Dies bringt mich zum dritten Teil der Frage: Finanzieren wir mit unserem Benzinverbrauch ISIS mit? Zuerst gilt es festzuhalten, dass die ISIS auch andere Einnahmequellen hat: Schutzgelderpressung, Lösegeldforderungen, Schmuggel und was man sonst noch von organisierter Kriminalität erwarten würde (auch Drogenhandel würde mich nicht erstaunen). Welcher Teil ihres Einkommens aus solchen Aktivitäten stammt, ist noch schwerer einzuschätzen.
Aber konzentrieren wir uns auf das Benzin um das sich die Frage dreht. An der Tankstelle ist es nicht mehr nachvollziehbar wo der ursprüngliche Rohstoff herkam. Aber wenn wir annehmen, dass überall ISIS Öl drin steckt, handelt es sich um eine sehr bescheidene “Spende”. Mit dem gleichen Tank finanziert man unter anderem ebenfalls die Herrschaft der Sauds, die Besetzung der Krim, nigerianische Öldiebe und die US Aussenpolitik. Auch beschränkt es sich nicht nur auf das eigene Auto. In fast jedem Produkt, das wir konsumieren steckt Erdöl. Die ganze Wirtschaft basiert auf fossiler Energie. Und vom Klimawandel wollen wir hier gar nicht erst anfangen. Wenn man also ethische Bedenken haben möchte, ist ISIS im Tank wohl eines der kleineren Probleme.
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