Wie diverse internationale Nachrichtenagenturen berichten, kam es über der russischen Provinz Tscheljabinsk heute offenbar zur Explosion eines Meteoriten (nein, nicht 2012 DA 14). Sicher wird Florian die Details im Laufe des Tages noch verbloggen (derzeit ist es ohnehin noch zu früh für eine detaillierte Auswertung), daher findet ihr bei mir im Blog erst mal nur die ersten Videos des Vorfalls, die inzwischen bereits bei youTube eingestellt wurden. Im Hinblick auf die Authentizität der Aufnahmen verlasse ich mich mal auf  den “Bad Astronomer” Phil Plait, der die Aufzeichnungen hier (in Englisch) kommentiert hat. Das erste Video wurde aus einem Fahrzeug aufgenommen und zeigt die Bahn des Meteoriten am morgendlichen Himmel.

Das zweite Video beinhaltet auch eine Audioaufzeichnung der Schockwelle (ab Sekunde 12 – am besten die Lautsprecher runterdrehen), die zahlreiche Fensterscheiben zerbesten ließ und damit wesentlich für die angeblich über 400 Verletzten verantwortlich gewesen sein dürfte.

Weitere unglaubliche Fotos und Videoaufnahmen des Ereignisses finden sich hier, hier und hier.

Update I: Das im Blogpost ursprünglich verlinkte Video wurde tatsächlich schon innerhalb einer Stunde von einem GEMA-Bot gesperrt, da im Autoradio des Fahrzeugs, aus dem die Aufnahmen gemacht wurden, offenbar GEMA-geschützte Musik lief. Unfassbar – Videoaufzeichnungen eines historischen astronomischen Ereignisses sind innerhalb von Stunden in der ganzen Welt verfügbar – nur in Deutschland müssen wir dank GEMA leider darauf verzichten…

Update II: Florian hat sich aus dem Österreich gemeldet und einen ausführlichen Blogpost für den Nachmittag angekündigt. Bis dahin werde ich hier vielleicht noch ein paar Updates posten.

Update III: Es gibt ein paar erste Zahlen von der Russischen Akademie der Wissenschaften via Ria Novosti (die natürlich nicht stimmen müssen). Demnach hatte das Objekt einen Durchmesser von etwa einem Meter und soll mehrere Tonnen gewogen haben. Bezüglich der Verletztenzahlen ist inzwischen von 500 die Rede, darunter neun Schwerverletzte. Der Meteor (wenn es denn einer gewesen ist) soll in einen See nahe der Stadt Tschebarkul gestürzt sein.

Update IV: Nochmal eine Aufnahme mit Schockwelle (Achtung – sehr laut):

Update V: Randthema: Die GEMA lässt mich via Twitter wissen, dass sie grundsätzlich keine Videos bei youTube sperren lässt. Konkret geht es mir um dieses Dash-Cam-Video des Vorfalls, das hier im Astronomie-Blog von Phil Plait eingebunden ist, und das ich mir vor einigen Stunden noch problemlos ansehen konnte. Inzwischen bekomme ich bei einem Klick nur diesen Hinweis:

GEMA-Screenshot

 

Update VI: Die russische Raumfahrtagentur Rokosmos schließt Ria Novostri zufolge Weltraumschrott als Ursache für den Vorfall aus und bestätigt den Einschlag eines kosmischen Himmelskörpers.  Der Meteorit habe eine Geschwindigkeit von etwa 30 Kilometern pro Sekunde gehabt und sei noch in der Luft explodiert.

Update VII: Die European Organisation for the Exploitation of Meteorological Satellites (EUMETSAT) hat diese faszinierende Aufnahme des geostationären Satelliten Meteosat-10 im offiziellen Flickr-Account der Agentur veröffentlicht. Zu sehen ist der Eintritt des Meteoriten in die Erdatmosphäre (Bildmitte).

Meteor vapour trail, 15th Feb 2013

Update VIII: Über den Liveticker von Russia TV wurde vor einigen Minuten vermeldet, dass das Militär inzwischen einen (von mehreren?) Kratern lokalisiert habe. Er soll einen Durchmesser von sechs Metern besitzen. Auch interesssant: Die britische Zeitung The Telegraph hat auf ihrem youTube-Kanal ein Interview mit einem Astronomen (einem Dr. Simon Greene) eingestellt, der eine ganze Reihe von Amateuraufnahmen des Vorfalls kommentiert. Gleich die erste Aufnahme ist ein Ausschnitt des absolut spektakulären Dash-Cam-Videos, das im Original leider immer noch mit Verweis auf die GEMA gesperrt ist. Da in diesem Fall der Ton durch den Kommentar von Dr. Greene ersetzt wurde, dürfte diese Aufnahme nun aber hoffentlich verfügbar bleiben…

Update IX: Hah. Die GEMA-freie Version des faszinierenden Videos fürs “deutsche Internet”:

Update X: Beim russischen Sender RT gibt es einige Aufnahmen von Überwachungskameras, die das Eintreffen der Schockwelle zeigen. Hier traten offenbar teils ganz erhebliche Schäden ein. Nahe der Stadt Tschebarkul ist angeblich eine größere Industriehalle durch die Schockwelle oder den Einschlag eines Meteorfragments zum Einsturz gebracht worden. Bei Twitter kursieren derzeit allerdings viele wilde Fotos und Gerüchte, so dass man sicher noch eine Weile abwarten muss, bis gesicherte Informationen vorliegen.

Update XI: Die GEMA weist auf Twitter übrigens alle Schuld an der Videosperrung von sich.

GEMA-Tweet

Update XII: Ich poste doch mal was zur angeblich von einem Meteortrümmer getroffenen Zinkfabrik. Diese Aufnahme wurde von Alexander Koretsky, einem Kommunalpolitiker aus Tscheljabinsk, auf Twitter (@ a_koretsky) gepostet. Da ein derartiger Schaden kaum durch die Schockwelle eingetreten sein kann, liegt die Vermutung in der Tat nahe, dass hier zumindest ein Bruchteil des Himmelskörpers eingeschlagen ist.

Fabrikdach

Update XIII: Mittlerweile hat sich unser Astro-Blogger Florian des Themas angenommen und berichtet hier in regelmäßigen Updates. Das trifft sich besonders gut, da mir aufgrund einiger anstehender Termine demnächst ohnehin die Zeit für weitere Updates ausgegangen werde. Daher übergebe ich das weitere Live-Blogging sehr gerne an Astrodicticum Simplex.

Zu der GEMA-Geschichte (das gesperrte Video enthielt übrigens sehr wohl Musik, wenn auch sicher keine durch die GEMA geschützte) werde ich mich in den nächsten Tagen gerne nochmal kundig machen und ein paar Anfragen starten – eventuell lohnt es sich ja, das “wie konnte denn so etwas nur passieren” einmal in aller Ruhe hier im Blog aufzudröseln…

Kommentare (64)

  1. #1 Uli
    15. Februar 2013

    Ist so eine Dash-Cam in Russland inzwischen vorgeschrieben?

    Das muss ja der bestdokumentierte Meteoriteneinschlag aller Zeiten sein! 😉

  2. #2 Christian Reinboth
    15. Februar 2013

    @Uli: In Russland gibt es – aus mir unbekannten Gründen – offenbar tatsächlich viele Dash-Cams. Wenn man auf youTube beispielsweise mal nach Videos von Auffahrunfällen sucht, findet man vor allem Dash-Cam-Videos aus Russland…

  3. #3 David
    15. Februar 2013

    @Uli: Ich habe mich dasselbe gefragt. Auf FB bekam ich folgende Antwort: “these dashcams are getting very common in Russia because insurance companies are tend to be very difficult when it comes to payment, so people started to continuously record their commutes, so in case of an accident, they can prove their right. Good for us!”

  4. #4 Andreas Martin
    15. Februar 2013

    Die Zahl der Dash Cams in Russland ist so hoch – so zumindest berichtete eine russische Freundin – da es sehr of zu “Unfällen” kommt bei denen der Vordermann z.B. einfach mal eine Vollbremsung vor einer (grünen) Ampel macht um die Versicherungskohle zu kassieren.

  5. #6 rolak
    15. Februar 2013

    vorgeschrieben?

    Ausgehend von den Unmengen clips: Ja, Uli.
    Interessant nur noch die Frage: Sind das autonome Teile, die -sagen wir mal- einen 30-Minuten-Puffer haben und bei ‘ooops, da war was’ gestoppt werden oder rollt da eine Dokumentarwelle auf uns zu, die Warhols ‘Empire’ wie einen popeligen Versuchsballon aussehen läßt?

    Gabs da nicht auch schon Vogelgetrillere, das von diesem Gema-bot gesperrt wurde? Oder ein einzelner Akkord? Oder so?

    Fragen über Fragen…

  6. #7 Malte Steckmeister
    Delingsdorf
    15. Februar 2013

    Vielleicht sind es ja doch Vorboten eines unterschätzten 2012 DA 14? Armageddon? 😉

    Auch wenn es OT ist: Das mit den Dashcams ist mir auch aufgefallen und da würde ich auch gern wissen, woran das liegt und warum das hier nicht so ist.

  7. #8 Physiker
    15. Februar 2013

    Ich bin ja momentan in der Schweiz – mich wundert es aber schon, wie lange in Deutschland diese Zensur von Youtube – und um nichts anderes handelt es sich dabei – noch hingenommen wird. Zum Vergleich: In Deutschland sind 61,5% aller Youtube-Clips gesperrt – in der Schweiz gerade einmal 1,2%. Und nachdem die GEMA staatlich legitimiert ist, handelt es sich zweifellos um Zensur von zig Milliarden Videos die nicht auf legalem Wege erworben werden können – ganz zu schweigen vom kostspieligen Depublizieren von mehr als 1 Millionen Dokumente” im gebührenfinanzierten Fernsehen. Man muss sich mal die Dimensionen dieser Zensur bewusst machen: selbst bei historischen Bücherverbrennungen ging es um eine Millionen mal geringere Anzahl von Werken!

  8. #9 David
    15. Februar 2013

    Hab’s zwar oben schon mal geschrieben, aber offensichtlich ging mein Kommentar nicht durch. Falls doch, Doppelpost bitte löschen.

    @malte, @ulli Ich habe mich auch gefragt, warum es so viele dashcams gibt. Auf FB bekam ich folgende Antwort: “these dashcams are getting very common in Russia because insurance companies are tend to be very difficult when it comes to payment, so people started to continuously record their commutes, so in case of an accident, they can prove their right. Good for us!”

  9. #10 Wurgl
    15. Februar 2013

    Man murmelt, dass diese Dashcams wegen Versicherungsbetrug von den Versicherungen empfohlen sind, als Gegenleistung soll es geringere Prämien geben. Ist eine Aussage mit der sich die Menge dieser Kameras erklären lässt.

    Andere erzählen was mit Korruption der Polizei, nur erklärt das die Menge nicht, denn um zum Kauf eines solchen Teils motiviert zu sein, müsste ich (oder jemand aus dem engen Freundeskreis) schon mit eben jener Korruption Erfahrungen gesammelt haben und da erscheint mir die Anzahl an Kameras doch deutlich zu hoch.

  10. #11 Miriam
    15. Februar 2013

    Das sind wirklich beeindruckende Aufnahmen.

    Wegen der Dash-Cams: Offenbar ist es auf russischen Straßen nicht unüblich, Unfälle zu provozieren. Um sich zu schützen und gegenüber der Versicherung Recht zu bekommen, nutzen viele Autofahrer Kameras zur Beweissicherung. Mehr dazu auch hier:
    https://www.animalnewyork.com/2012/russian-dashcam/

  11. #12 Markus
    Heidenheim
    15. Februar 2013
  12. #13 Jost Jahn
    Nebel
    15. Februar 2013

    Die vielen Kameras sind wohl den vielen Unfällen in Rußland geschuldet. Nur so kann man nachweisen, daß man keine Schuld hatte. Ich lasse so etwas auch manchma mitlaufen aus Spaß an der Sache. Gibt es überhaupt weltweit Leute, die per Video Allskycam den Himmel auf so etwas überwachen?

  13. […] Meteorid schlägt in Russland ein – Christian hat sich einen ausführlichen Text zur trotteligen Sternschnuppe1 in Russland aus dem Hintern geleiert. Es gibt auch ein paar Videos! […]

  14. #15 yt
    15. Februar 2013

    Was mich wundert das weder Fußgänger noch Autofahrer, keiner, sein Verhalten ändert. Da laufen zwei Fußgänger als wäre nix passiert.

    Ich halte einen Fake nicht für un-möglich.

    Mit vorsichtigen Grüßen,
    yt

  15. […] Noch mehr Geistiges Eigentum des Tages: Amateuraufnahmen von einem größeren Meteroiteneinschlag in Russland: […]

  16. #17 yt
    15. Februar 2013

    Ok, das Innenministerium hat das laut SPON Bestätigt, dann wird es wohl passiert sein.
    Den Humor hätte ich ihnen aber zugetraut 🙂

    Und dass da keiner zuckt, wenn der Himmel erstrahlt find ich ja mal echt Hammerhart 🙂

    Mit erstaunten Grüßen,
    yt

  17. […] Faszinierende Videos vom Meteoritenniedergang über dem Ural […]

  18. #19 Rarehero
    15. Februar 2013

    @Physiker
    Wir Deutschen lassen uns einfach zu vieles gefallen. Die Franzosen hätten die Einrichtungen der GEMA wahrscheinlich schon auseinander genommen. Wir haben keine Protest- und Streit-Kultur. Wir sitzen gerne auf der Couch, schimpfen auf die Welt und die Regierungen im Speziellen, aber wirklich aktiv wird niemand. Und ich kann mich davon nicht ausnehmen.

  19. #20 Maik
    15. Februar 2013

    Die zahlreichen Cams sind dort ein wirksames Mittel gegen koruppte Bullen und Versicherungsbetrüger..

  20. #21 A. Nonymous
    15. Februar 2013

    Was die GEMA mit „wir sperren keine Videos“ meint, ist daß sie keine Löschanträge an Youtube stellen, sondern Youtube die Videos von sich aus sperrt um nicht von der GEMA verklagt zu werden.

  21. […] noch eine super Zusammenfassung zu dem […]

  22. #23 harald
    15. Februar 2013

    @yt,

    Wir protestieren schon, nur holen wir uns vorher beim Staat die Erlaubnis dazu ein. o\

  23. […] in Russisch, Englisch (mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr und mehr) und Deutsch (mehr, mehr, mehr und mehr) sowie weitere Links – wie hier und hier zu sehen ist, zieht 2012 DA14 […]

  24. #25 Physiker
    15. Februar 2013

    @A. Nonymous:
    Die Problematik ist beliebig kompliziert. Und den Schuldigen bei Youtube oder der GEMA zu suchen greift zu kurz. In beiden Fällen (Youtube vs. GEMA und “Depublizieren”) ist eigentlich der Gesetzgeber zumindest auch gefragt.

  25. #26 Neuraum
    15. Februar 2013

    @yt

    Und dass da keiner zuckt, wenn der Himmel erstrahlt find ich ja mal echt Hammerhart

    Nun, im russischen Internet gibt es unzählige Witze über die rauhen Sitten von Tscheljabinsk, ein sehr populäres Meme, immer nach dem gleichen Muster gestrickt (“Die Wetterhähne in Tscheljabinsk sind so kaltschnäuzig, dass sie dem Wind die Richtung zeigen” etc. etc.)

    Zum heutigen Ereignis im Bezug auf die stark betroffene Fabrik: “Die Zinkfabrik in Tscheljabinsk ist so kaltschnäuzig, sie holt sich ihre Rohstoffe direkt aus dem All”.

  26. #27 DasKleineTeilchen
    15. Februar 2013

    @physiker#8 & 25

    *seufz* wissen wir hier alle, nur unsere lobbyfinanzierte politik nicht.

  27. #28 Physiker
    15. Februar 2013

    Übrigens enthält das Video entgegen der Twittermeldung (Update XI) sehrwohl Musik. Wie dreist ist das denn?

  28. #29 klartext
    15. Februar 2013

    dass die GEMA mit der videosperrung direkt nichts zu tun hat ist völlig korrekt.

    die sperrung erfolgt von YouTube.

    allerdings ist dies so begründet, dass die GEMA nicht willens ist, eine liste der werke zur verfügung zu stellen, die in ihren “Abmahnbereich” fallen.

    daher fühlt sich YouTube gezwungen, ALLE werke zu sperren, für die keine explizite GEMA freigabe vorliegt, um nicht im nachhinein eine Abmahnung zu bekommen.

    GEMA ist also zwar nicht für die sperrung verantwortlich, aber sehr wohl dafür, dass keine klarheit über die legitimität der werke vorhanden ist.

    wenn sie wollte, könnte sie diesem schwachsinn ein ende bereiten.will sie aber nicht.

    …also ist sie selber schuld, DIE SAU 😉

  29. #30 Stefan
    15. Februar 2013

    Ja, da ist sehr deutlich die Musik aus dem Autoradio zu hören. Aber was erwartet man von der GEMA?

  30. #31 Christian Reinboth
    15. Februar 2013

    @Physiker: Ja, das ist mir auch schon unangenehm aufgefallen. Ich überlege ob es sich lohnt, die ganze Meteoritenvideo-Sperrgeschichte mal in einem Extra-Blogpost aufzudröseln…

  31. #32 andromed
    15. Februar 2013

    Rarehero schrieb am 15. Februar 2013

    “Wir Deutschen lassen uns einfach zu vieles gefallen. Die Franzosen hätten die Einrichtungen der GEMA wahrscheinlich schon auseinander genommen. Wir haben keine Protest- und Streit-Kultur.”

    -> Sehr richtig erkannt.
    Erstens ist in Deutschland die Streitkultur durch Reizthemen gesteuert, wodurch die Konfliktbereiten angelockt werden, sich verausgaben und dadurch deutlich zeigen.

    Und zweitens wird in Deutschland offenbar systematisch mit neurologischer Manipulation das Oppositionspotenzial zerstört. Bedeutet, dass in unserem eigenen Gehirn durch kontamination mit bestimmten Substanzen Erregungsfähigkeit unterbunden wird. Wir werden darauf konditioniert, NICHT mehr auf Reizthemen zu reagieren. Das hat aber auch die Folge, dass wir auch sonst nicht mehr reagieren, wenn wir eigendlich mal eine persönliche Problematik haben. Das Ergebnis ist ein nahezu “Willenloses” Individuum – also eigendlich kein Individuum mehr. Ein Persönlichkeitsbefreites Etwas, dass man trotz allem gerade noch “Mensch” schimpfen kann.

    Dabei werden wahrscheinlich Gehirnbereiche/Nervenbahnen zerstört, die neuronal hochaktiv sind – also intensiv “feuern”, wenn der Schlüsselreiz ins Bewusstsein gerät. Das geht eben deswegen, weil (vermutlich) hohe neuronale Aktivität im Gehirn auch elektrische Felder in den Bereichen der Aktivität entstehen lässt, die daraufhin elektrosensitive Substanzen (oder gar Bakterien/Viren oder auch Pflanzen und/oder Pilze) an dieser Stelle durch die Elektroaktivität konzentrieren, die dann auf Dauer und bei hoher neuronalen Aktivität zur Schädigung des Gehirns führen und Nervenbahnen zerstören/inaktivieren können (einen Zugang zum Nervensystem durch herstellung einer Schneise in die schützende Gehirn-/Proteinmasse).
    Primär wird hier wohl meistens die Nervenbahnenstrukturen für Emotionen (affektive Funktionsbereiche) betroffen sein, weil emotionale Erregung auch proportional zur neuronalen Aktivitätsintensität/potenzial steigt.

    Daraus ist zu schliessen, wenn bei Zerstörung/inaktivierung der Nervenbahnen (wie in diesen Szenario) die emotionale Erregung sich verringert (oder auch subjektiv wegbleibt), dass diese Gehirnbereiche also auch dafür verantwortlich gewesen seien. “Affektivität” und affektive Erregung wird es also tentenziel individuel eher weniger geben, als mehr. Oberflächlich betrachtet macht dass dann sinn, wenn manvom Individuum erwartet, Kognition zu bevorzugen, anstatt affektiv zu reagieren. Ich habe aber noch niemanden Sex machen sehen, der das kognitiv veranlasst hat. Das schaft auch der beste Pornoficker nicht – und braucht immer die affektiven Funktionen der Schöpfung.

    Ob hier wohl ein Grund gefunden sei, warum die Geburtenrate erstaunlich gering sei in Deutschland? Intelligenz macht eben inpotent…!?

    Versteht sich von selbst, das zur quasi präventiven Manipulation neuronaler Eigenschaften/Funktionen keine Rechtsgrundlage besteht.
    Man muß aber auch erkennen, dass unser Gesundheitssystem keinerlei Möglchkeiten bereitstellt/verfügbar hat, diese Systematik zu erkennen / also entsprechende Substanzen etwa zu erkennen und zu diagnostizieren. Es kann also keinen Kläger geben, weil der Beweis nicht erbracht werden kann. Und ohne Beweis wird man normalerweise pychiatrisch behandelt, wenn man solcherart “visioniert” (rekonstruiert).

    Und so geht alles seinen unsichtbaren/unerkannten Lauf und ein mögliches Endszenario sind die unterschiedlichen Demenzzustände im mehr oder weniger fortgeschrittenen Alter.

    Soweit zur Gemaproblematik und der Frage nach dem Aufstand dagegen. Eine willenlose/willensschwache Bevölkerung kann keine Revolution und ist zur Sublimierung gezwungen (und tut dies vor dem Fernseher … oder frisst sich Hüftengold an, weil der Hunger das letzte (übriggebliebene) Gefühl/Bedürfnis sei, was glücklich macht.

  32. #33 threepoints...
    15. Februar 2013

    Das ist wohl sicher kein Fake. Einige Videosequenzen zeigen deutliche Realitäten. Besonders die Szenen mit der hellen Erleuchtung sind beeindruckend. Dabei kann auch gut gesehen werden, wie sich die Schatten verhalten. Sie sind scharf und deutlich zu erkennen und verlaufen nahezu synchron zur möglichen begebenheit am Himmel.
    Ist sehr beeindruckend, wie hell so ein Einschlag sein kann. Es ist zwar nur sibirischer Winter (Lichtverhältnisse) , aber man kann gut erkennen, wie dunkel es eigendlich ist und wie hell der Einschlagkörper das ganze noch machen kann.
    Mal bedenken: Was brennt da eigendlich, dass es so hell wird?

    Aus dem Bauch herraus mutmaße ich, dass in Sibirien mehr Objekte auf die Oberfläche fallen, als irgend anderswo in der Welt. Dazu gibt es aber (möglicherweise) keine plausible Begründung; geschweige denn statistisch verwertbare Zahlen.

    In Russland scheint es auch noch viel spektakulärer im Strassenverkehr zuzugehen, als irgendwo sonst auf der Welt. Wenn man danach googelt, findet man ganz besondere Szenen: radikale Manöver und folgende Prügelszenen, spektakuläre Unfallszenen und haufenweise beeindruckende Fahrmanöver … möglicherweise auch Alkoholbedingt.

    Die plötzliche Vollbremsung ist wohl auch sehr etabliert um einen Auffahrunfall zu provozieren – also ordentlich Krieg und Kampf im russischen Strassenverkehr.

    Man kann gut davon ausgehen, dass es sich lohnt, wenn man später vor Polizei oder einem Gericht stehen wird, wenn man eine Videoaufzeichnung hat.

    Eine besondere Aufzeichnungsprogrammierung (30 Minuten und anschliessender Neubeginn) ist dabei nicht anzunehmen. Von solchen Funktionen habe ich nie was gehört. Es macht auch keinen Sinn. Jede Fahrt mit dem Auto wird eben aufgezeichnet – komplett und fertig ist die Laube. Wenn der Speicher voll ist, wird er gelöscht. Wenn es einen Vorfall gab, wird diese Datei eben auf den PC kopiert oder Speicher ausgetauscht.

    Von einer Vorschrift für Dash-cams kann/wird wohl nicht gesprochen werden können.

  33. #34 blubberfisch
    15. Februar 2013

    […] der berichterstattung rund den ziemlich spektakulären meteoriten-einschlag in russland (nerdcore, science blogs, fefes blog, the verge) natürlich auch die teils sehr gelungenen reaktionen auf […]

  34. #35 Christian Reinboth
    15. Februar 2013

    Here’s Why So Many Russians Have Dash Cams: https://mashable.com/2013/02/15/why-russians-have-dash-cams-caught-meteor/

    According to a report last year by Al Jazeera, an estimated one million Russian motorists have dashboard video cameras installed in their cars. This is not to capture moments like the meteor flight or even miraculous survivals of horrifying highway crashes. No, Al Jazeera reported that the cams are there to help stamp out police corruption.

  35. #36 katmai
    15. Februar 2013

    @andromed

    Was nimmst Du denn für Pillen? Ich würde dringend zum Absetzen raten.
    Aber zur Sache: Die von den Behörden veröffentlichte Geschwindigkeit von 30m/s (also gut 100km/h) halte ich für deutlich zu niedrig.

    Danke übrigens für das beständige Updaten, war eine spannende Lektüre heute.

  36. #37 Blanc
    15. Februar 2013

    @#8: 61% der beliebtesten Videos sind gesperrt! Da ist ja logischerweise extrem viel Musik dabei. Aber es sind nie und nimmer 61% aller Videos. Mit Zensur hat das natürlich auch nichts zu tun (nicht jede Sperre ist eine Zensur). Es ist trotzdem sehr ärgerlich. Ich muss immer 3x extra klicken um die Sperre zu umgehen (die automatische Umgehung hat ein paar Nachteile).

    Zu dem gesperrten Meteoritenvideo: da hat Googles Software wahrscheinlich die Musik vom Radio erkannt und deshalb automatisch gelöscht. Die können ja nicht jedes Video auf die genauen Rechtsverhältnisse prüfen. Und würde im Radio irgendwo verschwommen Gema-Musik laufen, dann würde die Gema YouTube natürlich mit Klagen überziehen. Gerade bei einem so populären Clip. Insofern ist natürlich die Gema schuld. (Es sei denn man meint, Google sollte die Mondpreise einfach zahlen)

    Schöne Zusammenfassung der Ereignisse hier.

  37. #38 Andromed
    15. Februar 2013

    katmai
    15. Februar 2013

    Pillen einschlägiger Art (Psychopharmaka) täten m. Erfahrung nach nachhaltig verhindern, mir das auch nur zu denken.

    Logischer Schluß deinerseits wäre dann wohl: Nimm die Pillen! (oder etwa nicht?)

    Aber ich würde es nicht so naiv verlächeln.
    Schon N. Luhmann hat sich fasziniert darüber geäußert, dass Gesellschaft so (reibunglos/gut) funktioniert.
    Aus der Historie wissen wir, dass dies nicht der Normalfall gewesen sein dürfte.
    Es gibt eine Menge Fragen, die einfach nicht gestellt werden. Zu nahe an die Existenz des Individuums würde einem die Antworten führen, dass es unangenehm wird. Sowas meidet der gehätschelte und verweichlichte Staatsbürger.
    “Aufklärung” über sich selbst und seine Funktionen und Fähigkeiten hat nicht im leicht (irrtümlicherweise) intentierter Weise stattgefunden. Seitdem wissen wir, wie wir mit anderen umgehen sollen, aber nichts wissen wir über uns und unsere Funktionen und Bewusstseinsbandbreite.

    Bevor die oben angesprochenen “Maßnahmen” in Anwendung kommen, müssen erst andere Begebenheiten ausgereizt sein (wirkungslos werden) und gewisse Selbstermächtigung des Individuums erkennbar werden. Als Grundsystematik sei hier die Überwindung der eigenen Angst genannt. Ganz frei nach (irgenwem – wohl Kant) “Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bemöchtigen. ”
    Wenn dass dem Individuum möglich ist, ist es Zeit zur neurodegenerierenden Maßnahme. Ansonsten droht Kaos für das und im System. Die These lautet: Solcherart Individuen sind nur unter besonderen Bedingungen erlaubt. Ansonsten zersetzen sie das System und lassen deren abhängige Teilnehmer langsam aber sicher verkommen.

  38. #39 Marcel
    15. Februar 2013

    @threepoints…
    Was brennt da eigendlich, dass es so hell wird?
    Wenn ich das recht verstanden hab, brennt da nichts. Die Luft glüht durch die Reibungsenergie.

    Aus dem Bauch herraus mutmaße ich, dass in Sibirien mehr Objekte auf die Oberfläche fallen, als irgend anderswo in der Welt. Dazu gibt es aber (möglicherweise) keine plausible Begründung; geschweige denn statistisch verwertbare Zahlen.
    Wenn Zahlen das tatsächlich belegen können, dann liegt das sicher einfach daran, dass Sibirien so groß ist. Auf die Fläche runtergerechnet, werden die Zahlen wohl fast gleich sein.
    Andererseits kann ich mir auch vorstellen, dass gewisse Breitengrade eher betroffen sind. Die Äquatorzone wird ja (mehr oder minder) durch die anderen Planeten, den Mond und die Sonne geschützt, während Nord- und Südpol keine schützenden Himmelskörper haben. Das ist aber sehr spekulativ.
    Hat Florian schon mal einen Eintrag über die geografische Verteilung von Einschlägen, bzw. Statistiken dazu gemacht?

  39. #40 Physiker
    15. Februar 2013

    @Blanc:
    Was bedeutet Zensur?
    War es Zensur als Google in China Suchergebnisse unterdrückte, nur weil Google in vorauseilendem Gehorsam handelte? Ich denke schon. Konsequenterweise handelt es sich beim Fall Youtube vs. GEMA ebenfalls um Zensur – und beim “Depublizieren” sowieso.
    Sie haben Recht – die Prozentzahl galt nur für die beliebtesten Videos. Ich sehe aber keinen Grund zur Annahme, dass es bei unbeliebten Videos anders wäre (besonders dann nicht, wenn es einen Automatismus gibt, so wie Sie das vermuten). Wenn Sie bessere Zahlen haben, nur her damit!

  40. #41 Marcel
    15. Februar 2013

    Die Frage kann ich schon wieder zurücknehmen, in den Kommentaren zu Florians Blogeintrag gibts einen interessanten Link zu dem Thema.
    https://www.guardian.co.uk/news/datablog/interactive/2013/feb/15/meteorite-fall-map
    Sibirien scheint sogar seltener getroffen zu sein.
    Allerdings gibt es andere auffälligkeiten. Natürlich sind nur Meteoriten gekennzeichnet, die man gefunden hat. Das ist nur da der Fall, wo es viel Zivilisation gibt, die sich dafür interessiert und das aufzeichnet (die westliche Welt und Ostasien, aber z.B. kaum Indien und Neuguinea). Australien ist wahrscheinlich ein Sonderfall, weil Meteoriten dort relativ leicht zu entdecken sind.

  41. #42 Blanc
    15. Februar 2013

    Ich glaube, solche Zahlen gibt es nicht öffentlich. Aber dass der Anteil bei den beliebtesten Videos besonders hoch ist, ist so offensichtlich, dass ich es nicht begründen werde.

    Die Youtube Sperren sind ein Urheberrechtsproblem. Keine Zensur. Für alle GEMA-Titel können die Rechte erworben werden. Sie sind also verfügbar. Nur nicht kostenlos auf dieser einen Plattform weil diese Plattform nicht für die erforderlichen Rechte zahlt. Spotify z.B. zahlt an die GEMA und darf deshalb auch ihre Titel verwenden. Sobald auch Youtube zahlt, dürfen auch da die Titel verwendet werden. Wenn z.B. dieses Meteoritenvideo gesperrt ist, an dem die GEMA tatsächlich keine Rechte hat, dann ist es einfach ein Opfer des Rechtsstreites zwischen den beiden Parteien (deshalb klagt die GEMA ja gegen diese Sperrungen) und kann auf anderem Weg publiziert werden. Man könnte es hier z.B. zum Download anbieten. Und das ist der Unterschied zu Google in China. Dort waren die fraglichen Suchergebnisse eben einfach gesperrt im Sinne von zensiert. Da ging es nicht um fehlendes Urheberrecht, sondern um die Unterdrückung von Informationen. Ganz klar und eindeutig Zensur.
    Ich kann die GEMA auch nicht leiden. Aber es ist eben keine Zensur.
    Werfen Sie einer Onlinezeitung auch vor zu zensieren, wenn sie eine Paywall einrichtet? Ohne zu zahlen, kommen Sie dann nicht mehr an die Artikel. Zensur? Nein!

    Vielleicht konnte ich es nicht perfekt erklären. Aber im Stile des Mathelehrers: es ist eben einfach so und nicht anders. Die Meinung tut nichts zur Sache.

  42. #43 Alderamin
    15. Februar 2013

    @Christian Reinboth

    Zu Update XIII: Warum soll die Druckwelle kein Dach oder eine Wand eingedrückt haben? Denk’ mal an die alten Videos der Druckwellen von Kernwaffenexplosionen. Und wenn man sieht, wie es in dem Video in Update X den Mann auf den Boden haut, da kann ich mir schon vorstellen, dass auch eine nicht sehr stabil gebaute Ziegelwand umfallen kann.

    IM AKM-Meteor-Forum meint jemand zu erkennen, dass es sich um einen Druckwellen-Schaden handeln müsse. Kann ich selbst aber nicht beurteilen.

  43. #44 rolak
    15. Februar 2013

    XIII

    XII
    :-p

  44. #45 Volker
    15. Februar 2013

    wg. Dash-Cam:
    Versicherungsbetrug gibt es auch hierzulande…

    https://www.youtube.com/watch?v=X4xlCeGs-Ug

    …Mal die Kommentare lesen…

  45. #46 Wolle
    15. Februar 2013

    Die Gebäudeschäden an der Zinkfabrik sind definitiv Druckwellenschäden. Ein so großes Loch durch ballistischen Einschlag(nach dem Verglühen fallen die Reste mit ganz normaler Fallgeschwindigkeit herunter) müsste durch einen sehr großen Restkörper verursacht worden sein. So groß war der verursachende Körper wohl gar nicht(jedenfalls nicht Dutzende Meter groß; eher 5-10m, das ist wohl schon eine obere Grenze). Der rostige aber sonst heile Stahlträger in der Mitte das Gebäudes spricht auch nicht für einen direkten Treffer. Druckwellenschäden benötigen keine großen Druckunterschiede. Das Gebäude erscheint mir auch schon etwas marode. Für Häuser reichen 30-50hPa Druckunterschied für Beschädigungen, ab 200hPa stellt sich ein mittlerer Gebäudeschaden ein, die meisten Gebäude werden ab 400hPa Druckunterschied(ca. halber Atmosphärendruck) schwer bis vollständig zerstört. Quelle: “Kernwaffen und Kernwaffenschutz” M.Hoffmann 2.Auflage Militärverlag der DDR Berlin 1975 Tab. 3.12 S.187

  46. […] Objekt in der Erdatmosphäre auseinandergebrochen, und der weitere Flug der Bruchstücke wurde vielfach gefilmt. Das wohl bestdokumentierte Ereignis dieser Art. Die Druckwelle war so stark, dass Fensterscheiben […]

  47. #48 drui
    15. Februar 2013

    Und wenn uns irgendwann mal ein Riesenmeteorit trifft und die Erde zerstört, dann werden wir das in Deutschland nicht mitbekommen, weil die GEMA alle Infos blockieren wird, da irgendwo auf der Welt ein Mensch im Hintergrund ein eventuell GEMA-“geschütztes” Liedchen summen könnte. Meinungsfreiheit, Informationsfreiheit, Kommunikation: Alles schöne Dinge, aber das ist es uns sicher wert, dies für die Musikindustrie und ihre [gelöscht – so nicht] zu opfern.

  48. #49 datschge
    15. Februar 2013

    @Blanc
    Die GEMA-Vermutung erlaubt es der GEMA, die Rechte von jeglicher Musik zu vertreten, auch wenn der Urheber dies nicht wünscht. Die Beweislast liegt dadurch bei dem, der die Musik anbietet/spielt, in diesem Fall Youtube/Google. Google macht hier das einzige sinnvolle: Das rechtliche Risiko gar nicht erst eingehen und so aufzeigen, was für ein Schwachsinn die GEMA-Vermutung ist.

  49. […] Das im Blogpost ursprünglich verlinkte Video wurde tatsächlich schon innerhalb einer Stunde von ei… […]

  50. #51 Physiker
    16. Februar 2013

    @Blanc:

    Aber dass der Anteil bei den beliebtesten Videos besonders hoch ist, ist so offensichtlich, dass ich es nicht begründen werde.

    Auch offensichtliches kann manchmal falsch sein. Für die Schweiz stimmen jedenfalls grob die 1,2%. Das kann man leicht überprüfen, indem man eine grössere Zahl von zufälligen Clips aufruft, z.B. mit dieser Seite.

    Die Youtube Sperren sind ein Urheberrechtsproblem.

    Unsinn. Laut den verlinkten SZ-Daten, wird die überwältigende Mehrheit der Videos nicht wegen Urheberrechtsproblemen gesperrt – die Fälle in denen tatsächlich Urheberrechte verletzt werden liegen im unteren Prozentbereich (und um diese Fälle geht es hier nicht) – die grosse Mehrheit der Videos wird aus Angst vor unberechtigten Abmahnungen gesperrt. Die Rechtsunsicherheit ist also das Problem. Und wenn etwas nur aus Angst vor unberechtigter “Gebühr” nicht publiziert werden kann, dann ist das Zensur in Reinstform. Und dass ein Video über Tricks auch anderweitig beschaffbar ist, ist kein Argument – in der DDR wusste man sich auch zu Helfen um an indizierte Bücher zu gelangen. Youtube ist nun mal das weltgrösste Videoclipportal und eine unberechtigte Beschränkung auf weniger als die Hälfte des Angebots ist damit eine Zensur.

  51. #52 Blanc
    16. Februar 2013

    @Physiker: siehe Gema-Vermutung, wie tschge darüber schreibt. Sie schreiben ja selber, dass viele beliebten Videos ohne Grund gesperrt werden. Das ist natürlich Absicht und ein Druckmittel von Youtube auf die Gema, um genau solche Reaktionen hervorzurufen. Sie sind drauf reingefallen. Das bezahlen für urheberrechtlich geschützte Werke ist kein Trick. Anders als in der DDR gibt es ein Recht auf Eigentum. Auch auf geistiges Eigentum.

    Ich hab es mal probiert mit der verlinkten Seite. 1 von 10 videos war gesperrt. Das Gesperrte hatte tatsächlich geschützte Musik.

    Nochmal: ich kann die Gema und das ganze Konstrukt überhaupt nicht leiden. Aber gerade deswegen hasse ich derart falsche Kritik. Ich bekämpfe die Gema lieber mit der Wahrheit. Die ist schon schlimm genug. Da muss man nicht noch Unsinn erfinden.

  52. #53 rolak
    16. Februar 2013

    (mußte bei ‘faszinierende Videos’ rein…)

    Beim Sichten (für mich) neuer Dokus kam heute morgen “BBC-Horizon Tutankhamuns Fireball (2006)” auf den Tisch des Hauses, die Geschichte der bzw einer Erforschung der Herkunft von etwas, das ‘Libysches Wüstenglas’ genannt wird. Es läuft auf einen kürzlichen (schlappe ~30MioJahre) angekommenen Meteoriten der 100⁺m-Klasse heraus. Insbesondere die Heißluftjets aus der Atmosphäre heraus sind nicht nur faszinierend, sondern als ‘Nebenwirkung’ eines Einschlages auch völlig neu für mich. Von dort bis ~Min44 ist die Sequenz zu sehen.

    Da wirkt das Bröckchen, das so weit östlich von hier niederplumpste, fast wie Silvester-Spielzeug. Wenn es nicht so viele Verletzte gäbe – es wird selbstverständlich allen Betroffenen beste Besserung gewünscht.

  53. […] vs. Facebook zu dröge ist, der sollte einen Blick auf die ScienceBlogs werfen. Dort werden faszinierende Videos vom Meteoritenniedergang über dem Ural vorgestellt; ein Absatz hat es jedoch aus ganz anderen Gründen in […]

  54. #55 Jörg Wagner
    Berlin
    16. Februar 2013

    Ich habe mich mal bei der GEMA und bei YouTube erkundigt. Für die GEMA ist Autoradiomusik keine Musik und YouTube sperrt jedoch alles vorsorglich, weil man nicht wisse, was die GEMA in ihrem Repertoire hat. Ich habs in einem Video hier zusammengefasst: https://bit.ly/YmrNId

  55. #56 Blanc
    16. Februar 2013

    Danke! So wie man die GEMA kennt, bedeutet “Das Autoradiogeplänkel wird nicht als musikalische Untermalung gewertet” nicht, dass das grundsätzlich gilt.

  56. […] Immer wieder Videosperren […]

  57. […] mal sich ein paar Videos anschauen möchte über den Vorfall in Russland, sollte mal hier vorbeischauen. Leider hat sich aber bei so manchem Video der GEMA-Bot […]

  58. #60 Holger
    18. Februar 2013

    Die GEMA nervt echt. Aber die meisten Videos gehen ja.
    Ich habe letztens eine Präsentation mit Interaktiven Whiteboards gesehen, in denen man den verschiedenen Stadien eines Meteoriteneinschlags sozusagen live ansehen konnte. Ziemlich interessante Sache! Kennt das jemand?

  59. #61 Physiker
    18. Februar 2013

    @Blanc:

    […] Das ist natürlich Absicht und ein Druckmittel von Youtube auf die Gema, um genau solche Reaktionen hervorzurufen. Sie sind drauf reingefallen.

    Das bestreitet doch niemand. Die verfahrene Situation wird in meinem zu beginn verlinkten SZ-Artikel auch genau so geschildert. Das Problem ist nur, dass Schuldzuweisungen à la “Youtube/GEMA hat damit angefangen” nicht weiterhelfen. Der eigentliche Missstand sind – wie bereits geschrieben – die Abmahn”gebühren”. In der Schweiz muss der Abmahnende diese Kosten übernehmen – in Deutschland ist das umgekehrt. Das ist der Grund der Rechtsunsicherheit und der eigentliche Missstand den es zu beheben gilt – hier ist die Politik gefragt. Und solange die Politik hier nicht handel zwingt sie die Menschen zur (Selbst-)Zensur.

    Das bezahlen für urheberrechtlich geschützte Werke ist kein Trick.

    Es geht auch nicht um Werke für die der Autor bezahlt werden soll. Es geht um Videos wie das obige Meteoritenvideo, die der Autor gerne der Allgemeinheit kostenlos zugänglich machen will und in denen keine Urheberrechte verletzt werden. Solche Videos machen die grosse Mehrheit der gesperrten Clips aus (siehe SZ-Infografik). Und es gäbe überhaupt keinen Grund für eine Sperrung, wenn die Politik die Rechtsunsicherheit bzgl. der Abmahngebühren beheben würde. Insofern ist es der Staat, der Privatpersonen/Unternehmen zur (Selbst-)Zensur zwingt, die sich einen entsprechenden Rechtsstreit nicht leisten können/wollen. Und das nenne ich Zensur.

    Ich hab es mal probiert mit der verlinkten Seite. 1 von 10 videos war gesperrt.

    Das ist wohl eine zu kleine Stichprobe. Ab ca. 50-100 dürfte das Ergebnis signifikant sein. Und selbst, wenn sich Ihr Ergebnis bestätigen sollte, geht es immer noch um Milliarden Clips.

    Nochmal: ich kann die Gema und das ganze Konstrukt überhaupt nicht leiden. Aber gerade deswegen hasse ich derart falsche Kritik. Ich bekämpfe die Gema lieber mit der Wahrheit. Die ist schon schlimm genug. Da muss man nicht noch Unsinn erfinden.

    Es gibt keinen Grund gegen die GEMA zu “kämpfen”. Sie verhält sich genau so, wie man es angesichts der rechtlichen Rahmenbedingungen erwartet. Stattdessen sollte man den Abmahnirrsinn bekämpfen.

  60. #62 Vina
    18. Februar 2013

    Zur Gema-Sperre: ich hab mir die tolle Musik mal angehört in dem Video: es ist eine extrem schlechte Qualität, eigentlich hört man nur Bässe und die Worte im Lied sind komplett ineinander verwaschen, auch die Melodie selbst ist schwer nachzuvollziehn.
    Sowas nimmt nie jemand auf, um damit den Kopierschutz umgehen zu wollen.
    Bei der Gema sitzen echt paranoide Typen.

  61. […] Grund für das enorme Medieninteresse liegt in den spektakulären Videos von privaten Filmern, die im Netz kursieren. Es handelt sich ohne Zweifel um den am besten […]