A haven carries risks, if only because the opposition is so fractious.
But it is likely to cause less bloodshed than joining the civil war
directly or letting Mr Assad slaughter his people at will. And a free
patch of Syria would be powerful evidence that Mr Assad’s brutal days
are numbered.

Ein sicherer Hafen birgt auch Risiken und sei es nur weil die Opposition so fragmentiert ist. Aber ein solcher würde sehr wahrscheinlich weniger Blutvergiessen verursachen als das Mitmachen in einem Bürgerkrieg oder wenn man Assad sein Volk nach Gutdünken abschlachten lässt. Ausserdem würde ein Fleck freies Syrien ein eindrücklicher Beleg sein, dass Assads brutale Herrschaft sich dem Ende zuneigt.

Zumindest in der Theorie spricht einiges für den Vorschlag (und hier kehre ich zu meinem eigenen Meinung zurück). Wie die Opposition tatsächlich vereinigt werden kann ist aber wohl praktisch, wie im soeben zitierten Schlussabschnitt auch erwähnt, eher schwierig. Die Frage ist auch was in den anderen Gebieten passieren wird und ob dies, wenn es schief läuft, nicht einfach auf eine de facto Teilung des Landes hinausläuft. Später wird sich auch die Frage stellen, wenn man tatsächlich unterstützen will. Homs ist nicht nur eine Hochburg des Widerstandes, sondern auch der Islamisten. Wenn anschliessend das grosse Heulen und Zähneklappern losgeht, dass nun ein Frühling von den Islamisten gekapert würde, als ob dies nicht vorhersehbar gewsen wäre, dann hilft das nicht der Glaubwürdigkeit des Westens. Da muss dann klar Stellung bezogen werden, auf welcher Seite man steht (und damit meine ich das Ausland und die Syrer): Demokratien mit ihren nicht immer genehmen Resultaten und Menschenrechten oder geopolitischem Opportunitätsdenken. Am Ende muss dem Syrischen Volk geholfen sein. Und dies so bald als möglich.

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Kommentare (10)

  1. #1 BreitSide
    Februar 15, 2012

    Ein extrem unerfreuliches und undankbares Thema.

    Diese Idee mit dem “Sicheren Hafen” hat was. Ein Exil im eigenen Land. Ob da Russland und China mitmachen würden?

  2. #2 Gregor H.
    Februar 16, 2012

    Ich denke auch, dass eine Einmischung sich derzeit nur auf eine Stärkung der Opposition mit friedlichen mitteln beschränken kann, bei gleichzeitiger Isolierung des Regimes. Prof. Clauß Kreß, Völkerrechtler in Bonn hat dazu ein interessantes Interview gegeben: https://www.schutzverantwortung.de/rtop-in-der-diskussion/die-krise-in-syrien-und-die-schutzverantwortung-der-internationalen-gemeinschaft-ein-interview-von-genocide-alert-mit-dem-voelkerrechtler-prof.-dr-claus-kress.html

    @BreitSide: Eine Schutzzone im norden sehe ich Kritisch. Die unilaterale Einrichtung einer Schutzzone im Norden durch die Türkei könnte den Konflikt noch ausweiten und dann kämen wir von der Schwelle zum Bürgerkrieg zu einem internationalen Konflikt in dem auf der einen Seite ein Verrückter steht, der Chemiewaffen in seinem Arsenal hat. Der Vorschlag kam vor ein paar Tagen auch von Annemarie Slaugther (https://www.project-syndicate.org/commentary/slaughter5/German). Völkerrechtlich gesehen wäre das aber kaum legitimierbar (vgl. Interview mit Clauß Kreß (https://tinyurl.com/7lnyeag)

    @… Also die Gefahr eines dritten Weltkrieges sehe ich nichz. Schließlich dürfte weder Russland noch China so verrückt sein sich auf eine Konfrontation mit dem Westen im Falle eine internationalen Eingreifens in Syrien einzulassen. Was wär den ihr Anreiz? Sollte es denn überhaupt dazu kommen. Die Gefahr wäre eher, dass sich Iran in ofen die Angelegenheit einmischt – woran ich allerdings auch Zweifeln würde. Das könnte nämlich der Opposition in Iran wiederum Aufwind geben.

  3. #3 ali
    Februar 16, 2012

    @Gregor H.

    Zuerst einmal danke für den Beitrag (dito an @BreitSide). Es ist interessant wie wenig sich dazu äussern wollten. Es scheint wirklich ein Thema zu sein wo keiner so recht weiss, was den “das Richtige” ist (mit geht es auf jeden Fall so).

    Kommentator “…” (manchmal auch “Lars”) bitte ignorieren. Er schreibt hier seit Monaten aus jedem Anlass (Iran, Russland, Ägypten, Tunesien, etc.) dass wohl demnächst der 3. Weltkrieg beginnen würde und wie er sich davor fürchte. Entweder versucht er zu trollen oder und das halte ich inzwischen für sehr viel wahrscheinlicher, er leidet an einer echten Paranoïa. Trotz Versprechen sich professionelle Hilfe zu besorgen und beständigem Löschen seiner Kommentare, gibt er aber nicht auf. Antworten ist zwecklos, da er zwar zurückhaltend nachfragt (“sagt mir nur dieses eine Mal” oder “wie seht ihr das, weil ich habe keine Ahnung…”) er aber nicht bereit ist irgendetwas diesbezüglich zu akzeptieren. Es folgt immer nur der nächste aus dem Zusammenhang gerissene oder aus obskurer Quelle stammender Link mit der nächsten Frage betreffend dem 3. Weltkrieg. Einfach ignorieren, seine Kommentare werden systematisch gelöscht.

  4. #4 Gregor H.
    Februar 16, 2012

    @Ali: Ich glaube das Hauptproblem ist auch, dass man alle Möglichkeiten und keine hat. Alle Möglichkeiten liegen auf dem Tisch, aber keine davon, außer vielleicht eine große, logistisch und nachrichtendiesntlich ausgezeichnet unterstützte Beobachtermission, ist derzeit durchführbar. Das Hauptproblem für eine Intervention ist, neben der völkerrechtlichen Fragwürdigkeit, eben das fehlen einer organisierten Oppostion. Ich sehe ein wenig die Gefahr, dass Syrien zu einer Art Darfur werden könnte: Alle sehen zu und finden es irgendwie nicht gut, aber keiner kann/will eingreifen. Ich denke aber, dass weiterhin alle Optionen auf dem Tisch bleiben.

    Mal sehen was die Entscheidung in der UN-Generalversammlung nachher bringt. Wenn die Draft-Resolution, https://www.un.org/ga/search/view_doc.asp?symbol=a/66/l.36, zur Verurteilung Syriens mit großer Mehrheit angenommen wird, müsste man prüfen inwiefern man über die Generalversammlung, angesichts der Blockade im Sicherheitsrat, vielleicht mit dem “Uniting for Peace”-Mechanismus alle Mitgliedstaaten zur Verhängung von Sanktionen auffordern könnte. Wobei das völkerrechtlich auch nicht sauber wäre… Siehe z.B. auch https://tinyurl.com/7lnyeag

  5. #5 Gregor H.
    Februar 16, 2012

    Sorry fürs Spamen. Aber der Vorschlag hier ist irgendwie interessant: https://www.nytimes.com/2012/01/31/opinion/drones-for-human-rights.html?_r=1&scp=2&sq=drones&st=cse
    Dann könnte man wenigstens die Berichte aus Syrien überprüfen. Das war das was ich mir unter nachrichtendienstlicher Unterstützung einer Beobachtermission vorstelle.

  6. #6 ali
    Februar 17, 2012

    @Gregor H.

    Spammen? Ich habe mich schon über wesentlich weniger konstruktive Kommentare gefreut. Wenn das Spammen ist, dann mach ruhig weiter!

  7. #7 ...
    Februar 20, 2012

    Hier in dem Artikel stehen ein paar Interessante sachen zb auch das sich Syrien zu einem Stellvertreterkrieg der Internationalen Gemeinschaft entwickelt hat.
    Kann mir jemand erklären was ein Stellvertreterkrieg ist? und ob es sowas schon mal gab ?
    https://www.nationaljournal.com/dempsey-no-immediate-intervention-in-syria-20120219

  8. #8 Roland Tluk
    März 14, 2012

    Syrien ist das vorletzte Land, dass im Rahmen des “7-Länder”-Plans umstrukturiert wird, um die Vorherrschaft auf die Rohstoffe zu sichern.

    Der Iran wird folgen und eine andere Intervenierung wird jetzt auch schon vorbereitet: Uganda. Am Lake Albert wurden 2009 große Öl-Vorkommen entdeckt. Die Amis wollen das Gebiet säubern.

    Die Berichte aus den Massenmedien sind Kriegspropaganda für das Volk um die Rohstoffkriege zu tarnen.

  9. #9 Roland Tluk
    März 14, 2012

    Interessant sind übrigens die Feldversuche der Populationskontrolle im Irak.

    Keine Angst, die Amis tun ihren Leuten schlimmeres an. Denkt nur an MK-Ultra. Die Foltermorde in der alten CIA-Basis im ehemaligen IG-Farbenzentrale in Frankfurt. Wir als deren Feind, da kann man das noch irgendwo verstehen, aber dass die das an 30 Institutionen und Forschungseinrichtungen in den USA an den eigenen Bürgern vornahmen, dass zeigt mit was wir es hier zu tun haben.

  10. #10 ...
    März 30, 2012

    Was denkt ihr wann die Gefahr eines dritten Weltkriegs grösser war ? in den 80ern oder jetzt zurzeit wegen der Syrien krise und dem Iran.