Zumindest hat Romneys wenig durchdachte, faktisch dünn unterlegte, sich auf schlecht definierte Konzept stützende und sich auf ein denkbar schlechtes Beispiel beziehende Aussage nun eine interessante Diskussion ausgelöst. Selten bekommt man die Möglichkeit, diese Debatte breiter führen zu können und etwas sozialwissenschaftlichen Hintergrund für oft einfach dahingeworfene Begriffe wie Kultur (“wir wissen ja was es bedeutet”) einzubringen.
Zum Schluss aber noch eine andere politische Randnotiz: Ebenfalls interessant finde ich, wie immer wieder erwähnt wird, dass Romneys Patzer nicht so schlimm seien, dass US Präsidentschaftswahlen nicht mit Aussenpolitik gewonnen werden. Ich glaub das stimmt zwar. Aber es ist ein Teil des Bildes des Kandidaten. Er hat diesen Auslandsabstecher bestimmt auch nicht geplant weil es völlig irrelevant ist (dann hätte er lieber die Zeit in den USA auf Kampagnen-Pfaden verbracht). Es mag nicht entscheidend sein, aber er wollte staatsmännisch und weltgewandt erscheinen und sich als Freund Israels profilieren. Ersteres scheiterte ziemlich klar. Wie sehr es das zweite Ziel beeinflusst hat, ist schwer zu sagen.
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