Zur Zeit wird anderswo bei mir im Blog wieder mal eine höchst absurde Diskussion geführt. Es gibt da draußen tatsächlich Menschen, die der Meinung sind, der Mond würde sich nicht um seine Achse drehen. Das ist noch nicht so schlimm; viele Leute, die sich nicht sonderlich intensiv mit diesem Thema beschäftigt haben, denken das zuerst. Denn der Mond zeigt uns ja immer die gleiche Seite. Und wenn wir immer die gleiche Seite sehen, dann kann er sich ja auch nicht um seine Achse drehen, oder? Das klingt zuerst logisch – zumindest so lange, bis man sich überlegt, dass sich der Mond ja auch um die Erde herum bewegt. Und dann wird klar, dass er sich drehen muss, damit er uns immer die gleiche Seite zeigen kann. Ich hab das alles schon mal in meinem alten Artikel erklärt, aber ich wollte die Gelegenheit nutzen, um mal meine Plüschplaneten ins Bild zu setzen…
Hier sind also Erde und Mond. Nicht maßstabsgetreu, aber dafür süß und kuschelig!
Nun lassen wir den Mond einmal um die Erde kreisen, ohne dass er sich dabei um seine Achse dreht. Das sieht so aus:
Der Mond schaut (man erkennt das an den Augen wunderbar!) immer in die gleiche Richtung, er dreht sich nicht um seine Achse. Das bedeutet, dass er während eines Umlaufs jede seiner Seiten zur Erde richtet und wir von der Erde aus alles sehen und nicht nur eine Hälfte.
Nein, der Mond dreht sich um seine Achse. Er braucht dafür exakt so lange, wie er für eine Runde um die Erde braucht. Und deswegen sehen wir immer nur eine Seite. Wenn der Mond sich ein Stückchen um die Erde herum bewegt hat, dann gleicht er das durch eine kleine Drehung um die eigene Achse aus, so dass immer die gleiche Seite zu uns zeigt:
Übrigens hab ich in das Video einen Fehler eingebaut (auch in das obere, aber das ist ja sowieso falsch). Wer erkennt den Fehler oder kann erklären, unter welchen Bedingungen das Video korrekt wäre?
Um das nochmal ganz klar zu stellen, habe ich hier zwei der Bilder aus dem Video gegenübergestellt. Zwischen beiden Bildern liegt ein halber Mondumlauf und man erkennt klar und deutlich, dass der Mond von der einen Position nur durch eine Drehung um 180 Grad in die andere Position gelangen kann. Der Mond dreht sich. Anders geht es nicht.
Natürlich ist die Sache mit den Umläufen in Wahrheit noch viel komplizierter. Man braucht dazu auch noch mindestens eine Sonne. Aber das ist eine Geschichte für das nächste Mal…
Die Plüschplaneten gibt es übrigens hier (oder hier in nem deutschen Shop). Und Hey! Jetzt haben die endlich auch Merkur, Saturn und Jupiter im Programm. Ich hab ja bis jetzt nur Sonne, Erde, Mond und Mars in meiner Sammlung. Ich hoffe doch sehr, dass ich das Planetensystem irgendwann noch voll bekomme!
Nachtrag: Ludmila war so nett und hat mir eine Grafik geschickt, die das Ergebnis einer ihrer Berechnungen zeigt.
Sie hat die Gezeitenkräfte zwischen Erde und Mond berechnet, die dazu führen, dass sich beide Himmelskörper immer langsamer um ihre eigene Achse drehen. So lange, bis eine Rotation genau so lange dauert wie ein Umlauf um den gemeinsamen Schwerpunkt. Die schwerere Erde hat den leichteren Mond schon so weit gebremst und darum dreht er sich ja auch so speziell wie er es tut. Die Erde wird auch ein paar Mikrosekunden pro Jahr langsamer und in ferner Zukunft sehen wir das Bild, das ich in der Animation oben dargestellt habe (und das war auch der “Fehler” den ihr erraten solltet). Die Erde wird dann ebenfalls immer die selbe Seite in Richtung Mond zeigen. Das wird aber noch viele Milliarden Jahre dauern…
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