Orion mit Gasnebeln. Bild: Wikimedia Commons, CC BY-SA 3.0, Rogelio Bernal Andreo

Orion (nicht betont auf dem O, sondern auf der zweiten Silbe: O’rion) ist vielleicht das markanteste Sternbild überhaupt. Aber es sieht nicht nur beeindruckend aus, es ist tatsächlich ein Sternbild voller Superlative.

 

Blick in einen Spiralarm

Die hellsten Sterne im Orion sind überwiegend junge blau-weiße Riesensterne in sehr großen Entfernungen, die trotzdem zu den hellsten Sternen des Himmels gehören. Sie verschleudern ihren Brennstoff geradezu und leben nur zehn bis zwanzig Millionen Jahre lang. Sie haben ein Drittel bis die Hälfte ihres Lebens schon hinter sich, sind ähnlich alt und bilden die OB-Assoziation OB1, eine lose Ansammlung von blauen Sternen, die gemeinsam entstanden sind; auf lange belichteten Aufnahmen wie oben sieht man noch das umgebende rot leuchtende Wasserstoffgas, das sie weggeblasen haben und das von ihrem UV-Licht zum Leuchten angeregt wird.

O und B sind Spektralklassen, welche die Farbe und damit letztlich nichts anderes als die Oberflächentemperatur der Sterne angeben. O und B sind die dabei heißesten Sterntypen überhaupt. Die Spektralklassen setzen sich zu abnehmender Temperatur hin fort mit A, F, G, K und M für die normalen Sterne und L, T und Y für die Braunen Zwerge. Um noch feiner zu unterteilen werden oft Ziffern von 0 bis 9 angehängt, wobei 0 heißer und 9 kühler bedeutet, also ist etwa O9 schon fast B0. Um zwischen Riesen und Zwergen gleicher Temperatur zu unterscheiden, wird normalerweise noch die Leuchtkraftklasse mit angegeben, die von I (Überriesen; manchmal weiter unterteilt in helle Überriesen Ia und normale Überriesen Ib) über II (helle Riesen), III (normale Riesen), IV (Unterriesen), V (Zwerge) bis IV (Unterzwerge) und VII (Weiße Zwerge) reicht. Unsere Sonne ist vom Typ G2 V.

Es sind genau solche Sterne wie die hellsten im Orion, welche die Spiralarme von Galaxien bläulich hervortreten lassen. Sie entstehen in den Spiralarmen und verlöschen auch dort nach einem kurzen Leben, während die Sternentstehungszone sich langsam weiterbewegt und immer neue O- und B-Sterne hervorbringt. Daneben entstehen natürlich in der großen Mehrzahl auch kleinere, kühlere und leuchtschwächere Sterne, die viel länger leben, aber eben nicht solche Powerhäuser sind, die einen Spiralarm hervortreten lassen. Die hellen Sterne des Orion befinden sich auf der uns zugeneigten Seite des Orion-Spiralarms der Milchstraße, der dem galaktischen Zentrum gegenüber steht – wir blicken hier also in den nächstäußeren Spiralarm der Milchstraße.

 

Beteigeuze

Farblich aus der Reihe fällt Beteigeuze (abgeleitet von yad al-ǧauzāʾ, arabisch für “Hand der Riesin”), der schon weiter entwickelt ist. Er ist ein Roter Überriese (Spektralklasse M1 Ia) mit 15 Sonnenmassen. Seine Helligkeit schwankt unregelmäßig um eine volle Größenklasse zwischen 0,2 und 1,2 Größenklassen, was einem Leuchtkraftunterschied von 2,5x entspricht. Er hat etwa die 20.000-fache Leuchtkraft der Sonne. Befände er sich in einer Entfernung von 10 parsec (32,6 Lichtjahre), dann wäre er eine Größenklasse heller als der Planet Venus im größten Glanz. Beteigeuze ist so hell, weil er riesengroß ist und damit eine enorm große leuchtende Fläche hat; er gehört zu den größten Sternen überhaupt. Während unsere Sonne ca, 1,4 Millionen km durchmisst, sind es bei Beteigeuze ca. 1,3 Milliarden km, ungefähr das 900-fache, was ihn in unserem Sonnensystem bis knapp zur Jupiterbahn reichen ließe. Er ist so groß, dass man ihn, trotz seiner Entfernung von 720 Lichtjahren[1], mit irdischen Teleskopen als flächiges Objekt auflösen kann. Wie man an solchen Aufnahmen sieht, ist der Durchmesser nicht scharf definiert und auch nicht kugelförmig, sondern das Gas verdünnt sich nach außen immer mehr und verformt sich durch Sternwinde. In anderen Wellenlängen (z.B. radioteleskopisch) misst man einen anderen Durchmesser, weshalb die Angaben in der Literatur schwanken. Beteigeuze befindet sich am Ende seines Lebens und kann im Prinzip jederzeit, oder auch erst in 100.000 Jahren, als Supernova explodieren. Er ist einerseits weit genug entfernt, dass uns dies nicht schaden würde, andererseits nahe genug, dass seine Supernova am hellen Tag zu sehen wäre. Bei der Explosion würde als Rest ein Neutronenstern übrig bleiben – für ein schwarzes Loch ist selbst Beteigeuze nicht massiv genug.

Orion

Das Sternbild des Orion. Bild: Autor/Stellarium.

 

Rigel

Schräg gegenüber Beteigeuze befindet sich Rigel, der mit 860 Lichtjahren etwas weiter als Beteigeuze entfernt ist. Sein Name ist abgeleitet vom arabischen Rijl Jauzah al Yusrā, was so viel wie “linker Fuß des Jauzah” bedeutet, wobei Jauzah im 10. Jahrhundert der arabische Name des Orion war. Rigel ist ein Blauer Überriese der Spektralklasse B8 Ia: er hat die 120.000-fache Leuchtkraft der Sonne, was im Schnitt noch heller als der nähere Beteigeuze ist, der ihn am Himmel aber im Maximum geringfügig übertreffen kann. Er ist mit 23 Sonnenmassen auch deutlich massiver als Beteigeuze (bei Rigel dürfte es eines Tages zum schwarzen Loch gereichen). Rigel ist zwar deutlich kleiner als Beteigeuze, hat aber immer noch den ca. 100-fachen Durchmesser der Sonne, was ihn im Sonnensystem fast bis zur Erdbahn reichen ließe. Seine Temperatur ist mit 12.000 K doppelt so heiß wie die der Sonne, was seine weißblaue Farbe verursacht. Rigel ist, anders als Beteigeuze, kein Einzelstern: der hellere Rigel A, von dem bisher die Rede war, hat einen Begleiter Rigel B, der in guten Amateurteleskopen aufgelöst werden kann – was nicht ganz einfach ist, da Rigel A 500mal heller als Rigel B ist und ihn gewissermaßen in seinem Licht ertränkt. Rigel B erweist sich bei der Spektralanalyse seines Lichts selbst als Doppelstern Ba und Bb mit knapp 4 bzw. 3 Sonnenmassen.

Mit 8 Millionen Jahren ist Rigel etwas jünger als Beteigeuze. Verfolgt man seine Bewegungsrichtung um die entsprechende Zeit rückwärts am Himmel, so führt dieser in die Nähe des doppelt so weit von uns entfernten Orionnebels (s.u.). Rigel ist das uns nächstgelegene Mitglied der Orion OB1-Assoziation.

Rigel beleuchtet in seiner Nähe den Gasnebel IC 2118, der als Hexenkopfnebel bezeichnet wird, in dem sein Licht gestreut wird.  Der Nebel erscheint bläulich und ist oben im Artikelbild rechts unten neben Rigel gut zu sehen. Allerdings ist er nur mit Kamerahilfe sichtbar zu machen – fürs bloße Auge keine Chance, auch nicht durch eine Optik. Die blaue Farbe entsteht ähnlich wie die des blauen Himmels: da die Staubpartikel im Nebel ähnlich klein wie die Wellenlänge des Lichts sind, wird blaues Licht stärker zur Seite (also auch in unsere Richtung) abgelenkt als grünes, gelbes oder rotes Licht.

 

Bellatrix und Saiph

Auch bei den beiden anderen Ecksternen handelt es sich um blaue Riesen. Oben rechts findet man Bellatrix, lateinisch für Kriegerin, einen Stern der Klasse B2 III, welcher der dritthellste im Orion ist. Bellatrix ist uns wesentlich näher als die übrigen hellen Sterne und nur rund 250 Lichtjahre entfernt, d.h. sie gehört nicht zur OB1-Assoziation. Sie hat knapp 9 Sonnenmassen, eine Temperatur von 22.000 K, 9000 Sonnenleuchtkräfte und den knapp 6-fachen Sonnendurchmesser, was sie zu einem normalen Riesen macht. Der Stern war ursprünglich einmal als Standardstern für die Messung von Sternhelligkeiten vorgesehen, bis sich erst 1988 zeigte, dass er geringfügig variabel ist. Seine Helligkeit schwankt zwischen 1,59 und 1,64. Er sollte auch als Standardstern für die Spektralklasse B2 III verwendet werden, erwies sich jedoch nachdem die Entfernung besser bekannt war als eine Größenklasse heller als für diesen Sterntyp in dieser Entfernung erwartet wurde. Man nimmt an, dass er einen unsichtbaren Begleiter hat, der zur Gesamthelligkeit beiträgt. Bisher konnte ein solcher jedoch nicht durch Beobachtungen bestätigt werden.

Links unten im Orion findet sich Saiph, arabisch für “Schwert des Riesen”. Saiph gehört zur OB1-Assoziation, ist 650 Lichtjahre entfernt und vom Spektraltyp B0.5 Ia, also noch ein Blauer Überrriese mit 28 Sonnenmassen und 22 Sonnendurchmessern. Er hat rund 60.000 Sonnenleuchtkräfte. Obwohl er nur 6 Millionen Jahre alt ist, hat er bereits den Wasserstoff in seinem Kern verbraucht und ist auf dem Weg zum Roten Überriesen. Derzeit verliert er durch seinen starken Sternenwind rund 1 Sonnenmasse in 1,1 Millionen Jahren. Aber bis dahin wird er wohl schon als Supernova explodiert sein.

 

Orions Gürtel

In der Mitte des Sternbilds findet sich der berühmte Gürtel des Orion, der auch als 3 Könige, 3 Schwestern, Jakobsstab (ein altes astronomisches Instrument zur Winkelmessung) oder Jakobsleiter bekannt ist. Die drei Sterne Alnitak, Alnilam und Mintaka stehen nicht zufällig zusammen, sondern sind Mitglieder des offenen Sternhaufens Collinder 70.

Der mittlere Gürtelstern Alnilam ist mit 1350-2000 Lichtjahren (je nachdem, welche Hipparcos-Auswertung zugrunde gelegt wird) weiter als seine beiden Nachbarn (ca. 800 und 1200 Lichtjahre) und Rigel entfernt und auch massiver (30 – 64,5 Sonnenmassen) und leuchtstärker (500.000 bis 800.000 Sonnenleuchtkräfte), je nach zugrunde gelegter Entfernung. Seine Oberflächentemperatur beträgt rund 27000 K, was ihn in die Spektralklasse B0 Ia einreiht. Er ist nur knapp 6 Millionen Jahre alt.

Mintaka oben rechts im Gürtel ist mit 24 Sonnenmassen und 190.000 Sonnenleuchtkräften mit Rigel vergleichbar, aber heißer (29.500 K) und kleiner (16,5 Sonnendurchmesser). Er fällt damit in die Spektralklasse O9.5 II (heller Riese). Was ihn auszeichnet ist, dass er ein Bedeckungsveränderlicher ist. Er hat einen Begleiter, der ihn eng umkreist und alle 5,73 Tage teilweise bedeckt, so dass seine Helligkeit um 0,2 Größenklassen sinkt. Die beiden Sterne haben noch einen dritten, nahen Begleiter, der wie sie im Teleskop nicht aufzulösen ist und noch zwei entferntere, wobei nicht völlig klar ist, ob der entfernteste wirklich an die anderen gebunden ist.

Der linke untere Gürtelstern Alnitak ist ein wenig schwerer als Mintaka (30 Sonnenmassen), etwas größer (20 Sonnendurchmesser) und heller (250.000 Sonnenleuchtkräfte). Er fällt damit unter die Blauen Überriesen, Klasse O9,5 Iab (Übergang zwischen Ia und Ib). Er ist ein Mehrfachstern. Ein enges Paar Aa und Ab umkreist sich in etwa 7,6 Jahren und kann nur spektroskopisch an einer periodischen Aufspaltung der Spektrallinien erkannt werden (wenn der eine Stern sich uns nähert und der andere entfernt, unterliegen die Linien im Spektrum einer verschiedenen Dopplerverschiebung – man spricht von einem spektroskopischen Doppelstern). Außerdem findet man im Teleskop zwei Begleiter B und C in 2,4 und 57 Bogensekunden Entfernung.

Ganz in der Nähe von Alnitak befindet sich der berühmte Pferdekopfnebel, der von Alnitaks Licht zum Leuchten angeregt wird. Oder besser gesagt, Alnitak beleuchtet die Gaswolke IC 434 hinter dem Pferdekopf, der als Dunkelwolke im Vordergrund eine Silhouette bildet. Mit dem bloßen Auge ist er nur unter optimalen Bedingungen mit großen Teleskopen und speziellem Filter (H-Beta) zu erahnen. Im lange belichteten Artikelbild sieht man den dunklen Pferdekopf unterhalb von Alnitak. Etwas größer zeigt er sich in seiner vollen Pracht:

 

Pferdekopfnebel. Bild: Wikimedia Commons, CC BY-SA 3.0, Ken Crawford

Pferdekopfnebel vor IC 434. Bild: Wikimedia Commons, CC BY-SA 3.0, Ken Crawford

Orions Schwert

Links unterhalb des Gürtels findet man drei schwache Sterne, die auch als Schwert des Orion bekannt sind. Tatsächlich handelt es sich um eine ganze Gruppe von Sternen, die sich um den Großen Orionnebel (Messier 42) scharen. Schon ein Feldstecher zeigt, dass der mittlere der Gürtelsterne ein Nebelwölkchen ist, und Amateurfernrohre zeigen eine löwenkopfförmige Gaswolke, die von manchen Beobachtern vor allem in großen Teleskopen auch leicht rötlich und grünlich wahrgenommen wird, eines der ganz wenigen farbigen Deepsky-Objekte am Himmel. Es soll übrigens helfen, vorher kurz in eine nicht zu helle, weiße Lichtquelle wie etwa einen Handybildschirm zu schauen, was die Tagadaption des Auges hervorruft und die Farben des Nebels angeblich einfacher erkennen lässt.

Ein kleines Teleskop zeigt schon zahlreiche Sterne innerhalb des Nebels, unter anderem die als Trapez bekannte Gruppe aus den Sternen des θ1 (Theta-1) Orionis-Mehrfachsystems. Es handelt sich um ein instabiles Mehrfachsystem, das bald in Einzelsterne zerfallen wird. θ2 gleich nebenan ist ein leicht zu trennender Doppelstern.

rechts: Orionnebel Messier 42, links: De Mairans Nebel Messier 43; Bild: CC BY-2.0, Flickr, Marc Van Norden

Rechts: Orionnebel Messier 42, links: De Mairans Nebel Messier 43; Bild: CC BY-2.0, Flickr,
Marc Van Norden

Der Orionnebel, der weiter in die beiden Nebel Messier 42 und 43 unterteilt wird ist mit rund 1300 Lichtjahren Entfernung das uns nächste Sternentstehungsgebiet. Hier wird Wasserstoff (lat. Hydrogenium, chemisches Zeichen daher H) vom Licht heißer Sterne ionisiert, das heißt, die Elektronen werden von Ultraviolettlicht-Photonen vom nur aus einem einzelnen Proton bestehenden Atomkern gelöst. Wenn sie von einem anderen Proton wieder eingefangen werden und in Stufen auf die innerste Umlaufbahn fallen, strahlen sie ein charakteristisches Licht aus, so dass der Nebel leuchtet. Astronomen nennen neutralen Wasserstoff HI und ionisierten HII, daher sprechen sie hier auch von einer HII-Region. Das ganze Sternbild wird von diesen Regionen durchzogen, wie man oben im Artikelbild sieht. Der halbkreisförmige Bogen links heißt Barnard’s Loop, die große Region oben im Bild Sharpless 264 oder Lambda Orionis Ring.

Im Orionnenbel findet man zahlreiche entstehende Sterne, die noch in ihren Staubkokons stecken oder Jets aus diesen herausschießen, während noch frisches Material aus einer Akkretionsscheibe auf sie herunter fällt, wie in diesem wunderschönen Foto des Hubble-Weltraumteleskops zu sehen ist.

Jets in Herbig-Haro 24, einem entstehenden Stern. Bild: CC BY 2.0, NASA Goddard Space Flight Center/STScI, Hubble Heritage.

Jets bei Herbig-Haro 24, einem entstehenden Stern im Orionnebel. Bild: CC BY 2.0, NASA Goddard Space Flight Center/Hubble Heritage.

Dies waren nur die bekanntesten Juwelen des himmlischen Jägers, es gibt dort noch viel mehr zu entdecken. Orion ist ein Sternbild voller Wunder, das keine Entsprechung am Sternhimmel findet. Benutzt einmal einen kleinen Feldstecher und schaut Euch den Orionnebel und Collinder 70 an. Vielleicht seht Ihr das Sternbild von nun an mit anderen Augen, wenn Ihr am nächsten klaren Abend nach Südwesten schaut.

 

[1] Falls Ihr andere Zahlen findet: viele der Daten hängen empfindlich von der Entfernung ab, die bei sehr weit entfernten und dann auch noch sehr hellen Objekten extrem schwierig zu messen ist – über die Entfernungsmessung werde ich noch berichten. Daher schwanken die Angaben über die Entfernung zwischen den Quellen. Ich habe mich an der Wikipedia mit relativ aktuellen Originalquellen orientiert.

Kommentare (38)

  1. #1 tomtoo
    18. März 2018

    @Alderamin
    Toller Artikel. War auf der suche, wie diese Jets genau entstehen, konnte leider noch nix finden. Aber hier sind Hubble Bilder von 2 Jets über die Zeit.https://www.nasa.gov/content/hubble-highlights-exploring-the-birth-of-stars

  2. #2 rolak
    18. März 2018

    Schön detailliert erklärt&beschrieben, Alderamin.

    noch nix

    Bis der Autor aus der NachArtikelAbgabe-Reha zurückkommt, kannst Du Dir ja schon mal überlegen, was genau Du zB dort an erklärten Details vermißt, tomtoo. Um dann etwas spezifischer nachzufragen.

  3. #3 Mars
    18. März 2018

    super geschrieben – danke

    und dann dazu der link von @Tomtoo
    mit welchen enormen geschwindigkeiten pfeift einem da das gas um die ohren,
    wenn es in dieser entfernung über ein jahrzehnt so gut verfolgbar ist – WOW!

  4. #4 Dampier
    18. März 2018

    Wusste gar nicht, dass der noch nen Flitzebogen hat …

    Vielleicht seht Ihr das Sternbild von nun an mit anderen Augen, wenn Ihr am nächsten klaren Abend nach Südwesten schaut.

    Sehr gern.

    Hier scheint noch eine kleine Ungenauigkeit drin zu sein:

    den Großen Orionnebel (Messier 42) (…), das mit 1300 Lichtjahren Entfernung uns nächste Sternentstehungsgebiet.
    (…)
    Der Orionnebel, (…) ist mit rund 1600 Lichtjahren Entfernung das uns nächste Sternentstehungsgebiet.

  5. #5 Cornelia S. Gliem
    18. März 2018

    Klasse. Gerade über mein liebstes Sternbild :-). Ok – ich gestehe: eines von den einzigen zweien die ich überhaupt erkenne.

  6. #6 SkeptikSkeptiker
    18. März 2018

    Wäre zwar schade um ein solch schönes Sternbild, aber ‘ne Supernova in der Entfernung zu unseren Lebzeiten wäre schon spektakulär… Aber wenn ich an das ganze Weltuntergangsgedöns in der Folge denke… wäre wohl doch besser wenn nicht :-((

  7. #7 Alderamin
    18. März 2018

    Die Jets entstehen genau wie bei einem Schwarzen Loch: einströmendes Gas sammelt sich in einer Akkretionsscheibe, die heiß genug wird, ein Plasma zu werden (beim Schwarzen Loch alleine durch Reibung und Gezeitenkräfte, beim jungen Stern auch durch dessen Wärmestrahlung). Plasmen leiten den Strom und rotierende Plasmen entwickeln also ein Magnetfeld. In diesem werden Ionen und Elektronen entlang der Drehachse nach außen beschleunigt. Wie solche Jets ganz genau funktionierieren, ist m.W.n. noch nicht komplett verstanden.

    Über die Phasen der Sternentstehung schreibe ich demnächst auch mal was. Es gibt da eine Reihe von Begriffen wie Bok-Globulen, EGGs, Herbig-Haro-Objekte, Proplyds und T-Tauri-Sterne, die ich selbst mal gerne in einer Reihe entwickelt hätte.

  8. #8 Alderamin
    18. März 2018

    😀

    An der Reha ist was dran, waren 2 Uhr morgens. Ich schreib mal eben den Artikel zu Ende, der schon fast fertig ist, muhahaha…

  9. #9 Alderamin
    18. März 2018

    Das werden wir ändern! Wenn Du mitmachst und abends mal rausschaust, wird ja noch relativ früh dunkel vor der Sommerzeit nächste Woche. Ich verweise nochmal auf den vorherigen Artikel zum Wintersechseck, damit findet man den Hasen, Stier, Fuhrmann, Zwillinge, Kleinen Hund und Großen Hund. Fuhrmann und Stier kommen als nächstes in der Detailbetrachtung dran.

  10. #10 Alderamin
    18. März 2018

    Danke, war schon spät (eher früh) und ich hatte die 1600 im Kopf aus anderen Quellen, aber die 1300 sind wohl aktueller. Hab’ die Dopplung rausgenommen.

  11. #11 tomtoo
    18. März 2018

    @Alderamin
    Vielen Dank ! Ich vergesse es immer wieder. Wurde auch früh bei mir gestern. Ich meisels mir jetzt rein. Magnetfelder-Plasma-Ströme-Magnetfelder.

  12. #12 Tina_HH
    18. März 2018

    Spannender Artikel und genau nach meinem Geschmack. Wenn demnächst noch mehr solcher Betrachtungen kommen, freut es mich sehr. Und die Bilder sind eh so toll, dass man sie sich immer wieder ansehen kann.

    Einen so gut wie fertigen Artikel mal eben schnell zuende schreiben… sportlich. Die berüchtigten letzten 10 Prozent…

  13. #13 Alderamin
    18. März 2018

    Danke. Ja, da kommt noch mehr, die nächsten zwei bis vier Artikel klappern die anderen Sternbilder des Wintersechsecks ab. Da gibt’s zu allen tolle Geschichten zu erzählen.

    Florian hat mir geraten, das Blog zu schreiben, das ich selbst gerne lesen würde. Deswegen schreibe ich nichts darüber, wieviel Astronomie in unserem Leben eine Rolle spielt, sondern lieber über die faszinierende Welt da draußen. Was keine Abwertung von Florians Blog sein soll, um Himmels Willen nein, sonst hätte ich da nicht so lange mitgelesen, sondern nur eine Abgrenzung.

    Was die letzten 10% betrifft, das war wieder typisch: der Wintersechseck-Artikel wurde zu lang, also habe ich die Beschreibung der einzelnen Sternbilder rausgenommen. Die reine Beschreibung des Sechsecks war aber ein bisschen dünn. Dann halt ein bisschen was zur Mythologie ergänzt, und da gab’s zig Versionen der Orion-Geschichte. Wurde lang. Und die Beschreibung des Orions in einem eigenen Artikel: bisschen wenig, war ja nur als Unterkapitel des Wintersechsecks ausgelegt. Dann halt ein paar Details zu den Sternen und ein paar schöne Bilder. Wieder lang. So schaffe ich es, aus einem zu langen Artikel durch Aufteilen mehrere zu lange zu machen… 😀

  14. #14 tomtoo
    18. März 2018

    “””..aus einem zu langen Artikel durch Aufteilen mehrere zu lange zu machen… ..”””
    : )) Cantor lässt grüßen.

  15. #15 Alderamin
    18. März 2018

    Ich habe noch ein kleines Kapitel über die beiden anderen Ecksterne nachgeschoben, von denen Bellatrix immerhin heller als die Gürtelsterne ist. Die sind mir irgendwie komplett durchgegangen. Sie sind – was sonst? – Blaue (Über-) Riesen.

    Schon krass, die paar Sterne im Orion leuchten uns mit zusammen an die 2 Millionen Sonnenleuchtkräften entgegen. Da sie nur ein paar Sonnenmassen haben, ist es kein Wunder, dass ihr Leben nur kurz ist. Sie sind gewissermaßen die Rockstars des Himmels.

  16. #16 PDP10
    18. März 2018

    Die berüchtigten letzten 10 Prozent…

    Die letzten 20%. Das sind die, die 80% des Aufwands brauchen …

    Paretoprinzip

    *rumklugscheissichhörjaschonauf* ;-).

    Schöner Artikel, schöne Bilder!

    Und ja, auch wenns irgendwie hach so konventionell und vorhersagbar ist: Der Orion ist auch mein Lieblingssternbild.

    Das hat sogar eine Geschichte …

    Hinter unserem Haus (dem Haus meiner Eltern, das jetzt ganz andern Leuten gehört, um genau zu sein) gings Hügel hoch und der Horizont war weit oben.
    ABER: Jedes Jahr im Spätherbst / Frühwinter wenns anfing kalt zu werden konnte man den Orion vom Balkon aus abends um 9 oder 10 Uhr ganz grandios und in Gänze sehen. Als ich als Knirps angefangen habe mich mit Astronomie zu beschäftigen war das jedes Jahr so eine Art Ankerpunkt und ein Wiedersehen!

    Als ich so 15 oder 16 war, habe ich sogar ein paar recht brauchbare Bilder von dem Teil samt Orion-Nebel mit einer billigen Spiegelreflex gemacht … ich frag mich gerade wo die geblieben sind. Jetzt werde ich ein bisschen melancholisch …

  17. #17 Lercherl
    19. März 2018
  18. #18 schlappohr
    19. März 2018

    Könnte man die rot leuchtenden Wasserstoffwolken um Orion auf einer genügend lang belichteten DSLR-Aufnahme sehen, oder fallen die dem IR-Filter zum Opfer? Obwohl mir wahrscheinlich viel entgeht, kann ich mich nicht dazu entschließen, meine gute alte Pentax zu zerlegen um den IR-Filter auszubauen. Falls das überhaupt geht.

  19. #19 Alderamin
    19. März 2018

    @PDP10

    Ist ja auch so ziemlich das schönste (der Skorpion ist aber auch klasse).

    Immer wieder schön, Orion im Winter auf Reisen zu finden, sei es im kalten Norden tief am Horizont, in Spanien ein Stück höher als bei uns oder in der Karibik über Kopf, je nach Blickwinkel kaum wieder zu erkennen. Irgendwie fühle ich mich dann gleich ein bisschen zu Hause. Home: Planet Earth.

    Die Kindheitserinnerungen (so mit 12, als ich anfing, den Sternenhimmel zu lernen) habe ich aber eher an die Zwillinge. Aus dem Wohnzimmer blickte man hinter heraus durch ein großes Fenster über den Garten gegen eine Wand von 30 m hohen Pappeln. Wenn im November die Blätter runter waren, gingen da majestätisch zwischen den Ästen abends Castor und Pollux auf, denen man aus dem schön warmen Zimmer mit dem Kinn auf die Sessellehne gestützt gemütlich beim Funkeln zusehen konnte. Wenn die Eltern aus waren, das Licht verlöscht und nicht wie sonst immer die Glotze lief.

  20. #20 Alderamin
    19. März 2018

    @schlappohr

    Schade, dass die Image Details des Bildes anscheinend nicht abrufbar sind (klappte jedenfalls bei mir weder in FF noch IE), aber ich vermute mehrere Stunden Belichtungszeit durch H-Alpha -Schmalbandfilter und zusätzlich RGB mit einer modifizierten DSLR oder Astrokamera. Das ganze irgendwo in der tiefsten spanischen Pampa.

    Solche Aufnahmen kann man schon mit einer modernen DSLR machen, aber so brilliant wird es nur mit einer modifzierten werden, und eben mit einem Schmalbandfilter vor dem Objektiv oder dem Sensor.

    Hier ein Bild mit (anscheinend) unmodifizierter Nikon (von den Marschall-Inseln!), was schon ein großartiges Ergebnis ist. Und hier eines mit modifizierter Canon und Schmalbandfilter (ausführlich dokumentiert). Natürlich alles nachgeführt.

    Hab’ mich nie an solche Weitwinkel-Aufnahmen gewagt, dazu ist es bei uns zu hell. Jetzt, wo in ca. 3 km Entfernung mehrere LED-Bildschirme aufgehängt wurden und die Bagger vom Tagebau mit ihren Flutlichtern ähnlich nahe gekommen sind, ist es eh vorbei mit der Astrofotografie vom Balkon aus, und ich kann mich kaum noch aufraffen, mit dem ganzen Gedöns in die Eifel zu fahren. Na ja, dafür schreibe ich jetzt drüber.

  21. #21 schlappohr
    19. März 2018

    @Alderamin

    Das Nikon-Bild ist doch schon mal gar nicht schlecht… Hätte ich nicht gedacht, dass das ohne Modifikation geht, auch bei perfektem Seeing. Wobei 120 Bilder á 60sec schon viel Potenzial für partielle Erfrierungen bieten, zumindest in unseren Breiten.

    Diese unsäglichen LED-Tafeln sind eine Seuche. Selbst abseits der Astrofotografie ein Ausdruck von unendlicher Dekadenz und Profitgier. Ich muss mich schon wieder aufregen.
    Ich habe das Glück, öfters im Westerwald unterwegs zu sein. Da steht zwar auch so ein Ding, aber weit genug weg. Leider ziehe ich das schlechte Wetter an wie das Licht die Motten… zumindest kommt es mir so vor. Mal sehen wie es an Ostern wird.

  22. #22 Dampier
    19. März 2018

    @Schlappohr @Alderamin

    Jetzt, wo in ca. 3 km Entfernung mehrere LED-Bildschirme aufgehängt wurden

    Diese unsäglichen LED-Tafeln sind eine Seuche.

    Um was für Teile geht es da?

  23. #23 schlappohr
    19. März 2018

    @Dampler

    Riesige (geschätzt 8m*10m, wenn nicht mehr) Reklametafeln mit zehntausenden superheller LEDs, auf denen ständig wechselnde Werbung eingeblendet wird. Die Teile sind so hell wie eine Flutlichtanlage, leuchten aber zur Seite und nicht nach unten. Stehen oft in der Nähe von Autobahnen an exponierter Stelle und vernichten jegliche Art von Dunkelheit im Umkreis von 5km.

  24. #24 Alderamin
    19. März 2018

    … und wären grundsätzlich dimmbar, aber einige werden nachts nicht gedimmt (keine Ahnung, ob diese Modelle das nicht können oder der Betreiber den Menüpunkt nicht gefunden/gesucht hat) und blenden auch normale Autofahrer aus der Nähe extrem.

    Wenn ich abends bei leichtem Dunst mit dem Auto nach Hause fahre, “begrüßt” mich eine der Tafeln mit ihrem Geflacker schon aus 10 km Entfernung. Der Himmel flackert wie fernes Wetterleuchten.

    Warum ist so was überhaupt erlaubt? Alle reden vom Insektensterben, längst ist klar, dass die Lichtverschmutzung ihren Teil dazu beiträgt, und dann darf anscheinend jeder so einen Dreck aufstellen.

    Ha, Themenvorschlag. Muss demnächst mal abends ein lang belichtetes Bild von den Lichtglocken dieser Bildschirme machen.

  25. #25 schlappohr
    19. März 2018

    Ich schätze mal, dass eine Dimmung nicht erwünscht ist. Die Dinger sollen alleine durch ihre enorme Helligkeit Aufmerksamkeit erregen, und das klappt nachts am besten.

    Ein Foto steuere ich gerne bei. Eine lange Belichtungszeit ist vermutlich garnicht nötig.

  26. #26 Alderamin
    19. März 2018

    @schlappohr

    Die lange Belichtungszeit (bei verdeckter Quelle) zeigt aber, dass aus kilometerweiter Entfernung der Himmel bis fast zum Zenit und auf 150° Azimut versaut wird. Wollte vor einer Weile mal auf dem nahen Feld wie früher öfters Perseiden gucken, war ein wenig dunstig, ein Bildschirm im Nordosten, einer im Süden, Leuchtröhren-Kreuz auf der Kirche im Westen – konntste komplett vergessen.

    Vielleicht sollte ich auch mal an den Bürgermeister schreiben, unserer ist eigentlich sehr reaktiv. Hab’ mich aber erst kürzlich darüber beklagt, dass es keinen Fuß- oder Radweg zum Nachbarort gibt, will nicht als alter Dauernörgler rüberkommen…

  27. #27 schlappohr
    19. März 2018

    “… unserer ist eigentlich sehr reaktiv.”

    Dann versuche das zu nutzen. Unserer ist eher ein Musterbeispiel an Inaktivität, erinnert mich sehr an… na du weißt schon wen. Gerechterweise muss ich aber sagen, dass die Lichtschleuder außerhalb seines Scopes liegt.

    Mal eine ganz andere Frage: Gibt es einen Richtwert bzw. eine Formel, wieviele Bilder für das Stacking gemacht werden sollten? Klar so viele wie möglich, aber wann kann man ohne nennenswerten Qualitätsverlust aufhören?

  28. #28 Alderamin
    19. März 2018

    @schlappohr

    Gibt es einen Richtwert bzw. eine Formel, wieviele Bilder für das Stacking gemacht werden sollten? Klar so viele wie möglich, aber wann kann man ohne nennenswerten Qualitätsverlust aufhören?

    Eigentlich nicht, das Signal-Rauschverhältnis verbessert sich mit der Quadratwurzel der Zahl von Aufnahmen (das Rauschen steigt natürlich mit der Empfindlichkeit und bedingt dann mehr kurze Aufnahmen), und die Summe der Belichtungszeiten bestimmt die Grenzgröße linear.

    Am besten experimentiert man herum. Meine DSLR konnte nur höchstens 30s belichten, bevor die Stellung “B” kam, die ich nicht per PC steuern konnte (nur periodisch auslösen ging), damit habe ich immer so an die 100 Aufnahmen gemacht, das war das Minimum für ordentliches Deepsky. Wenn Du mit B-Stellung arbeitest, belichte bis das Histogramm zu knapp einem Drittel der Skala gefüllt ist, nicht mehr; weniger hat den Vorteil, dass Nachführfehler weniger eine Rolle spielen. Und dann mach’ mal 20, 30, 50 Bilder.

  29. #29 Dampier
    19. März 2018

    Ist ja krass. Ich hab so’n Ding hier im Norden noch nie gesehen. Ich dachte, Reklametafeln an Autobahnen etc. wären hier grundsätzlich verboten (bis auf diese unsäglichen Runter-vom-Gas-sonst-Tote-Kampagnen). Ich war immer froh, dass wir nicht Zustände wie in Amerika haben, mit diesen Monster-Billboards, die die ganze Landschaft zustellen. Hat sich da was geändert?

    Eure Idee, das mit Fotos zu dokumentieren, finde ich sehr gut.

  30. #30 Blake
    19. März 2018

    Ein Artikel über Orion-Rex von diesem Autor in seiner Ausführlichkeit wäre doch etwas Feines.
    😀

    Ich habe diese Sonde komplett vergessen und wurde erst die Tage durch die “Killer-Asteroiden” Artikel in der Boulevard Presse wieder darauf aufmerksam.

    Vielleicht wäre es ja garnicht mal verkehrt, träfe und dieser, wo sich die meisten nur für Fussball und Dieter Bohlens verbale Ruhr interessieren.

    Kleiner Scherz

  31. #31 Blake
    19. März 2018

    Osiris rex!
    War noch im Geiste beim Orion

  32. #32 Lueki01
    20. März 2018

    ich bin weder verwandt, noch verschwägert mit dem Thema
    ——————————————————————–
    trotzdem, ein sehr interessanter Artikel, man sieht die Sterne, wenn man sie dann noch sieht, mit ganz anderen Augen.
    Darum auch mene Frage, wie würde das Sternbild aussehen, wenn man es nicht “full frontal” (wie der begeisterte Anglo-Amerikaner jetzt zu sagen pflegt), sondern von oben, also das Bild um 90° nach vorne gekippt, sehen könnte. Wäre dann “Orion” noch als “Orion” erkennbar ?

    Grüße aus dem schönen Rheinland
    Rolf

  33. #33 stone1
    20. März 2018

    Sehr schön geschrieben,

    bei Rigel dürfte es eines Tages zum schwarzen Loch gereichen

    bei solchen Formulierungen frohlocke ich ein wenig, viel zu selten kommt einem heutzutage ein Wort wie “gereichen” unter.

    Mein Lieblingssternbild ist ja der kleine Bär, leicht zu finden über seinen großen Bruder und Polaris.
    Dahinter steckt natürlich auch eine kleine Geschichte.

    Das Haus in dem ich aufgewachsen bin liegt am nördlichen Ende einer Straße, und weiter nach Norden ging es eine Wiese auf der tagsüber Kühe weideten hoch zum Waldspaziergang. Es gab so gut wie keine Lichtverschmutzung, nicht mal Straßenlaternen hatten wir damals in der Siedlung und dort oben waren ringsum nur Wald, Wiesen, Felder und Sandgruben. Die beiden Bären konnte man also bei heiterem Himmel immer gut sehen, und der kleine war allgemein anscheinend nicht so bekannt, denn man konnte etwaige Begleiterinnen ein wenig mit dem Zeigen des Sternbilds beeindrucken. War immer ein schönes Gefühl das Staunen zu erleben wenn die Bekanntschaft das kleine Sternbild erkannte.
    War schon ein wenig wild-romantisch auch, die Jugend am Land. Mit den Heimcomputerkenntnissen konnte man da nicht besonders beeindrucken, gut also dass ich schon als kleiner Bub auch die Sterne faszinierend fand. Hab ich wahrscheinlich meinem Opa zu verdanken, der mir den Polarstern und die Bären oder Wagen, wie sie auch genannt werden, zeigte.

  34. #34 schlappohr
    20. März 2018

    Mein persönliches Lieblingssternbild ist Cassiopeia. Ich denke noch oft daran, wie ich als jugendlicher (auch auf dem Land aufgewachsen) eine Sternkarte geschenkt bekam und mich dann erstmalig mit dem Thema beschäftigte. In einer eiskalten sternklaren Nacht habe ich dann Cassiopeia IRL entdeckt, viel größer als ich aufgrund der Sternkarte erwartet hätte, und unglaublich hell. Das hat mich tief beeindruckt.
    Zudem habe ich irgendwann gelernt, dass, wenn man die rechte Seite des W als Pfeil interpretiert, dieser ungefähr in Richtung des Andromadebels weist, der sonst nicht so einfach zu finden ist.

  35. #35 Alderamin
    20. März 2018

    @Lueki01

    wie würde das Sternbild aussehen, wenn man es nicht “full frontal” (wie der begeisterte Anglo-Amerikaner jetzt zu sagen pflegt), sondern von oben, also das Bild um 90° nach vorne gekippt, sehen könnte. Wäre dann “Orion” noch als “Orion” erkennbar ?

    Schwerlichst…. 🙂

  36. #36 lueki01
    21. März 2018

    Danke für die knappe Antwort, aber den um so aussagekräftigeren Link. Sowas habe ich gesucht, und jetzt gefunden.

    Gruß aus dem schönen Rheinland
    Rolf

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