Wir wollen alle Gutmenschen sein (ja, alle!). Das Problem ist natürlich was ist “gut”. Einige haben eine sehr enge Definition davon, andere eine extrem offene. Für sehr viele ist das Ziehen dieser Grenze das eigentlich grosse Ringen. Syrien und das aktuelle Säbelrasseln ist eine gute Fallstudie für die Schwierigkeiten solcher Grenzziehung. Da seit ein paar Tagen alle Syrien-ExpertInnen sind, kann ich natürlich nicht zurückstehen.

Ich wollte sowieso etwas zu Syrien schreiben. Der Anlass dafür ist nun aber dieser Post “Direktmassnahmen für Syrien” eines sich im Wahlkampf befindenden Piraten. Er hat mich zum Schreiben dieses Eintrages bewogen, weil ich denke, dass er sich die Sache etwas zu einfach macht. Dies fällt um so mehr auf, weil die Analyse der Situation eigentlich erfreulich differenziert ausfällt und auf die üblichen Verallgemeinerungen verzichtet. Schon alleine deshalb ist der Text lesenswert. Die Schlussfolgerungen basieren dann aber leider mehrheitlich doch auf was ich als (vor allem linken, wie ich befürchte) Klischees wo “das Böse” zu finden ist, bezeichnen würde.

Ich möchte mit einem Gedankenexperiment beginnen. Nehmen wir an, wir würden in einer Welt von moralischer Klarheit leben. Wie in Tolkiens Mittelerde, ist alles ein Kampf zwischen Gut und Böse und es gibt keine Zweifel wo die Grenzen verlaufen. Die vielen Differenzierungen des verlinkten Artikels wären überflüssig. Assad ist böse (Sauron so zu sagen). Die Rebellen kämpfen auf der Seite von Freiheit, Demokratie und Menschenrechte. Russland, Iran und China sind gewissenlose Fieslinge, die sich im Gegensatz zum “Westen” überhaupt nicht um die syrische Bevölkerung sondern nur um den eigenen Vorteil kümmern. In dieser Welt, was wäre die “richtige” Vorgehensweise, UNO Mandat hin oder her?

Nun leben wir offensichtlich nicht in einer solchen Welt. Um es mit Georg Kreisler zu sagen: “Das heisst nicht, dass dort nur die Besen regiern/Aber die Guaten san a net sehr guat!” Und darum ist es schwierig mit absoluten moralischen Prinzipien, man möge mir das Bild verzeihen, in die Schlacht zu ziehen. Der Mensch hat eine Tendenz eine Unterlassung als moralisch weniger verwerflich zu betrachten als eine aktive Tat, auch wenn sie zum selben Resultat führt. Im spezifischen Fall von Syrien besteht sogar die Möglichkeit, dass ein aktives Eingreifen das Blutbad bremsen würde. Ob das wirklich der Fall ist, wissen wir natürlich nicht und wird man vermutlich auch nie wissen, weil wir nicht beide Szenarien gleichzeitig durchspielen können. Es ist aber meines Erachtens wichtig zu akzeptieren, dass der Vorschlag nicht einzugreifen, ebenso ein Entscheid mit moralischen Konsequenzen ist. Er fühlt sich vielleicht besser an, die Auswirkungen können jedoch genau so desaströs sein.

Das zweite Problem das ein Unterstützen einer Nichteinmischung attraktiv erscheinen lässt ist, dass wir tatsächlich mit vielen heuchlerischen Motiven konfrontiert sind. Ich habe keinerlei Illusionen, dass ausschliesslich Menschen mit den besten aller Motiven für eine Intervention sind. Gleiches gilt natürlich auch für viele der politischen Bremsklötze. Weder die USA noch Russland sind diesbezüglich Beispiele von Kohärenz. Das lässt uns natürlich mit dem gleichen Dilemma zurück: Die einen nicht unterstützen hilft per Definition dem Standpunkt der anderen. Verweigert man sich den USA, wirft man sich Russland um den Hals und umgekehrt.

Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass niemand wirklich weiss, was eine Intervention für Folgen haben wird. Darum sollten wir auch nicht so tun als ob wir die Antworten hätten. Die Forschung zum Thema zeigt keine klare Richtung (einen kleinen Überblick erhält man hier und hier [der zweite Link war falsch gesetzt. Am besten folgt man den vier Hyperlinks im ersten Satz hier]). Der wichtigste Unsicherheitsfaktor ist aber, dass man gar nicht weiss, wie eine solche Intervention aussehen wird (ich benutze hier bewusst ‘wird’ habe ich doch kaum Zweifel, dass sie kommen wird), was die Ziele sind, wie sie legitimiert wird (UN Sicherheitsrat oder nicht) und wer dabei ist. Aussagen über die Resultate einer Intervention sind sehr, sehr spekulativ zu diesem Zeitpunkt.

Genau da verlässt der Artikel von Sebastian Harmel auch die harten Fakten und begibt sich in das Land der Orks und Elben:

Eine Koalition der Willigen unter Führung der USA, Großbritanniens und Frankreichs bilden in der Türkei und Jordanien tausende Kämpfer für den Krieg aus und liefern Waffen. Warum tun sie das? Ein Regimewechsel, oder schon alleine das Stiften von Chaos, wie es auch schon in Libyen angewandt wurde, kann den Zugang des Westens zu den Märkten und Rohstoffen des Landes verbessern. Erdöl wird als Energieträger von Ergas [sic] abgelöst werden. Es befinden sich umfangreiche Erdgasfelder vor der syrischen Mittelmeerküste. Außerdem ermöglicht es den Eingreifenden Militärbasen zu errichten und so dauerhaft einen geostrategischen Fußabdruck zu hinterlassen.

Waffenschieber, Geopolitik und Erdöl als das Schmiermittel der Internationalen Beziehungen. Obwohl ich die letzten sechzehn Jahre mit dem Studium von internationaler Politik verbracht habe, habe ich trotzdem noch nicht dieses Mass an Zynismus erreicht. Vielleicht weil ich naiv bin und es dies erträglicher macht (eine ernste Überlegung). Vielleicht aber auch weil politische Entscheide oft doch sehr viel vielschichtiger sind als wir es wahrhaben wollen. Wenn dies die alleinigen Ziele wären (und ich bestreite nicht, dass es einflussreiche Menschen gibt, die genau die verfolgen) warum erst jetzt? Hätte es inzwischen bei wohl 100’000 Toten nicht auch eine gute Ausrede gegeben? Wäre nicht spätestens als man merkte, dass Assad militärisch wieder die Oberhand gewinnt, ein besserer Moment zum Eingreifen gewesen um diese Ziele zu verfolgen? Warum hat man nicht schon vor dem Bürgerkrieg diese Strategie aktiver verfolgt? Wie erklärt man sich, dass die Franzosen plötzlich enthusiastische Partner der USA sind, obwohl sie sich sonst als geostrategische Konkurrenten sehen? Warum scheint nun Grossbritannien doch nicht mitmachen zu wollen? Warum ist es dann so unwahrscheinlich, dass ein Abgang von Assad ein militärisches Ziel einer Intervention sein wird? Und um einen Realitätscheck mit einem historischen typisch der US Ölsucht zugeordneten Krieges zu machen: Hätten die US beim Paradebeispiel eines vermeintlichen “Ölkrieges” (also im Irak) die Sache nicht ein bisschen besser in die Gänge bringen können, wäre es ihnen nur ums Öl gegangen?

Warum wollen die USA also intervenieren, mag man sich fragen. Ich habe auch keine Antwort aber es ist wohl wie so oft ein bunter Strauss an Motivationen. Um Assad vor weiterer Verwendung von Chemiewaffen abzuschrecken (ob das eine Priorität sein soll, ist nochmals ein anderes Thema). Um Assad zu schwächen. Um militärisch die Glaubwürdigkeit zu bewahren, da man die Benutzung von C-Waffen als “rote Linie” deklariert hat. Um die Russen zu ärgern. Der eine oder andere stellt wohl auch Überlegungen wie jene im Zitat an. Ich bezweifle aber, dass dies die treibende Kraft dahinter ist. Auch wenn es ausgezeichnet einigen Klischees entspricht.

Eine gross Gefahr von diesem Fokus auf Interessen und Gewinn ist ausserdem, dass man die Welt genau so beschreibt, wie jene, die sie zu ihrem zynischen Spielplatz machen. Die Russen, die teilweise auf dem Buckel der syrischen Zivilbevölkerung ihr Schachspiel durchziehen. Politkerinnen und Politiker in den USA, die tatsächlich meinen, dass Erdöl das einzige zu betrachtende Kriterium sei. Im schlimmsten Fall führt es auch zu amoralischen (um es vorbeugend festzuhalten: ich habe “amoralisch” geschrieben, nicht “un-“!) Analysen wie diese hier, die zum Schluss kommt, dass eine ewiges Gleichgewicht der Kräfte in Syrien im besten Interesse der USA ist. Wenn dies die Realität ist, dann ist diese Sichtweise natürlich legitim. Falls nicht, muss man vorsichtig sein, nicht genau dadurch jene Welt zu konstruieren, die man gar nicht will.

Nun wird sich so mancher, der bis hierher mitgelesen hat, sich fragen, ob ich den auch etwas konkretes vorzuschlagen hätte, oder ob ich mich auf Sonntagsreden beschränke. Ich muss gestehen, ich bin tatsächlich etwas am Ende meines Lateins. Ich halte es für unglaubwürdig und kontraproduktiv eine internationale Norm (Schutz der Zivilbevölkerung) mit dem Bruch einer anderen (Gewaltanwendung ohne Selbstverteidigung oder UN Sicherheitsratsresolution) zu schützen. Ich glaube aber auch, dass die diplomatischen Anstrengungen der letzten Monate zu nichts führten und habe das Gefühl, das etwas getan werden muss.

Ich glaube eine Intervention wäre dieses “etwas”. Auch wenn diese aus den falschen Gründen stattfindet, aber die richtigen Resultate zeigt, finde ich es akzeptabel. Ein bisschen dreckiger Pragmatismus ist meines Erachtens leider unvermeidlich. Das Problem ist jedoch, dass dieser zumindest völkerrechtlich legitimiert sein sollte. Es kann nicht sein, dass sich ein paar wenige westliche Staaten zu Durchsetzern von internatonalen Normen aufschwingen. Und sie müsste ein klares militärischen Ziel haben, das über “Assad einmal auf die Finger hauen” ausgeht. Dies sieht im Moment sehr unwahrscheinlich aus.

Es wird also voraussichtlich Militärschläge geben (vermutlich ein paar gezielte Schläge mit Marschflugkörpern). Vielleicht wird sogar die Bewegungsfreiheit von Assads Truppen eingeschränkt, zum Beispiel mit einer Flugverbotszone. All dies wird aber den Konflikt nicht beenden. Aber selbst wenn man Assad von der Macht entfernen würde, sehe ich nicht, wie kurz- und mittelfristig ein stabiles Syrien daraus entstehen könnte. Wenn nichts unternommen wird, geht das Schlachten ebenfalls weiter. Ich gebe zu, meine Sicht ist sehr pessimistisch. Aber ich gebe eben nicht vor Antworten zu haben, wo es eigentlich keine gibt. Bestimmte und absolute Moralposition erwecken nur den Anschein solche Antworten zu liefern.

Dies bringt mich zurück zu den drei Handlungsschwerpunkten, die Sebastian Harmel als Massnahmen vorschlägt. Gegen die erste Gruppe (“Mehr Menschlichkeit durchsetzen”) gibt es nichts einzuwenden. Ich unterstütze diese voll. Das Problem ist jedoch, das sie nichts an der Situation in Syrien ändern und darum uns nicht von dem moralischen Dilemma befreien. Die zweite Gruppe (“Den Sumpf des Krieges austrocknen”) basiert auf moralisch absoluten Ansprüchen, die nicht so einfach umzusetzen sind. Man könnte über Rüstungsexporte diskutieren, aber auch dort gibt es eine beträchtliche Grauzone (Stichwort: z.B. Dual Use Güter).  Abgesehen davon, macht gerade Syrien meines Wissens sein Waffenshopping primär in Russland. Kooperationsverweigerung kann ein Land längerfristig mit weniger Einfluss zurücklassen und somit den zukünftigen aussenpolitischen Handlungsspielraum drastisch einschränken. Diplomatie, Netzwerke und Gesprächspartner sind aber zentral für eine effektive Aussenpolitik. Auch diese geforderten Massnahmen ändern natürlich überhaupt nichts an der aktuellen Situation in Syrien, aber erlauben es nach dem Pontius Pilatus Prinzip saubere Hände zu haben (die zum Beispiel Russland dann auch sicher gerne schütteln wird). Die dritte Serie von “Massnahmen” (“Befähigung zur Verhandlung ermöglichen”) ist eine List von lobenswerten diplomatischen Anstrengungen, die gemacht werden müssen und können, die jedoch und auch das muss man einsehen, seit die Krise begonnen hat, auf keinen grünen Zweig geführt haben.

Aus diesen Gründen finde ich die Argumentation in dem Artikel nicht so durchschlagend, wie die vielen Leseempfehlungen es suggerierten, die gestern über meinen Bildschirm flimmerten. Er bietet zwar klare (und sympathische) Lösungen, die aber weder effektiv sind, noch der Problematik wirklich gerecht werden. So gesehen hat Sebastian Harmel eben auch nicht mehr zu bieten als ich: Hoffen, dass doch noch irgendwer unerwartet zur Vernunft kommt.

Kommentare (81)

  1. #1 MartinB
    August 30, 2013

    Deine Analyse gefällt mir, aber mit dem Tollkien-Vergleich habe ich echte Probleme. Klar, Sauron ist böse und Gandalf/Galadriel et al. sind gut. Aber dazwischen gibt es im Buch schließlich viele Schattierungen, sonst wäre es langweilig: Boromir, Saruman, Gollum, Frodo im Schicksalsberg, selbst Gandalf schreckt vor Folter nicht zurück (“I put the fear of fire on him”).
    Ein klares Gut-Böse-ohne Graustufen-Schema gibt es allenfalls in der Verfilmung (für deren Drehbuchschreiber irgendwo eine spezielle Hölle reserviert ist, hoffe ich)…
    So, genug off-topic.

  2. #2 Dr. Webbaer
    August 30, 2013

    Der Text von Harmel ist wenig überzeugend, danke für Ihre Analyse & Meinung.

    Es geht wohl irgendwie darum, dass der Friedensnobelpreisträger den Einsatz von C-Waffen konditionieren will, aber keinen weitergehenden Plan hat. (Es sei denn, er will die Alawiten als Machtfaktor ausschalten, was aber die Folgen betreffend kaum nachzuvollziehen wäre.)

    MFG
    Dr. W

  3. #3 Dierk
    August 30, 2013

    Wenn es doch nur um Öl, Land und Bündnismacht ginge. Diese alten Kriege konnten leicht beendet werden, man verheiratete irgendwelche Cousinen und Söhne vierter Reihe – schwupps, alles war gut. Ging das nicht, gab es zumindest Verhandlungsmasse. Oder, wie es Clausewitz formulierte: ‘Der Krieg ist eine bloße Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln’. Das war zu einer Zeit, als der moderne Krieg noch nicht abzusehen war.*

    Moderne Kriege werden um abstrakte, aber kaum ablehnbare und schon gar nicht verhandelbare Ideen geführt. Da geht es um Demokratie, Menschenrechte, Menschenwürde, Freiheit … alles schwer zu definieren. Alles noch schwieriger umzusetzen. Aber Gewalt lässt sich damit leicht begründen. Kriege, die auf moralischem Grund gebaut werden – wohlgemerkt gebaut, nicht nur oberflächlich damit übertüncht -, haben keine Verhandlungsmasse.

    Ein solcher “guter” Krieg wird brutaler geführt als einer um Ressourcen, schließlich kämpft man gegen das Böse und die Bösen, nicht gegen zukünftige Arbeiter. Ein solch “moralischer” Krieg wird ewig oder total sein, denn nur die Vernichtung des Feindes kann die Ziele durchsetzen. Dummerweise fühlt sich der Feind in die Ecke gedrängt und tut das, was jedes Tier ohne Fluchtmöglichkeit macht. Er wird höchst aggressiv. Da er außerdem die Moral auf seiner Seite sieht, wird er ebenso hart siegen wollen, wie seine Gegner.

    Aus moralischer Sicht war die Zurückhaltung der letzten Jahre bzgl. Syrien vielleicht ihhbä. Leider wurde sie wohl nicht genutzt, hinter den Kulissen, über diplomatische Kanäle jene Bündnisse zu knüpfen, die notwendig sind, den Bürgerkrieg zu beenden. Moskau und Washington, D.C. fauchen sich lieber wie rollige Kater an. Mit Teheran spricht eh keiner. Die gegenwärtige Regierung der Türkei scheint die ganze Zeit nichts Besseres vorgehabt zu haben, als die Auseinandersetzungen eskalieren zu lassen.**

    Neben all den kleineren Fragen, die sich bei einem militärischen Schlag durch die US/NATO ergeben – Was hat die NATO damit zu tun? Wie werden zivile Tote durch Luftschläge vermieden? Was passiert eigentlich, wenn biologische und chemische Waffen durch die Schläge freigesetzt werden? Was passiert nach einem Sturz Assads? usf. -, interessiert mich auch mal, wie davon ausgegangen werden kann, dass ein Angriff nicht einen erheblich größeren, lange schwelenden Konflikt heiß werden lässt? Verlassen wir uns auf die Vernunft Teherans? Hoffen wir, dass Jordanien, Libanon, die Türkei, mglw. der Irak extern wie intern ruhig bleiben?

    *Rückblickend ist es immer einfacher 20/20 zu sehen.
    **Ich verweise auf einen Bericht bei Monitor vom 29. August 2013.

  4. #4 Dr. Webbaer
    August 30, 2013

    Dierk, so wie Sie hier – ‘Moskau und Washington, D.C. fauchen sich lieber wie rollige Kater an.’ – falsch liegen, lässt Ihr Kommentar auch an den Gründen des Syrien-Konflikts mangeln.
    Haben Sie sich denn mal überlegt, warum Alawiten und Sunniten in Syrien (wie auch anderswo) aneinander geraten?

    MFG
    Dr. W

  5. #5 G.K.
    August 30, 2013

    In beiden Texten, dem sehr engagierten von S. Harmel und dem klug abwägenden von Ali, fehlt meines Erachtens ein wenig, dass der Blick nicht auch auf die besonderen historischen Begebenheiten dieser Region gerichtet, dh die Entwicklung nicht seit dem Ende des Osmanischen Reiches bis heute betrachtet wird. (Man muss ja nicht bis in die Kreuzfahrerzeit zurückgehen …)

    Zu den alten Akteuren (Araber, Türken, Alewiten, Drusen, Kurden, Sunniten, Schiiten, Libanesen, Maroniten, Briten, Franzosen) sind allerdings ein paar weitere dazugekommen: Israeli (mit Schutzmacht USA), Iraner, muslimische Freischärler und Russen (ebenfalls als Schutzmacht).

    Es ist meines Erachtes völlig zwecklos, von aussen irgendwelche moralischen Handlungsmasstäbe auf diesen seit bald hundert Jahren schwelenden Krisenherd anlegen zu wollen.

    Humanitäre Hilfe (Rotes Kreus, Médecins san frontiers) ist das einzige, wofür es lohnt, sich einzusetzen. Wir können spenden.

  6. #6 Enno
    Berlin
    August 30, 2013

    Hallo Ali, danke für den sehr guten Text. Ich bin aus anderen Gründen zu der Haltung gelangt, dass eine Intervention schlecht wäre. Meine Grundhaltung ist pazifistisch, aber in der Vergangenheit habe ich immer wieder damit gebrochen, wenn es in bestimmten Weltregionen zu schlimm wurde, und mich der Forderung angeschlossen, das per Intervention zu beenden. Dahinter mag der Eindruck des D-Day 1944 stehen und allem was danach kann – eine Intervention, die ganz sicher notwendig war. Vielleicht weiß ich einfach zu wenig, aber ich habe den Eindruck, dass nach 1945 in zu vielen krassen Fällen gar nicht interveniert wurde und da, wo interveniert wurde, die Ziele nicht erreicht werden konnten (oder nicht erreicht wurden, weil die gewünschten humanitären Ziele nicht im Fordergrund standen sondern geopolitische, was je nach Fall natürlich mehr oder weniger eine Verschwörungstheorie ist.) Mein Eindruck ist vielmehr, dass viel zu vielen Fällen eine Intervention die Lage noch verschlimmert hat. Wahrscheinlich ist eine Grundvoraussetzung tatsächlich ein “Herr der Ringe”-Setting mit “Gut und Böse”. 1945 haben wir zumindest im Westen die Alliierten als Befreier gefeiert. Ich bezweifele, dass dies in Syrien auch so der Fall wäre. Das jetzt aber ganz ohne mich zum Nahostexperten aufspielen zu wollen.

  7. #7 Struppi
    August 30, 2013

    Auch wenn Assad ein Diktator war – der übrigens lange Zeit gerne von den USA benutzt wurde, z.b. um Menschen foltern zu lassen – scheint mir die Opposition eher eine terroristische Vereinigung zu sein.

    Ich glaube nicht, dass die anfänglichen Demonstrationen einen gewaltsamen Umsturz zum Ziel hatten. Denn den Syrern ging es (wirtschaftlich) relativ gut. Aber Extremisten – denen es sicher nicht um Öl geht, aber um Macht – nutzen diese Situation aus und waren gut bewaffnet.
    Ein seltsamer Punkt – woher kommen diese Mengen an Waffen?

    Man muss sich vor Augen halten, dass Syrien eine der stärksten Armeen in der Region hat. Immerhin sind sie seit Jahrezehnten in Konflikt mit Israel. Wenn auch chancenlos, aber es erscheint merkwürdig, dass eine derartig hochgerüstete Armee von ein paar Rebellen, die für Freiheit und Gerechtigkeit kämpfen, niedergehalten und sogar teilweise besiegt wird. Nein, hier spielen Mächte im Hintergrund, die die Kämpfer massiv – sehr massiv – mit Waffen versorgen. Aber von denen hört man wenig.

    Letztlich ist es wie bei allen Konflikten der Vergangenheit, Unterstützung vom Westen erhalten nur die, die Märkte frei halten und Multis zugang zu Rohstoffen gewährleisten. alle anderen werden von den USA/GB/F irgendwann wegradiert. Und die, die sich für eine Zivilgesellschaft, für Gerechtigkeit und sozialem Ausgleich einsetzen, finden kaum Erwähnung oder Unterstützung.

    Für Syrien ist es zu spät, das Land wird dauerhaft, ähnlich wie der Irak, in einem Bürgerkriegsähnlichen Zustand versinken. Ohne das es eine Chance gibt, dies zu ändern. Da keine der politischen Mächte dort rückhaltslos von der Bevölkerung unterstützt wird und alle gleichzeitig rücksichtlos ihre Gegner abschlachten.

    Ich bin im übrigen nicht davon überzeugt, dass Assad für den Giftgaseinsatz verantwortlich ist. Aber wie auch immer, dass ändert nichts an der Lage. Ebensowenig wie ein Kampfeinsatz der USA. Es zerstört einfach ein bisschen Infrastruktur und bringt ein paar Menschen mehr um. Traurig, um ein weiteres interessantes Land im nahen Osten.

  8. #8 Spiller
    August 30, 2013

    Es lohnt sich, den Beitrag von Ali etwas genauer anzuschauen. Geschieben ist er im Wissen um 16 Jahre Studium der Politikwissenschaft. Und das ist gerade auch das Problem. Es kommt mit der Zeit zu einer gewissen Betriebsblindheit – das ist freundlich formuliert. In erst einmal gut klingenden Worten steckt viel Brisanz und Menschenverachtung.
    Am Beginn wird mit dem blumigen Tolkien-Vergleich der Vorwurf von Schwarz-Weiss-Malerei erhoben, und der Autor argumentiert natürlich richtiger Weise dagegen. Nur kann ich eine solche in dem zugrunde liegenden Artikel von S.H. nicht finden. Insoweit geht die Argumentation gleich am Anfang ins Leere.
    Nach der Keule der Schwarz-Weiss-Malerei kommt dann der Vorwurf der Naivität im Beharren auf moralischem Anspruch. Natürlich, gibt es absolute moralische Prinzipien, und gerade “Der Westen” begründet seine Interventionen gegenüber der Öffentlichkeit in der Regel damit. Ein Prinzip ist die Reglementierung von Gewaltanwendung.
    Es geht S.H., so lese ich den Text, darum, welche Regeln wir auf unserem Planeten haben, um das Zusammenleben der Staaten möglichst friedlich zu gewährleisten und darum, ob wir diese Regeln verlassen und dem jeweils Stärkeren in einem Streitfall das letzte Wort oder vielmehr die letzte Tat überlassen wollen. Die Menschheit ist im 20.Jahrhundert weit gekommen und hat sich mit den Genfer Konventionen, den UN-Regularien, allen voran der UN-Charta, dem IStGH … ein Völkerrecht gegeben, dass Katastrophen im Zusammenleben der Völker verhindern soll und kann.
    Gerade weil die Formen gesellschaftlicher Organisation der Menschen in Staaten so vielfältig sind und es wenig Absolutheit gibt, braucht es diese Regeln und die meisten von uns haben sie verinnerlicht. Darum kommt niemand bei uns auf die Idee z.B. in Saudi-Arabien zu intervenieren, obwohl uns das dortige System sehr fremd ist.
    Ein Regelwerk ist jedoch obsolet, wenn die Einhaltung in freies Belieben gestellt wird. Und an dieser Schwelle stehen wir. Vergangene Interventionen haben die Problematik drastisch veranschaulicht.
    Und es ist nicht so, dass es keine Möglichkeiten der Gewaltanwendung gibt. Die Vereinten Nationen haben durchaus die Möglichkeit diese zu beschließen und jeder Staat hat das Recht auf Verteidigung.
    Dazu hat auch Deutschland Streitkräfte aufgestellt.
    Die unilaterale Führung eines Angriffskrieges ist jedoch untersagt, auch wenn wir es nur Intervention nennen. Dabei sollte es bleiben, unabhängig davon zu welchem Ergebnis eine Intervention führt. Alles Schwadronieren über Ziele, Methoden und Ergebnisse ist zumindest zynisch.
    In den Medien können wir dieser Tage lesen, dass es allein die amerikanischen Interessen sind, die den Präsidenten bei seiner Entscheidung leiten. Das ist der Punkt – es sind halt Interessen und die sind immer einseitig.
    Ach ja, da wäre ja noch R2P – die Schutzverantwortung. Sie ist nie bindendes Völkerrecht geworden. Dazu müsste die UN-Charta geändert werden. Sicher die Mehrheit der Staaten hat eine entsprechende, jedoch unverbindliche Resolution zum Prinzip der Schutzverantwortung gefasst, wegen der Risiken, die eine Implementierung birgt, ist der aktuelle Status der der Prüfung auf Tragfähigkeit. Der Autor täuscht den Leser, wenn er eine vermeintliche Abwägbarkeit zweier in keiner Weise gleichwertiger Normen (dabei ist R2P noch nicht einmal eine Norm) beschreibt.
    Auf den Punkt gebracht befürwortet der Autor einen beliebigen Interventionismus und sei es aus einem bunten Strauss an Motivationen heraus. Weil wir die Stärkeren sind und die andere Seite partout nicht hören will, bleibt ja nur die Gewalt. Es wird nicht teuer und die Eigenen werden nicht gefährdet, das ist es – wir sollten etwas tun.
    Der Autor behauptet am Anfang nicht zynisch zu sein. Ich kenne keine Steigerung. Und dann wird es ganz schlimm, ein bisschen dreckiger Pragmatismus darf schon sein, wer das nicht einsieht sitzt auf dem hohen moralischen Ross und ist für unsere neue Zeit nicht geeignet. Ja er arbeitet sogar dem Feind in die Hände – hier gehen nun die Pferde durch.
    Wenn Ali dann meint seine Hilflosigkeit eingestehen zu müssen und so seine Überzeugung ausdrückt, besser als Nichtstun ist Krieg allemal, dann bin ich nur noch sprachlos und betroffen.
    Prüfen wir jetzt einmal – was bietet der eine und und was der andere der Disputanten an.

  9. #9 ali
    August 30, 2013

    @MarintB
    Ich glaube das sehe ich anders, erlaube mir aber, in Anbetracht des Kernthemas hier, diese Diskussion auf ein anderes Mal zu verschieben.

    @Dierk
    Ich stimme vielem zu, möchte aber vor allem einen Punkt aufgreifen:

    interessiert mich auch mal, wie davon ausgegangen werden kann, dass ein Angriff nicht einen erheblich größeren, lange schwelenden Konflikt heiß werden lässt?

    Ich glaube die Auswirkungen für Syrien können tatsächlich eine Verschlimmerung der Situation bedeuten. Ich glaube aber auch, dass sich der Konflikt aus dem selben Grund nicht weiter internationalisieren wird (vielleicht mit Ausnahme des Libanons), wie warum die USA und Frankreich nur begrenzt zuschlagen werden. Auf keiner Seite hat jemand ein Interesse, das Syrien völlig auseinander fällt. Aber man kann natürlich nie wissen.

    @Dr. Webbaer

    Ihre Antwort auf Dierk ergibt wenig Sinn wenn man Ihre höchstpersönliche Antwort nicht kennt. Und bevor Sie diese hier ausführen, möchte ich nochmals darauf hinweisen, dass Sie unter verschärfter Beobachtung stehen und ich den Finger auf dem Devokalisierungsknopf habe.

    @G.K.

    Ich bin überzeugt davon, dass die “Last der Geschichte” ebenso häufig unterschätzt wie überschätzt wird. Ich habe mich im Text gar nicht darauf eingelassen, weil ich mich diesbezüglich was Syrien betrifft schlicht nicht gut genug auskenne und darum mein Halbwissen besser für mich behalte.

    @Enno

    ich habe den Eindruck, dass nach 1945 in zu vielen krassen Fällen gar nicht interveniert wurde und da, wo interveniert wurde, die Ziele nicht erreicht werden konnten

    Ich glaube das bringt die Unsicherheiten ziemlich gut auf den Punkt.

    1945 haben wir zumindest im Westen die Alliierten als Befreier gefeiert. Ich bezweifele, dass dies in Syrien auch so der Fall wäre

    Einige würden, andere nicht. Eine weitere gute Illustration des Problems.

    Noch eine Randnotiz zu 1945: Es faszniert mich immer wieder, wie heute häufig ausgeblendet wird, dass eines der wichtigsten Mitglieder dieser Allianz die von einem brutalen Diktator dominierte stalinistische Sowjetunion war. Wie geschrieben: “Aber die Guaten san a net sehr guat!”

    @Struppi

    Ich habe den Eindruck, dass du auf ähnlich einfache Erklärungsmuster zurückfällst, die ich im Eintrag kritisiere. Aber vielleicht verstehe ich dich falsch. In deinem Kommentar stolpere ich auf jeden Fall über einige Argumente, die mir etwas sehr kurz geraden scheinen, die ich aber nun nicht einzeln ansprechen möchte.

    @Spiller

    In erst einmal gut klingenden Worten steckt viel Brisanz und Menschenverachtung.

    Geht es vielleicht auch etwas kleiner als gleich mal so zum Einstieg mir Menschenverachtung zu unterstellen? Da sind die Vorwürfe der Fachidiotie und des Keulenschwingens direkt putzig dagegen.

    Auf den Punkt gebracht befürwortet der Autor einen beliebigen Interventionismus und sei es aus einem bunten Strauss an Motivationen heraus. Weil wir die Stärkeren sind und die andere Seite partout nicht hören will, bleibt ja nur die Gewalt. Es wird nicht teuer und die Eigenen werden nicht gefährdet, das ist es – wir sollten etwas tun.

    Keine Ahnung was du gelesen hast, aber ich glaube mein Blogeintrag war es nicht.

    Ein Regelwerk ist jedoch obsolet, wenn die Einhaltung in freies Belieben gestellt wird.

    Lass mich einen Text von mir dazu zitieren:

    Ich halte es für unglaubwürdig und kontraproduktiv eine internationale Norm (Schutz der Zivilbevölkerung) mit dem Bruch einer anderen (Gewaltanwendung ohne Selbstverteidigung oder UN Sicherheitsratsresolution) zu schützen.

    Du hättest um dies zu finden nicht einmal lange im Archiv suchen müssen. Es steht nämlich im Text den du kommentierst.

    Vergangene Interventionen haben die Problematik drastisch veranschaulicht.

    Was ich im obigen Text natürlich auch klar leugne:

    Die Forschung zum Thema zeigt keine klare Richtung (einen kleinen Überblick erhält man hier und hier).

    Zu R2P habe ich auch mal was geschrieben, falls es dich tatsächlich interessiert, was ein Fachidiot wie dazu meint. Ich habe aber meine Zweifel, dass es wirklich eine Rolle spielt für dich, was ich denke. Sonst hättest du vielleicht den Text etwas genauer gelesen bevor du mir “menschenverachtendes Denken” vorwirfst.

  10. #10 ali
    August 30, 2013

    Ich habe gerade einen anderen und wie ich finde guten Text zum Thema gefunden:

    An Open Letter On Syria to Western Narcissists

  11. #11 Hobbes
    August 30, 2013

    Ein guter Artikel.

    Gerade die Sätze:
    “Ein bisschen dreckiger Pragmatismus ist meines Erachtens leider unvermeidlich. Das Problem ist jedoch, dass dieser zumindest völkerrechtlich legitimiert sein sollte.”
    sehe ich genau so. In der Außenpolitik muss nun einmal häufig utiliristisch gemessen werden. Man schiebt als Demokrat zwar gerne eine tugendethische Motivation vor aber in der Außenpolitik gibt es so viele Partikularinteressen das es naiv wäre zu glauben es würden auf allen Seiten nur edele Motivationsgründe geben.
    Gerade in den Linken kreisen sind ja meist eher deontologische Ethiken vertreten. In der Außenpolitik finde ich diese jedoch häufig fehl am Platz, da es sich hier ja oft um eskalierte Situationen handelt in denen die Handlung einfach aus Prinzip oft gewaltige Schäden anrichten kann. Sicherlich muss man berücksichtigen das viele langfristige Folgen einfach unabsehbar sind. Aber die Wahrscheinlichkeit das durch radikalen Pazifismus mehr schaden entsteht als durch etwas “dreckigen Pragmatismus” halte ich doch schon für sehr hoch. (OK, das ist jetzt unfair, da ich hier aus utiliristischer Sicht bewerte)

    Ach und Danke für den Link zum Omission Bias. Ich habe mich schon oft darüber unterhalten, kannte das Wort an sich aber noch nicht. (Auch wenn es bei solchen Themen meist eh schon viel zu viele Fremdworte in den Sätzen gibt)

  12. #12 Chemiker
    August 30, 2013

    Ich glaube eine Intervention wäre dieses “etwas”. Auch wenn diese aus den falschen Gründen stattfindet, aber die richtigen Resultate zeigt, finde ich es akzeptabel.

    Ich habe eine ähnliche Ansicht vor dem Afġānistān-Krieg vertreten. Ehrlich gesagt, hat dieser mich aber davon kuriert.

    2001 war Afġānistān vielleicht die schlimmste Hölle, die die Erde zu bieten hat – ich hielt (und halte) die Talibān für die übelste Regierung des Planeten, zu­mindest seit den Khmer Rouge. Daß Frauen­rechte der Grund für den Militär­einsatz sein könnten, kam mir zwar nie in den Sinn, aber wenn diese Re­gie­rung gestürzt würde, dann würden Millionen Frauen aus der Sklaverei befreit werden, und das ist es doch wert, oder?

    Die Realität sieht 10 Jahre später leider ganz anders aus, und heute vergiftet die Talibān-Ideologie nicht nur den Großteil Afġānistāns, sondern auch noch den Westen von Pakistān.

    Gibt es eigentlich irgend­welche Beispiele von solchen „humani­tären“ Ein­griffen außerhalb Europas, die lang­fristig erfolgreich waren? Im Zweiten Welt­krieg hat sich funktioniert (DE, JP), aber da wurden die Gegner auch bis an den Rand der Vernichtung besiegt, und waren danach der Gnade der Sieger ausgeliefert.

  13. #13 ali
    August 30, 2013

    @Chemiker

    Hängt natürlich auch davon ab wie man “erfolgreich” definiert. Spontan würde mir Timor Leste einfallen. Die beiden links zum “The Monkey Cage Blog” führen zu diversen Studien, die sich genau dieser Frage angenommen haben. Viele Beispiele gibt es tatsächlich nicht.

    Die Allierten hatten keinen wirklichen Plan für Afghanistan. Alleine deswegen standen wohl die Chancen auf Erfolg schon nicht sehr gut.

  14. #14 Merowech
    August 30, 2013

    Es ist wie immer eine Gratwanderung.

    Aber ich vermissen bei ALLEN Kommentatoren einen viel viel wichtigeren Punkt.

    Da werden Volksgruppierungen definiert die sich gegenseitig bekämpfen, Wirtschaftsinteressen als Gründe formuliert, da werden pazifistische Grundeinstellungen dargelegt……

    Und die Kinder ? Die Familien, Zivilisten und andere Nichtkombattanten ?

    Mir ist es egal WER die Giftgasraketen abgefeuert hat. Fakt ist, in diesem Land werden MASSIVST Menschen- UND Völkerrechte mit Füßen getreten. Von beiden Seiten.
    Ein Einschreiten ist SO ODER SO erforderlich.

    Alleine aus humanistischen Gründen. Deckel drauf und abwarten bis sich die Lage beruhigt ? Das könnt ICH nicht moralisch für mich verantworten. Eingegriffen werden muss so oder so. Mit UN Mandat dazwischen gehen.

    Aber nicht wie in den 90er Jahren des letzten Jahrtausend, wo hilflose UN Kommandeure auf dem Balkan und Afrika zusehen mussten (und das ist WÖRTLICH gemeint) wie ethnische Säuberungen und Vergewaltigungen stattfanden. Und sie DURFTEN nichts tun, da die RULES OF ENGAGEMENT dies nicht zuliesen. Die Holländer können da ein Lied von singen (Srebrenica Juli 1995).

    Nein, dieses UN Mandat MUSS in den Rules of Engagement Waffeneinsatz beeinhalten und nicht nur zur Selbstverteidigung, sondern bei einem fest definierten “Waffen- und Verhaltensverstoß” der beteiligten Parteien.

    Die UN Politik vor 20 Jahren hat die Institution UN kaputt gemacht. “Beobachtermissionen”…:”Zeigefinger heben”, dazu brauch ich keine Vereinte Nationen, das kann die Weltgemeinschaft auch so.

    Also wenn die UN das nicht KANN, bleibt doch wieder die Weltgemeinschaft als solches übrig. Leider stoßen da wieder unzählige Interessen und Politikrichtungen aufeinander. Leider.

  15. #15 DH
    August 30, 2013

    Das mit dem dreckigen Pragmatismus stimmt , aber ich fürchte , in diesem Fall ist der eher ein Grund zur Zurückhaltung.
    Mit zunehmender zeitlicher Distanz zum Kalten Krieg haben wir im Westen eine zunehmende Neigung zu einem gewissen undifferenzierten Moralismus , der immer mehr Eingriffe in anderen Weltregionen einfordert und sich immer mehr als eine Art Kreuzzug im Namen des Guten darstellt.
    Das Gefährliche ist , daß es sich dabei tatsächlich um “gute” Motive handelt und eben nicht um Rohstoffe ( solche Interessen sind berechenbar) .

    Dierk hat schon darauf hingewiesen , im Namen des Guten wirds erst richtig lustig , weil die “Guten” sich im Recht fühlen und nicht mehr so genau hinschauen , ob ihre Methode und die Konsequenzen daraus überhaupt tragbar sind.

    Es ist eine durchaus positive Entwicklung , daß die Weltgemeinschaft immer weniger bereit ist , brutale Regime zu tolerieren , und militärische Eingriffe sind dabei immer eine der Optionen.
    Aber wir vergessen zunehmend , daß auch bei solchen Einsätzen der vernünftige und – das bleibt nicht aus – mitunter kalte Pragmatismus eine unersetzliche Rolle spielen muß.

    Es ist nicht allzu lange her , daß wir auch mit den übelsten Diktatoren verhandelt haben und das muß auch so , es ist nicht nur Aufgabe der Weltpolitik , sich einem zweifelhaften Moralismus hinzugeben , sondern auch zähe und ganz und gar uncoole Wege zu finden ,die dafür sorgen ,daß uns nicht irgendwann der ganze Laden um die Ohren fliegt.

  16. #16 Dr. Webbaer
    August 30, 2013

    Nun, Herr Arbia, die Nachricht war nicht an Sie gerichtet, aber -wenn gewünscht- sie lautete: Man soll den betrachteten Gegenstand, egal ob Kater oder Syrien kennen.
    Kater werden nicht rollig und in Syrien wird (auch) ein religiöser Konflikt ausgetragen.

  17. […]   Crosspost von zoon politikon […]

  18. #18 Frink
    August 31, 2013

    Die USA sehen diese Intervention als eine Strafaktion, zu einer Strafaktion jedoch ist niemand berechtigt [1]. Außerdem ist absolut nicht sicher, dass Assad diese Chemiewaffen eingesetzt hat [2]. Man sollte lieber Maßnahmen ergreifen, die auch tatsächlich die Funktion eines Schutzes der Bürger erfüllen [3].
    [1] https://download.media.tagesschau.de/video/2013/0830/TV-20130830-2229-1901.webl.webm 9:25
    [2] https://www.dw.de/r%C3%A4tselraten-um-chemiewaffeneinsatz/a-17037873
    [3] https://www.tagesspiegel.de/meinung/gibt-es-den-gerechten-krieg/8687572.html

  19. #19 Stefan W.
    https://demystifikation.wordpress.com
    August 31, 2013

    Die einen nicht unterstützen hilft per Definition dem Standpunkt der anderen.

    Wieso gibt es keine Neutralität oder Unentschlossenheit? Der Satz passt auch nicht zum zuvor geäußerten Differenzierungswillen.

  20. #20 Wilhelm Leonhard Schuster
    August 31, 2013

    Da unten hilft nur eines weiter:
    Nach ali Methode( wie dem Bärchen angeboten)
    alles,- also den gesamten Koran und sonstige Religions-Schriften “Devokalisieren” (ein-un-schönes Wort),
    dann: ein neuer, moderner Prophet Mohammed, der den gesamten Laden wieder auf Vordermann bringt!

    Irgendwie ist vorstehendes ein Verzweiflungsschrei
    a la Barlach!

  21. #21 Toni
    September 1, 2013

    Wollen wir mal hoffen, daß diese Krise sich nicht noch in den von der Bibel geweissagten und noch ausstehenden Gog-Magog Krieg auswächst – hier Teil 1 dieser Bibelprophetie:

    Aus dem großten AT-Propheten Hesekiel:

    Das Wort des Herrn erging an mich:1
    2 Menschensohn, richte dein Gesicht auf Gog im Land Magog, auf den Großfürsten von Meschech und Tubal, tritt als Prophet gegen ihn auf
    3 und sag: So spricht Gott, der Herr: Ich will gegen dich vorgehen, Gog, gegen dich, den Großfürsten von Meschech und Tubal.
    4 Ich reiße dich herum und schlage dir Haken durch deine Kinnbacken und führe dich und deine ganze Streitmacht heraus: Pferde und Reiter, alle prächtig gekleidet, ein großes Heer, mit Langschild und Rundschild; alle haben ihr Schwert in der Hand.
    5 Auch Paras, Kusch und Put sind dabei, alle ausgerüstet mit Schild und Helm, dazu
    6 Gomer und all seine Truppen, Bet-Togarma aus dem äußersten Norden und all seine Truppen. Viele Völker ziehen mit dir.
    7 Rüste dich, halte dich bereit, du und dein ganzes Heer, das bei dir versammelt ist; sei mit ihnen auf dem Posten.
    8 Nach langer Zeit wirst du deinen Auftrag erhalten. Nach vielen Jahren wirst du in ein Land kommen, dessen Volk dem Schwert entronnen ist und aus vielen Völkern wieder auf den Bergen Israels zusammengeführt wurde, die lange verödet waren. Mitten aus den Völkern wurde es herausgeführt und alle leben in Sicherheit.
    9 Wie ein Unwetter ziehst du herauf; wie eine Wolke, die das ganze Land bedeckt – du und all deine Truppen und viele Völker mit dir.
    10 So spricht Gott, der Herr: An jenem Tag steigen (unheilvolle) Gedanken in deinem Herzen auf und du ersinnst einen bösen Plan.
    11 Du sagst: Ich will gegen das ungeschützte Land hinaufziehen und die friedlichen Menschen überfallen, die dort in Sicherheit leben; alle leben sie ohne Mauern und sie haben keine Riegel und Tore.
    12 Ich will Beute machen und plündern, ich will diese wieder bewohnten Trümmer angreifen und das Volk überfallen, das aus den Völkern zusammengeführt wurde, das sich wieder Herden und Besitz erworben hat und jetzt auf dem Nabel der Erde wohnt.
    13 Dann werden dich Saba und Dedan und die Kaufleute und Händler von Tarschisch fragen: Kommst du, um Beute zu machen? Hast du deine Heere versammelt, um zu plündern, um Silber und Gold wegzuschleppen, Herden und Besitz zu rauben und große Beute zu machen?2
    14 Darum tritt als Prophet auf, Menschensohn, und sag zu Gog: So spricht Gott, der Herr: Dann, wenn mein Volk Israel sich in Sicherheit wähnt, brichst du auf3
    15 und ziehst aus deinem Land heran, aus dem äußersten Norden, du und viele Völker mit dir, alle zu Pferd, ein großes Heer, eine gewaltige Streitmacht.
    16 Du ziehst gegen mein Volk Israel heran wie eine Wolke, die das ganze Land bedeckt. Am Ende der Tage wird es geschehen: Ich lasse dich gegen mein Land heranziehen; denn die Völker sollen mich erkennen, wenn ich mich vor ihren Augen an dir, Gog, als heilig erweise.

    Hier ist übrigens die Gog-Magog-Koalition nach heutigen Nationalstaaten auf Seite 2 dargestellt:

    https://www.endzeitzeichen.org/Der%20Gog%20Magog%20Krieg%201.pdf

  22. #22 Toni
    September 1, 2013

    Noch eine Anmerkung dazu:

    Israel ist bzw. wird zukünftig auch wieder eine Nation sein bei dem man Beute machen kann.

    Es geht dabei nicht nur um die großen Schiefergasvorkommen vor der levantischen Küste.

    Es geht auch darum das Israel anscheinend in einem kleinen Landstrich auf einem rießigen Schieferölvorkommen sitzt das größer sein soll als die diesbezüglichen Reserven Saudi-Arabiens.

  23. #23 Bloody Mary
    September 1, 2013

    ein Verzweiflungsschrei
    a la Barlach!

    Auch wenn es thematisch nicht hierher passt: die Skulptur von Barlach ist “Freudenschrei” benannt. Na, macht nichts, alles ist ja irgendwie eins (all-in-one-ness) auf der WLS-Skala.

    Sie und Endzeit-Toni, unser anderer ausgewiesener Nahostexperte, sind nicht mal in der Lage, Syrien von Syriana zu unterscheiden, aber Hauptsache, wieder mal dazwischen gerülpst.

    Was ich als ganz interessante Informationsquelle empfunden habe (und für weitere Hinweise wäre ich dankbar):
    https://www.newyorker.com/online/blogs/johncassidy

  24. #24 Toni
    September 1, 2013

    @ Bloody Mary

    Stimmt, daß war insofern eher ein Rülpser, weil ich selber glaube / hoffe das wir noch nicht ganz soweit sind (wobei die weiter schwelende Weltfinanzkrise = für mich als ehemaligen Firmenkundenbanker übrigens eine unbeherrschbare Geldsystem-Jahrtausendkrise, der Resourcen-Kampf, der Fight um die Beibehaltung der Dollar-Hegemonie und das Streben der Islamisten nach Weltherrschaft unter der Knechtschaft der Scharia, jederzeit das Potential haben große und überraschende Verwerfungen/Ereignisse heraufzubeschwören).

    Trotzdem tun diesem Forum solche Rülpser gut, weil sie die einzige Quelle für Zukunftsvorhersagen – die Bibel und deren Prophetien – wieder ins Gedächtnis rufen, die heute aktueller ist den je, weil das größte und deutlichste Endzeitzeichen, der Staat Israel, seit 1948 wieder besteht.

    Da ich selber keine weiteren Rülpser zur unübersichtlichen Gemengelage in Syrien abgeben will, verweise ich noch schnell auf einen Rülpser aus der Welt der Börse:


    [LINK ENTFERNT WEGEN ANTISEMITISCHEM VERSCHWÖRUNGSDUMMFUG]

    Gruß

  25. #25 rolak
    September 1, 2013

    Jahrtausendkrise

    Wilde Prognose nach ca 1% der zu beurteilenden Zeitspanne im Verbund mit einem genölten ‘alles Scheiße außer MuttiBibel’, da reduziert sich ein

    ich als ehemalige[r] Firmenkundenbanker

    instantan auf ‘laß mich auch zu diesem Thema Blödsinn reden’.

  26. #26 Toni
    September 1, 2013

    Hier übrigens noch ein Vortrag von Prof. Dr. Zimmer, einem wie ich finde genialen Vortragsredner und Bibelkenner zum Thema “Unfriede als fundamentales Problem der Menschheit; eine Bestandsaufnahme aus biblischer Sicht”

  27. #27 Bloody Mary
    September 1, 2013

    Religion ist Privatsache, und wirres Endzeitgeraune kein probates Mittel der Problemlösung.

    Schade, dass Ihre heilsgeschichtlichen Bedürfnisse unheilbar sind, Toni. Ihre antisemitische Hetze können Sie sich sonst wo hin schieben, Sie heuchlerischer Hassist!

    Hier wird Ihnen auch weiterhin niemand „Winnetou ist ein Christ“ ins Ohr hauchen.

  28. #28 Toni
    September 1, 2013

    @ Bloody Mary

    Richtig, Religion ist Privatsache und ich lasse es mir deshalb im Rahmen meines Rechts auf Rede- u. Meinungsfreiheit nicht nehmen, über Religion zu reden.

    Und wie soll bitte das was ich hier eingestellt habe antisemitisch sein?

    Den Text den ich hier eingestellt habe gehört doch zum jüdischen Alten Testament!?

    Und wenn Sie die Verlinkung auf die Börsen-Seite meinen sollten – ich bin kein Freund dieser “Rotschild-Verschwörungstheorien, wobei ich aber als Ex-Banker leider auch nicht ausschließen kann, daß da einiges dran ist.

    Der Punkt ist, daß ich selbst wenn da was dran sein sollte, dies niemals dem jüdischen Volk als solches anlasten würde.

    Ich bin ein Freund der Juden, die ich als meine älteren Brüder betrachte und entsprechend der Schrift sind und bleiben sie für mich Teil des außerwählten Volkes Gottes, an dem jeder Anteil haben kann der will.

    Hassen ist mir darüber hinaus weitgehend wesensfremd (ich wüßte jetzt nicht wenn ich jemals in meinem Leben wirklich gehasst hätte).

    Gruß

  29. #29 Toni
    September 1, 2013

    @ Rolak

    das ist eine tiefe Jahrtausendkrise des kapitalistischen Geld- u. Wirtschaftssystems.

    Vielleicht solltest Du dich mal mit z.B. dem Debitismus im “Gelben Forum” beschäftigen.

    Ich bin übrigens keiner von denen die erst im nachhinein alles besser gewußt hätten.

    Mir wurde Mitte/Ende 2007 klar, daß wir vor einer Jahrhundertcrash an den Börsen und einer neuen Weltwirtschaftskrise standen.

    Ich ging deshalb damals (Ende 2007) am Aktienmarkt short und kaufte mit dem was ich hatte Gold (auch Christen müssen mit dem wenigen was sie wissen und haben sinnvoll umgehen….).

    Ferner lagerte ich am Höhepunkt der Krise (gegen Ende 2008) sogar ein paar Lebensmittel ein, weil damals noch nicht klar war ob die Politik den Ernst der Lage voll begriffen hatte bzw. würde (wir standen bereits kurz vor sich leerenden Regalen in den Supermärkten, weil die Banken keine Akkreditive mehr ausstellten und deshalb bereits hunderte bzw. tausende Schiffe rd. um den Globus auf Halde lagen und nicht mehr entladen wurden).

    Gruß

  30. #30 ali
    September 1, 2013

    @Toni

    OK. Es reicht.

    Prophezeiungen für die (damals nahe) Zukunft einer Weltnuntergangsekte, die nun fast 2000 Jahre nicht eingetroffen sind, können wir glaube ich getrost abschreiben, selbst wenn sie je ernst zu nehmen gewesen wären (was sie nicht sind).

    Alles was soweit interpretiert werden muss, dass es ebenso gut auf Tagespolitik der letzten 400 Jahre wie auf das Star Trek Universum oder die Tourismusindustrie im Nahen Osten passt, ist beliebig (übrigens dieser Gog scheint ein Ferengi zu sein, ich empfehle, ihn zu meiden).

    Wenn du deinen nächsten Kommentar nicht einfach devokalisiert sehen möchtest empfehle ich klar zu formulieren was du eigentlich sagen willst und eine Quelle anzugeben die a) ein bisschen weniger verstaubt ist als ein rund 2000 Jahr alter Text und b) ein wenig seriöser als “irgendeine Freakseite die ich irgendwo im Netz gefunden habe” ist. Ich werde mir völlig willkürlich “im Rahmen meines Rechts auf Rede- u. Meinungsfreiheit” den Entscheid, was als das qualifiziert, vorbehalten.

    @Bloody Mary

    Ich habe keinen Antisemitismus in den konfusen Texten gesehen. Die Bezüge auf Israel kenne ich von vielen nicht zwangsläufigen antisemitischen Endzeitchristen. Aber ich finde das ganze so konfus, dass ich es für gut möglich halte, dass ich irgendwas verpasst habe, falsch verstehe oder einen Code nicht erkannt habe (und die verlinkten Texte habe ich nicht gelesen). Sollte etwas antisemitisches dort stehen entferne ich es gerne, brauche aber konkretere Hinweise (per mail oder in den Kommentaren).

  31. #31 Toni
    September 1, 2013

    @ Ali

    Hb vrstndn nd mch für ht h Schlß.

    Nr nch zw, dr nmrkngn dz

    ) d Gg-Mgg Prpht st schrlch ncht grd ls “nstgsdrg” n ds Thm bblsch Prpht ggnt, wl mt m wngstn Präzs (gntlch nr für Frtgschrttn)

    b) d ndztprphtn dr Bbl snd ncht vrstbt/übrhlt, wl s sch n dn ltztn 2000 Jhrn ncht schn rfüllt hbn, s knntn sch vlmhr n dsn 2000 Jhrn dr Dspr = dr Zrstrng dr Jdn ntr d Völkr dr Wlt gr ncht rfülln, wl s n dsr Zt knn Jdnstt n srl gb (bblsch ndztprpht st n d xstnz ds Jdnstts n srl gkpplt)!

    c) D bblsch ndzt st ncht d Zt ds Wltntrgngs sndr d Zt nch dr grßn Dspr (= dr Zrstrng dr Jdn ntr d Völkr dr Wlt) n dnn Gtt sn Vlk “m nd dr Tg” wdr s lln Völkrn nd Ntnn dr rd n srl smmln würd nd dnn dr Jdnstt n ntsthn sllt (st 1948) rfüllt.

    D bblschn Txt sgn ls n dm Kntxt n Bzg f d Jdn strk vrkürzt 5 Dng vrhr:

    1. d Zrstörng Jrslms, ds 2. Tmpls sw ds gsmtn Lnds m Jhr 70 bs 135 n. Chr. drch d Römr ls Flg dr Vrwrfng nd Tötng ns Gslbtn = Msss (z.B. gwssgt n dr wltbrühmtn Prpht bm Prphtn Dnl vn dn 70-Jhrwchn)

    2. d Vrtrbng dr Jdn ntr ll Völkr dr Wlt für n shr lngn Ztrm hn gnn Stt

    3. D Wdrsmmlng dr Jdn “m nd dr Tg” s lln Ntnn, Völkrn, vn dn “ndn dr rd” n Jrslm nd d Nntsthng ds Jdnstts (st 1948 rfüllt)

    4. Ws n dr Zt nch dr Ngründng ds Jdnstts lls bs zr Wdrknft ds Msss pssrn sllt

    5. Ds d Jdn vn dn srl mgbndn Völkrn m Lf dr Zt mmr mhr ghsst wrdn würdn, dß s ddrch zm Lst- . Stmmstn für ll Ntnn dr rd wrdn würdn (sh schn ht d N w sch d llrmstn N-Rsltnn mt dm srl-Plästn Knflkt bfssn) nd sch nch mhrrn Krgn rd. m ds rgnss (dz ghört ch dr Gg-Mgg-Krg) m Schlß n Wltkrg rd. m dsn Knflkt (srl-Plästn) ntzündn würd, n dssn nd dr Msss wdrkmmn würd.

    Prphtn dz fndn sch n fst lln Prphtnbüchrn ds ltn Tstmnts, b Ms nd z.B. n dn Pslmn br ch n vln Txtn ds Nn Tstmnts.

    ch knn dz f Wnsch grn mssnws ntrntstn vrlnkn, f dnn d Txt / d vln ndztprphtn zsmmngtrgn snd.

    Edit: Trotz ausdrücklichem Wunsch nichts neues. Darum entvokalisiert.

  32. #32 Bloody Mary
    September 1, 2013

    @Ali Arbia
    Auch mir ist meine Zeit viel zu schade, Tonis junk-links anzuklicken.

    Tja, ob sich „wirr“ und „antisemitisch“ gegenseitig ausschließen oder im Gegenteil nicht eher bedingen, ist die Frage.

    Die Gründung des säkularen Staates Israel 1948 als Endzeitzeichen wegen eines „gottlosen Zion“ zu brandmarken (in eigenen Worten bezeichnet Toni Israel als „Last“ und angeblich künftigen Urheber eines alles zerstörenden Weltkrieges) und in Verbindung mit dessen angeblichem „Bündnis mit dem Antichristen“ in Verbindung zu bringen, erscheint mir durchaus ein wenig feindselig. Was „wirr“ und „antisemitisch“ übrigens keineswegs ausschließt.

    Die völlig zutreffende Feststellung, dass viele christliche Ganglien von solchen uralten Wahnbildern intoxiniert sind, vermag nicht deren zerstörerische Folgen zu relativieren.

    Dass phoney toni dann ohne Not nachlegt mit Rothschildt-Verschwörungstheorien – ob das nicht doch ein wenig…antisemitisch…motiviert sein könnte? Eventuell?

    Es ist übrigens nicht mein Wunsch, Tonis Entgleisungen sang- und klanglos unterm Teppich verschwinden zu lassen, so, als ob nichts gewesen wäre. Jetzt warte ich nur noch auf die Erwähnung des der christlichen Eschatologie entnommenen Bildes eines „1000jährigen Reiches“ sowie der „Protokolle der Weisen von Zion“, dann hätten wir die Brühe so langsam komplettiert.

    Shame on you, Hassist Toni!

  33. #33 ali
    September 1, 2013

    @Bloody Mary

    “Wirr” und “Antisemistisch” schliessen sich keineswegs aus, ganz im Gegenteil. Ich wollte damit nur sagen, dass es bei diesen konfusen Gedankengängen nicht offensichtlich ist, was eigentlich gemeint ist oder gesagt wird.

    Den Rothschild Kommentar habe ich nicht gesehen. Ich habe den Link entfernt weil er tatsächlich den Finanzverschwörungsquark kolportierte. Ich habe die Kommentare von Toni mal stehen lassen, damit man mit dem Finger auf seine skurrilen Thesen zeigen kann. Der letzte wiederholte diesen Blödsinn nur, darum wurde er entvokalisiert und das wird auch mit jedem weiteren Beitrag von Ton passieren, sollte sich nicht doch noch plötzlich etwas einschleichen, das tatsächlich zum Thema beiträgt.

    Ich nehme gerne weitere Moderationsvorschläge entgegen.

  34. #34 Toni
    September 1, 2013

    @ Bloody Mary

    D vrsthst wrklch nschnnd lls bschtlch flsch.

    Drt w ch vm “Lst- nd Stmmstn srl für d Wlt sprch” ztr ch ) wrtwörtlch s dm Prphtn Schr Kptl 12 nd b) st ds kn Vrwrf n srl nd d Jdn – gnz m Ggntl (d dlg nr bstmmtn Rlgn m Nhn stn st s, wlch n xstnz ds Jdnstts ncht zlässt bzw. zlssn wll nd dshlb dn srls ds xstnzrcht bstrtt nd dn srl-Plästn-Knflkt ddrch zm Lststn (für dn Wstn) nd zm Stmmstn, dn mn wg hbn wll für dn Nhn stn mcht. ch ztr hr dch blß d Bbl nd ds bschrbt ldr dn ktlln stzstnd m Nhn stn.

    ßrdm gbt s für mch wdr n “gttlss Zn” nch st d Sttsgründng srls für mch ngtv bstzt.

    ch dfnr dch srl ncht ls ndztzchn sndrn d Hl. Schrft = Bbl = ch ds T sprcht n nzählgn Stlln dvn ds d Jdn “n dn ltztn Tgn”, “n dr Zt ds nds” ct. ct. ct. nch srl zrückkhrn wrdn nd dr Jdnstt dnn n nsthn sll(t). ch knn mssnhft ndrücklch Bblpssgn nstlln s dnn ds gn s hrvrght – sfrn ds ztrn dr Bbl hr nch rlbt st (2000 Jhr drft mn s hr ztrn, br d Ztn w ds ndn wrd snd ldr n vln Brchn längst bshbr).

    nd nchml: ch bn n Jdnfrnd nd n Bfürwrtr ds Jdnstts n srl. srl ht für mch lls Rcht dr Wlt n srl z sdln nd nn gnn Stt z hbn. ch bn swhl n rdklr Ggnr vn lln ntsmtn ls ch lln ntznstn, wl s für mch nr zw Stn nr Hss-Mdl snd.

    Vr dsm Hntrgrnd st s n nvrschämtht mch ds Ggntls nd ls Hssprdgr z ttlrn.

    ch ztr d Bbl, ws wnn s nch dr ght bld vrbtn sn dürft.

    D Jdn knnn ds Prphtn gns w ch nd s snd mt n Grnd wshlb s hr xstnzrcht s vhmmnt vrtdgn (s wssn s dr dlg hrr Fnd nd s dr Bbl, dß hr Fnd n dr bsgtn Tgn dr “ndzt” s mt dr Vrnchtngsbscht ggü. hrm Stt shr rnst mnn.

    Edit: Das ist ein Wissenschaftsblog hier. Die Bibel ist, mit Ausnahme als Bezugspunkt für Leute wie Toni, irrelevant für die Diskussion. Mit der gleichen Argumentation kann man behaupten die Sonne drehe sich um die Erde, das Universum wäre in 7 Tagen erschaffen worden und Zwerge, Riesen und Drachen hätten einmal die Erde bevölkert. Sonst berufe ich mich auf die Gebrüder Grimm für meine Argumente.

  35. #35 Toni
    September 1, 2013

    D Bbl sgt n dr ndzt j ncht nr d “Prblm rd. m srl vrs” sndrn ch n Wltwrtschftskrs nd dn Wdrfstg Rms = ds sch wdrvrngndn rps ls sg. 8. nd ltzts Rch ds Drchns = ls ttltärs, ntdmkrtschs, dkttrschs nd sgr wdr chrstnfndlchs Wltrch (z dm ch d S ghörn knn). Ds gnz Vrbndn mt dm sg. grßn bfll. D Bbl sgt ls n dr Zt n dr srl n ntstht, wrd ch Rm wdr s dr Vrsnkng ftchn (n Frm vn dr sch wdrvrngndn ?) nd glchztg wrd sch db n Glbnsbfll m chrstlchn bndlnd bspln dr n dr ndphs dz führn wrd, dß km nch jmnd wrklch n dn Gtt dr Bbl glbn wrd.

    ch hb mr frühr mmr gdcht ds knn dch lln dshlb schn ncht sn, wl ds j jdr bmrkn würd, wls n dr Bbl j s mhr dr mndr ndrgschrbn stht.

    Mttlrwl br wrd mr znhmnd klr, dß bs dhn ncht nr dr bfll s ttl gwsn sn wrd ds vn dsn Prphtn km mhr nr wß sndrn ds dsn bs dhn ch jd Bdtng/Rlvnz drch mdrn (gttls Thlgn) bgsprchn sn wrd nd zdm whl lln ds ztrn dr Bbl n dr Öffntlchkt schn vrbtn sn dürft/wrd.

    hr stht mt rn Äßrngn mr ggü. schn ht für ds Tndnz nd n vln ndrn Brchn w z.B. dr Hmsxltät st ch bshbr, dß ds ztrn dr Bbl dsbzüglch schn bld ntr Strf gstllt sn dürft.

    b nsr Wlt dnn llrdngs bssr sshn wrd nd d Prphtn dr Bbl ddrch bgwndt wrdn könnn, mß zmndst ch strk bzwfln.

    Gt Ncht

  36. #36 Trottelreiner
    September 2, 2013

    @32, bloody mary:

    ich weiß nicht, ob du die sache mit der gründung israels 1948 als endzeitzeichen nicht eventuell falsch interpretierst, wenn du darin eine verdammung desselben durch toni siehst. die sache ist imho etwas komplexer.

    ich habe momentan die apokalypse des johannes nicht zur hand, und außerdem ist afaik keine pilzsaison. aber zunächst einmal ist das keine lineare erzählung, sondern eine auseinandersetzung über mehrere runden. und in einer derselben kehren afair die juden aus der verbannung nach israel zurück, errichten den tempel neu und werden vom bösen untergebuttert. beginn der nächsten runde. wie schon gesagt, ich kolportiere das ganze gerade aus dem kopf, eventuell übersehe ich etwas.

    über die bedeutung der einzelnen passagen mag man streiten, das ganze hört sich zwar an, als wäre der herr auf den falschen (oder, je nach betrachter, richtigen) pilzen gewesen, aber wahrscheinlich sind das alles anspielungen auf diverse vorstellungen und ereignisse im späten 1. jhdt, nach der zerstörung jerusalems, eventuell kurz vor, während oder nach dem bar kochba aufstand, während der auseinanderentwicklung von dem, was später das rabbinische judentum wurde und dem frühen christentum, während der konflikte zwischen juden- und heidenchristen, in anbetracht des aufstrebenden partherreiches, äh, ich denke, ich muß nicht weiter ausführen. was eben einen herrlich “postmodernen” text ala pynchon ergibt. wobei wir dann aber wieder bei der möglichkeit mit den drogen wären.

    es gibt nun selbst im christentum verschiedene wege, diesen text zu verstehen, viele theologen teilen die oben angesprochene meinung, e.g. der text behandelt das späte 1. jhdt., und schluß damit. andere widerum sehen ihn als schilderung zukünfiger ereignisse. und obwohl diese immer wieder betonen, wie glücklich sie der glaube in diesem leben doch machte, wünschen sich etliche von diesen das weltende herbei und wollen es sogar beschleunigen. “immanentisieren des eschatons” nennt das die rkk und der diskordianer, iirc. und beide finden es bähh.

    und mit dieser geisteshaltung ist dann der moderne staat israel einerseits ein zeichen, daß die endzeit nahe ist, andererseits ist es wichtig, diesen zu unterstützen, bis der neue tempel erbaut ist. die frage, was mit dem felsendom etc. passieren soll sparen wir uns mal. danach kann es dann ruhig vom antichristen untergebuttert werden. was erklärt, warum diverse mitglieder der amerikanischen christlichen rechten sowohl antisemitisch sind als auch den staat israel bedingungslos “unterstützen”.

    wie schon gesagt, alles aus dem kopf zitiert, und inwiefern toni den einzelnen punkten zustimmt weiß ich nicht. ist außerdem nur bedingt on-toppich, da die religiöse rechte afair nicht mehr den politischen einfluß hat, den sie mal hatte. und außerdem macht das eh mehr spaß, wenn du dich anlässlich einer reggaeparty nüchtern frisch von der kognitionstherapie kommend auf antidepressiva mit einem besoffenen wiedergeborenen christen unterhältst. aber ich schweife ab.

  37. #37 Wolf
    September 2, 2013

    Weil Kerry gerade wieder von “Assad hat C Waffen eingesetzt” poltert:

    Wo ist der Beweis, dass es Assads Leute waren? Ich mein, der Typ ist doch nicht bescheuert und wirft C Waffen, wo er genau weiß, dass dies DER Grund für die USA/GB/Frankreich wäre militärisch einzugreifen.

    (Achtung! Verschwörungstheorie!)

    Den “Rebellen” dagegen, haben dadurch plötzlich einen ganzen Haufen von Leuten auf ihrer Seite, die sie mit allem was das Rebellenherz begehrt versorgen kann.

  38. #38 ali
    September 2, 2013

    @Wolf

    Wo ist der Beweis, dass es Assads Leute waren?

    Wenn du den USA glauben möchtest, gibt es viele Indizien dafür. (Vorbereitungen, Abschussrichtung, verwendeter Kampfstoff, Telefonat etc.).

    Vielleicht wissen wir mehr wenn die UN einen Bericht rausgibt.

    Ich mein, der Typ ist doch nicht bescheuert und wirft C Waffen, wo er genau weiß, dass dies DER Grund für die USA/GB/Frankreich wäre militärisch einzugreifen.

    Erstens muss der Befehl nicht direkt von Assad gekommen sein damit der syrische Staat verantwortlich ist. Zweitens, ist es oft beeindruckend wie bescheuert solche Regimes sein können. Ausserdem war eine Reaktion alles andere als selbstverständlich. Es gab schon (kleinere) Einsätze zuvor, die Abstimmung im britischen Parlament, Obamas Zögern, die Zurückhaltung vieler NATO Länder zeigen, dass ein Schlage alles andere als eine gemachte Sache war.

    Persönlich habe meine Zweifel, dass der Befehl wirklich von ganz oben kam (aber eben, siehe meine Bemerkung in Sachen “bescheuert”). Aber die These, dass die Rebellen dafür verantwortlich waren bedingt noch viel mehr Annahmen: Die Rebellen sind bereit ihre eigenen Leute im grossen Stil mit C-Waffen anzugreifen, können dies vor der Öffentlichkeit verbergen, haben solche Waffen unter ihre Kontrolle bringen können, die USA lügen gezielt und systematisch zu den Indizien (warum sollen sie für Militärschläge, die sie gar nicht unbedingt wollen), Assad war so dumm, die UN Inspektoren, die das zeigen können, nicht sofort Zugang zu verschaffen, etc. etc.

    Mir scheint die These, dass der Angriff vom Regime her kam nach Ockham zum jetzigen Wissensstand schlicht plausibler.

  39. #39 Adent
    September 2, 2013

    Na endlich, ohne Vokale ergeben Tonis Texte erheblich mehr Sinn als vorher 😉
    Irgendwie scheint es ihm ein besonderes missionarisches Bedürfnis zu sein in jedem Blog hier gesperrt oder entvokalisiert zu werden, nun ja jedem das Seine.
    Sorry für das off topic, aber der alleswissende Bibel-Toni nervt ja nicht nur hier rum.
    Und nun noch was on topic, ich fand Alis Text drückte in etwa meine Gemengelage an Gefühlen bezüglich Militärintervention ja oder nein aus. Zum einen ist es in höchstem Maße widerlich was sich beide Kriegsgegner in Syrien antun und irgendjemand sollte dazwischenhauen, zum anderen wird auch dies wieder zahlreiche Opfer fordern, die nichts dafür können. Auch ich fand damals es müsse in Afghanistan etwas passieren, aber die Folgen des Eingreifens sind ja noch heute täglich zu beobachten.

  40. #40 Hobbes
    September 2, 2013

    ” Ich mein, der Typ ist doch nicht bescheuert und wirft C Waffen”

    Ganz im Gegenteil, das Einsetzen von C-Waffen ist eine gar nicht so dämliche Strategie. Im kleinen Maße wurden diese ja wahrscheinlich schon eingesetzt. Wenn es jetzt eine größeren Vorfall dieser Art gibt und der “Westen” nicht eingreift stärkt das die Verhandlungsposition Assads ungemein. Viele die vorher aus Angst gegenüber den USA sich noch nicht fest legen wollten, haben jetzt eine neue Ausgangslage.

    Den nächsten Schritt zu erzwingen macht immer dann Sinn wenn der Gegner auf diesen nicht vorbereitet ist oder wenn die Zeit gegen einen spielt.

    Allerdings glaube ich auch nicht, dass der Angriff aus diesem Grund erfolgt ist. Wahrscheinlicher ist jedoch das ein General da nicht weiter gedacht hat als: Diese Waffe vernichtet unsere Feinde.

    (komischer Weise wird wie bei der Kundusaffäre etc. immer davon ausgegangen das westliche Militär wäre unfähig und voller selbstherrlicher Generäle. Während bei jeglichen Handlungen von Diktatoren immer das stellen der cui bono Frage automatisch den Schuldigen findet)

  41. #41 Wolf
    September 2, 2013

    Hm.

    Wenn ich mir die al-Nusra-Front anschaue, kann ich mir durchaus vorstellen, das für die Erreichung der Ziele auch eigene Leute “geopfert” werden. Sind dann ja Märtyrer.

    “[…]die USA lügen gezielt und systematisch zu den Indizien (warum sollen sie für Militärschläge, die sie gar nicht unbedingt wollen)[…]”
    Na ja, haben die das nicht schon mal getan? Und wie ging doch der Spruch: Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht.

    Folgendes Szenario:
    Die Rebellen kommen irgendwie in den Besitz von C Waffen, ich denke das ist durchaus möglich.
    Die Taktik bisher scheint ja nicht so gut zu funktionieren (asymmetrische Kriegsführung funktioniert nur, wenn ein Aggressor ein anderes Land angreift und von dessen Bevölkerung “malträtiert” wird; und das ist in einem Bürgerkrieg schwierig), also: Wie schafft man es, dass die USA und andere auf Seiten der Rebellen in den Krieg eingreifen? Man setzt diese Waffen ein.

    Ich finde das gar nicht so unplausibel.

    Was anderes (hab ich mich nie mit beschäftigt): Ist der Assad eigentlich jemand, der sein Volk gnadenlos ausbeutet und immer wieder Leute verschwinden lässt? (Ich meine jetzt VOR dem Krieg)

  42. #42 ali
    September 2, 2013

    @Wolf

    Klar, das ist alles denkbar (es ist schwer zu diesem Zeitpunkt irgendwas völlig auszuschliessen). Mein Punkt war, dass man eine ganze Serie von solchen Annahmen treffen muss.

    Wenn man davon ausgeht, dass der Einsatz dieser Waffen so schockiert, dass andere handeln werden, dann gilt das natürlich auch für den Fall, dass auffliegt, dass man es selber gemacht hat. Dazu kommt die Heterogenität der Opposition und dass vermutlich viele diese Märtyrer-Sache nicht mehr so überzeugend finden, wenn es um ihre eigene Familie geht. Dazu kommt, dass Einsatz dieser Waffen (soweit ich weiss) doch etwas komplizierter als einfach Knöpfchendrücken ist. Was das “Lügen” der USA anbelangt: Wenn die Politik etwas rechtfertigen will, muss man immer skeptisch sein. Trotzdem muss man abwägen. Die Behauptungen sind eine Liste sehr konkreter Dinge und zumindest teilweise durch andere Geheimdienste oder Organisationen überprüfbar. Da die USA gar nicht so scharf sind auf eine Intervention, wäre es nicht einfacher das Gegenteil zu tun und Zweifel zu streuen?

    Wiederum das ist relativ spekulativ. Aber es gibt keinen einzigen Anhaltspunkt, dass dies tatsächlich von den Rebellen ausging. Was also noch viel spekulativer ist.

    (Hier noch andere Einschätzungen dazu).

  43. #43 Wolf
    September 2, 2013

    “[…]Dazu kommt die Heterogenität der Opposition und dass vermutlich viele diese Märtyrer-Sache nicht mehr so überzeugend finden, wenn es um ihre eigene Familie geht.[…]”

    Ob Glaubensfanatisten sich darum kümmern würden?

    Und verschwören wir mal weiter: Vor etwas über einem Jahr hat Obama vor dem “überschreiten einer roten Linie”, nämlich des Giftgaseinsatzes gewarnt. Hätte man den Rebellen noch deutlicher sagen können “Macht was, damit eingegriffen werden kann”?

    Aber wie du schon sagtest: Alles spekulativ.

  44. #44 H E
    September 2, 2013

    Die Frage der Motivation für ein Eingreifen scheint mir sehr wichtig zu sein, denn damit kann man das Zögern der USA sehr gut erklären, finde ich.
    Offensichtlich ist Obama kein Anhänger neokonservativen Demokratieexports, wie das sein Vorgänger in Irak durchsetzen wollte. Für einen “stabilen” Nahen Osten, gewissermaßen eine balance of power, ist aber Eingreifen wie Raushalten gleichermaßen riskant. In jedem Fall wird auch Obama klar sein, daß eine weitere Eskalation mit chemischen Waffen zu noch mehr Unsicherheit und Risiko in der Region führen wird. Wie reagiert Iran? Was passiert mit dem Libanon? Vielleicht schätzt man nun auch ab, ob man einen Flächenbrand verhindern muss.

    Die These, daß “der Westen” sich wieder mal die Energiereserven sichern will, wird ja wohl langsam wirklich albern. Wie das Beispiel Irak so schön gezeigt hat: für stabile Energieförderung und Handel damit ist ein Krieg so ziemlich die schlechteste Idee. Abgesehen davon ist Syrien nun wirklich nicht mit gigantischen Reserven gesegnet. Warum nicht den Krieg nach Saudi-Arabien tragen? Oder vielleicht Kasachstan? Vielleicht sollte man diese “Gieriger-Ami-wollen-Öl/Gas”-Karte endlich mal wegstecken…

  45. #45 Wolf
    September 2, 2013

    Irgendwie scheint ihr ein Problem mit der Blogsoftware zu haben. Kommentare verschwinden im Nirwana.

    Zur Heterogenität: Das ist ein Teil des Problems. Egal wie klein die Gruppierung ist, mit C Waffen kann die richtig Schaden anrichten. Und mal ganz ehrlich: Religiösen Fanatikern ist doch die Familie von irgendjemandem ziemlich egal. Die sollen sich auch nicht anstellen, sind doch im Paradies.

    Was ich absolut widerwärtig und abstoßend finde, sind diese ganzen “Life_Ticker” zum Syrienkrieg. Als wäre es eine Sportveranstaltung die bald losgeht.

  46. #47 H E
    September 2, 2013

    Leider ist mein Kommentar auch verschwunden, aber hier ein interssanter Link, der zeigt dass die USA sich in Nahost außerordentlich schwer tun mit einer außenpolitischen Strategie: https://web.mit.edu/ssp/seminars/wed_archives_09Fall/Makovsky.html
    Argumente á la “Obama will das und das, deshalb macht er das so” greifen in der vielschichtigen amerikanischen Außenpolitik ebenso zu kurz wie die vermeintlichen Öl-, Gas- oder Rüstungslobbies.
    Meine Meinung: amerikanische Politiker tun sich irre schwer, aus den komplexen und riskanten Entwicklungen eine einfache Politikentscheidung zu treffen. Dementsprechend kommt ein “Jein” heraus, wie gestern in der Rede Obamas schön zu sehen.

  47. #48 ali
    September 2, 2013

    Ja, der Spamfilter ist manchmal etwas überempfindlich. Wenn ein Kommentar hängen bleibt, einfach kurze Mail an mich (oder Hinweis in den Kommentarspalten). Das verhindert dann verwirrliche Doppelpostings etc. wenn dann doch freigeschaltet.

    @Wolf

    Nochmals: Man kann nur spekulieren und ich sage nicht, dass es unmöglich ist, sondern nur, dass es viel mehr Annahmen braucht. Der im Tagi zitierte Günter Meyer ist zumindest von seinen Publikationen her zu beurteilen nicht wirklich spezielle qualifiziert die Situation einzuschätzen. Es gibt genug Leute die zu C-Waffen oder den Syrischen Bürgerkrieg spezifisch forschen und das nicht so sehen. Der von ihm zitierte Angriff in Khan al-Assal ist nicht so klar den Rebellen zuzuordnen noch ist es klar was genau verwendet wurde (siehe dazu zum Beispiel hier und hier). Die einzigen, die ähnlich sicher sind wie Meyer sind die russsische Regierung und Press TV. Vielleicht fällt dir da was auf. Auch nicht wirklich glaubwürdiger als die USA, oder? Auch er bringt keinen konkreten Anhaltspunkt der darauf hinweist, dass der jüngste Angriff von den Rebellen gekommen sein könnte.

    Zur Heterogenität: Das ist ein Teil des Problems. Egal wie klein die Gruppierung ist, mit C Waffen kann die richtig Schaden anrichten. Und mal ganz ehrlich: Religiösen Fanatikern ist doch die Familie von irgendjemandem ziemlich egal

    Das ist nicht der Punkt. Der Punkt ist, das vergrössert das Risiko, dass es auffliegt, dass man die eigene Seite gegen sich aufbringt, etc. Du wirst mir wohl zustimmen, dass die Aussage “Kämpfer die in Al-Kaida Nähe sind, versuchen die USA auf ihrer Seite zu einer Intervention zu bringen” zumindest gewisse zusätzliche nicht offensichtliche Annahmen bedingt (z.B.: selbst wenn sie erfolgreich wären, ist das wirklich zu ihrem Vorteil?). Was mich immer wieder fasziniert ist, wie religiöse Fanatiker immer gleichzeitig als irre suizidale und hyper-rationale Akteure dargestellt werden.

    Die Annahme, dass es Assad war ist nach wie vor die simplere, schlankere und elegantere Hypothese. Sicher besser als zweifelhafte Expertenmeinungen mit zusätzliche Spekulationen zu einem passenden Bild zusammenzupressen. Der Tagi ist übrigens auch nicht sehr weit oben auf meiner Leseliste, wenn es um kompetente aussenpolitische Berichterstattung geht.

    Man wird immer irgendwen finden, der das Gegenteil behauptet. Wenn man aber spekulieren muss ist das beste Gegengift gegen Verschwörungstheorien, versuchen die oft widersprüchlichen Behauptungen abstrakt abzuwägen.

  48. #49 Trottelreiner
    September 2, 2013

    Nachtrag zu eben, und entschuldigung für das off-toppich:

    Es gibt zum Thema Evangelikale und Israel einen Artikel auf Wikipedia,

    https://de.wikipedia.org/wiki/Christlicher_Zionismus

    eventuell wären noch die englische Version

    https://en.wikipedia.org/wiki/Christian_Zionism

    und der Artikel über christliche Ansichten zum Dritten Tempel

    https://en.wikipedia.org/wiki/Third_Temple#Christian_views

    interessant.

    Wirklich lustich ist, das Ideen wie die von Toni eher bei evangelikalen Protestanten zu finden sind, während der RKK-Mainstream sie ablehnt. Was irgendwie nicht so ganz dazu paßt, daß Toni sich AFAIK als eine Art wiedergeborener Katholik ausgibt, oder vielleicht zu sehr, Konvertiten sind oft etwas merkwürdig.

    Wie auch immer, entschuldigung für die Unterbrechung, weiter im Programm.

  49. #50 Wilhelm Leonhard Schuster
    September 2, 2013

    Es gibt doch eigentlich eine passable Lösung:
    Die UNO beschließt, sämtliche Beteiligte in benannter
    Frage an einen Lügen-Detektor anzuschließen !

    Man stelle sich vor :Obama ,Assad,den Holland und Cameron
    sowie den Netanjahu am Lügen-Detektor der UNO!

    Auch wenn Assads Leute so dumm gewesen sein sollten die Sache ohne sein Mitwissen inszeniert zu haben,
    DER, wäre dann aus dem Schneider.

  50. #51 Toni
    September 2, 2013

    @ Trttlrnr

    Wr nch ws z mnm Stndpnkt bzw. zr bblschn Prpht rfhrn wll, mß zm “Krypthlgn” wchsn, dr schätzt mn Bträg nch……

    Z Syrn knn mn nr sgn, dß d Gmnglg drt s nübrschtlch st, dß lls nr blnk Spkltn st.

    Jd Grß- . Mttlmcht kcht drt sn gns Süppchn nd knr bld sch n, dß wr d wrklchn Mtv rfhrn (sfrn s übrhpt vrnünftg Mtv gbt).

    Klr st nr ns, dß dr Wstn n nm wtrn slmschn Lnd dz bträgt ds Chrstntm szrttn nd slmsch Hrdlnr n d Mcht z brngn.

    ßr nr f kfr. nflss / Rhstffschrng / frchtrhltng dr Dllr-Hgmn grchttn Pltk, knn ch kn vrnünft Strtg ds Wstn n Nhst rknnn.

    Edit: Meinen früheren Begründungen habe ich nichts zuzufügen.

  51. #52 Wilhelm Leonhard Schuster
    September 2, 2013

    m Pnkt:..dß dr Wstn bträgt n nm wtrn Lnd ds Chrstntm szrttn…
    d ht dr Tn ldr rcht.
    ch rnnr n d Grchn dr Wsttürk, d mn nch dm 1. Wltkrg (nglnd, Frnkrch nd ch mrk )
    schmählch m Stch glssn ht.
    (Dsr Blg Btrg ht dch ch “Mrl” zm Thm!)

    Edit: Den Untergang des Abendlandes könnt ihr gmeinsamen am NPD Stammtisch eurer Wahl beweinen. Nicht hier.

  52. #53 Toni
    September 2, 2013

    Hr übrgns nch pssnd zm Thm Syrn – srttng ds Chrstntms nd “dtsch Btlgng” n ktllr rtkl s dm Fcs:

    https://www.fcs.d/pltk/slnd/krs-n-dr-rbschn-wlt/syrn/slmstn-n-syrn-dtsch-snd-n-rmrdng-syrschr-chrstn-btlgt_d_1087537.html

    Mn Frgn n d dtschn Gstzgbr

    1. W blbn d Gstzsnttvn, wlchn slchn Mstkrln d Wdrnrs vrwährn nd hnn d fnthltsrblbns ntzhn sfrn s sländr snd?

    2. Ws st ds für n (vrkmmns) chrstlchs bndlnd ds dn Chrstn s z.B. Syrn nd Ägyptn kn bsndrs sylrcht nrämt, bwhl klr st ds sch Chrstn s llr Wlt n dr Rgl schnll ntgrrn nd nn Btrg zr Gsllschft lstn, blß wl ds j n Bvrzgng ggü. dn Mslmn drstlln würd (wlch gstskrnk Sttsdlg ht ns ds Fssln nglgt?

    3. W blbn llgmn d Gstzsnttvn, wlch d sfrnd Jgndgwlt drch n mssv Hrbstzng dr Strfmündgkt nd d bschffng ds Jgndstrfrchts für rwchsn nzdämmn trchtn? Wnn ndlch wrd d mssv Vrhöhnng dr pfr dsr lt68r-Jstz-Whndlg bndt nd rhält dr gsnd Mnschnvrstnd wdr n Chnc?

    Edit: Da wir nun von absurden Prophezeiungen ohne Argumente und starkem Antisemitismusverdacht nun zu Hasstiraden ohne Argumente übergegangen sind, möchte ich dir zum Erreichen der nächsten Stufe gratulieren. Weitere Kommentare werden gelöscht.

  53. #54 Christian Schulz
    September 3, 2013

    Warum muss es bei dervgeplanten US-Reaktion eigentlichnum Syrien gehen. Ich sehe keinevamerikanischen Interessen in Syrien.
    Moral ist sicher auch nicht die treibende Kraft amerikanischerbMilitärs, das ist nicht ihre Aufgabe.

    Ich sehe das Ziel ganz woanders, nämlichin den iranischen Atomanlagen.
    https://www.hellegatt.de/was-wollen-die-amerikaner-in-syrien-bewirken-nichts/

  54. #55 Christian Schulz
    September 3, 2013

    Ups, sorry. Auf dem iPhone rutscht der Finger in die falsche Richtung. Aber ihr versteht hoffentlich dennoch.
    Danke

  55. #56 Wilhelm Leonhard Schuster
    September 3, 2013

    ch stll fst :D l mnn ltztn Kmmntr, dr dn ntrgng ds bndlnds bwnt hbn sll, dvklsrt ht ,st r “gntlch ncht würdg” m frn bndlnd nn Blg btrbn z dürfn.(n Whrht bdr ch d Vrgäng m Mrgnlnd nd wünsch drt n rgndw mnschlchr rnrng.
    Drrtgs ht mt dr Dtschn Ntn nr m Rnd z tn!)
    br wr m bndlnd, lbn j ncht m Mrgnlnd.
    Ds st n rn ggrphsch Fststllng!
    1000 nd n Ncht schnt wt nd d n dsm Bch sgsprchnn Whrhtn, rgndw m rnt vrgssn!

    Edit: So sicher wie die dumpfen Kommentare auf jeden Eintrag zur MENA Region folgen, so sicher kommt das Zensurgejammer, wenn man eingreift. Der Text ist schliesslich noch lesbar. Wenn er was sagenswertertes enthält, können die Lesenden den Aufwand betreiben ihn zu entziffern.

  56. #57 ali
    September 3, 2013

    Der vor kurzem veröffentlichte zusammenfassende Bericht des französischen Geheimdienstes beantwortet die Frage nach dem taktischen Nutzen des Einsatzes damit, dass das Regime in der Region eine Offensive erwartete und so eine strategisch wichtige Position sichern wollte:

    Nos renseignements confirment que le régime redoutait une attaque d’ampleur de l’opposition sur Damas dans cette période. Notre éval uation est que le régime a cherché par cette attaque à desserrer l’ét au et à sécuriser des sites stratégiques pour le contrôle de la capitale.

    Das kann man glauben oder nicht, es ist zumindest eine Erklärung.

    Zur Theorie, dass es von Rebellenseite her kommen konnte, meinen sie, dass die Rebellen nicht die Fähigkeit besitzen eine solche Attacke durchzuführen (Lagerung, Menge, Einsatz, technisches Wissen, etc).

    Nous estimons enfin que l’opposition syri enne n’a pas les capacités de conduire une opération d’une te lle ampleur avec des agents chimiques. Aucun groupe appartenant à l’insurrection syrienne ne détie nt, à ce stade, la capacité de stocker et d’utiliser ces agents, a fortiori dans une proportion similaire à celle employée dans la nuit du 21 août 2013 à Damas. Ces groupes n’ont ni l’expérience ni le savoir-faire pour les mettre en œuvre, en particulier par des vecteurs tels que ceux utilisés lors de l’attaque du 21 août.

    Wiederum sind das zuerst einfach mal Behauptungen und auch Frankreich hat natürlich eine Agenda. Aber diese sind zumindest teilweise durch ExpertInnen evaluierbar. Als Laie muss man sich zwangsläufig auf solche Krücken stützen, so unbefriedigend dies auch sein mag.

  57. […] 8. Rwanda hat da ein paar besonders eklige Beispiele hervorgebracht. 9. Wie in der Diskussion zum Artikel von Ali Arbia über die aktuelle Situation in Syrien zu lesen ist. 10. Sie halten das für zynisch? Das war die […]

  58. #59 Dr. Webbaer
    September 4, 2013

    Der SPOn lässt den BND zur Motivlage spekulieren:
    -> https://www.spiegel.de/politik/deutschland/syrien-bnd-faengt-beleg-fuer-giftgaseinsatz-durch-assad-regime-ab-a-919965.html

    Wobei dieser ‘Endkampf’ nicht zur Stabilisierung des Assad-Regimes, die seit einigen Monaten festzustellen ist, zu passen scheint.

    MFG
    Dr. W

  59. #60 Wolf
    September 4, 2013

    Ich kann mir immer noch nicht vorstellen, das der so irrational handelt:

    https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/naher-osten/syriens-machthaber-assad-im-f-a-z-gespraech-europa-wird-den-preis-fuer-waffenlieferungen-zahlen-12224899.html

    (ja ich weiß, man kann lügen, dass sich die Balken biegen, aber dann dürfte man niemandem mehr irgendetwas glauben. Und was er sagt, hört sich erst einmal nicht nach einem Kinder fressendem Monster an.)

  60. #61 Toni
    September 4, 2013

    Edit: Kommentar gelöscht. Welcher Teil von “Kommentare werden von jetzt an gelöscht” war schwer verständlich?

  61. #62 Toni
    September 4, 2013

    Edit: Kommentar gelöscht. Siehe oben.

  62. #63 Toni
    September 4, 2013

    @ Ali 61

    Keiner.

    Hasta la Vista.

  63. #64 Adent
    September 4, 2013

    @Ali
    Der Toni ist ein ganz hartnäckiger Bibelchrist, gepaart mit ziemlich üblen Ansichten und der Verbreitung von Lügen, der ist erst zufrieden wenn er hier überall gelöscht oder gesperrt wird.

  64. #65 ali
    September 4, 2013

    @Adent

    Dann ist er jetzt vielleicht ein kleines Stückchen zufriedener.

  65. #66 Merowech
    September 5, 2013

    @Wolf

    Ich kann mir immer noch nicht vorstellen, das der so irrational handelt:

    Du darfst nicht den Fehler machen in Personen zu denken. Der Obama, der Assad, der Hollande…..

    Es sind Regierungen, Parteien, Volksgruppen und Militärs.

    Ein Regierungschef entscheidet nicht alles. Er hat einen Stab um sich rum, vielleicht noch Staatssekrätere, die haben ihre Unterabteilungen oder Ministerien und und und.

    Ein einfacher General kann aus patriotischer Überzeugung heraus stumpf seinen Leuten den Befehl geben diese Rakten abzufeuern. Gerade in einer wirren Bürgerkriegssituation. Warum muss immer der Befehl direkt von Assad kommen. Kann doch auch sein Bruder oder ein fanatischer General gewesen sein.

    Dürfte auch klar sein, dass Assad dann nicht im Fernsehn auftritt und verkündet: “Sorry, war nicht mein Befehl, sondern einer meiner dummen Generäle”

  66. #67 Wolf
    September 5, 2013

    @Merowech:

    Sicher. Aber das macht, in meiner kleinen Welt, die Überlegung das da eher die “Rebellen” hinter stecken noch wahrscheinlicher.

    Assad hat alles zu verlieren, die “Rebellen” nichts, sie verlieren ja schon (OK, ich weiß, die Lage ist mehr als unübersichtlich, dennoch.)

  67. #68 Hobbes
    September 5, 2013

    Um das Thema mal in eine Andere Richtung zu lenken:
    Wir sind uns ja wohl soweit einig das wir wohl kaum in der Lage sind hier heraus zu finden, wer denn nun dahinter steckt.
    Auch sind wir uns einig das die Geheimdienste wohl mehr wissen werden. Man deren Aussagen aber nur bedingt glauben kann.

    Wir spekulieren trotzdem darüber wer jetzt wahrscheinlicher Schuld ist obwohl wir wissen hier nie zu einer Antwort kommen zu können.
    Dabei ist doch die Frage wie sollen wir uns verhalten wenn man das was man nicht ändern kann als gegeben akzeptiert.
    Sprich ab wann ist eine Intervention vertretbar. Erst bei klarem Nachweis das Assad sein privates rotes Telefon persönlich benutzt hat? Welche Art von Intervention dürfen wir wann durch führen?
    Man muss sich mal vor Augen halten wie wenig der Sowjetischen und Deutschen Verbrechen aus der Zeit des zweiten Weltkrieges im “Westen” bekannt waren.
    Oder noch schlimmer: (Weil medial viel weiter entwickelt) Paul Pots und die Roten Khmer wurden von der linken Szene lange als “Lügenpropaganda” abgetan.
    Auf der Gegenseite sind Propaganda und False Flag Aktionen natürlich auch vorhanden.

    Wir befinden uns in folgender Situation: Alle Lügen, jetzt entscheide anhand der Aussagen wer leben soll und wer nicht.

    Das ist eine Lose-Lose Situation. Hier geht es jetzt darum den Weg zu finden wie wir uns später die wenigsten Vorwürfe machen müssen.

  68. #69 G.K.
    September 5, 2013

    Laut der «Washington Post», soll der US-Aussenminister Kerry gesagt haben, “dass arabische Länder angeboten hätten, für die gesamten Kosten einer US-Militäroperation in Syrien aufzukommen”.

    Für die Saudis und Co ein doppelter Gewinn: Schwächung der Achse Iran-Syrien-Hisbollah und wiedermal Bündelung des “arabischen Volkszorns” auf den bösen Westen.

  69. #70 Dr. Webbaer
    September 6, 2013

    Gemeint ist dieser Artikel:
    -> https://www.washingtonpost.com/blogs/post-politics-live/liveblog/the-houses-syria-hearing-live-updates/#e68f139f-e012-476c-876e-2467ba30e5e3

    Dennoch ist die Sicht den ‘doppelten Gewinns für SA’ fragwürdig, SA unterstützt auch die neuen Machthaber in Ägypten. – Vermutliche Motivation: Einerseits soll das Sunnitentum gegenüber den nicht als rechtgläubig eingeschätzten Schiiten gestärkt werden, andererseits sollen diejenigen sunnitischen Kräfte im Zaum gehalten werden, die das Khalifatentum (das Gottesstellvertretertum) fordern, denn dieses kann SA nicht leisten und dementsprechende Forderung wäre für SA eine gefährliche.

    D.h. die Lage ist komplex.

  70. #71 G.K.
    September 6, 2013

    Gewiss, die Lage scheint ausweglos zu sein. Aber auch der innerislamische Konflikt Sunna – Schia, und auf welche Seite schlägt sich das Alewitentum – ist nur der Vordergrund. Noch wichtiger sind jedoch die wirtschaftlichen Interessen und Einflüsse, um die es in Wirklichkeit geht, claims, die neu abgesteckt werden oder Ansprüche, die reklamiert und rudimentär aufrecht erhalten werden sollen. (Sogar der Papst sorgt sich um das Überleben der orientalischen, bald zweitausendjahre alten christlichen Kirchen.)

    “Ein bisschen dreckiger Pragmatismus … leider unvermeidlich” – das bleibt eine schwer verdauliche Aussage, auch nach Wiederlesen des Artikels. In der Konsequenz würde dies bedeuten, dass von beiden Seiten aus “dreckig” agiert wird und letztlich nur darüber gestritten wird, wer “dreckiger” agiert …

    C. von Clausewitz hat immer noch Recht: “Der Krieg ist eine bloße Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln.”

    Ich bleibe bei meiner Überzeugung, dass sich die USA und der Westen militärisch raushalten und sich dafür maximal mit humanitärer Hilfe in den umliegenden Staaten (Türkei, Libanon, Jordanien, Irak) engagieren sollten.

  71. #72 Dr. Webbaer
    September 6, 2013

    Aber auch der innerislamische Konflikt Sunna – Schia, und auf welche Seite schlägt sich das Alewitentum – ist nur der Vordergrund.

    Diese Frage ist beantwortet.

  72. #73 Wolf
    September 6, 2013

    #68″[…]Paul Pots[…]”

    Ich dachte bei mir gerade was ein britischer Sänger mit den Khmer am Hut hat ;-).
    Pol Pot, Ok.

    “[…]Sprich ab wann ist eine Intervention vertretbar. Erst bei klarem Nachweis das Assad sein privates rotes Telefon persönlich benutzt hat? Welche Art von Intervention dürfen wir wann durch führen?[…]”
    Vertretbar ist es wenn eine (halbwegs) unabhängige Organisation wie die UNO Beweise liefert, dass die Assad unterstehenden Truppen für den Angriff verantwortlich waren. “Beweise” von Geheimdiensten sind mittlerweile (nicht nur in meinen Augen) als unzuverlässig einzustufen, da die durchaus gefälscht sein können. (Womit man wieder beim Thema: Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht (mehr), sind.)
    Wie viele Menschen muss man töten, damit Verantwortliche lernen, dass man besser keine Menschen tötet? DAS ist die Logik hinter dieser “Strafaktion”. Gehen wir mal davon aus Assad war es. Dann werden 60 Tage lang Luftangriffe geflogen. Wie viel “Kollateralschäden” an Zivilisten wird es trotz der “intelligenten Bomben” (WAS für ein Widerspruch!) geben? 2.000? 3.000? Oder “nur” 1.000? Aber immerhin wurden die nicht durch Giftgas getötet!

    “[…]Alle Lügen, jetzt entscheide anhand der Aussagen wer leben soll und wer nicht[…]” Wie war dieser treffende Satz noch: In einem Krieg ist das erste Opfer immer die Wahrheit.

    “[…]Hier geht es jetzt darum den Weg zu finden wie wir uns später die wenigsten Vorwürfe machen müssen.[…]”
    Bei aller Liebe: Ich werde mir NULL Vorwürfe für irgendwas machen. Entscheidend ist vielmehr WER den Amerikanern Vorwürfe machen wird.

    “[…]Man muss sich mal vor Augen halten wie wenig der Sowjetischen und Deutschen Verbrechen aus der Zeit des zweiten Weltkrieges im “Westen” bekannt waren.[…]”
    Frage: WAS war denn den Westmächten unbekannt? Dass es KZs gab?

  73. #74 Wolf
    September 6, 2013

    Die moralischen Aspekte eines Giftgaseinsatzes mal kurz ausblenden:

    Syrien hat die C-Waffen Konvention nicht unterzeichnet und diese Waffen ausschließlich auf eigenem Hoheitsgebiet eingesetzt.

    Was wäre denn eine Strafaktion gegen Syrien dann anderes als ein Angriffskrieg?

  74. #75 ali
    September 6, 2013

    @Wolf

    Es kann gut argumentiert werden, dass das Verbot der Verwendung von Chemiewaffen inzwischen Völkergewohnhetisrecht ist. Ausserdem hat Syrien das “Protokoll über das Verbot der Verwendung von erstickenden, giftigen oder ähnlichen Gasen sowie von bakteriologischen Mitteln im Kriege” der Genfer Konventionen unterschrieben. Mehr zu dem Thema habe ich hier geschrieben.

    Aber ausser man argumentiert auf der Basis einer “Responsability to Protect” Regel (deren Existenz gelinde gesagt umstritten ist) ändert der Einsatz von Giftgas nicht wirklich etwas an der Legalität/Illegalität eines Angriffs auf Syrien. Egal was dieses unterschrieben hat oder nicht in Bezug auf C-Waffen.

  75. #76 Hobbes
    September 6, 2013

    “2.000? 3.000? Oder “nur” 1.000? Aber immerhin wurden die nicht durch Giftgas getötet!”

    Aber vielleicht rettet es in einem späteren Konflikt 1000den das Leben indem die Führung dann davon Absieht solche Waffen ein zu setzen, da sie Wissen, das es keine lehren Drohungen sind.
    Es ist einfach alles hoch spekulativ. Sehr interessant ist hier auch die Entwicklung und der Einsatz der beiden “Atombomben” im zweiten Weltkrieg insbesondere die persönliche Verantwortung der Wissenschaftler (Vor allem wie diese sie selbst gesehen haben. Die deutschen Physiker in Farm Hall waren teilweise glücklich es nicht selber geschafft zu haben). Aber auch die Verantwortung der Politiker und des Militärs. Ist zwar ziemlich OT das ganze. Vom Muster her aber die gleiche Situation.

    Gerade der Satz: “Der Krieg ist eine bloße Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln.” stimmt ja heute nicht mehr. Wenn dem so wäre würde das ja bedeuten, dass eine andere Politik jegliche Kriege vermeiden könnte. Aber es sind eben nicht mehr 2 Kontrahenten die sich im Krieg gegenüber stehen.

  76. #77 gizmo
    September 6, 2013

    jetzt ist schon das stürmer-unwort “gutmensch” hier angekommen 🙁

  77. #78 Dr. Webbaer
    September 6, 2013

    jetzt ist schon das stürmer-unwort “gutmensch” hier angekommen

    Sachlich nicht richtig. Prüfen Sie das gerne selbst.

  78. #79 Engywuck
    September 7, 2013

    Wenn man den Bürgerkrieg beenden will, um weiteres Blutvergießen zu vermeiden: warum muss man dann die (zerstrittenen) Rebellen stützen? Prinzipiell könnte man ja auch Assad unterstützen, immerhin war “vorher” ja “alles friedlich” (nuja, relativ jedenfalls…), ob das besser würde, wenn sich die Rebellen hinterher erstmal um das Erbe streiten? (Beispiel Irak – dass Saddam mit einer der übelsten Diktatoren war ist unbestritten, aber ob für den Großteil der Bevölkerung das Leben jetzt besser ist…)

    Bzw: Woher weiß man, dass “das Volk” (oder wenigstens ein Großteil) Assad weghaben will? Um einen Bürgerkrieg anzuzetteln reichen wenige Prozent, vor allem wenn aus dem Ausland mit Waffen und logistisch unterstützt (was hier ja wohl der Fall ist)

  79. #80 Dr. Webbaer
    September 7, 2013

    @Engywuck:
    Tja, man wäre vielleicht geneigt dem zweitletzten Absatz des WebLog-Artikels umfänglich zuzustimmen, wenn da nicht noch etwas fehlen würde, nämlich die Behandlung der Ursächlichkeit des oder der Konflikte.

  80. #81 Wilhelm Leonhard Schuster
    September 7, 2013

    Die Verrücktheiten eines Bürgerkrieges im Zusammenhang mit der jeweiligen “Weltlage” kann man am Beispiel des “Spanischen Bürgerkrieges ” hervorragend studieren.