- Trump schlug Romney in “weisseren” Distrikten.
- Trump schlug Romney in “älteren” Distrikten.
- Weniger Immigrantinnen und Immigranten bedeutete dass Trump besser abschnitt als Romney.
- In schlechter ausgebildeten Bezirken lag Trump ebenfalls besser als Romney.
Wenn es ein Thema gibt, dass hier im Blog immer wieder auftaucht ist es, dass Demokratie mehr ist als die blosse Herrschaft der Mehrheit. Die Tyrannei der Mehrheit über eine Minderheit ist sogar eine Gefahr für einen demokratischen Staat. Diese Zahlen sind ein Hinweis darauf, dass sich bei dieser Wahl vermutlich eine weisse Mehrheit einen Dreck um die Sorgen anderer Gruppen kümmerte und den Kandidaten trotz seines Rassismus (oder schlimmer noch wegen diesem) gewählt hat.
Um so schwieriger finde ich es zu akzeptieren, wenn nun argumentiert wird, dass dies die Quittung für fehlende Empathie für die nun Trump-wählenden war. Andere verglichen die Trump Wahl und die Brexit-Abstimmung und kamen zu einem ähnlichen Schluss wie die obige Analysen nahelegen: Es ging um einen Werte-Graben (Werte sind ja nicht unbedingt positiv) und nicht um die wirtschaftliche Situation. Zahlen aus vertrauenswürdigen Quellen, die etwas anderes zeigen, sind mir bisher nicht begegnet.
Aber selbst wenn wir die Prämisse der ignorierten ökonomischen Sorgen akzeptieren, muss man klar sehen, dass es sich um die ökonomischen Sorgen der weissen Bevölkerung geht. Warum soll ich Verständnis haben für eine Gruppe, die ohne Skrupel bereit ist, eine anderes Segment der Bevölkerung mit den gleichen Schwierigkeiten, ohne solche Sympathie nur wegen ihrer Hautfarbe unter den Bus zu werfen, so lange sie meinen, sie kriegen dafür was sie wollen? Das klingt mehr nach einer Rechtfertigung für Rassismus und nicht nach Empathie.
Nachtrag: Dies ist eine erste Aufschlüsselung als Diskukssionsgrundlage. Zu den Themenbereichen Sexismus, Mobilisierung/Enthusiasmus und Religion werde ich hoffentlich später einen eigenen Blogpost widmen. Ich bitte dem in den Kommentarbeiträgen Rechnung zu tragen.
Nachtrag 2: Links die die “economic grievances” These in Frage stellen.
Im Mai schaute sich 538 an aus welcher sozialen Schicht Trumpwählerinnen und -wähler merheitlich stammen.
Gallup unternahm eine ähnliche Analyse und kam zu ähnlichen Schlussfolgerungen (ich habe mir das aber nicht im Detail angeschaut und könnte ziemlich sicher die Methode auch nicht wirklich beurteilen).
Dieser Tweetstorm argumentiert ebenfalls mit guten Argumenten, dass es “Race” war und nicht “Economics”.
New York Times hat einen Gastbeitrag der argumentiert, dass “Identity Politics” das Problem seien (ich bin zwar nicht einverstanden, möchte hier aber auch andere Meinungen verlinken.)
Eine weitere interessante Analyse von 538 die ziemlich klar gegen die ökonomische These spricht: Education, Not Income, Predicted Who Would Vote For Trump,
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