Zur Zeit wird anderswo bei mir im Blog wieder mal eine höchst absurde Diskussion geführt. Es gibt da draußen tatsächlich Menschen, die der Meinung sind, der Mond würde sich nicht um seine Achse drehen. Das ist noch nicht so schlimm; viele Leute, die sich nicht sonderlich intensiv mit diesem Thema beschäftigt haben, denken das zuerst. Denn der Mond zeigt uns ja immer die gleiche Seite. Und wenn wir immer die gleiche Seite sehen, dann kann er sich ja auch nicht um seine Achse drehen, oder? Das klingt zuerst logisch – zumindest so lange, bis man sich überlegt, dass sich der Mond ja auch um die Erde herum bewegt. Und dann wird klar, dass er sich drehen muss, damit er uns immer die gleiche Seite zeigen kann. Ich hab das alles schon mal in meinem alten Artikel erklärt, aber ich wollte die Gelegenheit nutzen, um mal meine Plüschplaneten ins Bild zu setzen…

Hier sind also Erde und Mond. Nicht maßstabsgetreu, aber dafür süß und kuschelig!

IMG_0808

Nun lassen wir den Mond einmal um die Erde kreisen, ohne dass er sich dabei um seine Achse dreht. Das sieht so aus:

keinerotation

Der Mond schaut (man erkennt das an den Augen wunderbar!) immer in die gleiche Richtung, er dreht sich nicht um seine Achse. Das bedeutet, dass er während eines Umlaufs jede seiner Seiten zur Erde richtet und wir von der Erde aus alles sehen und nicht nur eine Hälfte.

Nein, der Mond dreht sich um seine Achse. Er braucht dafür exakt so lange, wie er für eine Runde um die Erde braucht. Und deswegen sehen wir immer nur eine Seite. Wenn der Mond sich ein Stückchen um die Erde herum bewegt hat, dann gleicht er das durch eine kleine Drehung um die eigene Achse aus, so dass immer die gleiche Seite zu uns zeigt:

rotation

Übrigens hab ich in das Video einen Fehler eingebaut (auch in das obere, aber das ist ja sowieso falsch). Wer erkennt den Fehler oder kann erklären, unter welchen Bedingungen das Video korrekt wäre?

Um das nochmal ganz klar zu stellen, habe ich hier zwei der Bilder aus dem Video gegenübergestellt. Zwischen beiden Bildern liegt ein halber Mondumlauf und man erkennt klar und deutlich, dass der Mond von der einen Position nur durch eine Drehung um 180 Grad in die andere Position gelangen kann. Der Mond dreht sich. Anders geht es nicht.

mondvergleich

Natürlich ist die Sache mit den Umläufen in Wahrheit noch viel komplizierter. Man braucht dazu auch noch mindestens eine Sonne. Aber das ist eine Geschichte für das nächste Mal…

IMG_0827

Die Plüschplaneten gibt es übrigens hier (oder hier in nem deutschen Shop). Und Hey! Jetzt haben die endlich auch Merkur, Saturn und Jupiter im Programm. Ich hab ja bis jetzt nur Sonne, Erde, Mond und Mars in meiner Sammlung. Ich hoffe doch sehr, dass ich das Planetensystem irgendwann noch voll bekomme!

Nachtrag: Ludmila war so nett und hat mir eine Grafik geschickt, die das Ergebnis einer ihrer Berechnungen zeigt.

earth-moon

Sie hat die Gezeitenkräfte zwischen Erde und Mond berechnet, die dazu führen, dass sich beide Himmelskörper immer langsamer um ihre eigene Achse drehen. So lange, bis eine Rotation genau so lange dauert wie ein Umlauf um den gemeinsamen Schwerpunkt. Die schwerere Erde hat den leichteren Mond schon so weit gebremst und darum dreht er sich ja auch so speziell wie er es tut. Die Erde wird auch ein paar Mikrosekunden pro Jahr langsamer und in ferner Zukunft sehen wir das Bild, das ich in der Animation oben dargestellt habe (und das war auch der “Fehler” den ihr erraten solltet). Die Erde wird dann ebenfalls immer die selbe Seite in Richtung Mond zeigen. Das wird aber noch viele Milliarden Jahre dauern…

Kommentare (176)

  1. #1 AP
    2. Mai 2013

    Der Fehler ist offensichtlich: die Erde dreht sich etwa 30 mal schneller als der Mond um sich. Wäre es wie in den Videos, könnte man den Mond nur auf einer Erdhälfte sehen.

  2. #2 Florian Freistetter
    2. Mai 2013

    @AP: “Wäre es wie in den Videos, könnte man den Mond nur auf einer Erdhälfte sehen.”

    Es könnte aber so sein wie in den Videos. Das wird sogar mal genau so sein (eigentlich wollte ich das auch noch erklären, deswegen hab ich das so gedreht – aber dann war das mit der Bildbearbeitung so aufwendig, dass ich die Videos mit der korrekten Rotation der Erde nicht mehr gemacht habe…). Weiß jemand, wann und wie?

  3. #3 Ralph Lange
    Frankfurt
    2. Mai 2013

    Würde sich die Erde so drehen, wie in den (übrigens sehr schönen) Videos, würde der Mond immer nur auf der gleichen Erdseite sichtbar sein. D.h. Es gäbe keinen Mondauf- und untergang.

  4. #4 Sebastian
    2. Mai 2013

    Der Fehler ist vermutlich das bei den Rotationen immer der gleiche Teil der Erde Richtung Mond zeigt. Nach der logik würde nur ein Teil der Erde den Mond überhaupt zu Gesicht bekommen. Richtig wäre es dann die Erde halt 29,x mal rotieren zu lassen bei einem Mond-Umlauf 🙂

    Die Plüschsachen sind ja super 😀

  5. #5 kingchaos
    2. Mai 2013

    Ich sehe da keinen Fehler in den Videos – die Einzelbilder wurden zufälligerweise immer genau zu dem Zeitpunkt der täglichen Erdrotation aufgenommen, an dem die Erde dem Mond die gleiche Seite zeigt. Undersampling eben. 😉

  6. #6 Marcus
    2. Mai 2013

    Ich finde Deinen Humor dufte 😉

  7. #7 AP
    2. Mai 2013

    Na ja, in ganz ferner Zukunft wird das so sein, wenn die Gezeitenkräfte die Erddrehung ausgebremst haben und zum Drehimpulsausgleich der Mond sich von der Erde entfernt hat.

  8. #8 Kallewirsch
    2. Mai 2013

    Ich denke du meinst den gleichen Grund, warum sich manchmal in Western die Räder der Kutschen scheinbar rückwärts drehen, bzw. stillzustehen scheinen.

  9. #9 Florian Freistetter
    2. Mai 2013

    @Kallewirsch, Kingchaos: Hu, an den Effekt hab ich jetzt gar nicht gedacht. Aber so kann man es natürlich auch erklären.

    Aber eigentlich sollte das Video die Situation zeigen, wenn sowohl Erde als auch Mond synchron rotieren. Momentan ist es ja nur der Mond, weil die Erde durch den leichteren Mond viel langsamer abgebremst wird.

  10. #10 Mafl
    2. Mai 2013

    Am “Arsch der Welt” könnte man nie den Mond sehen!

  11. #11 Ludmila Carone
    2. Mai 2013

    Es könnte aber so sein wie in den Videos. Das wird sogar mal genau so sein (eigentlich wollte ich das auch noch erklären, deswegen hab ich das so gedreht – aber dann war das mit der Bildbearbeitung so aufwendig, dass ich die Videos mit der korrekten Rotation der Erde nicht mehr gemacht habe…). Weiß jemand, wann und wie?

    Ich hab Dir mal was zu geschickt 😉 Also 50 Milliarden Jährchen sollte es ungefähr dauern. Zum Glück zu lange..Vorher wird die Sonne ein roter Riese und ob das Erde-Mond-System das überlebt? Aber ein Erdtag, der mehr als 40 heutige Erdtage misst, ist glaub ich auch nicht so wirklich erstrebenswert. Gut, dass das in weiter – vermutlich nie eintreffender – Ferne liegt.

  12. #12 Theres
    2. Mai 2013

    Die Plüschplaneten sind ja so schnuffig – über den Fehler konnte ich gar nicht mehr nachdenken. Ich muss jetzt nen Wunschzettel schreiben …

    Aber ich bin sicher, dem Spezialisten aus dem alten Thread fällt auch dazu etwas ein 😀

  13. #13 eumenes
    2. Mai 2013

    Und was wäre, wenn wie bei H.G. Wells die Erde gebunden, will sagen mit Sonne, rotieren würde?

  14. #14 Oliver Debus
    2. Mai 2013

    Sehr schöne Videos. Ich glaube aber, dass die Person, die den Anlass für diesen Blogbeitrag ist, es auch weiterhin nicht verstehen wird. Denn dann ist ja seine ganze Lehre falsch (ist sie eh) und er kann seine Schule für Fortschreitende dicht machen. Lehrpersonal findet er ja eh keines, was nicht nur an der mangelnden Bezahlung liegt. 🙂

  15. #15 Alderamin
    2. Mai 2013

    @Florian
    Schön, viel schöner als die Grafiken im ersten Artikel, und auch noch kindgerecht.

    @Oliver Debus

    Ich glaube aber, dass die Person, die den Anlass für diesen Blogbeitrag ist, es auch weiterhin nicht verstehen wird.

    Er wird vor allem behaupten, der Mond drehe sich ja gar nicht um seine eigene Achse, sondern um die Achse, die durch den Schwerpunkt des Erde-Mond-Systems geht…

  16. #16 Hadron
    2. Mai 2013

    Natürlich dreht sich meine staubschöne Heimat nicht um ihre eigene Achse, ganz fest steht Mutter Mond im Raum, schon seit Äonen. Schrecklich nur sind dieses anderen Himmelskörper, vor allem der große blaue da unten. Wie irre tanzt das alles um mich herum, wieder und immer wieder. Schwindlig macht mich das. Keine Ruhe hat man. Ich? Um die eigene Achse? Ich bitte Sie!

    Hochachtungsvoll: Der Mann im Mond.

  17. #17 Balu
    Erde
    2. Mai 2013

    Wenn Mond und Erde dann gebunden rotieren, dann türmt sich auf der Seite der Erde wo der Mond am Himmel steht ein riesiger Flutberg auf, wodurch auf der anderen Seite der Erde dann Dauerebbe herrscht. Oder ist die Entfernung Erde Mond dann bereits so groß das dieser Effekt nicht mehr Auftritt? https://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/mars-rover-opportunity-ist-wieder-wach-a-897672.html#ref=rss

  18. #18 Balu
    2. Mai 2013

    sorry der Link war noch im zwischenspeicher, bitte einfach ignorieren.

  19. #19 Kallewirsch
    2. Mai 2013

    dann türmt sich auf der Seite der Erde wo der Mond am Himmel steht ein riesiger Flutberg auf,

    Ohne gerechnet zu haben: Das wird nicht so sein. Denn die Höhe der momentanen Flut hängt zuallererst davon ab, dass sich der Flutberg ständig rund um den Erdball schiebt. Und dann hängt er wieder weiters von den jeweiligen lokalen Gegebenheiten an der Küste ab. Mehr als von allem anderen. Die Änderung des Wasserspiegels mitten auf dem Pazifik ist auch heute schon mehr oder weniger vernachlässigbar.

  20. #20 PDP10
    2. Mai 2013

    “dann türmt sich auf der Seite der Erde wo der Mond am Himmel steht ein riesiger Flutberg auf, “

    Das kommt schon deshalb nicht hin, weil da auch die von der Gravitation der Sonne verursachten Gezeitenkräfte eine Rolle spielen.

    Aber das wäre schon eine interessante Spielerei mal durchzurechnen wie das dann konkret aussehen würde bei einem Planeten wie der Erde mit einem Trabanten mit gebundener Rotation und was das für mögliches Leben auf dem Planeten bedeuten würde …

  21. #21 PDP10
    2. Mai 2013

    Nachtrag:

    @Florian:

    Sehr geile Idee mit der Animation mit den Plüschplaneten! 🙂

  22. #22 Mike
    3. Mai 2013

    Eine Ergänzung: Die doppelt gebundene Rotation, wie in der Animation gezeigt, gibt es tatsächlich und schon heute auch in unserem Sonnensystem, nämlich im System Pluto-Charon.

  23. #23 Claudia Siram
    3. Mai 2013

    @ Mike: Ist sie nicht auch zwischen Venus und Erde zu finden?

  24. #24 Mike
    3. Mai 2013

    @Claudia Siram: ??

    Doppelt gebundene Rotation heißt, dass zwei Himmelskörper umeinander kreisen und beide stets eine Seite dem jeweils anderen zugewandt haben, als wären sie wie eine Hantel miteinander verbunden (daher auch “Hantelrotation”) . Bei Venus und Erde fehlt jede einzelne dieser Voraussetzungen.

    Charon ist der größte Mond von Pluto, der diesem auch recht nahe ist, so dass die beiden um einen gemeinsamen Schwerpunkt außerhalb von Pluto rotieren.

  25. #25 Ludmila
    https://www.scienceblogs.de
    3. Mai 2013

    @Balu/Kallewirsch: Hihi, Gezeiten sind kompliziert und knifflig. Ich hab auch ewig gebraucht, bis ich da ne halbwegs brauchbare Anschauung hatte.

    Also zunächst gibt es Flut immer an zwei Punkten der Erde, auf der der Mond zugewandten und auf der der Mond abgewandten Seite. Und das wäre auch im doppelt-gebundenen Fall so. Ewige Ebbe herrscht dann an den Punkten dazwischen.

    Und nein, der Flutberg wird nicht ‘riesig’ alleine wegen doppelt-synchroner Rotation sein. Im Gegenteil. Er wird sogar im Mittel kleiner sein als der heutige Gezeitenberg. Weil der Abstand zwischen Erde-und Mond eine viel größere Rolle spielt wie hoch der Gezeitenberg wird und der Abstand wird ja zunehmen.

    Denn die Höhe der momentanen Flut hängt zuallererst davon ab, dass sich der Flutberg ständig rund um den Erdball schiebt.

    Sollte mensch ganz naiv meinen, aber tatsächlich hängt er erst einmal vom erwähnten Abstand Erde-Mond, Erdmasse und -radius und Mondmasse ab und anschließend
    sind andere Dinge da viel wichtiger.

    Wie sich z.B. die Erde als ‘elastischer’ Festkörper unter der Einwirkung der Gezeitenkraft des Mondes verformt plus wieviel Ozean darüber ist. Es gibt die Gezeiten auch in ‘fest’ und nicht nur in ‘flüssig’. Das sind glaub ich ‘nur’ 60 cm an der Oberfläche… aber auf einer riesigen Fläche und es betrifft ja auch die Erde als Ganzes, was dann in der Gesamtmasse schon ne Menge Holz ist. Es ist ein winziger Effekt, der sich in der Gesamtmasse auswirkt.

    Die Bewegung des Gezeitenberges macht global gesehen erst mal nix und mehr brauchen wir erst mal nicht für so grobe Pi-Mal-Daumen-Abschätzungen.

    Aber wenn es darum geht die ganzen vielen lokalen Gezeitenberge (also das flüssige, was da rumschwappt) vor Ort zu erklären, ja dann ist die Bewegung durchaus extrem wichtig. Aber anders als Ihr vermutlich denkt.

    Wenn die Gezeiten z.B. die Eigenfrequenzen von Meeresbecken treffen (Bay of Fundy) oder wenn eine Meeresströmung mit 24 Stundenzyklus abwechselnd immer eine von denen ca. alle 12 h auftreffenden Gezeitenwellen unterdrückt, so dass es aussieht, als ob es nur alle 24 Stunden Flut gibt (in irgeneiner Meeresbucht an der Ostküste Nordamerikas, hab vergessen welche das war), oder ne riesige Inselgruppe als ‘Nord-Süd Barriere’, die dann das Eintreten der Flut um Stunden verzögern kann. Ich meine letzteres wäre bei Japan der Fall.

    Die Bewegung des Flutberges spielt aber ganz woanders eine wichtigere Rolle: Sie bestimmt wieviel Energie über Reibung in der Erde verloren geht, was dann beeinflusst wie schnell die Gezeiten synchronisierend auf Erde und Mond wirken. Es beeinflusst die Zeitskalen der Gezeitenreibung. Aber das ist eigentlich schon ne richtig komplizierte Geschichte und dann spielt sogar die Verteilung der Kontinente eine Rolle und wie tief der Ozean ist.etc.pp.

    Übrigens, die Sonnengezeiten sind (heute) ziemlich genau halb so stark wie die Mondgezeiten und addieren bzw, subtrahieren sich dann mit dem Mondeinfluss zu Spring- und Nipptiden. Aber das ist in erster Näherung ein additiver Effekt, ändert an dem, was die Mondgezeiten auf der Erde machen qualitativ erst mal nix.

  26. #26 Thomas Weisbach
    Chemnitz
    3. Mai 2013

    Hallo Florian,
    über den Fehler, der eigentlich ja gar keiner ist, haben ja nun die anderen schon geschrieben…

    Viel wichtiger: Wo kriege ich die süßen Plüschplaneten und so ‘nen Plüschmond her? Die brauche ich dringend für unsere nächste Kindergruppe im Planetarium…

    Schönen Urlaub noch, ab Sonntag soll das Wetter besser werden. 😉

  27. #27 Thomas Weisbach
    3. Mai 2013

    Okay, wer lesen kann, ist klar im Vorteil…
    Hab’s gerade gefunden, wo es die Planeten gibt.

  28. […] die Thematik des sich drehenden Mondes (zufällig wurde gestern darauf auch sehr ausführlich im Blog Astrodicticum Simplex von dem Astronomen Florian Freistetter eingegangen). Die 36minütige Vorlesung ist in der für Harlad Lesch typischen und […]

  29. #29 Franz
    3. Mai 2013

    @Ludmilla
    Warum ist auch hinter der Erde Flut ? Die Gravitaiton zieht doch nur in eine Richtiung ?

  30. #30 Konrad
    3. Mai 2013

    Geometrisch gesehen ist der Mond wie eine Figur die ich auf eine Schallplatte setze und dreht sich dann wie alle Punkte der Schallplatte um deren Mittelpunkt. Physikalisch ist Eigenrotation und Umlauf unabhängig.

  31. #31 Adent
    3. Mai 2013

    Und wo ist jetzt Henri aka Hörg Storm, wenns wieder mal um den Mond geht? Duck und wech…

  32. #32 noch'n Flo
    Schoggiland
    3. Mai 2013

    @ Adent:

    Beschreie es nicht!

  33. #33 Naivi
    3. Mai 2013

    Ich will diese Fusselsonne !

  34. #34 AmbiValent
    3. Mai 2013

    @Franz
    Der Mond zieht das Wasser auf der ihm zugewandten Seite stärker an als die Erde im Durchschnitt, also gibt es da Flut. Auf der anderen Seite zieht er das Wasser schwächer an als die Erde im Durchschnitt, er zieht sozusagen die Erde vom Wasser weg, also gibt es da auch Flut.

  35. #35 Dietmar
    3. Mai 2013

    Der schwebt über dem Nordpol.

  36. #36 fdm84
    3. Mai 2013

    Er wird vor allem behaupten, der Mond drehe sich ja gar nicht um seine eigene Achse, sondern um die Achse, die durch den Schwerpunkt des Erde-Mond-Systems geht…

    Schlagt mich hart und nennt mich Wanda, aber ist zumindest in dem 2D-Beispiel die Achse senkrecht zur Ebene und durch den Mittelpunkt der Erde nicht die einzige Rotationsachse des Mondes?

    Gerade in Florians Spezialfall kann man doch wunderbar die beiden Körper mit einer starren Verbindung koppeln. In einem Kettenkarussell drehe ich mich ja auch nicht um meine eigene Achse. Wobei… die Profis tun das ja schon. 😉

  37. #37 Robert
    Braunschweig
    3. Mai 2013

    Haben…muss sie alle haben…SOFORT!!! 😀
    Boah aber über 200€ für alle ist nicht ohne

  38. #38 Dietmar
    3. Mai 2013

    Okay, Wanda. 😉

    Was heißt denn in Deinem Sinne Drehung um die eigene Achse? Ein Objekt kann sich um die eigene Achse drehen und dabei durch den Raum bewegen. Der Mond tut genau dies. Er dreht sich um die eigene Achse und bewegt sich dabei um die Erde herum, wobei die Drehung um die eigene Achse an die Umlaufgeschwindigkeit gekoppelt ist. Wenn Du im Kettenkarussell sitzt, drehst Du Dich auch.

    Oder ein anderer Versuch, das zu veranschaulichen: Bau diese Veranschaulichung nach und mache immer ein Foto über genau über dem “Nordpol” des “Mondes”, nicht dem der Erde. Du wirst die Drehung des Mondes deutlich sehen.

    Aber schlagen will ich Dich nicht. Ich steh´ nicht so auf Sado-Maso.

  39. #39 Dietmar
    3. Mai 2013

    Gerade in Florians Spezialfall kann man doch wunderbar die beiden Körper mit einer starren Verbindung koppeln.

    Das ist aber kein Argument gegen die Rotation.

  40. #40 Ralf
    3. Mai 2013

    Es gibt noch einen zweiten Fehler

    https://de.wikipedia.org/wiki/Erde-Mond-Schwerpunkt

    Der gemeinsame Schwerpunkt ist zwar noch innerhalb des Erdmantels, aber so nahe an der Oberflöche dass man auch bei der Erde ein “Wackeln” sehen müsste.
    Florian hat die Erde zu exakt immer auf den gleichen Punkt gesetzt 🙂

  41. #41 Bullet
    3. Mai 2013

    @Konrad (und zum Mitlesen für fdm84) :

    Geometrisch gesehen ist der Mond wie eine Figur die ich auf eine Schallplatte setze und dreht sich dann wie alle Punkte der Schallplatte um deren Mittelpunkt. Physikalisch ist Eigenrotation und Umlauf unabhängig.

    Möchte mal wissen, wie du darauf kommst. Das ist so maximal falsch, daß es raucht. Denn die Schallplatte übt über die Haftreibung eine Kraft auf die Figur aus, die sie zu einer Drehung veranlaßt. Du könntest aber ja spaßenshalber mal versuchen, eine Tasse Wasser auf eine Schallplatte zu stellen und in diese Tasse ein schwimmendes Objekt zu legen.
    Nach deinem Modell müßte jenes Objekt sich ohne Wenn und Aber sofort mit der Tasse mitdrehen, auch unabhängig davon, wie schnell du die Platte in Drehung versetzt.
    Wetten, daß die Realität anders ist?

  42. #42 Kallewirsch
    3. Mai 2013

    @fdm84

    Schlagt mich hart und nennt mich Wanda, aber ist zumindest in dem 2D-Beispiel die Achse senkrecht zur Ebene und durch den Mittelpunkt der Erde nicht die einzige Rotationsachse des Mondes?

    Psst. Falls es sich nicht herum gesprochen hat: Man kann das alles nicht so festmachen. Gib mir irgendeinen Körper der rotiert (egal um was) und ich kann dir eine mathematische Zerlegung dieser Rotation in eine Rotation um sich selbst und eine Rotation um irgendeine andere Achse konstruieren, so dass die Kombination dieser beiden Rotationen genau die von dir vorgegebene Rotation ergibt.

    Die physikalisch gesehen einfachste Art, das zu beschreiben was wir beim Mond beobachten, ist es, neben dem Umlauf um die Erde auch noch eine periodenmässig gleich lange Rotation um sich selbst anzusetzen. Die ist physikalisch deswegen am einfachsten, weil Newton gilt. Es gibt für den Mond keinen Grund, warum er sich um sich selbst drehen sollte, nur weil ihn seine Bahn rund um die Erde führt. Würde er sich nicht um sich selbst drehen, dann würde er immer in die gleiche Richtung ‘schauen’.
    Wir sind das von der Erde anders gewohnt: wenn du mit dem Rad eine Kurve fährst, dann fährst du erstens einen Bogen und zweitens drehst du dich ganz automatisch in die Fahrtrichtung. Bei einem Fahrrad oder Auto geht das auch nichts anders. Aber im Weltraum ist das anders: Nur weil eine Rakete von einem Planeten in ihrer Bahn nicht abgelenkt wird, dreht sie sich nicht in Flugrichtung. Sie behält ihre Ausrichtung einfach bei – weil es keinen Grund dafür gibt, das nicht zu tun.
    https://rc-segeln.dyndns.org/rakete.png
    Die richtige Antwort ist: a. Wilst du b erreichen, dann muss die Rakete aktiv gedreht werden! (und selbstverständlich wenn sie einmal in Rotation ist, dann behält sie diese Rotation auch bei. Deshalb funktioniert das auch Satelliten.)

    Ich kann mich noch gut erinnern, als ich das erste mal in ‘Orbiter’ einen Start von Florida weg ‘kommandiert habe’. Nachdem ich den Orbit erreicht hatte, habe ich alle Drehbewegungen gestoppt (alle residuals ausgenullt) und die Aussicht bewundert. Bis mir aufgefallen ist, dass der Horizont nach unten wegkippt. Die sichtbaren Sterne und der Mond blieben aber dort wo sie waren. Das hat mich ehrlich gesagt etwas verwirrt, denn der Horizont sagte mir, dass ich mich quasi rückwärts überschlage, während mir das Bild des Mondes vor mir sagte, dass ich genau das nicht tue. Aber nach kurzem Nachdenken fand ich dann die Lösung. Tatsächlich drehte ich mich überhaupt nicht, die Ausrichtung blieb in Bezug auf den Raum immer gleich. Nur halt nicht in Bezug auf die Erde. Denn die Erdoberfläche krümmte sich ja von mir weg. Wollte ich meine Kapsel immer parallel zum Erdboden halten, dann brauchte ich eine Rotation die genau dieses ausgleicht und dafür sorgt, dass sich die Kapsel in genau einer Orbitalperiode einmal um sich selbst dreht. Kurz nachgerechnet, Manövertriebwerke mit den berechneten Werten gezündet und siehe da, von da an blieb der Horizont an seiner Position in meinem Fenster. Dafür kippten die Sterne und der Mond weg. Denn in Bezug auf sie drehte ich mich ja, selbst wenn ich mich selbst in Bezug zur Erdoberfläche in Ruhe wähnte, weil ich ja in Bezug darauf immer die gleiche Ausrichtung beibehielt.

    Hier spielt uns ganz einfach unser Alltag und unsere Alltagserfahrung einen Streich. Fahren wir eine Kurve, dann drehen wir uns automatisch in die Fahrtrichtung ohne es zu merken.

  43. #43 Kallewirsch
    3. Mai 2013

    Nur weil eine Rakete von einem Planeten in ihrer Bahn nicht abgelenkt wird,

    sinnentstellender Fehler: Der Satz muss natürlich lauten – Nur weil eine Rakete von einem Planeten in ihrer Bahn abgelenkt wird …..

  44. #44 Bullet
    3. Mai 2013

    Ich will diese Plüschsonne. <3

  45. #45 Blaubaer
    3. Mai 2013

    Aus der Produktbeschreibung
    https://www.amazon.de/Celestial-Buddies-Sun-Pl%C3%BCshtier-Sonne/dp/B005ESA9NG/ref=sr_1_3?ie=UTF8&qid=1367571839&sr=8-3&keywords=celestial+buddies

    “Kuschelig, weich uns super smelelig, diese Plüschtiere sind genau richtig für Kinder die astronomisch denken! Weltallforscher werden diese süßen Tiere lieben, und weiter von der faszination des Alls erregt werden.”

    Nett diese automatischen Übersetzungen… smelelig… ?

  46. #46 Nordlicht_70
    3. Mai 2013

    Mir wird schwindelig bei den Bildern. Kann man die Frequenz der Bilder nicht um die Hälfte herabsetzen?

  47. #47 Alderamin
    3. Mai 2013

    @fdm84

    Eine Eigendrehung liegt vor, wenn sich ein Körper relativ zu einem im Unendlichen liegenden Bezugspunkt seine Orientierung ändert. Wenn vom Mond aus gesehen die Sterne auf- und untergehen, dann dreht er sich, ansonsten stünden die Sterne fest am Himmel.

    Der Zustand der Rotation lässt sich aber auch ohne Referenzpunkte eindeutig feststellen: auf einem rotierenden Körper herrschen Flieh- und Corioliskräft. Die Fliehkräfte wirken senkrecht zur Drehachse nach außen. An den Polen der Drehachse sind sie 0, am Äquator maximal. Sie verringern am Äquator geringfügig die Gewichtskraft.

    Die Corioliskraft wirkt bei einer Bewegung senkrecht zur Drehachse und lenkt Objekte seitlich ab. Eine Bewegung von den Polen zum Äquator oder vom Erdboden nach oben wird gegen die Drehrichtung abgelenkt, die umgekehrte Bewegungsrichtung wird in Drehrichtung abgelenkt. Dies treibt z.B. auf der Erde die Drehung von Hoch- und Tiefdruckgebieten an. Außerdem lenkt sie scheinbar die Richtung eines Pendels ab. Daher kann man eine Rotation (und das ist definitionsgemäß eine “Drehung um die eigene Achse”; ein für Laien ziemlich missverständlicher Begriff) eindeutig feststellen, selbst wenn man keine fernen Bezugspunkte hat.

    Ein Umlauf um einen anderen Körper ist hingegen ein freier Fall, und der ist für den Insassen einer Kapsel nicht von einer geradlinigen Bewegung zu unterscheiden (Gezeitenkräfte mal außen vor). Deswegen hat man es physikalisch betrachtet beim Umlauf (Revolution) und der Eigendrehung (Rotation) mit zwei grundverschiedenen Dingen zu tun.

    Man kann eine Rotation auch einer geradlinigen Bewegung überlagern. Wenn man z.B. den Weg eines Fahrradventils während der Fahrt betrachtet, so kreist dieses aus Sicht des Radfahrers mit gleichförmiger Geschwindigkeit um die Radnabe. Das Rad dreht sich um sich selbst. Wenn man den Weg hingegen als äußerer Betrachter verfolgt, sieht man als Bahn eine Zykloide und scheinbar gar keine Drehachse mehr. Man muss die Bewegungen zuerst wieder in die Rotation und die lineare Bewegung zerlegen, damit die Drehachse offensichtlich wird.

  48. #48 Alderamin
    3. Mai 2013

    @Blaubaer

    Boah, sind die teuer! Ehe man das ganze Sonnensystem zusammen hat, hat man so viel Geld ausgegeben, dass man sich dafür ein einfaches Teleskop hätte kaufen können.

    Ein Grund mehr, warum Pluto kein Planet mehr sein sollte…

  49. #49 Florian Freistetter
    3. Mai 2013

    @Alderamin: “Boah, sind die teuer! Ehe man das ganze Sonnensystem zusammen hat, hat man so viel Geld ausgegeben, dass man sich dafür ein einfaches Teleskop hätte kaufen können.”

    Im US-Shop kosten sie nur um die 20 Dollar: https://celestialbuddies.com/shop/ oder https://www.thinkgeek.com/product/f224/
    Aber da treiben dann halt wieder Versand und Zoll die Preise hoch, wenn man das nach Deutschland liefern lässt…

  50. #50 Findelkind
    3. Mai 2013

    @Alderamin

    Thema Zykloide: Früher gab es auch dieses faszinierende Spielzeug in zahlreichen Variationen.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Spirograph_%28Spielzeug%29

    Ich hatte da eine umfangreiche Sammlung…

  51. #51 Blaubaer
    3. Mai 2013

    @Alderamin
    Na ja, wenn dadurch “Welltallforscher von der Faszination des Alls erregt” werden, kann man es ja wohl eher zu den Aphrodisiaka zählen. Und die haben eben ihren Preis 🙂

  52. #52 Beobachter
    3. Mai 2013

    Mal zurücklehnen und entspannen

    auch interessant: moon libration vs earth mitttels Wolfram|Alpha… 🙂

  53. #53 Mu
    3. Mai 2013

    Wo hast denn die Plüschplaneten her?

  54. #54 StefanL
    3. Mai 2013

    @Alderamin

    Ein Grund mehr, warum Pluto kein Planet mehr sein sollte…

    … ahh – noch jemand der in Anbetracht der schieren Größe von Charon ggüb. Quaoar oder Ceres für einen Doppelzwerg ( oder Doppelmond?) plädiert;
    obwohl natürlich eine Pluto-Charon-Hantel den Preis relativieren könnte ( schon allein wegen dem ökonomischen Umgang mit Rotationsachsen; sic!)… 🙂

  55. #55 Kallewirsch
    3. Mai 2013

    @StefanL

    Doppelmond klingt gut.
    Doppelmond der Sonne. 🙂

  56. #56 Florian Freistetter
    3. Mai 2013

    @Mu: “Wo hast denn die Plüschplaneten her?”

    Das steht, zusammen mit Links zu Shops, im Artikel.

  57. #57 G.K.
    3. Mai 2013

    Ich habe mir vorgestellt, durch den Mond ginge von oben nach unten, quer durch, eine Achse, um die sich die Mondkugel drehen kann, während der Mond selber auf einer unsichtbaren (leicht klebrigen, damit er nicht rutscht …) Bahn ganz langsam einmal pro Monat um die Erde abgerollt wird.
    Die nächste Stufe ist dann, sich noch die gleichzeitige Revolution des Erde-Mond-Gespanns um die Sonne vorzustellen.

    Eine Frage nebenbei: Ist es möglich, dass bei Vollmond die Einwirkungen der Gezeitenkräfte und der grösseren Lichtreflektion einen mess- und spürbaren Einfluss auf das Leben auf der Erde (Pflanzen, Tiere, Menschen) haben können, wie das immer wieder behauptet wird?

  58. #58 Konrad
    3. Mai 2013

    @bullet
    Ich unterschied geometrisch von physikalisch.
    Wenn du 3D einen geostationären Satelliten programmierst, dann programmiert man ihn einfach als Teil der Erde und gibt die gemeinsame Achse als Drehachse ein. Was bitte soll beim Mond alleine anders sein? Ich gebe eine Drehachse ein, die durch den gemeinsamen Schwerpunkt verläuft.
    GEOMETRISCH!

  59. #59 StefanL
    3. Mai 2013

    @G.K. #57 – Was wird denn immer wieder behauptet?
    Sicherlich bietet der Vollmond (ohne Wolken) den Vorteil nicht nur im Umkreis einer Straßenlaterne nach dem verlorenen Schlüssel suchen zu können; auf die Anzahl verlorener Schlüssel oder die Geburtenrate hat es allerdings keinen Einfluß( – a propo ist der Mond bei Neumond da oder nicht?).
    Auch ist die Trefferquote bei Vollmond geerntete Möhren aus einem Korb mit Möhren, die zu beliebig anderen Zeitpunkten geerntet wurden, herauszufinden, nun, nicht überzeugend…

  60. #60 G.K.
    3. Mai 2013

    @ StefanL # 59

    Ein guter Bekannter von mir, beileibe kein Freak oder Esoterikanhänger, versicherte mir, dass er sich bei Vollmond, oft schon ein, zwei Tage vorher, meistens in den frühen Abendstunden, eigenartig fühle, somnambul, leicht beschwipst, und dann auch unruhig schlafe. Dies sei aber nicht bei jeder Vollmondzeit gleich stark spürbar, manchmal spüre er nichts besonderes. Ich habe keinen Grund, an seiner Aussage zu zweifeln.

    Ich kenne diese englischen Untersuchungen zu Krankenhäusern (und Pubs …), die klar sagen, dass zur Vollmondzeit nichts aussergewöhnliches zu vermelden sei. Und dass viel Aberglaube um den (Voll)Mond im Spiel ist, ist mir auch klar.

  61. #61 Bullet
    3. Mai 2013

    @Konrad:

    Wenn du 3D einen geostationären Satelliten programmierst, dann programmiert man ihn einfach als Teil der Erde und gibt die gemeinsame Achse als Drehachse ein. Was bitte soll beim Mond alleine anders sein?

    1. Da siehst du mal, wieviel deine “Geometrie” mit der Realität zu tun hat,
    2. dann probier doch mal, das Hubble-Teleskop solcherart geostationär im 3D-Modeler zu realisieren. Das geht dann ziemlich schief. Mit Schwung.
    Was du da machst, ist nämlich die Rotation eines Koordinatensystems. Ist ein klein bissl anders als – wir hatten das schon – die Realität.

  62. #62 Florian Freistetter
    3. Mai 2013

    @GK: ” Ich habe keinen Grund, an seiner Aussage zu zweifeln.”

    Warum auch. Aber daraus folgt trotzdem nicht, dass der Mond irgendeinen Einfluss hat. Ich vermute, das Problem würde verschwinden, wenn dein Freund nicht mehr wüsste, wann Vollmond ist und wann nicht…

    Zu dem Thema siehe auch hier: https://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2009/04/20/selektive-wahrnehmung-und-selektives-denken/
    https://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2008/05/23/vom-richtigen-zeitpunkt-esoterischer-unsinn-uber-den-mond/

  63. #63 Konrad
    3. Mai 2013

    @bullet
    Geometrie ist so wie Mathematik abstrakt.
    Können wir uns auf die Tatsache einigen, dass die 2 Schwerpunkte von Erde und Mond deren gemeinsam Schwerpunkt umkreisen und dieser den gemeinsamen Schwerpunkt von Erde Sonne? Rein abstrahiert natürlich.

  64. #64 G.K.
    3. Mai 2013

    @ FF # 62

    Das habe ich ihm auch schon mal geraten. Wenn es mich mal ausreichend interessieren sollte, ob seine subjektiven Empfindungen (oder “Scheibe”, wie man bei uns auch sagt …) objektiv feststellbar sind, werde ich ihn das nächste Mal überreden, sich doch mal unter einen Hirnscanner (zwecks fMRT) zu legen, dann sich alle Körpersäfte abzapfen zu lassen, die auf abnorme biochemische Zusammensetzungen untersucht werden könnten, und sich den üblichen medizinischen Stresstests auszuliefern. Dann wüssten wir vielleicht mehr.

    Danke für die Links. Eine Volltextsuche oder Schlagwort-Index zum Deinem Archiv wäre manchmal wünschenswert und hilfreich …

  65. #65 klauszwingenberger
    3. Mai 2013

    M.E. löst sich das ganze Getue um die Mondrotation auf, wenn man eine Prämisse akzeptiert: ob der Mond, wenn er der Erde stets dieselbe Seite zeigt, nun selbst rotiert oder nicht, hängt nicht vom Abstand der Rotationsachse zum Rotationsmittelpunkt ab.

    So, und jetzt gedankenexperimentieren wir noch ein bißchen: wir verkleinern den Abstand Erde-Mond (oder blauer Puschel – weißer Puschel). Und dieses Verfahren führen wir so lange fort, dass der Abstand gegen null geht. Was bekommen wir also, wen wir das weit genug treiben? einen Mond, der alsbald um einen Punkt unter seiner Oberfläche herumeiert, und im Grenzfall d->0 einen Mond, dessen Rotationsachse praktisch der des Gesamtsystems entspricht. Voilá: der Mond dreht sich um seine eigene Achse. Und das völlig ohne Definitionsprobleme.

  66. #66 Florian Freistetter
    3. Mai 2013

    @GK: 2Eine Volltextsuche oder Schlagwort-Index zum Deinem Archiv wäre manchmal wünschenswert und hilfreich “

    Die Suchfunktion gibts doch hier auf der Seite…

  67. #67 Konrad
    3. Mai 2013

    Ich verstehe nicht, was so schwer daran ist sich die Achse vorzustellen, die rechtwinkelig auf die Umlaufbahnsebene des Mondes steht und um die sich jedes einzelne Steinchen am Mond dreht. Das Steinchen auf der Rückseite beschreibt einen größeren Kreis und das auf der Vorderseite einen kleineren. Und irgendwann wird sich das ändern (siehe Artikel) und der Gravitation die den Mond in seiner Bahn hält ist es sowieso scheißegal, wie sich Sonne und Mond dabei um ihre eigenen Achsen drehen.

  68. #68 G.K.
    3. Mai 2013

    @ FF

    Ah ja – funktioniert bestens!

  69. #69 Bullet
    3. Mai 2013

    @Konrad: Die Frage ist, wo sich diese Achse, die “rechtwinkelig auf die Umlaufbahnsebene des Mondes steht und um die sich jedes einzelne Steinchen am Mond dreht.”, befindet. Wenn sie nämlich durch die Erde hindurch geht, dann ist deine Vorstellung einfach nur falsch. Ist ja toll, daß du glaubst, es wäre einfach, sich das vorzustellen – aber wir lassen das lieber, da es zu nicht mit der schon öfter erwähnten Realität passenden Ergebnissen führt.

  70. #70 rolak
    3. Mai 2013

    Suchfunktion

    Und für die Fälle, in denen die eingebaute Suche nicht ausreichen sollte (“..” kann sie ja immerhin), G.K., gibt es noch das Aufbohren von außen:

    google -site:https://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/ <Suchmuster>

    Selbstverständlich (sie oben in der url) auch auf andere blogs ausdehnbar bzw auf Jahrgänge etc eingrenzbar.

  71. #71 bikerdet
    3. Mai 2013

    Bevor die Diskussion hier wieder von vorne los geht :
    Eigendlich hat Henri diese ja nur vom Zaun gebrochen, um seine ‘Sätze’ zu beweisen. Da (nach Henris Physik) NUR rotierende Körper eine anziehende Kraft bewirken, Fliehkräfte kann es also nicht geben, müßten eine rotierende Erde und ein rotierender Mond sich anziehen und zusammenkrachen. Da nicht rotierende Körper (nach Henris Physik) abstoßende Wirkung haben, kann nur ein nichtrotierender Mond der Grund dafür sein, das Erde und Mond nicht kollidieren.

  72. #72 Oliver Debus
    3. Mai 2013

    Denkt man mal die Henri’sche Physik weiter, wäre die Abstossung durch den Mond sogar größer als die Anziehung der Erde. Aber warum gibt es den Mond überhaupt? Müßte er sich nicht längst im All verteilt haben oder rotieren gar die Mondatome? Fragen über Fragen und keine Antworten vom Experten.

  73. #73 rolak
    3. Mai 2013

    im All verteilt haben?

    Die Gefahr besteht schon lange nicht mehr, Oliver, da schon im Altertum bekannt war, daß es sinnlos sei, Eulen nach Athen zu tragen. Deswegen hat man die in der Folgezeit ersatzweise zum Mond geschossen — und so ein Uhu verklebt alles.
    Du hast gefragt.

  74. #74 AC
    3. Mai 2013

    @rolak

    google -site:https://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/

    Du meinst wohl “google site:https://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/ ” (mit dem Minus sucht man überall, außer auf astrodicticum simplex)

  75. #75 rolak
    3. Mai 2013

    Oh, allerdings, AC, schönen Dank für die Ausbesserung – woraus das ‘-‘ wohl geboren war, merkwürdig…

  76. #76 Basilius
    4. Mai 2013

    @Ludmila
    Wow!
    https://en.wikipedia.org/wiki/Love_number
    Sachen gibt’s?!
    Das ist echt abgefahren, mir derzeit aber zu komplex zum verstehenden Lesen. Da müsste ich mir mal noch gesondert Zeit nehmen für.
    Aber auf jeden Fall danke für diese Beleuchtung der Ebbe-Flut-Geschichte. Ich wusste ja, daß das nicht ganz so einfach ist, wie ich mir das gemeinhin gerne vorstelle (um nicht länger drüber nachdenken zu müssen). Aber gleich sooo komplex?
    Einfach nur wow!

  77. #77 Christian Berger
    5. Mai 2013

    Ach das ist doch kein Fehler, das schaut nur so aus wegen der geringen Bildrate und den dadurch entstehenden Aliasing-Effekten. Natürlich hat Florian die Erde jedes Bild ca 5 mal gedreht. Die scheinbare langsame Bewegung entsteht durch den gleichen Effekt den man auch in Western immer bei den Rädern sieht. Da gibts auch signaltheoretische Begründungen, aber ich glaube es würde zu weit führen jetzt mit Faltung und Multiplikation anzufangen.

  78. #78 BenB
    5. Mai 2013

    Dass dieser Henri ein troll ist ist wohl offensichtlich. Ernsthaft so dämliche argumente kann keiner bringen und das ernst meinen – v.a. nach diversen richtigstellungen.

  79. #79 McPomm
    6. Mai 2013

    Ob der Mond rotiert oder nicht, ist eine Frage des Bezugssystems (Relation). In Bezug auf die Erde (oder irgendeinen Punkt auf/in der Erde) wackelt er nur, aber rotiert NICHT.

    In Bezug auf die Sonne, das Milchstraßenzentrum oder irgendeinem anderen Koordinatensystemzentrum rotiert er um sich selbst.

    Allerdings ist aber auch, wenn man nur das Bezugssystem zur Erde betrachtet, die Abplattung der Mondpole schwer erklärbar. Diese wird durch Eigenrotation (auch ohne Betrachtung von Erde, Sonne, Sterne) hingegen gut erklärt.

    Laut Wikipedia gibt es beim Mond aber auch das (noch nicht erklärbare) Phänomen, dass er zwar wegen der gebundenen Rotation zur Erde hin etwas ausgebuchtet ist, aber auf der erdabgewandten Seite der “Bauch” sogar noch größer ist!

  80. #80 Alderamin
    6. Mai 2013

    @McPomm

    Siehe meine #47.

  81. #81 Alexis
    Turin
    18. Mai 2013

    @McPomm
    https://en.wikipedia.org/wiki/Gravity-gradient_stabilization
    The gravity of the Earth decreases according the inverse-square law, and by extending the long axis perpendicular to the orbit, the “lower” part of the orbiting structure will be more attracted to the Earth. The effect is that the satellite will tend to align its axis of minimum moment of inertia vertically.

  82. […] Dinge, die sich ständig im Kreis drehen. Hoch- und Tiefdruckgebiete zum Beispiel. Oder die Erde. Oder der Mond. Alles im Universum dreht sich. Und das nicht ohne Grund. Der Grund ist oft sogar identisch. Die […]

  83. #83 lily345
    17. April 2014

    @ Florian Freistetter: Danke für das tolle Video! Jetzt hab ich’s auch verstanden. Bin grad dabei eine Arbeit über den Mond zu schreiben und stand irgendwie auf dem Schlauch. Mir war schon klar, dass sich der Mond um sich selbst dreht, aber wie? 🙂 Im Internet findet man ja nichts 😉 Aber jetzt weiß ich wie’s funktioniert, DANKE!!

  84. #84 Geolun
    Altötting
    2. Mai 2014

    Erde und Mond haben einen gemeinsamen Schwerpunkt, das Baryzentrum. Die Verbindungslinie Erde-Mond ist die physikalische Hauptträgheitsachse des Systems. Das Baryzentrum ist auf der Ekliptik-Ebene fixiert. Die Abstände der Schwerpunkte zum Baryzentrum pendeln monatlich im Verhältnis der Massen zwischen Perigäum und Apogäum. Die Erde rotiert an ihrem Ende in 23 h 56 Min. in Bezug auf die Fixsterne, während der Mond das Baryzentrum in 27,32 Tagen (siderisch) umläuft, ohne sich dabei in Bezug auf die Hauptträgheitsachse zu drehen. Der Mond schaut nicht zur Erde, sondern zum Baryzentrum. Von der Erde aus beobachtet scheint er deshalb zu wackeln, was als Libration der Länge bezeichnet wird. Mondauf- und untergänge gibt es, weil sich die Erde mit höherer Winkelgeschwindigkeit um ihre Achse dreht als die HTA um das BZ.

  85. #85 Alderamin
    2. Mai 2014

    @Geolun

    Der Mond schaut nicht zur Erde, sondern zum Baryzentrum. Von der Erde aus beobachtet scheint er deshalb zu wackeln, was als Libration der Länge bezeichnet wird.

    Das stimmt so nicht ganz. Die Erde und der Mond stehen sich immer genau gegenüber bzgl. des Baryzentrums, das auf der Linie vom Schwerpunkt der Erde zu dem des Mondes liegt. Wenn man vom Mond aus zum Baryzentrum schaut, schaut man also immer auch zur Erde.

    Es schaut aber nicht immer genau die selbe Seite des Mondes auf das Baryzentrum bzw. die Erde. Der Mond umkreist die Erde auf einer Ellipse mit dem Baryzentrum in einem der Brennpunkte, und in Erdnähe tut er das schneller als in Erdferne, d.h. seine Winkelgeschwindigkeit ist nicht konstant. Die Winkelgeschwindigkeit seiner Rotation ist hingegen konstant. Deswegen scheint er von der Erde aus in ost-westlicher Richtung zu rollen.

    Hinzu kommt noch, dass die Erdachse nicht parallel zur Mondbahn liegt, sondern um 18° bis 28° zu ihr geneigt ist (der Winkel ändert sich über den Saroszyklus). Deswegen steigt der Mond von der Erde aus gesehen mal nach Norden, mal sinkt er nach Süden, und somit blickt man manchmal ein wenig über seine Südkante und einen halben Monat später ein wenig über seinen Nordrand hinweg, also gibt es auch eine Nord-Süd-Libration.

    Die Neigung der Erdachse zur Mondbahn und dessen Achse führt schließlich zu einer Rollbewegung des Mondes, je nachdem ob die Mondachse gerade auf den Beobachter zu gerichtet ist, leicht zur Seite geneigt, oder von ihm weg (im Laufe des Monats ändert sich ja die Richtung, aus der man die Achse sieht, um 360°). Diese kombinierte Bewegung kann man schön im Video sehen.

    Dies sind die Ursachen für die Libration. Nicht der Umlauf um das Baryzentrum.

  86. #86 AmbiValent
    2. Mai 2014

    Der Mond schaut nicht zur Erde, sondern zum Baryzentrum. Von der Erde aus beobachtet scheint er deshalb zu wackeln
    Das Baryzentrum liegt immer genau zwischen Erde und Mond, die Richtung ist also genau dieselbe. Und der Mond scheint zu wackeln, weil er sich nur im Mittel gleich schnell um seine eigene Achse und um die Erde dreht. In Erdnähe dreht sich der Mond schneller um die Erde als um seine Achse, in Erdferne langsamer.

  87. #87 AmbiValent
    2. Mai 2014

    (Ich hätte doch i nehmen sollen statt quote)

  88. #88 Jörn Peters
    19. Juni 2014

    Ist jemanden außer unseren Mond ein Himmelskörper bekannt, indem der Trabant den anderen Himmelskörper immer die gleiche Seite zeigt?

  89. #89 rolak
    19. Juni 2014

    bekannt?

    Pluto+Charon, Jörn Peters. Findet sich vielleicht noch mehr, wenn die vielen Suchtreffer zu “gebundene Rotation” fein durchgeforstet werden…

  90. #90 Pilot Pirx
    19. Juni 2014

    Wo bekommt man solche Plüschplaneten? HABEN WILL!!!!

  91. #91 Florian Freistetter
    19. Juni 2014
  92. #92 Pilot Pirx
    19. Juni 2014

    Danke :).
    Aber preiswert sind die ja leider nicht gerade… 🙁

  93. […] Mond sieht auch immer gleich aus. Von der Erde aus zeigt er uns immer die gleiche Hälfte (und ja, er dreht sich trotzdem um seine Achse). Die Rückseite des Mondes haben wir erst gesehen, als 1959 die sowjetische Raumsonde Lunik 3 […]

  94. #94 Geolun
    Altötting
    5. August 2014

    Der Mond selbst dreht sich überhaupt nicht, sondern die Hauptträgheitsachse Erde-Mond dreht sich um das Baryzentrum, das bekanntlich zwischen den Schwerpunkten von Erde und Mond auf der Ekliptikebene liegt. Dies kann man sich anhand eines einfachen Modells klar machen, wenn es an geometrischer Vorstellungskraft mangelt. Die Erde rotiert um ihre Achse, die um ca. 23° zur Drehimpulsachse (Senkrechte zur Ebene der Ekliptik) geneigt ist. Die Libration der Breite kommt vom Kippen der Hauptträgheitsachse um max. +/- ca. 5° um die Ekliptik, die Libration der Länge kommt von der gleichzeitigen Schwenkbewegung des Erdhebels (Abstand Schwerpunkt Erde zum Baryzentrum ca. 4700 km). Dadurch beschreibt de Erdschwerpunkt monatlich eine O-förmige Bahn. Gleichzeitig nähern bzw. entfernen sich Erde und Mond um bis zu 50 000 km gegenläufig zum Baryzentrum. Der nächste Minimalabstand (Perigäum) bei Vollmond erfolgt am 10. August 2014 19:52 Uhr und verspricht ein unvergessliches Erlebnis.

  95. #95 Alderamin
    5. August 2014

    @Geolun

    Das ist alles richtig, aber trotzdem rotiert der Mond dabei noch um seine eigene Achse, sonst würde er der Erde ja nicht ständig (ungefähr) die gleiche Seite zeigen können. Und wie man an den wechselnden Phasen des Mondes sieht, geht an einem beliebigen Ort auf dem Mond im 14-tägigen Wechsel die Sonne auf und wieder unter (mal abgesehen von ein paar Kratern an den Polen, die im ewigen Schatten liegen). Wenn man also mal von der am Himmel des Mondes scheinbar festgenagelten Erde absieht, würde ein Beobachter auf dem Mond keinen Zweifel daran haben, dass er sich dreht, mit auf- und untergehender Sonne und auch Sternen.

  96. #96 Bullet
    5. August 2014

    also irgendwie …
    @Geolun: das hier war gestern APOD.
    Bitte gib eine Einschätzung ab, in welche Richtung relativ zur Erdoberfläche die Spitze des Shuttles zeigt, wenn es eine weiter halbe Erdumrundung hinter sich gebracht hat.

  97. #97 Bullet
    5. August 2014

    und:
    wie Alderamin schon sagte: auf dem Mond kann man Sonne und Sterne beim Auf-und Untergehen zusehen. Ergo dreht sich der Mond um die eigene Achse. Würde er das nicht tun, wären Sonne und Sterne fix am Mondhimmel.
    Frage: welche Kraft sorgt dafür, daß die Verbindungslinie Erde – Baryzentrum – Mond immer an eeeetwaaa der gleichen Stelle den Mond berührt?

  98. #98 Geolun
    Altötting
    7. August 2014

    Der Mond ist durch eine schwere Kollision aus der Gesamtmasse Ur-Erde herausgeschossen worden. Der Gesamtschwerpunkt der Teilmassen Erde und Mond (das Baryzentrum) blieb auf seinem Platz, nämlich auf der Ekliptikebene einerseits und der Kepler-Ellipse um die Sonne andererseits (Gesetz zur Erhaltung des Schwerpunktes). Die Teilmasse Mond hat bei der Trennung u.a. die Drehimpulse (Bahndrehimpuls Erde um die Sonne sowie den Eigendrehimpuls der Erdrotation) mitgenommen. Der Bahndrehimpuls um die Sonne wird unverändert weiter geführt, sonst käme der Mond ja nicht mit. Aus dem Eigendrehimpuls wurde der Bahndrehimpuls des Mondes um die Erde. Für eine Eigenrotation des Mondes wäre noch ein dritter Drehimpuls nötig, aber woher? Also rotiert der Mond nicht um irgendeine Achse, sondern die Verbindungsline (Hauptträgheitsachse) Erde-Mond führt im Drehpunkt Baryzentrum eine (monatliche) Drehung aus. Der Mond ist auf der Hauptträgheitsachse sozusagen aufgespiesst und kann nur hin und her rutschen (vom Perigäum zum Apogäum usw.). Wer das Gegenteil behauptet, möge aufzeigen wie der dritte Drehimpuls beschaffen sei (dies wäre durchaus eine schöne Aufgabe auch für einen Astronomen). Dass die Verbindungslinie Erde-Mond konstant ist, liegt an der Trägheit. Eine wirksame Kraft (dritter Drehimpuls?) würde das natürlich verändern.

  99. #99 Captain E.
    10. Oktober 2014

    Viele Worte, leider trotzdem falsch. Der Mond wurde durch die Gravitation der Erde abgebremst, bis seine Rotation sich so weit verlangsamt hatte, dass eine Umdrehung um die eigene Achse ebenso lange dauert wie eine Umkreisung um das Baryzentrum. Allerdings dreht er sich natürlich mit konstanter Geschwindigkeit um sich selber, während seine Umlaufbahn elliptisch ist und sich die Geschwindigkeit nach Johannes Kepler ständig ändert.

  100. #100 Florian Freistetter
    10. Oktober 2014

    @captain: und was genau widerspricht nun davon der Aussage meines Artikels?

  101. #101 Alderamin
    10. Oktober 2014

    @Captain E.

    Ach, wo hast Du das denn noch ausgegraben? Der letzte Post von Geolun war mir entgangen.

    @Florian

    Ich nehme an, Captain bezieht sich auf Geolun direkt darüber.

    @Geolun

    der dritte Drehimpuls kam natürlich durch den streifenden Einschlag von Theia ins Spiel, die mit der Erde unelastisch kollidierte. Außerdem spielte auch Theias Masse für den späteren Schwerpunkt eine Rolle. Theia war ja ungefähr so groß wie der Mars, ca. 1/8 Erdmasse oder 10 Mondmassen.

    Wenn sich etwas von der rotierenden Oberfläche eines Körpers abspaltet (z.B. beim Hammerwurf, man achte mal darauf, wie der Hammer in der Luft rotiert), nimmt dieses immer auch einen Eigendrehimpuls mit, denn vor dem Loslösen befand sich das Objekt ja bereits in Rotation um die Drehachse des Körpers.

  102. #102 Bullet
    10. Oktober 2014

    ojottojott … 🙂

  103. #103 Captain E.
    10. Oktober 2014

    @Alderamin:

    Hin und wieder schaue ich halt in diesem Beitrag vorbei, und da ist mir dieser unwidersprochene Blödsinn aufgefallen. Und was haben wir hier und in dem anderen Artikel schon diskutiert…

  104. #104 Alexis
    10. Oktober 2014

    @Captain E.
    Zum Diskutieren ist dieser Blog auch gedacht. Wenn Du nicht willig zur Diskussion bist, was schaust hier überhaupt vorbei?

  105. #105 Captain E.
    11. Oktober 2014

    @Alexis:

    Du scheinst mir irgendetwas vorzuwerfen. Ich weiß nur beim besten Willen nicht, was genau.

  106. #106 Michael Blume
    4. November 2014

    Hab die goldigen Videos gerade genutzt, um die Sache mit der Mondumdrehung meinem 9jährigen zu erklären! 🙂 Ein herzliches Danke dafür! 🙂

  107. #107 Roland
    12. Dezember 2014

    (klugscheiß)
    Die Erde wird nicht nur ein paar Mikrosekunden im Jahr langsamer, sondern im Moment rund 700 ms (7 s in den letzten 10 Jahren):
    https://de.wikipedia.org/wiki/Schaltsekunde
    (/klugscheiß ;>)

  108. #108 Gregor
    10. Februar 2015

    Wenn sich der Mond einmal um die eigene Achse dreht, müsste sich da die Erde nicht in etwa 365,25 + 1 = 366,25 Mal im Jahr drehen?
    vom unterschiedl. Neigungswinkel des um 1 addierten Mals abgesehen.

  109. #109 Alderamin
    10. Februar 2015

    @Gregor

    Die Erde hat 365,2422 Sonnentage (von Mittag zu Mittag) und 366,2422 Sterntage (von einer Kulmimation eines Sterns zur nächsten; Mittag ist übrigens die Kulminationder Sonne). Dashat sie aber ganz unabhängig vom Mond. Der läuft nur um die Erde rum und hat keinen Einfluss auf ihre Rotation (jedenfalls kurzfristig).

    Der Sterntag ist etwas kürzer als der Sonnentag (86164 s vs. 86400 s) weil sich die Erde um die Sonne dreht und die Sonne damit am Himmel jedenTag ungefähr 1° (1/365,2422 des Vollkreises!) nach Osten gegenüber dem Sternenhintergrund verschiebt. Die Erde muss sich deshalb ein wenig weiter drehen, um die Sonne einzuholen. Das macht im Mittel 3 Minuten und 56 Sekunden aus. In Sonnennähe Anfang Januar etwas mehr, weil die Erde sich da schneller bewegt, im Juli etwas weniger.

  110. #110 Gregor
    10. Februar 2015

    @Alderamin
    danke soweit. Ich bin mir leider nicht sicher, ob deine Antwort den Punkt trifft, oder wir schlicht aneinander vorbei reden.
    Nochmal: Angenommen, die Erde hätte keine Tagesrotation – analog Mond -, dann würde sie sich _einmal_ im Jahr um die eigene Achse drehen. Kommt nun die gewohnte 24h-Tagesrotation dazu, errechnen sich die ca. 366,25 = 365,25 + 1 Umdrehungen. Trifft diese Annahme in etwa zu?

  111. #111 Alderamin
    11. Februar 2015

    @Gregor

    Nein, wenn die Erde der Sonne immer die gleiche Seite zeigte, stünde diese am Himmel still, sie ginge nie auf und unter, es gäbe keinen Sonnentag. Hingegen würde sie sich bzgl. der Sterne pro Jahr einmal um sich selbst drehen, das wäre ein Sterntag. Mit der normalen Rotation sind es 365,25 Sonnentage und 366,25 Sterntage.

  112. #112 AmbiValent
    11. Februar 2015

    @Gregor
    “Die gewohnte 24h-Tagesrotation” ist nur Schein, der sich aus der Überlagerung der 23h-56m-4s-Rotation der Erde um ihre eigene Achse (konstant) und ihrer Bewegung um die Sonne (variabel) ergibt.

  113. #113 Gregor
    11. Februar 2015

    Warum “Nein” ?
    Soweit ich das beurteilen kann, schilderst du im Grunde genau meine Rede mit anderen Worten. Oder nicht? Ich hatte anfangs aus rhetor. Gründen null Erdrotationen resp. Sonnentage angenommen; jedoch keineswegs behauptet, dass die Erde immer die gleiche Seite zeigt. Weiter kam ich dann über die Mond-Analogie auf 366,25 Umdrehungen. Ich sehe da im Prinzip keinen Widerspruch zu deiner Argumentation.
    Oder ist in diesem Kontext der Begriff “Sterntag” eher angebracht – “Umdrehung” dahingegen irreführend?

  114. #114 AmbiValent
    11. Februar 2015

    @Gregor
    Du siehst es wohl richtig, aber dieser Artikel ging ja gerade darum, dass der Mond *nicht* stillsteht, sondern sich um die eigene Achse dreht. Auch Astronomen verstehen unter einem Tag im Allgemeinen den Standardtag mit 24 Stunden (wenn sie nicht extra von Sterntagen oder ähnlichem sprechen), aber bei einem eher physikalischen Begriff wie Rotation werden sie es genau nehmen, damit sich keine falschen Bilder einprägen, die dann mühsam in langen Diskussionen wieder korrigiert werden müssten.

    Die Rotation eines Körpers um seine Achse ist konstant (nimmt man mal die extrem langsame Bremsung durch die Gezeiten heraus). Durch Überlagerung dieser konstanten Rotation mit dem Orbit ergeben sich dann Phänomene wie die

    https://de.wikipedia.org/wiki/Zeitgleichung

    oder die

    https://de.wikipedia.org/wiki/Libration

  115. #115 Alderamin
    11. Februar 2015

    @Gregor

    Warum “Nein” ?

    Vielleicht hatte ich Dich missverstanden.

    Ich hatte anfangs aus rhetor. Gründen null Erdrotationen resp. Sonnentage angenommen; jedoch keineswegs behauptet, dass die Erde immer die gleiche Seite zeigt.

    Du hattest gesagt, die Erde solle analog wie der Mond rotieren, einmal pro Umlauf (ohne “Tagesrotation”). Dann muss sie der Sonne immer die gleiche Seite zeigen. Das ist äquivalent.

    Oder ist in diesem Kontext der Begriff “Sterntag” eher angebracht – “Umdrehung” dahingegen irreführend?

    Die Rotationsperiode der Erde ist 23h56m04,1s. Steht auch so in Wikipedia. Das nennt man auch einen Sterntag, weil es die Rotation bzgl. der Sterne als feste Bezugsrichtung ist. Die Tageslänge ist etwas anderes als die Rotationsperiode und bezieht die Bewegung der Erde um die Sonne mit ein. Deswegen rotiert die Erde an 365 Tagen 366 mal.

    Dann gibt’s noch mittlere und wahre Tageslängen, letztere hängen davon ab, wie schnell die Erde am jeweiligen Datum um die Sonne flitzt. Im Winter geht das wie gesagt etwas schneller, da sind die wahren Tage ein wenig länger, weil sich die Erde weiter drehen muss, um die nach Osten wandernde Sonne einzuholen. Man merkt das an den Sonnenaufgangs- und Untergangszeiten, die ändern sich nämlich asymmetrisch: nach dem 21. Dezember wird die Untergangszeit schneller von Tag zu Tag später, als die Aufgangszeit, weil die Zeiten zwischen zwei Mittagsstellungen einen Tick länger als 24 h sind (man würde ja eigentlich erwarten, dass mit zunehmender Sonnenhöhe jeweils morgens und abends die gleiche Sonnenscheinzeit hinzukommt, aber das ist nicht so). Verfolg’ das mal in Deiner Wetter-App oder auf Wetter-Webseiten.

  116. #116 Bullet
    11. Februar 2015

    Ich glaube, ihr mißversteht euch. 🙂
    Gregor: wenn du schreibst

    müsste sich da die Erde nicht in etwa 365,25 + 1 = 366,25 Mal im Jahr drehen?

    dann stellt sich die Frage: in Relation zu was?
    Wenn deine Antwort “relativ zum Sternenhimmel” lautet, dann meinst du ziemlich richtig.

  117. #117 Gregor
    11. Februar 2015

    @Alderamin, @AmbiValent
    Danke für eure Erklärungen, die für mich zunächst über das Ziel hinaus gingen, aber letztlich doch im Kern genau die Thematik beschrieben.

    P.S. Dass das Zeigen der immer gleichen Seite äquivalent zur „Null-Tagesrotation“ ist, steht natürl. außer Frage. Mein rhetor. Konstrukt war hier wohl nicht ganz zielführend. 😉

  118. […] immer wieder Leute, die steif und fest behaupten, der Mond könne sich nicht um sich selbst drehen (trotz aller Erklärungen des Gegenteils), aber er tut es trotzdem. Früher hat er sich aber noch nicht so schön synchron mit der Erde […]

  119. #119 Thomas Zell
    Innsbruck
    6. Oktober 2015

    Der Mond muß sich drehen.
    Ich sehe z. B. am Abend einen Hasen im Mond.
    Also am Abend sind die beiden Ohren oder Krater oder Flecken an der Oberseite des Mondes.
    Am Morgen sind die beiden Ohren oder Krater oder Flecken an der Unterseite des Mondes.
    Also ist eine Drehung um 90° C erfolgt.
    Mit freundlichen Grüssen
    Thomas Zell

  120. #120 JaJoHa
    6. Oktober 2015

    @Thomas Zell
    Das ist aber ein Effekt, der durch die Drehung der Erde verursacht wird. Der Mond hat eine Periode von 27 Tagen.
    Der von ihnen angesprochene Effekt kommt daher, das sich das “unten” im Laufe eines Tages um 360° dreht, weil man sich einmal um die Erdachse gedreht hat.

  121. #121 klauszwingenberger
    7. Oktober 2015

    Genauer: mit der Frage, ob die Ohren des Hasen oben oder unten sind, hat die Monddrehung nichts zu tun, soweit schon richtig. Aber ob sie uns sichtbar zugewandt sind oder sich auf der uns abgewandten Seite liegen, hat sehr wohl etwas mit der Eigenrotation des Mondes zu tun.

  122. #122 Captain E.
    7. Oktober 2015

    Wo bist du denn gerade gedanklich? Bei der Libration?

  123. #123 Alderamin
    7. Oktober 2015

    @Captain E.

    Nee, bei der Rotation, denn wenn der Mond nicht rotierte, würden wir ihn im Laufe des Monats komplett von allen Seiten sehen (auch Mare Moscoviense).

    Dass der Mond rotiert ist schon damit klar, dass auf ihm die Sterne auf- und untergehen. Ok, das ist nicht so leicht von hier aus zu beurteilen, aber man kann als Ersatz die Sonne nehmen: auch die Sonne geht für einen Ort auf dem Mond (außer in Polnähe) auf und unter, deswegen ist er im Laufe eines Monats mal auf der beleuchteten und mal auf der unbeleuchteten Seite des Mondes. Spätestens zwischen Voll- und Neumond ändert sich die Beleuchtung eines jeden Punkts auf dem Mond abseits seiner Pole, wie unschwer von der Erde zu erkennen ist.

  124. #124 Captain E.
    7. Oktober 2015

    Das stimmt natürlich, ist aber eine triviale Aussage. Dem Thomas Zell ging es aber doch darum, warum man die Strukturen auf der Mondoberfläche mal so und mal so sieht, und das hat mit seiner Eigenrotation nun einmal nichts zu tun. Würde der Mond etwa 28 Tage für eine Umdrehung benötigen, könnte man seine gesamte Oberfläche sehen und hätte trotzdem im Laufe eines Tages den beschriebenen Effekt.

  125. #125 Alderamin
    7. Oktober 2015

    @Captain E.

    Jo, es wurde ja schon von JaJoHa aufgelöst, dass die Drehung der Erde und die damit einhergehende “Verkippung” des Beobachters für die scheinbare Drehung der Mondachse zwischen Auf- und Untergang verantwortlich ist.

  126. #126 Kyllyeti
    7. Oktober 2015

    @Thomas Zell

    Das Ganze hat viel mit der Arbeitsweise unseres Gehirns zu tun – es denkt sich die Welt einfach erst mal vor allem zweidimensional:
    Die Erde ist eine Scheibe, der Horizont eine Linie, der Himmel bestenfalls eine flache Kuppel, und die Mondscheibe wird an einer langen unsichtbaren Stange von links nach rechts bewegt.
    Das räumliche Denken muss man sich erst bewußt erarbeiten. Aber auch dann klappt’s nicht unbedingt auf immer auf Anhieb, wenn’s mal wieder erforderlich wäre.
    (Gilt durchaus auch für mich selbst.)

  127. #127 Alderamin
    7. Oktober 2015

    Ich hab’ das doch neulich erst wieder hier irgendwo erläutert, Moment … wühl, Kram, googel… da:

    https://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/fragen-zur-astronomie/#comment-307756

  128. #128 Alexa_1907
    Deutschland
    19. November 2015

    Wo gibt es die Plüschpkaneten? ❤️

  129. #129 Florian Freistetter
    19. November 2015
  130. #130 Dietmar
    25. April 2016

    Der Mond dreht sich um seine Achse. Das Problem is , was gemeint ist mit Seiner Achse. Wo die liegt. Die Drehachse ist Defakto nicht ident mit seinem Massenmittelpunkt. Bei der Erde schon. Wie auch immer letzendlich alles eine Näherung. Weil sich sämtliche zyklen nicht 100% wiederholen sondern näherunsweise . mfg

  131. #131 Spritkopf
    26. April 2016

    @Dietmar

    Die Drehachse ist Defakto nicht ident mit seinem Massenmittelpunkt.

    Erbsenzählerisch gesehen ist die Drehachse tatsächlich nicht identisch mit dem Massenmittelpunkt, denn das eine ist eine Achse, also eine Linie, das andere ist ein Punkt.

    Allerdings verläuft die Drehachse des Mondes entgegen dem, was du anzunehmen scheinst, durch seinen Massenmittelpunkt.

  132. #132 Captain E.
    26. April 2016

    Wäre das überhaupt eine stabile Situation, wenn die Drehachse nicht durch den Massenmittelpunkt verlaufen würde?

  133. #133 Florian Freistetter
    26. April 2016

    @Dietmar:” Die Drehachse ist Defakto nicht ident mit seinem Massenmittelpunkt. “

    Eine Linie kann schon per se nicht mit einem Punkt ident sein. Aber falls du meinst “Die Drehachse geht nicht nur die Mitte des Mondes”, dann ist das trotzdem falsch.

  134. #134 Robert
    19. Oktober 2016

    Hat der Mond einen Eigendrehimpuls?

  135. #135 PDP10
    19. Oktober 2016

    @Robert:

    Nun ja, sonst würde er sich wohl nicht drehen, nichwahr?

  136. #136 Vortex
    19. Oktober 2016

    Angeblich ist der Erdenmond innen hohl, oder zumindest gibt es große Hohlräume, aber wo
    ist dann der Schwerpunkt?, falls man alle großen Mondkrater und Gebirge mit einbezieht.

  137. #137 PDP10
    19. Oktober 2016

    @Vortex:

    Du bist immer noch zu faul (oder doch zu blöd?) zum kritischen lesen von Texten und Fakten nachschlagen oder?

    Und wenn du das nächste mal tinyurl benutzt um solchen Schmonzes zu verlinken knall ich dir eine.

  138. #138 Vortex
    20. Oktober 2016

    @PDP10 / #137

    Ja, die wissenschaftlichen Fakten über den Mond sind beeindruckend,
    leider steht dort eher wenig über ein Tönen wie eine Glocke.

    Habe jetzt auch keine Zeit in den Originalquellen der Nasa zu recherieren.

    Die Hypothesen im Artikel finde ich dennoch anregend, wo ist dein Problem. 🙂

    Besonders die Libration des Mondes finde ich interessant,… aber
    gibt es auch eine nicht simulierte Version?

  139. #139 Captain E.
    20. Oktober 2016

    @Vortex:

    Na, ganz so spannend ist die Libration dann auch wieder nicht. Der Mond kreist in einer um 5° gegen die Erdachse gekippten elliptischen Bahn um die Erde und dreht sich zudem um seine eigene Achse.

    Was den “hohlen Mond” und den Schwerpunkt angeht, so gibt es keinerlei ernsthafte Hinweise darauf, dass der Mond hohl sein könnte. Seine annähernd kugelförmige Gestalt verdankt er seine Masse und dem hydrostatischen Gleichgewicht. Hinreichend große Körper zerfließen unter ihrer eigenen Gravitation zu einer Kugel, und da bleibt kein wirklich großer Hohlraum übrig. Falls es, so rein als Gedankenexperiment gesehen, um den Mittelpunkt des Mondes eine große Höhlung gäbe, würde das aber an der Lage des Schwerpunkts überhaupt nichts ändern. Bei hohlen Objekten liegt der Schwerpunkt nun einmal nicht innerhalb des Objekts selber, egal ob das nun ein Ball oder eine Kaffeekanne ist.

  140. #140 PDP10
    20. Oktober 2016

    @Captain E.:

    Was @Vortex da ausgebuddelt hat ist wieder mal einer von diesen Texten die alle nach dem gleichen Schema funktionieren.

    Eingangs wird jemand seriöses zitiert:

    Schon 1962 erklärte derNASA-Forscher Dr. Gordon MacDonald:

    „Reduzieren wir die astronomischen Daten, so ergibt sich, dass der Mond in seinem Inneren weniger dicht ist als außen. Es wirkt tatsächlich so, als ob der Mond nicht homogen sei, sondern vielmehr eine Hohlkugel.“

    Und dann werden munter die Formulierungen “Es wirkt so” und “als ob” ignoriert und das ganze wird als Beleg für den galoppierenden Bullshit hergenommen, der im Rest des Artikels verbreitet wird.

    @Vortex: Nein, der Mond ist nicht hohl. Lern endlich kritische Textanalyse!

  141. #141 Theodor
    Ottensheim
    7. November 2016

    Hallo zusammen. Bin auf diesen thread gestoßen nachdem ich ein Erde-Mond-System gebastelt habe (für meine Enkel). Dieses besteht aus einem Standsockel mit einer Achse für das gemeinsame System und etwas versetzt und schräg eine weitere Achse für die Erde (nicht genau 23 3/4 Grad geneigt.Den Mond habe ich mit einer längeren Gewindestange an das System montiert. Als Erde verwendete ich eine größere Styroporkugel mit eingebauter Achse. und als Mond einen Golfball. Den Golfball habe ich fix montiert auf die abgewinkelte Gewindestange.
    Nun lese ich hier immer wieder von einer Rotationsachse des Mondes. Muß ich nun die Fixierung meines Golfballes lockern damit sich dieser drehen kann?
    So steht es nun auf meinem Schreibtisch!
    Übrigens das Beispiel mit den Plüschtieren verwirrt. Das äußere Plüschtier bewegt sich sehr wohl um die eigene Achse, obwohl es als Beispiel für Nichtdrehenden angeführt wird!

  142. #142 Alderamin
    7. November 2016

    @Theodor

    Muß ich nun die Fixierung meines Golfballes lockern damit sich dieser drehen kann?

    Wenn ich Deine Beschreibung richtig verstanden habe, dann nicht, weil der Golfball der Styroporkugel immer die selbe Seite zuneigt. Die Drehachse des Golfball-Mondes gibt es trotzdem, sie ist automatisch parallel zur Drehachse der Stange, die Styroporkugel und Golfball verbindet. Die Drehachse des echten Monds ist aber um 5° gegen seine Bahnebene geneigt, deswegen scheint er im Laufe des Monats ein wenig zu nicken (außerdem schüttelt er auch ein wenig den Kopf, weil er sich gleichmäßig schnell um sich selbst dreht, aber auf seiner Ellipsenbahn nicht gleichmäßig schnell die Erde umläuft; das wirst Du in Deinem einfachen Modell kaum abbilden können).

    Übrigens das Beispiel mit den Plüschtieren verwirrt. Das äußere Plüschtier bewegt sich sehr wohl um die eigene Achse, obwohl es als Beispiel für Nichtdrehenden angeführt wird!

    Im ersten animierten Bild? Wieso, das Plüschtier guckt doch immer in die gleiche Richtung. Wenn man seine Richtung bezüglich eines unendlich fernen Punkts (zur Not tut’s ein Fixstern als gute Näherung) nicht ändert, dreht man sich nicht. Wenn man hingegen einem Objekt, das man umkreist, immer die gleiche Seite zuwendet, dreht man sich, weil man dann unweigerlich die Richtung zu unendlich fernen Objekten ändern muss.

  143. #143 Captain E.
    7. November 2016

    @Theodor:

    Das hängt davon ab, welche Animation du meinst. In der ersten rotiert der Plüschmond nicht um seine eigene Achse, in der zweiten tut er es. Aber in welcher wendet er der Plüscherde immer dieselbe Seite zu?

  144. #144 Bullet
    7. November 2016

    Als Erde verwendete ich eine größere Styroporkugel mit eingebauter Achse. und als Mond einen Golfball. Den Golfball habe ich fix montiert auf die abgewinkelte Gewindestange.

    Oh. Mechanisch verbundene “Himmelskörper”. Ja, das ist dem Verständnis natürlich sehr zuträglich.

  145. #145 Captain E.
    7. November 2016

    @Bullet:

    Vielleicht ist es eine elektrisch ein- und ausfahrbare Teleskopstange, um die wechselnden Abstände aufgrund der elliptischen Bahn zu simulieren? 😉

  146. #146 Jolly
    7. November 2016

    @ Theodor

    “mit eingebauter Achse”

    Die Aussagen im Blog und den Kommentaren sollten klarer werden, wenn man zwischen einer physikalischen (gegenständlichen, technischen) Achse und einer mathematischen (virtuellen, theoretischen) Achse unterscheidet und die mathematische Achse immer als im Raum ruhend betrachtet. Um die dreht sich’s jeweils, um diese seine dreht sich der Mond und auch der Golfball in deinem Modell.

    “Muß ich nun die Fixierung meines Golfballes lockern”

    Nein, nicht nötig. Du solltest höchsten ein paar Kommentare locker nehmen, da ist nicht immer jeder dem Verständnis zuträglich.

  147. #147 Theodor
    7. November 2016

    Trotzdem. Eine weitere Überlegung (vielleicht wieder zu mechanisch gedacht—zu meiner Schulzeit hat man auch noch Himmelsmechanik gesagt–). Sollte irgend wann einmal die Erde ihre eigene Rotation verlieren, so wie heute der Mond( nachzuhören bei Dr Lesch- Alfa Centauri) und ein Tag somit solange dauern wie heutige 28 Tage, würde man dann immer noch behaupten der Mond hätte eine eigene Rotation, eigenes Drehmoment eigene Drehimpuls usw.? Und die Erde,!! hat die dann erst”zufällig” dieselbe Rotation? Sie war wohl vorher auch schon da. Sowie bei einem Hammerwerfer, dessen Hammer sowieso eine Kugel ist, sich nicht die Kugel um ihre “eigene” Achse dreht, sondern der Werfer mit der Kugel um eine gemeinsame Achse.

    Zu meinem Modell: Natürlich ist der Abstand nicht maßstabgetreu, aber ich habe den Vermerk angegeben —-Abstand ca 384T km–. Und auch die Achse ist natürlich nicht 5%.
    Das ganze Gebilde sollte die Vorstellungskraft eines Grundschülers bessern.

  148. #148 Theodor
    8. November 2016

    Nach Durchlesen aller Comments bin ich absolut der Meinung, dass alle Widersprüchlichkeiten keine sind, sondern alle Verwirrungen auf Definition der Begriffe zurückzuführen sind.
    Jene die sagen der Mond hat Eigendrehung und Eigenrotation meinen die Rotation des ganzen Systems Erde-Mond-System. Sie klammern bei ihrer Begriffsdefinition den Hammerwefer aus und lassen nur den Hammer rotieren.
    Jene die behaupten der Mond kann sich nicht um seine Achse drehen( ich z. B.) weil er immer nur ein Gesicht zeigt, meinen den Körper Mond, der Pole hat und vor etlichen Milarden Jahren sich gedreht haben dürfte.
    Mir sind mittlerweile auch Diskutanten untergekommen, die behaupten. Der Mond dreht sich um die eigene Achse, weil es so in Wikipedia steht. Von einer gebundenen Rotation des Erde-Mond-Systems aber keine Ahnung haben.
    Für einen technisch denkenden ist die Behauptung “Das Zirkuspferd läuft in der Manege im Kreis und dreht sich dabei um seine eigene Achse” schwer nachzuvollziehen, wenn es sich nicht um seine Körperachse dreht. Aber auch. ” Eine Kabine eines Riesenrades dreht sich nicht um die eigene Achse, weil das Dach immer zum Himmel schaut”(Kabinenachse)
    Eigentlich müßte genügen: Das Gebilde Erde- Mond führt 2 Rotationen aus (abgesehen jene um die Sonne).Neben nicht rotierenden sonstigen Bewegungen.
    1. Eine gemeinsame Erde-Mond Rotation
    und unabhängig davon
    2. Eine Erdrotation!,
    Der Mond als Körper(geom)dreht sich Nicht! (mehr)!

  149. #149 Captain E.
    8. November 2016

    @Theodor.

    Es tut mir leid, aber das ist schlichtweg falsch. Stell dir einfach mal vor, du wärst Astronaut und bewohntest eine Mondbasis. Im Laufe eines Monats könntest du die Sonne und die Sterne auf- und wieder untergehen sehen. Die Auf- und Untergänge lassen sich wie auf der Erde darauf zurückführen, dass der Himmelskörper, auf dem du als Beobachter dich befindest, um seine eigene Achse rotiert. Die Erde braucht dazu 24 Stunden, der Mond 28 Tage und ein paar Stunden.

    Ergo: Der Mond hat natürlich eine Rotationsachse und dreht sich um diese – auch heute noch. Alles klar jetzt?

  150. #150 Jolly
    8. November 2016

    @ Theodor

    Vorab: “die mathematische Achse immer als im Raum ruhend” zu betrachten (@Jolly), ist hinreichend ungenau formuliert, um es als Quatsch zu bezeichnen. Auch diese Achse kann natürlich ihre Lage im Raum verändern, mit dem Objekt zusammen. Sie dreht sich nur nicht um sich selbst.

    “bei einem Hammerwerfer, dessen Hammer sowieso eine Kugel ist”

    Was passiert wenn der Hammerwerfer nach ein paar gemeinsamen Drehungen das Seil loslässt, an dem die Kugel hängt?

    Wenn die Kugel sich jetzt während des Fluges um ihre eigene Achse dreht, dann muss sie das auch schon vorher getan haben. Sie muss schon vorher einen eigenen, ihr zurechenbaren Drehimpuls besessen haben, durch das Loslassen wird sie keinen bekommen können. Und so meine ich sieht das im Fernseher auch immer aus (wenn die Kugel ein Hammer wäre, würde man es sicher noch deutlicher erkennen können).

    “sich nicht die Kugel um ihre “eigene” Achse dreht, sondern der Werfer mit der Kugel um eine gemeinsame Achse.”

    Nachdem ich die Achsen im Raum befreit habe, könnte man jetzt sowohl als auch sagen: Die Kugel dreht sich vor dem Loslassen sowohl um die eigene Achse als auch, zusammen mit dieser, um eine mit dem Werfer gemeinsame weitere Achse.

  151. #151 Alderamin
    8. November 2016

    @Theodor

    Was eine Drehung ist, ist physikalisch sehr eindeutig definiert. Sie ruft eine Zentrifugalbeschleunigung hervor, die man messen kann. Sie sorgt für eine Corioliskraft, wenn man sich radial bewegt. Sie lenkt ein Pendel scheinbar seitlich aus.

    Das Problem im Verständnis einiger Leser hier ist nur, was “eigene Achse” heißt. Und “eigene Achse” heißt eben nicht unbedingt, dass die Drehachse durch den rotierenden Körper hindurch gehen muss, sie kann auch seitlich verschoben sein, wenn sie zum Beispiel mit dem Umlauf um einen anderen Körper überlagert ist. Daher ist auch die Wortwahl “der Mond rotiert” (um welche Achse auch immer, ist völlig belanglos) die bessere.

    Und er rotiert nicht “zufällig” in 28 Tagen, in denen er auch die Erde umkreist, sondern weil die Erde seine Rotation so lange abgebremst hat, bis der nicht perfekt kugelsymmetrische Mond eine feste Ausrichtung zur Erde hatte, so dass diese keinen Hebel mehr hatte, ihn weiter abzubremsen. Genau so wird der Mond die Erde weiter verlangsamen, bis die Flutberge genau entlang der Richtung zum Mond ausgerichtet sind und die Erde sich nicht mehr unter ihnen weiterdreht. Man nennt das “gebundene Rotation” (beachte: “Rotation”!).

    Wenn die Erde jetzt plötzlich verschwinden würde, dann würde der Mond seine Rotation beibehalten, er würde sich weiterhin in 28 Tagen einmal um 360° drehen. Und genau das tut auch der Hammer des Hammerwerfers, nachdem dieser ihn losgelassen hat. Achte mal auf das Video.

  152. #152 Bullet
    8. November 2016

    @Theodor:

    1. Eine gemeinsame Erde-Mond Rotation

    Wie soll sowas funktionieren?In echt gibts immerhin keine Stange …

  153. #153 Theodor
    8. November 2016

    @Captain E.
    Ich habe in meinem fiktiven Beispiel die Erde ebenfalls mit einer Umdrehung von 28 Tagen angenommen. Auch da könnte man noch immer Sonnenauf u – Untergänge beobachten und auch Sternenbewegungen. Beide haben die gleiche Rotationsachse. Stimmt das nicht!?
    @Jolly
    @Aldemarin
    Mir gings nicht um das weg Werfen des Hammers, sondern um die Bewegung davor, als Beispiel für die gebundene Rotation. Daß der Hammer rechtsdrehend wegfliegt ist eine Folge des Drehers und des kurzen Anhangs daran, welches ein neues rotierenden System bildet, wobei das Ende der Kette einen kleinen Mond zur Kugel bildet, von dieser allerdings gehindert wird wegzufliegen. Würde die Kugel aber wegfliegen ohne dieses Anhängsel könnte man eine Drehrichtung nicht sicher vorwegnehmen. Auch würde die Kugel nicht Eiern..
    Auch die Erde würde ihren eiernden Drehimpuls beibehalten ohne Mond. Vielleicht aber nicht immer (ewig).

  154. #154 Theodor
    8. November 2016

    @Bullet
    Du holst dir vom Baumarkt eine Holzstange 1m . Kaufst eine kleine und eine größere Holzkugel, montierst beide jeweils an den Enden der Stange und ermittelst mit dem Zeigefinger den Schwepunktmittelpunkt. Dort bohrt du ein Loch und steckst den Bleistift drauf. Dies ist die gemeinsame Achse

  155. #155 Alderamin
    8. November 2016

    @Theodor

    Mir gings nicht um das weg Werfen des Hammers, sondern um die Bewegung davor, als Beispiel für die gebundene Rotation.

    Nach dem Loslassen sieht man aber, ob sich der Hammer dreht oder nicht, und Jolly schon richtig feststellte, ist der Drehimpuls eine Erhaltungsgröße, die sich nicht einfach so ändert. Wenn der Hammer sich im Flug dreht, hat er sich vorher auch schon gedreht, denn beim Loslassen wurde kein neuer Drehimpuls übertragen, es fiel nur die Zentripetalkraft weg, q.e.d.

    Daß der Hammer rechtsdrehend wegfliegt ist eine Folge des Drehers und des kurzen Anhangs daran, […] Würde die Kugel aber wegfliegen ohne dieses Anhängsel könnte man eine Drehrichtung nicht sicher vorwegnehmen.

    Nein, das Seil macht lediglich die Drehung der Kugel sichtbar. Ich dachte, das sei klar, dass die schwere Kugel das Seil mit sich dreht und nicht das Seil die Kugel anreibt oder so. Wenn Du das Seil direkt an der Kugel kappen könntest, würde die sich genau so drehen, das wäre dann allerdings von weitem nicht so leicht zu erkennen. Man könnte sie gestreift bemalen oder so, dann sähe man das. Tut mir leid, dass ich für diese Situation jetzt kein Vid‌eo anbieten kann.

  156. #156 Jolly
    8. November 2016

    @ Alderamin

    “in 28 Tagen einmal um 360° drehen. Und genau das tut auch der Hammer des Hammerwerfers”

    Danke für das Anschauungsmaterial, allerdings habe ich den Eindruck, der Hammer würde sich dort wesentlich schneller drehen – selbst in Zeitlupe. (scnr)

    @ Bullet

    “1. Eine gemeinsame Erde-Mond Rotation
    Wie soll sowas funktionieren?”

    Es funktioniert doch. Ersetze atomare und molekulare Kräfte gedanklich mal durch eine gravitationale und schalt den Zeitraffer ein.

    @ Theodor

    “Würde die Kugel aber wegfliegen ohne dieses Anhängsel könnte man eine Drehrichtung nicht sicher vorwegnehmen.”

    Das Anhängsel lässt im Video die Drehung nur leichter erkennen, wie @Alderamin schon sagte. Auch wenn Du die Kugel nur am Ende des Seils ausklinken würdest, würde die sich anschließend um sich selbst drehen. In die neue, geradlinige Bewegungsrichtung ist die äußere Seite der Kugel zunächst schneller, die innere langsamer. Was soll also passieren? – hängt ja noch alles irgendwie eng zusammen.

  157. #157 Bullet
    8. November 2016

    @Jolly:

    Es funktioniert doch. Ersetze atomare und molekulare Kräfte gedanklich mal durch eine gravitationale und schalt den Zeitraffer ein.

    Oder gleich durch eine Stange? Nein, diese Ersetzung ist unzulässig. Das wäre, als würdest du eine Drehung eines rotierenden Objektes dadurch stoppen wollen, daß du nur scharf genug auf die Stelle starrst, an der die (bisher verborgene) Oberfläche in dein Blickfeld gerät. Geht auch nicht, obwohl in diesem Szenario sogar elektromagnetische Kräfte wirken.

  158. #158 Captain E.
    8. November 2016

    @Theodor:

    Ich habe in meinem fiktiven Beispiel die Erde ebenfalls mit einer Umdrehung von 28 Tagen angenommen. Auch da könnte man noch immer Sonnenauf u – Untergänge beobachten und auch Sternenbewegungen. Beide haben die gleiche Rotationsachse. Stimmt das nicht!?

    Nun, das ist überhaupt nicht fiktiv, denn die Erde rotiert in 28 Tagen um das Baryzentrum Erde-Mond. Da ihre Eigendrehung allerdings mit dieser (noch) nicht synchronisiert ist, verschwinden Sonne, Mond und Sterne (Planeten auch!) je nach Standpunkt eiens Beobachter hinter dem Horizont und tauchen wieder auf, und das in einem 24-Stunden-Rhythmus, von den polaren Breitengraden einmal abgesehen.

    Sieh es einmal so: Stell dir vor, du kommst zu dir und befindest dich einer dir völlig fremden Anlage. Jede Menge Technik summt und brummt und versorgt dich mit Luft, Nahrung, Wärme und sogar erdähnlicher Gravitation, aber vor dem Fenster siehst du eine öde Landschaft mit harten Schatten, wie es sie nur im Vakuum geben kann. Du beobachtest also den Himmel und stellst fest, dass die Sterne und die Sonne regelmäßig auf- und untergehen. Nach einigen Wochen des Beobachtens kommst du zu dem Schluss, dass dieser Ablauf ziemlich genau 28 Tagen dauert. Also muss der Himmelskörper, auf dem du dich befindest, sich einmal in 28 Tagen um seine eigene Achse drehen. Das deutet auf den Erdmond hin, aber es könnte auch ein beliebiger Asteroid oder Mond sein. Was immer es ist – rotieren muss es.

    Überzeugt dich also vielleicht dieses Science Fiction-Beispiel?

  159. #159 Theodor
    8. November 2016

    Unter fiktiv meinte ich dass die Eigenrotation der Erde 0 sei!

    Mich interessiert in diesem Zusammenhang nur
    WIE viele Rotationen zählt man für das Erde-Mond-System ( vergleichbar auch mit Doppelsternsystem)
    2 oder 3, bei Vernachlässigung der Sonnenbahn .
    Ich bin halt für 2. Eben die gemeinsame Rotation von Erde-Mond und die Erdrotation.
    Wenn andere sagen 3, und damit meinen dass sich der Mond unabhängig zu seiner Bindung mit der Erde dreht, Dann hätte ich ein Problem!

  160. #160 Alderamin
    8. November 2016

    @Theodor

    2 Rotationen und 2 Umläufe (Revolutionen)

    1) Die Erde rotiert einmal in 23h56m4,09s
    2) Der Mond rotiert einmal in 27,322d
    3) Der Mond umläuft das Baryzentrum von Erde und Mond in 27,322 d (Umlaufzeit, selber Link wie 2)
    4) Die Erde umläuft das Baryzentrum von Erde und Mond in 27,322 d (Umlaufzeit, selber Link wie 2)

    Und das Baryzentrum von Erde und Mond umläuft als Nr. 5) das des Sonnensystems in 365,256 Tagen (selber Link wie 1). Und das Sonnensystem umläuft das Baryzentrum der Milchstraße als Nr. 6) in 230 Millionen Jahren.

  161. #161 Alderamin
    8. November 2016

    @Theodor

    Ich habe ein schönes, lehrreiches Video gefunden. Es verdeutlicht die gebundene Rotation des Merkur. Der zeigt der Sonne nicht immer die gleiche Seite, sondern befindet sich in einer gebundenen Rotation mit einer 2:3 Kopplung: seine Rotationszeit (ca. 58,6 Tage) beträgt 2/3 seiner Umlaufzeit (ca. 88 Tage). Deswegen zeigt er der Sonne nicht immer die gleiche Seite.

    Beobachte mal genau den schwarzen Punkt. Zu Beginn ist er in Position 3 Uhr und selbst ausgerichtet in Richtung 9 Uhr. Eine Rotation ist vorbei, wenn Merkur 2/3 eines Umlaufs geschafft hat (58 Tage; im Video bei Position 8 Uhr, da zeigt der schwarze Punkt wieder in Richtung 9 Uhr). Ein Umlauf ist vorbei, wenn Merkur wieder bei Position 3 Uhr angekommen ist (88 Tage), wo das Video startet. Da zeigt der schwarze Punkt nun in Richtung 3 Uhr, entgegengesetzt wie zu Beginn.

    Wenn die Ausrichtung zur Sonne irgendeine Rolle für die Rotationsdauer spielen würde, kämen ganz andere Zahlen heraus: Solange der schwarze Punkt zur Innenseite der Bahn zeigt, ist an seinem Ort Tag. Zeigt er zur Außenseite, ist dort Nacht. Schau’ mal, wie lange Tag und Nacht jeweils und in Summe (Merkurtag) dauern.

    Ich hoffe das macht klar, warum man die Rotation relativ zu einer festen Richtung im Unendlichen betrachtet (die Uhr-Positionen), nicht zur Sonne oder Erde (beim Mond).

  162. #162 Theodor
    8. November 2016

    @ alderamin
    Ja okay damit kann ich leben. Ich dachte schon ich hätte 70 Jahre eine falsche Vorstellung. Und ich müßte mein Modell ändern. Der Mond rotiert über das Baryzentrum gleichzeitig mit der Erde und nicht unabhängig davon.
    Leider kann ich hier mein Modell nicht einstellen !
    Danke für den Link

  163. #163 Captain E.
    9. November 2016

    @Theodor:

    Was genau meinst du damit? Vielleicht bist jetzt auf dem richtigen Weg, aber sicher bin ich mir nicht.

    Betrachte das System Erde-Mond kurz nach der Bildung des Mondes. Die Erde drehte sich in ein einigen wenigen Stunden um die eigene Achse und auch der Mond muss viel schneller rotiert haben. Beide werden auch schon um ein Baryzentrum gekreist haben, dass in etwa ein Jahr benötigt hat, um einmal um die Sonne zu kreisen.

    Daran hat sich bis heute nichts geändert, aber durch die Gezeiteneffekte hat der Mond die Erde auf einen 24-h-Rhythmus abgebremst und umgekehrt die wesentlich schwerere Erde den Mond auf einen 28-d-Rhythmus. Durch die erfolgte Synchronisierung des Mondtages mit dem Mondjahr (Umkreisung des Mondes um die Erde/das gemeinsame Baryzentrum) kann die von der Erde ausgeübte Gezeitenkraft nicht mehr angreifen und den Mondtag nicht weiter verlangsamen. Der Mondtag ist vermutlich schon seit Jahrmilliarden unverändert geblieben.

  164. #164 Theodor
    9. November 2016

    @captain E.
    Was sollte ich genau meinen. Und auf welchem Weg war ich und auf welchen sollte ich hin?
    Mir ist das schon klar. Und der Tag war einmal nur 7 Stunden lang…Und eventuell hat sich der Mond sogar einmal kurze Zeit um seine eigene Achse gedreht (lt.Prof Lesch:…..”Er dreht sich nicht mehr”)usw. ,…
    Mir ging es darum meinem Enkel ein Modell zu basteln, woran man die wichtigsten Funktionen erkennen kann. So wie ich das in meiner Kindheit mit einem Holzmatadorbaukasten erklärt bekommen habe.
    Wichtig war mir dabei die quasi- Verbindung zwischen Erde-Mond, daß die kleine Kugel auf dem Verbindungsteil (in meinem Fall eine M4 Gewindestange) fix verbunden ist,– beim Matadorbaukasten war es eine gelochte Latte–. Und am anderen Teil eine Kugel mit der ca. 4-fachen Größe auf einer Achse. Knappe 2 cm neben dieser Achse(Erdachse) habe ich eine weitere Achse( Baryzentrum) gebastelt, an der der Mond mit seiner Gewindestange dranhängt. Ich habe die Erdachse auch schräg montiert, eben die 23-24 Grad. Alle weiteren Details, wie 5% der Mondachse, oder variablen Erde-Mond Abstand, oder hüpfen Bewegung, lassen sich nicht leicht verwirklichen. Ist für einen 8 jährigen auch nicht wichtig.

    Also abschließend war mir wichtig, bestätigt zu bekommen,daß es nur 2 Rotationen des Systems gibt, außer der Rotation in der Galaxie und jene um die Sonne.
    Kleines Detail am Rande: Das Modell meiner Kindheit mit dem Matador. Ich habe das ganze Modell immer mit der kleinen Kugel angetrieben, die Kugel als Kurbel quasi und so die Verbindung dadurch auch immer wieder aufgehoben wurde. Worauf mich mein Onkel immerwieder ermahnte — Nicht den Mond “drehen”.!!–

  165. #165 Captain E.
    9. November 2016

    @Theodor:

    Das Modell mag ja so einigermaßen hinhauen, auch wenn ich gerade nicht herausgelesen habe, ob du die 24-h-Rotation der Erde mit eingebaut hast. Leider hast du wieder folgende Aussage getroffen:

    […]

    Und eventuell hat sich der Mond sogar einmal kurze Zeit um seine eigene Achse gedreht (lt.Prof Lesch:…..”Er dreht sich nicht mehr”)usw. ,…

    […]

    Das ist nach wie vor falsch, denn der Mond dreht sich nun einmal in genau demselben Zeitraum um seine eigene Achse, wie er um das gemeinsame Baryzentrum von Erde und Mond kreist. Hast du das inzwischen verstanden? Wie gesagt, mach es dir klar, dass du auf der Mondoberfläche sehen könntest, wie die Sonne, die Sterne und die anderen Planeten auf- und untergehen. Anders als auf der Erde geschieht das natürlich nicht alle 24 Stunden, sondern alle 28 Tage. Und der von dir zitierte Harald Lesch würde ob der Verwendung seines Namens im Zusammenhang mit der Aussage, der Mond drehe sich nicht mehr, direkt eine Sendung aufzeichen und mit den Worten beginnen: “Ich habe so einen Hals!”

    Falsch ist falsch und bleibt falsch – der Mond rotiert eben immer noch.

  166. #166 Theodor
    9. November 2016

    @Captain E.
    OK, dann mußt du ihn persönlich ansprechen. Ich habe mir die Sendung Alfa-Centauri damals aufgezeichnet, es ist aber schon länger her, vielleicht 10 Jahre oder mehr. Ich müsste sie suchen.Es ging um die Entstehung des Mondes und er sagte dass sich der Mond, wenn er sich überhaupt gedreht habe, dies nur von kurzer Dauer war. Und o-Ton: “aber, “er dreht sich nicht mehr” (gemeint ist natürlich der Mond als geometrischen Körper, was soll da so falsch sein!
    Für diese seine Aussage wird er sicher keinen Hals bekommen.

    Eigentlich hätte ich das Thema abgeschlossen Dank auch aldebaran. Mein Modell für das Mond Erde System ist Fertig. Mit 2 Rotationsachsen, Die Erde steht knapp hinter der gemeinsamen kugelgelagerten Achse (Baryzentrum), ist schräg geneigt ca 24 Grad und dreht sich. Ich habe sie sogar lackiert und angemalt wie einen Globus.
    Ein 24h Uhrwerk habe ich noch nicht eingebaut, und auch keines für den Mond Erde-Umlauf. Die Zahnradübersetzung könnte ich zwar berechnen, aber wer fertig sie mir an!. Aber wer weiß vielleicht beim nächsten mal.

  167. #167 Captain E.
    9. November 2016

    @Theodor:

    Ahc ja, das kommt mir bekannt vor. Schau dir die Folge aber ruhig noch einmal an, denn er hat bestimmt folgendes gemeint (und gesagt): Der Mond hat nur relativ kurze Zeit ungebunden rotiert, bis die Erde ihn soweit abgebremst hatte, dass seine Rotation mit seiner Umlaufbahn synchronisiert war. Ab da zeigte er der Erde immer mehr oder weniger dieselbe Seite. Die Rotation des Mondes wurde natürlich noch weiter gebremst, weil der Abstand des Mondes zur Sonne damals noch geringer war als heute.

    Wer aber diese Sendung als vermeintlichen Beweis dafür nimmt, dass Harald Lesch gesagt habe, der Mond rotiere heute nicht mehr, beschwört dessen Zorn auf sich. Lesch ist nun einmal Astrophysiker und weiß daher, dass der Mond nach wie vor rotiert, nur eben viel langsamer als bei seiner Entstehung.

  168. #168 Theodor
    9. November 2016

    @ Captain E.
    Ist möglich, ich habe es noch nicht angehört..Warum sollte der Mond nicht auch gebunden routiert haben. Die gebundene Drehung könnte auch schon durch den Einschlag des Unbekannten Brockens entstanden sein und auch die Drehung der Einzelteile, aus der der Mond entstand oder liege ich da ganz falsch. Ich habe gelesen dass er ein Magnetfeld hatte und auch die Pole dazu. Woher hätte er diesen Magnetismus. Eine EMK gibt’s wohl nur wenn er wie ein Dynamo gearbeitet hätte. Eisenkern, Magma und Drehung. Den Eisenkern wird er noch haben.

    Du meintest wohl:…Der Abstand des M zur Erde..(nicht Sonne)
    @alderamin
    sorry für die Verunglimpfung deines Namens!

  169. #169 Captain E.
    10. November 2016

    @Theodor:

    Das ist unwahrscheinlich. Die Tatsache, dass der Mond genauso lange benötigt, um einmal um seine Achse zu rotieren wie um die Erde zu kreisen, liegt an den Gezeitenkräften, die die Erde auf ihn ausgeübt hat. Sie hat diese Rotation so lange abgebremst, bis die Synchronizität hergestellt war. Das mag astronomisch gesehen rasend schnell gegangen sein, aber der Startwert war es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht. Durch die irdischen Gezeitenkräfte entfernt der Mond sich pro Jahr um ca. 3 cm, und das geht natürlich einher mit einer minimalen Abbremsung seiner Rotation. Mit der Abbremsung nach Bildung des Mondes ist das natürlich nicht mehr zu vergleichen.

    Der mögliche Magnetismus von Theia dürfte beim Zusammenstoß keine große Rolle gespielt haben. Der ihn verursachende Eisen-/Nickel-Kern Theias ist aber vermutlich durch die Erdkruste, den Erdmantel und äußeren Erdkern gesunken, wo er sich dann mit dem Kern der Ur-Erde vereinigt hat.

    Beim Abstand hast du natürlich Recht: Gemeint war der Abstand zur Erde, der zu Beginn ungefähr ein Zehntel des heutigen Wertes betragen hat. Die “Sonne” war ein Schreibfehler meinerseits.

  170. #170 Alderamin
    10. November 2016

    @Theodor

    Die gebundene Drehung könnte auch schon durch den Einschlag des Unbekannten Brockens entstanden sein und auch die Drehung der Einzelteile, aus der der Mond entstand oder liege ich da ganz falsch.

    Ja. Der Captain hat’s schon erklärt, aber hier noch ein ausführlicher Artikel dazu:

    https://www.weltderphysik.de/thema/hinter-den-dingen/astronomiefakten/gebundene-rotation-des-mondes/

    Irgendwoanders hatte ich gelesen (finde es gerade nicht), dass die Abbremsung des Mondes in die gebundene Rotation nur ein paar Millionen Jahre gedauert hat. Und während der Mond von der Erde wegdriftete und seine Umlaufzeit immer länger wurde, passte sich seine Rotation stets an die Umlaufzeit an. Auch weil die Masse in seinem Inneren nicht perfekt symmetrisch verteilt ist, was man von außen schon daran erkennt, dass es nur auf der erdzugewandten Seite Maria (lateinischer Plural von “Mare” = Meer) gibt, die das sprichtwörtliche “Mondgesicht” bilden.

  171. #171 Alderamin
    10. November 2016

    @Theodor

    Mein “ja” oben bezog sich übrigens auf Dein “oder liege ich da ganz falsch”; das war missverständlich.

  172. #172 Captain E.
    10. November 2016

    @Alderamin:

    Die fortschreitende Abbremsung der Mondrotation hatte ich ja auch schon erwähnt gehabt. Alles wird verursacht durch die Gezeitenkräfte der Erde. Die Vergrößerung der Bahn geht sehr, sehr langsam, die Abbremsung die Rotation eigentlich sehr schnell (“nur ein paar Millionen Jahre”). Die Erde kann den Mond in seiner Rotation aber eben nicht so weit abbremsen, dass die Synchronizität verloren geht. Also gehen beide Prozesse immer hübsch parallel weiter.

  173. #173 Alderamin
    10. November 2016

    @Captain E.

    Die Vergrößerung der Bahn geht sehr, sehr langsam, die Abbremsung die Rotation eigentlich sehr schnell (“nur ein paar Millionen Jahre”)

    Jo, weil die Vergrößerung der Bahn mit einer Verlangsamung der Erdrotation einher geht, und die dauert viel länger, weil die Erde viel massiver ist und der kleine Mond nur wenig Einfluss auf die Erde hat.

    Der Mond zieht die Erde nämlich ebenfalls ein winziges Stück in die Länge und die schnelle Erddrehung zieht diese Verformung mit sich mit, so dass sie nicht genau auf der Linie Erde-Mond liegt. Das ergibt dann eine leichte Asymmetrie der Erdkugel, die dem Mond vorauseilt, ihn anzieht und so beschleunigt.

    (Ich weiß, dass Du das weisst, aber für Theodor könnte es neu sein).

  174. #174 Captain E.
    10. November 2016

    @Alderamin:

    Ja, das wusste ich, aber du hast es schön erklärt. Die Gezeiten sind eben nicht nur zweimal am Tag Ebbe und Flut am Strand.

    Und wo wir oben schon bei Harald Lesch waren: Sein Standardwitz (!) ist es, Gezeiten als etwas zu erklären, dass dafür sorgt, dass das Wasser immer weg ist, wenn man zum Strand kommt. 🙂

  175. #175 Theodor
    10. November 2016

    @aldemarin
    @captain E
    Ja, ich habe schon auch was gelernt, bzw. Ist mir wieder bewußt geworden, besonders auch die Gezeitenkraft, die mehr ist als Ebbe-Flut.
    Ich bin hauptsächlich über einige unüblich Definitionen gestolpert.
    Ich habe geschrieben, dass sich der Mond mit der Erde um eine gemeinsame Achse drehen, daß war das Reizthema.
    Wenn ich angeblich behauptet hätte ” der Mond dreht sich nicht mehr” dann stammt das aus dem Zitat aus der der Sendung Prof. LESCH und betrifft die Mondsymetrieachse bei seiner Entstehung
    Für mich ist eben die Definition der “eigenen Mondachse” neu. Denn für mich hat der Minutenzeiger einer Uhr keine “eigene” Achse. Vielleicht gewöhnt man sich auch daran.
    Dass man eventuell damit Astrophysiker ärgern könnte war mir auch neu.
    Also abschließend habe ich mein Modell so gefertigt wie ich mir es auch vorher schon vorgestellt hatte.
    Mit den sich in die Augen schauenden Kuscheltieren bin ich nicht ganz klar gekommen. Die muß ich mir noch einmal anschauen.

  176. #176 Anita
    SG
    6. Juli 2017

    Die Animation mit den Plüschtierchen finde ich gut, die Dinger sind wirklich süss. Aber: das ganze dreht sich einfach viel zu schnell. Könnte man die Geschwindigkeit massiv verlangsamen? Thanks