zu stillen gewesen. Mal ganz abgesehen davon, dass ein Gerichtsverfahren gegen Obama nur noch enttäuschende, eventuell gar peinliche Aspeke hätte aufdecken können, nachdem man Osama rhetorisch zum Teufel selbst hat. Nebenbei wären in einem fairen Prozess mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit viele Dinge zur Sprache gebracht worden, die die Antiterror-Kämpfer hätten ziemlich schlecht aussehen lassen. Ich glaube daher nicht, dass ein Lebendfang ernsthafte eine Option war.

  20. #21 Thierbach
    Mai 3, 2011

    Ein Fest für Konspirologen…
    aber ernsthaft:
    die Obama-Administration scheint ein großes Kommunikationsproblem zu haben:
    bin Ladin bewaffnet – unbewaffnet; “kill mission” – “Versuch der Festnahme”

    Sie wird dabei nach Kräften von den Medien unterstützt; Journalisten und Redakteure haben offenbar nur noch wenig Lust, ihre Texte zu überprüfen. Damit meine ich nicht nur den fatalen S-B-Wandel.
    Nur mal so eine Z’fassung dessen, was mir gestern aufgefallen ist:
    “Ossama bin Laden telefonierte mit dem pakistanischen Präsidenten…”
    “Bin Laden und zwei seiner Brüder getötet”
    und dazu noch das unselige Fake-Bild… (*kopfschüttel*)

  21. #22 Klaus
    Mai 4, 2011

    Huntington schrieb 1996:

    “Das tiefere Problem für den Westen ist nicht der islamische Fundamentalismus. Das tiefere Problem ist der Islam, eine andere Kultur, deren Menschen von der Überlegenheit ihrer Kultur überzeugt und von der Unterlegenheit ihrer Macht besessen sind. Das Problem für den Islam sind nicht die CIA oder das US-amerikanische Verteidigungsministerium. Das Problem ist der Westen, ein anderer Kulturkreis, dessen Menschen von der Universalität ihrer Kultur überzeugt sind und glauben, dass ihre überlegene, wenngleich schwindende Macht ihnen die Verpflichtung auflegt, diese Kultur über die ganze Erde zu verbreiten. Das sind die wesentlichen Ingredenzien, die den Konflikt zwischen dem Islam und dem Westen anheizen.”

    Amen!

  22. #23 paule
    Mai 5, 2011

    “Ein herrliches Beispiel wie man mit ein wenig gesundem Menschenverstand merkt, das etwas nicht stimmen kann, mit der Verschwörunfstheorie.”

    Mal sehen, ob der gesunde Menschenverstand nicht doch etwas arg krank geworden ist.

    “Wenn also das World Trade Center kontrolliert gesprengt wurde … wären die Verantwortlichen sicher nicht so doof gewesen, dieses Communiqué vor der Sprengung an die BBC zu schicken.”

    Sollen die das etwa erst nach der Sprengung schicken?

    “Warum hätten sie das tun sollen?”

    Sie mußten das schon vor der Sprengung schicken, damit es rechtzeitig gesendet werden kann.

    Also mal ganz im Blöd. Für wie dumm hältst du eigentlich den normalen Menschen, daß du glauben kannst, daß solch ein Blödsinn geglaubt werden kann. Die Sprengung wurde eine halbe Stunde vor dem Ereignis gesendet und das bedeutet eben, daß die Sprengung zu diesem Zeitpunkt noch nicht stattgefunden hat, man aber bereits wußte, daß sie stattgefunden haben wird.

    Man muß schon sehr blöd sein oder viel Geld bekommen, um nicht erkennen zu wollen, daß die ganze Geschichte ein Insidejob gewesen war. Der Insidejob ist physikalisch ohne jegliche Interpretationsmöglichkeit beweisbar. Man müßte schon behaupten, die Amateurvideos, welche die beweisenden Szenen zeigen, seien allesamt gefälscht worden.

    Aber dies hat nicht einmal NIST behauptet. Sie haben nur eine andere völlig idiotische Erklärung gebracht, welche eben dieselbe Dummheit erkennen läßt, welche du nicht für möglich hältst.

    Ob das Phantom Bin Laden nun ermordet wurde oder auch nicht spielt gar keine Rolle. Er hat mit dem Insidejob sowieso nichts zu tun gehabt. Man mußte das Phantom nur beseitigen, um einen neuen Grund für die zukünftigen Anschläge zu haben. Natürlich werden die nach wie vor nicht von den Islamisten ausgeführt sondern von den Geheimdiensten der involvierten Regierungen. Das ist der Mossad und der vom Mossad gesteuerte “amerikanische” Geheimdiienst CIA.

    Zeugenaussagen zu den sogenannten Selbstmordattentaten beweisen das.

  23. #24 ali
    Mai 5, 2011

    @ Klaus

    Warum Huntingtons Zusammenprall These in meinen Augen wenig überzeugend ist und eigentlich teilweise ganz andere “Vorraussagen” macht, habe ich andernorts schon dargelegt (ich warte immer noch auf die Konfuzianisch-Islamische Allianz).

    Was die “kulturelle” Argumentation anbelangt: Es gibt einige Kommentatoren die hier immer wieder ähnliches Behaupten. Es ist und bleibt aber nur eine Floskel und überzeugende Argumente oder gar Belege, warum man einen so diverse Gruppe einfach zusammenfassen können soll, wurden bisher nicht vorgebracht. Methodisch ist das schlicht hahnebüchen. Der Islam an und für sich ist weder gefährlicher noch weniger gefährlich als jede andere Religion (inklusive ihre politischen Spielarten). Die Behauptung haltet sich aber nur, weil viele eben (wie in fast allen Kulturen), solche Überlegenheitsgefühle dem “Anderen” gegenüber pflegen (und nicht nur im Islam).

    @paule

    Tja, wenn dir das tatsächliche einleuchtender erscheint, dass die CIA vor der Sprengung von zwei Hochhäusern mitten in Manhattan, die man jemand anderem in die Schuhe schieben möchte und tausende der eigenen Bürger umbringen wird um über Jahre die Aussenpolitik und Kriege zur Rechtfertigen, eine Pressemitteilung verschickt, damit die BBC gleich während der Sprengung und nicht 10 Minuten später darüber berichtet, dann können wir diese Diskussion hier abbrechen. Was ich als “gesunder Menschneverstand” sehe ist offensichtlich etwas ganz anderes als was du darunter verstehst. Wenn deine Welt so funktioniert, dann haben wir keine gemeinsame Diskussionsgrundlage. Für mich macht das Null Sinn.

  24. #25 Klaus
    Mai 5, 2011

    Grau ist alle Theorie, oder
    “BLOGGING: Niemals zuvor hatten so viele mit so wenig zu sagen so viel zu so wenigen zu sagen.”

  25. #26 ali
    Mai 5, 2011

    @Klaus

    Niemals zuvor hatten so viele mit so wenig zu sagen so viel zu so wenigen zu sagen.

    Wahre Worte. Etwas was mich an Wissenschaftsblogs begeistert, ist das es eben oft Leute sind, die etwas zu sagen haben (und es ist durchaus möglich, dass dies bei mir nicht der Fall ist). Wenn ich in deinen Augen diesem Anspruch nicht gerecht werde, dann verzichte einfach darauf hier mitzulesen. Ist mir eh ein Rätsel wie man einerseits mit Allgemeinplätzen alle Theorie auf einmal vom Tisch wischen kann und gleichzeitig ein Interesse an Sozialwissenschaftsblogs (oder Wissenschaftsblogs im Allgemeinen) haben kann. Du bist hier offensichtlich falsch.

    Und herzlichen Dank für die Bestätigung von dem was ich schrieb, indem auch du lieber mit einem irgendwo ausgegrabenen Spruch hausieren gehst, als irgendetwas substanzielles nachzureichen. Wird dich aber bestimmt nicht daran hindern, anderswo die These von kultureller Minderwertigkeit zu kolportieren. Es funktioniert halt, weil viele lesen was sie lesen möchten. Nicht weil es etwa stimmt.

  26. #27 Klaus
    Mai 5, 2011

    Du allimentierter Schwätzer!

  27. #28 M. D. Schmidt
    Mai 5, 2011

    In scha Allah – So Gott will

    @Klaus
    Ein westlicher, philanthropischer Anthropologe hätte dem Politikwissenschaftler Huntington entgegnet: Was faseln Sie von Überlegenheit, Unterlegenheit und Universalität? Mehr als Dummheit ist für so etwas nicht nötig. Huntington müsste sich zu Recht in seinem Grab herumdrehen, da seine simplifizierende Feststellung die Rolle des Aggressors auf der Seite des Westens impliziert. was nebenbei bemerkt bin Ladin in seinem 09/11-Bekenntnis 2004 erwähnte.

    Die westliche Rechtschaffenheit und Rechtstaatlichkeit hört auf, wenn es um das eigene Verhalten geht. Rechtsstaatlichkeit und (un-)demokratisches Vorgehen werden als Instrumentarien verwendet, um die Rechtmässigkeit von UN-Resolutionen gewährleisten zu können. Demokratisches Verhalten hat jedoch nichts mit Rechtschaffenheit nichts zu tun. So war die Gründung Israels nach unserem Verständnis rechtmässig. Sie darf jedoch nicht als rechtschaffend bezeichnet werden.

    Es waren ausgerechnet arabische Länder, die gegen den Willen des damaligen österreichischen UN-Generalssekretärs, die UN müsse aktiv gegen Terrorismus vorgehen, protestierten und das recht einleuchtende Argument aufbrachten: Für die eine Seite ist jemand Terrorist, für die anderen Seite Freiheitskämpfer. Wer mag das entscheiden? Nelson Mandela galt insbesondere in England und den USA als Terrorist. Bis lange über das Jahr 2000 hinweg wurde er auf der Liste der meistgesuchtesten Terroristen des FBI geführt, obwohl er damals schon lange Friedensnobelpreisträger war. Ein Versehen wohl. Es ist jedoch Sinnbild für eine Unvollkommenheit, in der und mit der über das Wohl anderer entschieden wird. National wie international. Rational wie irrational.

    Für uns aus dem Westen muss Usama bin Ladins Tod sinnlos und als weder gerechtfertigt noch rechtschaffend angesehen werden. Medienberichten zufolge war er unbewaffnet als die Navy Seals ihn antrafen. Und offensichtlich wollte er den Märtyrertod sterben. Wohlwissend was ihn erwarten würde. War dies eine Geste des Westens?

    Andererseits läßt sich die Pietätlosigkeit und Wertelosigkeit, die einige Pressevertreter und Karikaturisten nach bin Ladins Tod offenbarten, letztlich nur noch als westliche Pervertiertheit bezeichnen.

  28. #29 Klaus
    Mai 5, 2011

    @M.D.Schmidt
    dem ist eigentlich nichts hinzu zu fügen. Meine Kritik bezieht sich eben auf diese arrogante “westliche” Haltung. Von den 7 Milliarden Erdbewohnern findet die überwiegende Mehrheit, von vielleicht rd. 80 % unsere “westliche Wertevorstellung” eben nicht in Ordnung. Das ist um des lieben Friedens Willen so zu akzeptieren. Innerhalb der Kulturkreise kann man ja wild drauf los diskutieren. Aber doch bitte schön nicht Besserwisserisch nach außen hin! Und gerade das Verhältnis zum Islam ist geprägt von einer mittelalterlichen Sichtweise, die aus lauter Vorurteilen besteht.
    Dazu dann die Hetze in den ach so”aufgeklärten” Medien. Meine Antwort auf die selten dämliche Reaktion von Frau Bundeskanzlerin M. verkneife ich mir mal besser!

  29. #30 paule
    Mai 5, 2011

    @Ali
    Der eindeutige Beweis für einen Insidejob:


    und

    Was zu sehen ist kann nur schmelzender Stahl sein. Es kann nicht Aluminium sein, da man Alu wegen der geringen Schmelztemperatur nicht sehen könnte. Das Schmelzen kann auch nicht aus dem heißen Raum heraus funktioniert haben, weil die Fenster dunkel sind. Das bedeutet, daß die Stahlsäulen mit Thermit getrennt wurden.

    Die Vorbereitungen dazu sind recht zeitaufwendig und können nur in Übereinstimmung mit der “Geschäftsleitung” durchgeführt worden sein.

    Diese Schmelze beweist bereits alles. Weitere Beweise, welche es trotzdem noch gibt, etwa Nanothermitreste, sind bereits nicht mehr nötig. Jedoch weisen diese Nanothermitreste auf den Täter, nämlich die Regierung.

    Zum damaligen Zeitpunkt war Nanothermit noch so neu, daß es nur vom US-Militär benutzt wurde.

    NIST versuchte diese Aufnahme wegzulügen, indem sie einen falschen Weißabgleich behaupteten. Aber den kleinen Unterschied zwischen der weißglühenden Schmelze und den dunklen Fenstern kann man nicht mit einem Weißabgleich weglügen. Das bedeutet, auch NIST und artverwandte Behörden spielen das Spiel mit.

    Ich nehme stark an, daß dir diese Videos bereits bekannt waren. Wenn du nicht in der Lage bist, den Aussagegehalt erkennen zu können, ist es um deinen gesunden Menschenverstand schlecht bestellt.

  30. #31 ali
    Mai 5, 2011

    @paule

    1. Das “offensichtliche” erstgenannte “Argument” entpuppt sich als nicht so offensichtlich, also gehen wir weiter zum nächsten. Frei nach Monty Python “And now… something completely different”. Dass ist ein Klassiker in Verschwörungstheorie-Diskussionen.

    2. Schmelzpunkt von Stahl: Diese Diskussion hatten wir hier schon in extenso und ich habe tatsächlich keine Lust sie nochmals zu führen.

    3. Das Problem mit diesen “technischen” Argumenten ist jedoch in erster Linie, dass sie vom offensichtlichen ablenken: Nämlich wie wenig plausibel die ganzen Geschichten sind. Da planen Geheimdienste so ein Riesending um komplexe politische Entwicklungen über Jahre zu beeinflussen (nicht wirklich möglich, es wird auch immer nur rückblickend festgestellt) und niemand erfährt was davon (gerade in den USA sehr unwahrscheinlich) aber trotz dieser übermenschlichen Organisationsfähigkeit begehen sie dumme Fehler (wie z.B. eine Vorabpressemeldung zum kollabierenden Gebäudes).

    4. An Ockhams Rasiermesser hat sich noch kaum ein Verschwörungtheoretiker geschnitten.

    Das wars von mir zu deinen 9/11-Theorien. Die sind hier in meinen Augen eh off-topic.

  31. #32 paule
    Mai 6, 2011

    @Ali
    “1. Das “offensichtliche” erstgenannte “Argument” entpuppt sich als nicht so offensichtlich, also gehen wir weiter zum nächsten. ”

    Klar, du gehst zum nächsten deshalb, weil du es nicht widerlegen kannst!

    Der Schmelzpunktv von Stahl liegt bei rund 1400°C und das ist eben bei einem Brand nicht zu erreichen. Schon gar nicht, wenn es in dem betroffenen Raum, wo die weißglühende Schmelze herausläuft, gar nicht brennt. Das bedeutet, daß massenhaft Thermit zum Einsatz gekommen ist. Fertig.

    Dein Link behandelt dieses Thema überhaupt nicht!

    “3. Das Problem mit diesen “technischen” Argumenten ist jedoch in erster Linie, dass sie vom offensichtlichen ablenken: Nämlich wie wenig plausibel die ganzen Geschichten sind”

    Ganz im Gegenteil *beweist* dieses technische Argument, daß die Regierung voll involviert gewesen sein muß!

    Dein gesunder Menschenverstand ist wirklich sehr krank!

    Schlußfolgerung: Bin Laden ist nur ein Hirngespinst der US-Regierung. Genauso wie die Hinrichtung dieses Phantoms.