Um meinen wiedergefundenen Blog-Elan nicht gleich wieder zu verlieren, möchte ich hier einen kurzen Kommentar zu der Abstimmung in der UN von letzter Woche abgeben. Es ist keine Einschätzung der Konsequenzen, noch eine Bewertung der Situation (diese folgt hoffentlich später diese Woche). Es geht mir vor allem darum, mit etwas Hintergrundinformation zwei Missverständnisse zu klären,…

In den letzten zwei Tagen las man häufig die Schlagzeile: “Proteste in islamischen Ländern wegen Anti-Islam Film.” Für viele ist dies nur eine weitere Bestätigung der Dünnhäutigkeit und Gewaltbereitschaft der Muslime. Nichts neues seit den Protesten gegen die dänischen Karikaturen also: Westliche Meinungsfreiheit kollidiert mit islamischen Autoritarismus.

Mitt Romney hat auf seiner Auslandreise einen sicheren Schritt nach dem anderen in diverse Fettnäpfchen gemacht. Angefangen hat er mit undiplomatischen (wenn auch korrekten) Aussagen zur Organisation der olympischen Spielen. Er hat dann seinen Hürdenlauf in Israel und Polen fortgesetzt und hat auch dort ein paar der Hürden einfach überrrannt statt übersprungen.

Am 10 Juli 2012 hat die Russische Duma den Beitritt Russlands zur Welthandelsorganisation (WTO) besiegelt. Dies war der letzte Schritt von scheinbar endlosen Verhandlungen, die sich seit 1993 zäh vorwärts bewegten (über die Hintergründe habe ich hier schon geschrieben). Das heisst aber nicht, dass Russland ab sofort ins Freihandelsnirvana eintritt, wo Einhörner über Handelsschranken springen…

Bei Jürgen wurde ein Artikel von Kenneth Waltz im Foreign Affairs heiss diskutiert. Waltz argumentierte, dass man den Iran doch die Bombe haben lassen soll. Dies ist in etwa so überraschend wie Justin Bieber Fans an einem Justin Bieber Konzert. Waltzs Artikel ist eine gute Gelegenheit kurz zu skizzieren warum.

Gestern bezeichnete der UN Untergeneralsekretär für Friedenserhaltende Operationen Hervé Ladsous den Konflikt in Syrien als einen “Bürgerkrieg”. Wie definiert man eigentliche einen Bürgerkrieg, findet in Syrien tatsächlich einer statt und warum soll es uns kümmern, wie die Gewalt schlussendlich bezeichnet wird?

Schon seit einer Weile steht dieses Buch auf meiner Liste von Dingen über die ich bloggen möchte. Nun komme ich endlich dazu.

Ich melde mich mit guten Blogvorsätzen zurück von meiner Stippvisite im Libanon. Vielleicht werde ich bei Gelegenheit was über diese schreiben. Für heute aber ein paar Gedanken zu Griechenland und dem nun plötzlich intensiver diskutierten Euro-Austritt. Das ist nämlich einfacher vorgeschlagen als getan.

Als Grass’ Gedicht “Was gesagt werden muss” erschien, wollte ich es hier ignorieren. Zu plump schienen mir seine Argumente, zu durchsichtig sein Verlangen nach Öffentlichkeit. Diese Diskussion hier ebenfalls zu führen, so dachte ich, ist eine unnötige Sauerstoffzufuhr für ein Brikettfeuer. Nun tue ich es trotzdem, aber zumindest spare ich euch die Gedichtform.

Gestern habe ich über die problematische Kampagne von Invisible Children gebloggt. Da deren Video nun eine interessante Debatte ausgelöst hat, möchte ich noch einmal kurz darauf zurückkommen.