Noch habe ich Themen ohne Ende im Hinterkopf, aber Ihr gebt mir immer wieder Anregungen, worüber ich sonst noch schreiben könnte. Die möchte ich künftig hier sammeln. Wenn jemand eine kurze Frage hat, mache ich vielleicht mal einen spontanen Artikel-Quickie daraus. Weitere Fragen und Anregungen gerne als Kommentare unten. Aber ich bitte darum, keine Diskussionen hier zu führen, wenn ich den Bedarf sehe oder er angemeldet wird, mache ich lieber einen extra Artikel dazu auf oder verlinke auf einen solchen, wenn es ihn schon geben sollte.

 

Hier einmal eine Auflistung der bisher angeregten/aufgekommenen Themenvorschläge:

Kommentare (157)

  1. #1 UMa
    19. März 2018

    Hallo Alderamin,

    ich hätte einige Ideen, leider alles sehr kompliziert. Ich fange mal mit einem an.

    1) Ich bin mir nicht sicher, ob es nicht ein zu kompliziertes Thema ist, um einen Mehrwert gegenüber Wikipedia und arxiv.org zu bekommen. Vielleicht ist ja eine Zusammenfassung für den Einstieg möglich.

    Ich hätte gern mehr über nichtsolare Neutrinoastronomie, insbesondere hochenergetische Neutrinos, und den Neutrinodetektor IceCube gewusst:
    https://en.wikipedia.org/wiki/IceCube_Neutrino_Observatory
    https://arxiv.org/find/astro-ph/1/au:+Collaboration_IceCube/0/1/0/all/0/1

    Und kann man Supernovae in der Milchstraße allein an Neutrinos erkennen, bzw. für die letzten Jahrzehnte ausschließen?!

  2. #2 Alderamin
    21. März 2018

    Ist vermerkt, wird aber noch ein bisschen dauern.

    Aber definitiv kann ich jetzt schon sagen, dass eine Supernova in der Milchstraße heutzutage und wohl auch schon seit Ende der 80er uns nicht durchgegangen sein kann, da auch die Supernova 1987A in der mehr als doppelt so weit entfernten (im Verlgeich zum Durchmesser der Milchstraße) Großen Magellanschen Wolke an ihrem Neutrinosignal erkannt wurde. Es waren zwar nur 13 Neutrinos, was aber trotzdem eine signifikante Häufung in so kurzer Zeit war. Eine halb so weit entfernte Supernova würde die vierfache Neutrinomenge verursachen, das würde mit Sicherheit von den zahlreichen Detektoren bemerkt werden. Wenn mindestens drei Detektoren ausschlagen, wird man sogar eine grobe Richtung triangulieren können, wie bei LIGO.

    Im Schnitt erwartet man in der Milchstraße alle 50-100 Jahre eine Supernova. Die Chance, dass in dem Zeitraum seit 1987 eine Supernova in der Milchstraße explodiert sein könnte, liegt also noch unter 50%.

  3. #3 Tina_HH
    22. März 2018

    Also, wenn man sich was wünschen darf… Ich finde ja die Monde um die Gas- und Eisriesen enorm faszinierend. Da könnte ich mir gut eine Artikelserie zu vorstellen. Oder auch zu den Zwergplaneten und ihren Eigenschaften.
    Viele unterschiedliche Welten mit zum Teil überraschenden Eigenschaften, von denen sicher Viele noch nichts wissen. (Und außerdem wäre das auch eine gute Möglichkeit, tolle Astro-Fotos zu zeigen.)

  4. #4 HF(de)
    25. März 2018

    Abo

  5. #5 UMa
    29. März 2018

    Hallo Alderamin,

    eine Galaxie ohne dunkle Materie:
    https://www.nature.com/articles/nature25767

    Falls sich das bestätigt, wären alternative Gravitationstheorien wie MOND widerlegt, zumindest wäre die obere Schranke für eine Abweichung von Newton (oder ART) so klein, dass man bei normalen Galaxien wie der Milchstraße ohne dunkle Materie, nur mit modifizierte Gravitation, nicht mehr hinkommen kann.

  6. #6 Alderamin
    30. März 2018

    @UMa

    Kommt. Sobald der aktuell in Arbeit befindliche Artikel fertig ist.

    Update: erledigt.

  7. #7 bruno
    11. April 2018

    Oft taucht das “Bullet-Cluster” auf, wenn es um dunkle Materie geht.
    Was steckt dahinter?
    lg

  8. #8 Alderamin
    11. April 2018

    Schönes Thema für einen Quickie-Artikel. Erledigt.

  9. #9 bruno
    15. April 2018

    so: noch einer 😉

    Du spielst doch gerne mit Zahlen…
    In einem Artikel FFs (in 2018 – ich finde ihn nicht mehr…) war die Frage (im Kommentarbereich): wenn die Sonne ständig Masse verliert (… ) wie ändern sich die Umlaufbahnen der Planeten?
    Ich hatte daraufhin folgenden Artikel gepostet:
    https://www.scinexx.de/wissen-aktuell-22326-2018-01-22.html

    …der etwas OT war – folglich keine Beachtung fand… 🙁
    Weder FF – noch du, noch M.Bäker hatten da eine Meinung zu … (doppel 🙁 )

    So: 1,5cm pro Jahr pro Astronomischer Einheit!
    Bei der Erde also alle 6 Jahre 10cm. Alle 60 Jahre 1m. Alle 60.000Jahre 1km!
    Und das nur bei 1 AU!

    Jupiter… Pluto??

    Da du gerne mit Zahlen (und what…if) hantierst):
    Da ist doch bestimmt ein “Quickie” drin – oder??
    (wenngleich FF eher der Mann für das Chaos ist… was ja zweifellos durch 1,5cm/Yr/AU ausgelöst werden könnte/sollte … zumindest in 1MRD-Years…. erst in 4,5 MRD Yrs.)

    🙂
    lg
    bruno

  10. #10 Alderamin
    15. April 2018

    Was genau ist denn die Frage? Im Artikel steht ja schon 1,5 cm/(Jahr*AE). Jupiter: 5AE, Saturn 10AE, Uranus 20AE, Neptun 30AE, Pluto 40AE. 0,1% auf 109 Jahre, so viel weiter werden dann auch die Bahnen. Spielt also kaum eine Rolle. Eher schon, dass die Sonne in der Zeit 2% an Leuchtkraft zulegt (oder so, muss ich nochmal recherchieren).

  11. #11 bruno
    15. April 2018

    ok – die Frage wäre: was wären (langfristig) die Auswirkungen auf unser Sonnensystem anbetracht des 3-Körper-Problems … also in 10×10^8/9/10/11 Jahren…
    Da ja die “Flucht” abhängig der Entfernung von der Sonne ist…
    (Wann) Ergeben sich dadurch (Abhängigkeit von der AU) ernsthafte Probleme in Bezug auf das 3-Körper-Problem?
    Du sagst es ja, Erd-Umlaufbahn in 1 mio Jahren = etwa +15.000km – während der Jupiter derweil etwa 90.000km sich von der Sonne entfernt – wohingegen sich Saturn schon mal 180.000km entfern … usw…
    Ab wann (und das sind ja nun nur Daten für 1 Mio Jahre) – ab wann wird das relavant für die Umlaufbahnen und die gegenseitige Beeinflussung!

    Mit der Entfernung von der Sonne wachsen doch auch die Geschwindigkeiten – oder?

    Was macht das wachsen der Geschwindigkeit mit der Erde, ihrer Umlaufzeit und der Verschiebung der Jahreszeiten?
    (Ich finde es jetzt nicht – reiche es aber morgen gerne nach: FF hat bereits darüber geschrieben: je näher wir der Sonne sind – umso schneller sind wir – weiter weg eben langsamer… weshalb die Tages-Länge eben auch nicht zum 21.12. hin sich verkürzt… letztlich wohl der kürzeste Tag um den 18.1. herum ist…?)

    Werden wir nun insgesamt langsamer müsste sich dieser Effekt doch generell auf die Jahreszeiten der Erde auswirken – sowie auf die Interaktionen mit den anderen Planeten – wenigstens bei 100-1000 mio. Jahren?
    lg

  12. #12 bruno
    15. April 2018

    https://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2013/12/11/ab-morgen-wird-es-wieder-spaeter-finster/?all=1

    das ist nur der zweitbeste Artikel … den anderen finde ich noch immer nicht….

  13. #13 bruno
    15. April 2018

    …Inhalt war wie folgt: ab dem (ca) 7.12. werden die Tage zwar nach wie vor kürzer … Sonnenuntergang allerdings bereits später … bis 22.12. – und dann dauert es aber noch bis ca. 18.1. – bis die Tage sich wieder gleichwohl morgens wie abends um die gleiche Länge verlängern…

    …was letztlich mit der Umlaufgeschwindigkeit der Erde um die Sonne zusammenhängt…
    Werden wir insgesamt langsamer aufgrund Abrückung von der Sonne – sollte das doch wohl einen Einfluss auf die Jahreszeiten haben (wenngleich nur ein paar Tage pro x-Millionen-Jahre)… aber bei 4,5678MRD-Jahren … 😉
    lg

  14. #14 Alderamin
    15. April 2018

    Du sagst es ja, Erd-Umlaufbahn in 1 mio Jahren = etwa +15.000km – während der Jupiter derweil etwa 90.000km sich von der Sonne entfernt – wohingegen sich Saturn schon mal 180.000km entfern … usw…

    Nee, da liegst Du um einen Faktor 1000 zu hoch. Im Artikel steht 1,5 cm/Jahr, das sind 1,5E-2 m/a oder 1,5E-5 km/a. In 1E6 Jahren also 15 km, nicht 15000. Die wären es erst in 1E9 Jahren. Denke nicht, dass das ein Problem wäre, wenn die Erde oder Jupiter ein paar eigene Durchmesser weiter außen kreisen würden. Letztlich muss man so was in Simulationen austesten. Es gibt eine Arbeit, die besagt, dass das Sonnensystem über Milliarden Jahre instabil werden könnte. Hat aber nichts mit dem Masseverlust der Sonne zu tun. Ich könnte höchstens darüber schreiben, was in der Originalarbeit des Scinexx-Artikels steht, wenn der frei verfügbar ist. Ob das zu Instabilitäten führt oder nicht, kann ich nur aus dem Bauch heraus beantworten, und der sagt, wohl eher nicht. Mein Bauchgefühl trägt aber keinen Artikel.

    Mit der Entfernung von der Sonne wachsen doch auch die Geschwindigkeiten – oder?

    Nein, die sinken. Die Schwerkraft nimmt mit dem Quadrat der Entfernung ab, also braucht es auch weniger Fliehkraft, um sie zu kompensieren.

  15. #15 Alderamin
    15. April 2018

    Das ist was anderes. Es geht hier darum, dass die Winkelgeschwindigkeit der Sonne am Himmel nicht konstant ist, sondern im Winter, in Sonnennähe, bewegt sich die Erde schneller um die Sonne als im Mittel. Nach dem Mittel („mittlere Sonne“) richtet sich aber die Tageslänge, 24h – eine Erdrehung dauert nur 23h56m04s, aber da sich die Sonne am Himmel pro Tag ca. 1° (im Mittel!) nach Osten weiterbewegt, muss sich die Erde 361° drehen, damit die Sonne mittags wieder im Süden steht. In Sonnennähe wegen der schnelleren Sonne aber noch ein Stück weiter, nur sind die 24h dann schon um, d.h. Sonnenauf- und Untergang gehen zunehmend nach. Im Sommer, wenn die Erde in Sonnenferne ist, ist es dann umgekehrt. Die Tageslänge ist aber trotzdem zur Wintersonnenwende am kürzesten, nur die Uhrzeiten von Sonnenauf- und -untergang verschieben sich, nicht Zeitdifferenzen. Darüber kann ich mal was schreiben.

    Wäre aber was anderes, wenn die Erde von der Sonne abrückt. Dann bräuchten wir irgendwann mehr Schalttage, weil das Jahr mehr als 365,2422 Tage bekäme (die augenblickliche Schaltregel gilt eh für 365,2425 Tage – nach ca. 3000 Jahren gibt es im gregorianischen Kalender einen Schalttag zu viel; kann also nur besser werden! 😉 )

  16. #16 bruno
    16. April 2018

    Wäre aber was anderes, wenn die Erde von der Sonne abrückt.

    Naja – genau das ist ja scheinbar der Fall 😉
    Durch den Masseverlust der Sonne. Oder stehe ich auf dem Schlauch?

    Ich dachte…. da du so gerne mit Zahlen spielst… wäre das was für dich…
    lg
    😉

  17. #17 UMa
    23. April 2018

    Die Magellanischen Wolken.

    [Edit Alderamin: erledigt]

    Wäre das hier auch der geeignete Ort um Fragen zu stellen?

  18. #18 Alderamin
    23. April 2018

    Ja, klar. Je spezifischer die Frage, desto schneller und kürzer wird der Artikel erstellt. 😉

  19. #19 UMa
    23. April 2018

    Ok.

    Was passiert langfristig mit den Satelliten?
    Die in niedrigen Orbits werden durch die Erdatmosphäre abgebremst und verglühen. Aber die in größeren Höhen?

    Störungen durch Mond, Sonne, Magnetfelder, Strahlung …? Kollidieren sie und bilden einen Ring?
    Wäre nach einer oder hundert Millionen Jahren noch etwas übrig?
    In welcher Höhe ist die Lebensdauer am höchsten? Geostationär oder niediger?

  20. #20 Bullet
    24. April 2018

    Nach hundert Millionen Jahren sollten die wegerodiert sein. Die bestehen hauptsächlich aus Metall, und das dehnt sich und zieht sich zusammen, je nachdem, wo die Sonne steht. Dann die hochenergetische kosmische Strahlung. Das zerbröselt alles. Wie lange das dauert, kann ich nicht mal blind raten. Aber in dieser Sonnennähe würd ich keinen Fliegenpups auf eine Zeitspanne setzen, die nur sechsstellig in Jahren ist.

  21. #21 Alderamin
    24. April 2018

    @UMa, Bullet

    Ich hab’ schon ein bisschen recherchiert gestern abend, ich schreib’ da was zu (schweres Thema, übrigens). Hab’ nur heute noch keine Zeit.

    [Update] erledigt. Sehr schweres Thema.

  22. #22 UMa
    24. April 2018

    @Alderamin
    Ja, ist schwer, sonst hätte ich das schon selbst herausgefunden.

    Ich habe aber noch ein leichteres Problem:
    Ich suche eine Liste der hellsten Sterne.
    Für V-helligkeit ist das kein Problem.
    Für andere Farben schon. Auch für bolometrische Helligkeit.
    Meine Herangehensweise war bisher z. B. die V-I für die Sterne herauszufinden und dann aus der V-helligkeitsliste eine I-helligkeitsliste durch umsortieren zu erhalten. Diese ist dann aber nicht vollständig. Vielleicht gibt es ja L0 Überriesen so hell wie Sirius? Das gleiche gilt für die bolometrische Helligkeit. Irgendein früher O oder WR Stern könnte fast so hell sein wie Sirius. Und bei einer BC von 4 oder mehr nicht unter den hundert V hellsten Sternen. Oder ein L0 Überriese.

  23. #23 UMa
    24. April 2018

    Nachtrag:
    Das beste was ich bisher habe ist der Hipparchos Katalog. Bin mir aber über die Vollständigkeit nicht klar.
    Suche im Internet brachte nur Listen mit V-helligkeit.

  24. #24 Alderamin
    24. April 2018

    Meinst Du so was?

  25. #25 UMa
    24. April 2018

    Nein. Ich meine nicht die absolute Helligkeit, sondern die scheinbare.
    Nach meinen Berechnung, aber unklar ob vollständig:
    V-helligkeit
    Sirius -1,46
    Canopus -0,72
    Alpha Cen -0,…
    Arctur -0,04
    Vega 0,03
    Capella 0,08

    Bolometrisch
    Hadar -1,71
    Sirius -1,71
    Spica -1,34
    Achernar -1,30
    Mimosa -1,22
    Gamma Vel -1,17
    Wobei die BC als Funktion der Spektralklasse geschätzt wurde, eventuell ungenau. Ist vermutlich nicht vollständig.

  26. #26 Captain E.
    27. April 2018

    Schreib doch mal etwas über Trojaner und was sich sonst noch so an irgendwelchen Lagrangepunkten tummelt. Und was du dabei nicht vergessen solltest: Nichts befindet sich an einem Lagrangepunkt – alles bewegt sich darum herum. Bloß wie? Sonden fliegen zwei recht unterschiedliche Typen von Bahnkurven, aber ist das alles? Und was machen natürliche Objekte? Und natürlich sind L1 und L2, an denen man Sonden platziert, labil, L4 und L5 dagegen stabil. Für einen Artikel sollte es reichen, oder?

  27. #28 Peter Paul
    8. Mai 2018

    Jetzt bin ich auch auf deinen Blog gestoßen, was mich freut, und hätte da gleich eine Frage, die schon ziemlich speziell ist. Deshalb muss ich erst einmal etwas ausholen :

    Saul Perlmutter verwendet in seinem Artikel “Supernovae, Dark Energy, and the Accelerating Universe” (hier : https://physicsforme.com/2011/10/04/supernovae-dark-energy-and-the-accelerating-universe/ ) eine Figur 4, in der eine Sache steckt, die mir nicht einleuchten will :

    Die Rechtsachse ist die Zeitachse und gleichzeitig, wie man oben sieht die
    Achse für “RELATIVE BRIGHTNESS OF SUPERNOVAE”. Das ist ja das, was man
    wirklich messen kann. Hier wird doch offenbar so getan, als ob die aktuell
    gemessene “scheinbare Helligkeit” zu einem ganz bestimmten Zeitraum
    gehört, den das Licht, von der SN bis zu uns gebraucht hat. Das ist
    natürlich so, wenn man ein bestimmtes kosmologisches Modell, also eine
    bestimmte Ausdehnungsgeschichte, benutzt, aber es geht ja gerade darum,
    dieses Modell durch die Messung zu finden. Man kann es also noch nicht voraussetzen.

    Jetzt endlich meine Frage : Wenn man aber noch keine Voraussetzung über das geltende Expansionsmodell
    R(t) machen kann, außer dass der Kosmos flach ist, wie geht das dann?
    Lässt sich der Zusammenhang zwischen scheinbarer Helligkeit und Zeitraum t
    unabhängig vom Verlauf des Skalenfaktors R(t) herleiten? Ist er denn für
    alle denkbaren Expansionsgeschichten gleich?

    Ich weiß es ist, glaube ich, viel “verlangt”, aber es wäre für mich sehr hilfreich, wenn du, oder sonst ein Experte,mir das erklären könnte.

  28. #29 stone1
    8. Mai 2018

    @Peter Paul

    Ich bin zwar kein Experte und die Information die Du suchst findet sich sicherlich auch bei Scienceblogs besser erklärt, als ich mit meinem Laienwissen ausführen könnte, aber eine kurze Recherche hat dieses Dokument von Otto Gebhardt aufgetan, wo unter Abschnitt 4: Entfernungsbestimmung genau beschrieben wird, wie das funktioniert.

  29. #30 Alderamin
    8. Mai 2018

    Ich gebe Dir zunächst mal eine kurze Antwort. Das Thema “Entfernungsbestimmung” kommt sowieso noch (bzw. mit dem Gaia-Artikel und den Helligkeiten habe ich es ja schon begonnen, da plane ich noch mehr zu).

    Die Kurven in Bild 4 sind alle Lösungen der Friedmann-Gleichung, mit der die Expansion des Universums gemäß der Allgemeinen Relativitätstheorie beschrieben werden kann, bzw. folgt diese zwingend aus der ART als Beschreibung dessen, was ein Haufen Materie und eine kosmologische Konstante mit der Raumzeit anstellen, wenn man sie in Ruhe lässt. Die Gleichung hat mit H0, ΩM und ΩΛ aber drei Unbekannte, die man messen muss. H0 für den heutigen Zeitpunkt kann man direkt messen, die anderen Größen nicht. Es ist dann eine Sache des Parameterfittings, die gemessenen Helligkeiten der Supernovae mit einer der möglichen Kurven in Einklang zu bringen. Als Zusatzgleichung kann man noch verwenden, dass ΩMΛ=1 sein muss, weil dies aus der Hintergrundstrahlung folgt (Supernovae sind Standardkerzen, die Hintergrundstrahlung bietet Standardliniale; auch hier gilt, dass man einen gemeinsamen Fit finden muss, der die Struktur der Hintergrundstrahlung richtig beschreibt), dann reduziert sich die Gleichung auf einen freien Parameter (neben H0):

    a(t)=a_{0} \left( \sqrt {\frac{\Omega_{M}}{\Omega_{\Lambda}}} sinh (\omega t)\right)^{\frac{2}{3}} = a_{0} \left( \sqrt {\frac{1-\Omega_{\Lambda}}{\Omega_{\Lambda}}} sinh (\omega t)\right)^{\frac{2}{3}} mit   \omega = \frac {3H_{0}\sqrt{\Omega_{\Lambda}}}{2}

    (a(t) ist der Skalenfaktor zur Zeit t, d.h. die Strecke, welche die heutige Länge a0 zum Universumsalter t hatte; setze einfach a0 = 1 als Referenzlänge, dann ist R(t)=a(t)/a0 die relative Länge zur Zeit t; R(t) bzw. a(t) liefern dann eine Expansionshistorie des Universums)

    Das alles herzuleiten und vorzurechnen bin ich mit meinen bescheidenen Mathematik-Kenntnissen sicher nicht in der Lage (Freiwillige? MartinB?) und es wäre auch ein bisschen zu speziell, aber vom Prinzip her sollte man nachvollziehen können, dass nur an einem Parameter ΩΛ gedreht zu werden braucht, der dann eine Expansionshistorie erzeugt, die mit den Supernovae-Helligkeiten und -dopplerverschiebungen in Einklang gebracht werden muss (beide folgen direkt aus der Expansionshistorie). Bild 4 in Deinem Link zeigt genau solche Kurven für verschiedene ΩΛ.

  30. #31 Peter Paul
    8. Mai 2018

    @Alderamin
    Zunächst mal Danke, dass ich auf so eine Frage überhaupt eine Antwort bekommen habe, denn sie ist ja schon ziemlich weit her geholt. Ich stimme eigentlich mit allem, was du sagst vollständig überein, aber das alles beantwortet leider meine Frage nicht.
    Meine Frage ist, wieso die “gemessenen Helligkeiten”, die man ja zu den dazugehörigen Rotverschiebungen für jede Supernova in das Schaubild eintragen kann, das gleiche Bedeuten wie die Lichtlaufzeit, und das unabhängig von dem (noch) gesuchten Ausdehnungsmodell a(t). Diese “Unabhängigkeit” ist die Sache, die mir nicht einleuchten will, das ist der Punkt, um den es mir geht.

    stone1
    Danke für den Link, aber die Arbeit geht zwar auf die beschleunigte Ausdehnung ein, aber nicht auf meine Frage. Vielleicht wird das deutlicher, wenn du meine obige Antwort liest.

  31. #32 UMa
    8. Mai 2018

    Aus der Rotverschiebung z kann zwar nicht Modell-unabhängig die Lichtlaufzeit bestimmen, aber direkt die Größe a(t).

    z=1/a(t) -1 oder a=1/(1+z)

    https://de.wikipedia.org/wiki/Rotverschiebung#Relativistische_Herleitung

  32. #33 Alderamin
    8. Mai 2018

    @Peter Paul

    Meine Frage ist, wieso die “gemessenen Helligkeiten”, die man ja zu den dazugehörigen Rotverschiebungen für jede Supernova in das Schaubild eintragen kann, das gleiche Bedeuten wie die Lichtlaufzeit, und das unabhängig von dem (noch) gesuchten Ausdehnungsmodell a(t). Diese “Unabhängigkeit” ist die Sache, die mir nicht einleuchten will, das ist der Punkt, um den es mir geht.

    Die Helligkeit ist ja auch gar nicht unabhängig vom Ausdehnungsmodell, siehe die Formel für die Leuchtkraftentfernung, die von der mitbewegten Entfernung abhängt, in die wiederum die Expansionsgeschichte bzw.ΩM und ΩΛ eingehen.

    Man kann die Punkte für die Supernovae nicht einfach unabhängig in das Diagramm 4 aus Deinem Link hineinplotten. z (vertikale Achse) ist direkt messbar, aber nicht das Alter (x-Achse). Das folgt nur über a(t) und ist für jede Kurve verschieden. Das Bild soll nur andeuten, dass die Werte zu derjenigen Kurve passen, auf die sie hier eingezeichnet wurden.

  33. #34 Peter Paul
    8. Mai 2018

    Das ist natürlich richtig, außer dem Zeitbezug.

    Bsp.: Kommt Licht bei uns mit z = 1 an, dann weiß man, dass der Raum sich seit der Aussendung des Lichts zum Zeitpunkt t um 100% ausgedehnt hat, dass er also zu diesem Zeitpunkt 50% des heutigen Skalenfaktors hatte, aber man weiß nicht, wann das war. War das vor 2 Mrd. Jahren, denn hätte sich der Raum seit diesem Zeitpunkt sehr schnell ausgedehnt und vorher recht langsam, war das vor 10 Mrd. Jahren, der wäre die Ausdehnung sehr langsam geworden.
    Im ersten Fall hätte beschleunigte Ausdehnung stattgefunden, im 2ten Fall gebremste Ausdehnung.

  34. #35 Peter Paul
    8. Mai 2018

    @Alderamin #32

    Wenn nicht klar ist, was die Rechtsachse bedeutet, kann man gar keine Kurven und auch keine Punkte einzeichnen. Dann kann man auch die Lage der Punkte nicht zu einer Kurve fitten.

  35. #36 neand
    Hab da Anregungen für deine Sammlung
    8. Mai 2018

    1) Sonnenuhren
    2) Gezeitenberechnung

    Zwei Themen die Himmel und Erde verbinden.

  36. #37 Alderamin
    8. Mai 2018

    1) kann man gut mit der Zeitmessung generell verbinden. 2) ist wohl sehr komplex, ich weiß nicht, ob ich dazu was Gescheites finde.

  37. #38 Alderamin
    9. Mai 2018

    Ich denke, die Achsenbeschriftung oben wurde nachträglich ermittelt und bezieht sich nur auf die Kurve, für welche die Supernovapunkte am besten angenähert werden. Ich bin ja jetzt auch kein Wissenschaftler und stand noch nie vor der Aufgabe, aus einer Rotverschiebung und Helligkeit eine Entfernung bestimmen zu müssen, aber wenn ich’s machen müsste, würde ich folgendermaßen vorgehen (ein Papier mit allen wichtigen Formeln ist dieses).

    Wir messen zunächst die scheinbare Helligkeit m und die Rotverschiebung z. Die absolute Helligkeit M für Supernovae vom Typ Ia ist bekannt. m-M ist der Entfernungsmodul (im Paper distance modulus DM, Formel 26) und daraus folgt die Leuchtkraftentfernung DL (Formel 25; mit einem Korrekturfaktor für z, Formel 27; z ist bekannt).

    Aus DL kann man auf die transversale mitbewegte Entfernung DM schließen (Paper: Kapitel 5), das ist eine Größe, die beschreibt, wie ausgedehnt ein bestimmter Sehwinkel tatsächlich im Raum ist. Dieser hängt mit der mitbewegten Entfernung DC (Kapitel 4) zusammen, in Abhängigkeit von der Krümmung ΩK gemäß Formel 16. Im einfachsten Fall wissen wir bereits aus der Hintergrundstrahlung, dass ΩK = 0 ist. Dann ist DM=DC. Und DM ist mit DL über Formel 21 verbunden. Wir schließen also von DL auf DC. Dies ist eine beobachtete mitbewegte Entfernung.

    Um die richtige Historie zu finden, messen wir nun viele Supernovae mit verschiedenem z und erhalten verschiedene DC. DC ist eine Funktion der Rotverschiebung z, der gegenwärtigen Hubble-Konstante H0 (Formel 15 und 4), der Dichte der dunklen Energie ΩΛ, der Materiedichte (dunkel + baryonisch) ΩM und der Krümmung des Universums ΩK (Formeln 14 und 15). Wenn ΩK = 0 ist und das Universum also flach, gilt gemäß Formel 7, dass ΩΛ = 1 – ΩM. Damit ist in DC der einzige freie Parameter ΩΛ (ansonsten hat man zwei Drehknöpfe, an denen man den Fit optimieren kann). Wir wählen nun ein ΩΛ (ggf. auch ΩK), so dass die resultierende Kurve z(DC) (DC aus 14, 15 nach z umformen bzw. numerisch lösen) für die beobachteten Paare (DC,beob, zbeob) einen bestmöglichen Fit ergibt (Fehler der kleinsten Quadrate minimieren). Dann haben wir ein ΩΛ (und ΩK), somit ein ΩM und damit haben wir DC als Funktion für beliebge z (und damit auch Skalenfaktoren a, Formel 12; a(to) ist 1).

    Mit Formel 3 (für die Hubble-Zeit) und 30 erhalten wir zu z für die oben bestimmten Größen die Lookback Time. Die können wir nun als X-Achse verwenden, darüber für verschiedene ΩΛ die Historie von a und z (über 30 bzw. 12) auftragen (die Kurven in Bild 4) und unsere Supernovae-Punkte. Genau für die Kurve, für die wir den besten Fit ΩΛ gefunden haben, tragen wir oben auf der Achse den Entfernungsmodul ein (nichts anderes meint “relative Brightness of Supernovae”, ist nur die linearisierte Form der logarithmischen Größenklassendifferenz). Und so bekommst Du Diagramm 4. Das lediglich zur Veranschaulichung dient. Denn eigentlich sind wir fertig, wenn wir ΩΛ (und ΩK) kennen.

  38. #39 UMa
    9. Mai 2018

    Hallo Alderamin.
    Ich habe zumindest für nicht bolometrische Helligkeiten mit Simbad doch noch Erfolg gehabt. Meine Ergebnisse sind hier:
    https://www.astronews.com/forum/showthread.php?9634-Suche-Liste-der-scheinbar-hellsten-Sterne-bolometrische-Helligkeit-andere-als-V&p=126144#post126144

  39. #40 Alderamin
    9. Mai 2018

    Interessantes Ergebnis. Wusste nicht, dass die Roten Überriesen in den Infrarotbändern so bombastische Helligkeiten haben. Beteigeuze ist also der bolometrisch hellste Stern am Himmel und selbst Aldebaran übertrifft Sirius locker.

  40. #41 UMa
    9. Mai 2018

    Das Beteigeuze vor P Dor/ R Dor der bolometrisch hellste sein soll, steht so auch in der Wikipedia, ist aber vermutlich falsch, da er nach meinen Berechnungen im mittel etwas dunkler als Sirius ist.
    Kandidaten für den (scheinbar) bolometrisch hellsten Stern Sind neben Beteigeuze und Sirius noch Hadar, zeta Puppis, und WR147.

    Ganz grob und ungenau für die scheinbar bolometrisch hellsten Sterne
    WR147 -1.9
    Zeta Puppis -1.4 bis -2.1
    Beteigeuze -1.2 bis -1.5
    Alnilum -1.2
    Sirius A -1.6 bis -1.7
    Hadar -1.7
    Spica -1.3
    Achernar -1.3

  41. #42 UMa
    9. Mai 2018

    Ok, WR147 wäre hell ohne Extinktion. Hatte Helligkeit aus absoluter bolometrischer Helligkeit und Entfernung ausgerechnet.

  42. #43 Alderamin
    9. Mai 2018

    Ach so, man kann nicht einfach die größte Helligkeit über alle Bänder als Maß für die bolometrische Helligkeit verwenden, denn die Helligkeiten sind ja auf Wega bezogen, und dass Beteigeuze im K-Band 4 Größenklassen heller ist als Wega, heißt noch nicht, dass diese Helligkeit einer größeren Leuchtkraft über alle Bänder entspricht. Hast Du keine Lust, Deine Ergebnisse und Berechnungen in einem Gastartikel zu verfassen?

  43. #44 Peter Paul
    9. Mai 2018

    @Alderamin #36
    Erstmal danke für deine ausführliche Beschreibung und den Link. Das muss ich mir jetzt alles mal in Ruhe durch den Kopf gehen lassen.
    Schönes Wochenende!

  44. #45 UMa
    9. Mai 2018

    @Alderamin: Ein Gastartikel, gut. Ich habe einen Entwurf von ca. 1000 Wörtern, muss aber nochmal drüber.

  45. #46 Alderamin
    10. Mai 2018

    Cool 🙂

  46. #47 Peter Paul
    10. Mai 2018

    @Alderamin #36
    Ich finde es bisher am einleuchtendsten, dass deine Darstellung die Sache richtig trifft. Es könnte wirklich so sein, aber das wäre für Perlmutter schon ein wenig “schlimm”, finde ich, denn: Es gibt, nach deinem Gedankengang, keinen modellunabhängigen Zusammenhang zwischen Rückblickzeit und “relative brightness”.

    Ich versuche es nochmals mit eigenen Worten darzusellen, sozusagen als Selbstkontrolle:
    Ich gehe nochmals von dem ursprünglich zitierten Papier von Perlmutter aus (hier : https://physicsforme.com/2011/10/04/supernovae-dark-energy-and-the-accelerating-universe/ ).

    1.In Figure 3 sind die wirklich gemessenen Werte eingetragen. Daraus folgt das Modell, und damit die Omega -Werte.

    2. Mit Hilfe dieser Werte kann man die Rückblickzeiten berechnen.

    3. Jetzt zerrt man die Rückblickzeiten so auseinander, dass sich eine lineare Zeitskala ergibt. Daraus folgt, dass die Helligkeitsskala in Figur 4 so seltsam verformt ist. Sie passt nur zu den gemessenen SN-Ereignissen und nicht zu allen “denkbaren”.

  47. #48 UMa
    10. Mai 2018

    @Alderamin:
    Entwurf für den Gastartikel ist raus. Brauche noch Hilfe bei der Formatierung, vor allem der Tabellen.

  48. #49 Peter Paul
    11. Mai 2018

    Danke für deine Mühe!

  49. #50 UMa
    4. Juni 2018

    Vorgestern ist offenbar ein Objekt mit H=30.6 (ca 2 m Durchmesser) über Südafrika in die Atmosphäre eingetreten, welche kurz zuvor entdeckt wurde.
    https://www.minorplanetcenter.net/mpec/K18/K18L04.html

  50. #51 UMa
    4. Juni 2018

    Nachtrag: Es gibt schon einen Wkipedia-Artikel
    https://en.wikipedia.org/wiki/2018_LA
    Es ist der 3. Kleinkörper der vor dem Impakt entdeckt wurde, vorher aren schon
    https://en.wikipedia.org/wiki/2008_TC3
    https://en.wikipedia.org/wiki/2014_AA

  51. #52 Alderamin
    4. Juni 2018

    @UMa

    Ich schreibe mal ein paar Zeilen. Gibt auch Videos davon.

    [Edit] Erledigt. [/Edit]

    Übrigens: habe die Zahl der erlaubten Links gerade mal auf 4 erhöht, vielleicht funktionieren dann ja 3….

  52. #53 roel
    3. Juli 2018

    @Alderamin Entstehung von PDS 70 b

    [Edit Alderamin]Erledigt[/Edit]

  53. #54 UMa
    3. Juli 2018

    Ein Artikel über die nächste Mondfinsternis Ende Juli mit Beobachtungstipps, idealer Weise ein paar Tage vor dieser veröffentlicht.

    [Edit Alderamin]Erledigt.[/Edit]

  54. #55 UMa
    6. Juli 2018

    In Florians Sternengeschichte 293 Kommentar #4 fragte schorsch nach der Entfernungsbestimmung der Himmelskörper in der Antike.
    Mich würde dabei besonders die des Mondes interessieren. Vor allem wer, wann, wo und wie.
    Zumindest in der deutschsprachigen Wikipedia habe ich dazu nichts genaues gefunden. Ein bisschen steht bei Aristarch, aber gab es das nicht schon vorher?

  55. #56 leo
    https://de.wikipedia.org/wiki/Kategorie:Intergalaktische_Materie
    6. Juli 2018

    Wenn man zum Himmel blickt sieht man Sterne, Sterne, Sterne, …
    Aber das ist nur ein kleiner Teil der Wahrheit.
    Der Weltraum ist voll von Gas, Staub und Magnetfelder.
    Dabei ist die Dunkle Materie und die Dunkle Energie
    noch gar nicht beruecksichtigt.

    Willst du einmal das was sich in den Unendlichen Weiten
    zwischen den Sternen abspielt in dem Mittelpunkt ruecken ?

  56. #57 UMa
    7. Juli 2018

    Hallo Alderamin,
    Ich habe schon wieder eine Frage.

    Können uns durch die Raumfahrt seltene Elemente ausgehen?

    Wenn wir auf der Erde Materialien nutzen gehen die Atome der Elemente nicht verloren, sondern können beliebige oft wieder genutzt werden.

    Wenn wir dagegen Raumfahrt außerhalb des LEO betreiben, gehen die dabei eingesetzten Materialien für immer verloren. Dies gilt sowohl für die Raumfahrzeuge selbst, als auch für den Treibstoff.

    Im Moment ist die im Weltraum verlorene Masse noch gering, aber in den nächsten Jahrzehnten bis Jahrhunderten könnte sie wegen einer erheblichen Ausweitung der Raumfahrt durch billigere Raketenstarts und Großprojekte wie eine Marsbesiedlung um ein Vielfaches ansteigen.

    Welche Elemente könnten uns dabei möglicherweise zuerst ausgehen?
    Sagen wir, dass der Verlust in den Weltraum eine Rate erreicht, bei dem in einem Jahr ein Millionstel der irdisch verfügbaren Menge verloren geht.

    Ein Kandidat dafür wäre m.E. Xenon. Dieses Element wird auf der Erde für verschiedene Zwecke verwendet, sodass es blöd wäre, wenn es nicht mehr zur Verfügung stände.
    Auf der Erde entweicht es nach der Nutzung höchsten wieder in die Atmosphäre, aus der es ursprünglich gewonnen wurde. Dabei ist Xenon nicht ganz billig, da es selten ist. Nur etwa zwei Milliarden Tonnen befinden sich in der Atmosphäre.
    Wenn der Verlust durch die Raumfahrt auf dauerhaft über 2000 Tonnen pro Jahr anstiege, wären in weniger als einer Million Jahren die Xenonvorräte aufgebraucht.
    Dabei wird Xenon als Treibstoff für Ionentriebwerke verwendet. Eine Ausweitung dieses Einsatzes für die Lageregelung von geostationären Satelliten, für größere Missionen zum Mars oder ins äußere Sonnensystem könnte den jährlichen Verlust auf viele Tausende Tonnen ansteigen lassen. Man denke nur an eine ernsthafte Marsbesiedlung in den nächsten Jahrhunderten. Dann könnten die Xenonvorräte schon in Jahrhunderten bis Jahrtausenden aufgebraucht sein, falls auf Ionentriebwerke mit Xenon gesetzt wird.
    Welche anderen Elemente könnten uns durch die Raumfahrt noch verloren gehen?

  57. #58 UMa
    7. Juli 2018

    Hallo Alderamin,
    vielleicht ist die letzte Frage etwas umfangreiche. Da Raumfahrzeuge zumindest theoretisch eingesammelt werden können, könnte man sich zunächst auf die Treibstoffe konzentrieren, die außerhalb des LEO eingesetzt werden. Neben Xenon noch Hydrazin und andere. Könnte neben Xenon auch der Stickstoff und Kohlenstoffverlust zu groß werden?
    Wie hoch ist den der Verlust an Elementen durch Treibstoffe heute?

  58. #59 Alderamin
    8. Juli 2018

    MoFi und den Planeten habe ich mal auf die Liste gesetzt, vorher soll noch was anderes kommen, an dem ich mir gerade die Zähne ausbeiße.

    Mit den seltenen Erden, da habe ich nun gar keine Ahnung von. Wen Xenon alle ist, muss man halt ein anderes Element verwenden, Ionentriebwerke können ja auch andere Stützmassen verwenden. In einer Arbeit, über die ich auch mal was schreiben wollte, wird ein elektrisches Triebwerk vorgestellt, das auch mit Luft funktioniert, z.B. in der Hochatmosphäre. Darüber könnte ich was schreiben.

  59. #60 rolak
    8. Juli 2018

    seltenen Erden .. Xenon

    Könnte das bitte auseinanderdividiert werden, Alderamin? Xenon ist ja mehr ein edles Gas denn eine nichtseltene Erde (die sind bloß anfänglich in seltenen Mineralien als Oxid aka Erde gefunden worden).

  60. #61 UMa
    8. Juli 2018

    Alderamin, zu dem Elementeverlust habe ich inzwischen weitere Überlegungen angestellt.
    Vielleicht schaffe ich es dazu selbst einen Artikel zu schreiben. Wenn er gut wird, vielleicht sogar für Florians Schreibwettbewerb.
    Vielleicht könntest Du warten, ob das was wird.

  61. #62 Alderamin
    8. Juli 2018

    Neuer Satz, neuer Sinn. 😉 UMa sprach von beidem.

  62. #63 Alderamin
    8. Juli 2018

    Wie gesagt, ist nicht so mein Thema, mach’ ruhig mal.

  63. #64 Captain E.
    9. Juli 2018

    @UMa:

    Helium ist noch so ein Thema. Im Gegensatz zum Xenon ist Helium, das in der Atmosphäre freigesetzt wird, für immer verloren. Soweit ich weiß, gibt es zurzeit keinen Ersatz für Helium, was die extreme Tiefkühlung von Sensoren auf Sinden angeht. Die Verwendung als Traggas für Gas- und Wetterballons oder Luftschiffe erscheint da geradezu als leichtfertige Verschwendung.

    Helium wird übrigens ständig nachgebildet durch den Alphazerfall schwerer Isotope wie Uran oder Thorium, aber das muss auch erst einmal aufgefangen werden. In der Natur schaffen das Erdgaslagerstätten.

  64. #65 UMa
    11. Juli 2018

    Hallo Alderamin,
    … Superflares auf Proxima Centauri.

    Im März 2016 wurde der bisher hellste Superflare von Proxima Centauri entdeckt. Siehe [1].
    Nicht nur dieser Flare ist gewaltig mit 10 hoch 33.5 erg, wenn man Figure 3 nach höheren Energien extrapoliert, könnte es sein, das Flares, die Proxima Centauri für Minuten heller als Alpha Centauri A machen, aller paar Jahrhunderte auftreten könnten.

    Das hat natürlich Konsequenzen für eine mögliche Habitabilität von Planeten von Proxima Centauri.

    Kapitel 4 halte ich für eher spekulativ, da wir die Zusammensetzung der Atmosphäre von Proxima Centauri b nicht kennen. Ich vermute zum Beispiel, das wegen des hohen Flusses im Energiebereich der Sauerstoff spalten kann, dass die Exosphärentemperatur so hoch sein könnte, das Sauerstoff in dem Weltraum entkäme, sollte er in größeren Mengen in der Atmosphäre von Proxima Centauri b enthalten sein.

    Auch schon ohne Flare dürfte der Röntgen und EUV Fluss bei Proxima Centauri b gewaltig sein.

    [1] Howard et al.: The First Naked-Eye Superflare Detected from Proxima Centauri
    https://arxiv.org/abs/1804.02001

  65. #66 Alderamin
    11. Juli 2018

    Hatte ich neulich nicht schon geschrieben, dass Proximas Superflares den Stern gelegentlich sogar für’s bloße Auge sichtbar machen könnten? Doch, habe ich. Danke für den Link.

  66. #67 UMa
    11. Juli 2018

    Ok, hatte ich übersehen. Trotzdem scheint Proxima Centauri in den letzten Jahren immer intensiver beobachtet zu werden.
    Noch ein Flare im Millimeterbereich
    https://arxiv.org/abs/1802.08257

    Und eine erste Massebestimmung von Proxima Centauri durch Microlensing
    https://arxiv.org/abs/1807.01318
    Eine der ersten dieser Art, nach
    https://arxiv.org/abs/1706.02037
    Sollte GAIA so was nicht bald für viele Sterne können?

  67. #68 roel
    16. Juli 2018

    @Alderamin Ausgehend von

    “Manche Nachtfalter, die bei Ortungslauten von Fledermäusen Ausweichmanöver fliegen, unterlassen dies in der Nähe von Laternen.”

    und der Erklärung

    “The underlying cause of this inhibition is unclear. The small china-mark moth Cataclysta lemnata alters its defence strategy between day and night. Reacting unnecessarily to anthropogenic and orthopteran ultrasounds during the day could be energetically disadvantageous compared to moths which ‘switch-off’ their ultrasound responses. If artificial lighting causes moths to behave as if they are flying during daylight, this could explain our results.”

    Beides aus https://scienceblogs.de/alpha-cephei/2018/07/14/toedliches-licht-2/

    habe ich mal etwas weiter geschaut.

    Irgendwie habe ich bisher nicht die passende Studie dazu gefunden, ich suche natürlich weiter.

    Was ich bisher gefunden habe ist:
    Extremely high frequency sensitivity in a ‘simple’ ear
    https://rsbl.royalsocietypublishing.org/content/9/4/20130241
    und
    Hearing (Insects)
    https://what-when-how.com/insects/hearing-insects/

    Vielleicht ist das Thema einen kompletten Artikel wert? Ich würde mich jedenfalls darüber freuen.

  68. #69 Alderamin
    16. Juli 2018

    Hm, das ist nicht mein Territorium, ich denke, das wäre eher was für eine/n Biologen/in, bevor ich zu großen Unsinn erzähle…

  69. #70 roel
    16. Juli 2018

    @Alderamin

    “das wäre eher was für eine/n Biologen/in, bevor ich zu großen Unsinn erzähle…”

    Die sind hier rar gesät. Evolvimus und Alles Was Lebt sind verödet, bei Meertext gehts um die schwimmende Tierwelt, GENau ist Molekularbiologie, BioInfoWelten ist Bioinformatik und im Elternurlaub und … das war es dann schon.

  70. #71 stone1
    23. Juli 2018

    Es wundert mich ein wenig, dass die Entdeckung komplexer organischer Moleküle auf Enceladus bei der Auswertung von Cassini-Daten, eigentlich eine Meldung mit gewissem Wow-Faktor, noch gar keine größere Beachtung gefunden hat. Oder hab ich während des Urlaubs was verpasst?
    Hier die Meldung auf space.com.

  71. #72 Alderamin
    25. Juli 2018

    @stone1

    Erledigt. Glücklicherweise fand sich noch ein Originalartikel vom Autor auf einer Konferenz, weil das jetzt veröffentlichte Paper hinter einer Paywall und nicht auf arXiv liegt. Einfach Pressemeldungen abschreiben mag ich eigentlich nicht. Da kann man ja gleich die Pressemitteilung lesen.

  72. #73 UMa
    27. Juli 2018

    Im Mai 2018 hat der B-Hauptreihenstern S2 auf seiner etwa 16 Jahre dauernden Umlaufbahn um Sgr A* das Periastron (*) in nur 120 AE Entfernung durchlaufen.

    Einen Bericht darüber gibt es bereits auf Astronews
    https://www.astronews.com/news/artikel/2018/07/1807-036.shtml
    Das Paper ist hier
    https://www.aanda.org/articles/aa/abs/2018/07/aa33718-18/aa33718-18.html

    Der Artikel (und auch das Paper) heben hauptsächlich auf des erstmalige Bestimmung der Abweichung der Bahn zwischen Allgemeiner Relativitätstheorie und Newtonscher Theorie bei einer so großen Masse ab.

    Mich würde zusätzlich die Instrumente GRAVITY, SINFONI und NACO des VLT interessieren.

    Außerdem wie Masse und Entfernung aus der Bahn eines Doppelsterns (*) bestimmt werden, wenn sowohl Position als auch Radialgeschwindigkeitsdaten bekannt sind.

    Aus meiner Sicht ist die genauer Bestimmung der Masse von Sgr A* zu 4,100+-0,034 Millionen Sonnenmassen und vor allem die Bestimmung der Entfernung zu 8122+-31 pc, womit die Entfernung der Sonne zum Galaktischen Zentrum jetzt genau bekannt ist(**), mindestens ebenso berichtenswert wie der der relativistischen Abweichungen die ja an anderen Stellen schon genauer bestimmt wurden.

    (*) oder wie ist der richtige Begriff hier?
    (**) Vor ein paar Jahren hatte ich verschiedene Bestimmungen zu 8200-+-200 pc gemittelt. Damals gab es auch noch Werte deutlich außerhalb des Intervalls 8000-8500 pc.

  73. #74 UMa
    27. Juli 2018

    Es gibt jetzt die Planck 2018 Resultate.
    https://www.cosmos.esa.int/web/planck/publications

    Nachtrag zum Vorherigen: Ich hatte ja gehofft das GAIA die Abmessungen der Milchstraße und Position und Bewegung der Sonne in dieser genauer bestimmt. Aber der Fehler der Entfernungsbestimmung von Sgr A* entspricht einem Fehler Parallaxe von nur 470 Nanobogensekunden(!). Da kann GAIA, auch wegen der systematischen Fehler, die bisher hundertmal größer sind, wohl nicht mithalten.

  74. #75 Alderamin
    27. Juli 2018

    @UMa

    Da kommt keiner mehr hinterher… mal schauen. Zuerst was über entstehende und vergehende Planeten, dann sind mal wieder ein paar Sternbilder fällig, und dann…

    Derweil: Daniel Fischer hat auch was zur Bestätigung der Relativitätstheorie geschrieben. Spannender wäre gewesen, wenn was anderes rausgekommen wäre… Aber die Entfernungssache ist interessant, schaue ich mir mal an, danke.

  75. #76 Pilalidis Georgios
    Wuppertal
    13. August 2018

    [Edit Alderamin]offtopic gelöscht[/Edit]

  76. #77 Hase
    30. August 2018

    Ich fände eine Artikelreihe über die Geschichte der Astrologie und Astronomie interessant, vor allem den Übergang zwischen beidem von wildem Götterglauben zu “harter” Wissenschaft und die Entwicklung der Beobachtungsmöglichkeiten seit Gallileo. Vom einfachen Fernrohr bis zum Lasergestützen “Durch-die-Atmosphäre-schauen” und was noch zu erwarten ist, wie weit wir unsere Beobachtungsmöglichkeiten noch verbessern können.

  77. #78 Braunschweiger
    13. September 2018

    Auf die Gefahr der Wiederholung hin: was hat es mit dem Referenznetz ICRF-3 auf sich, das laut dieser Meldung am 1.Jan.2019 den bestehenden Rahmen ICRF-2 ablösen soll. Was bringt die Änderung für einen Vorteil, und warum wurde das gerade jetzt und nicht früher möglich? Was macht man mit der Referenz überhaupt?

  78. #79 Ingo
    20. September 2018

    Antennen.
    Wie funktioniert ein einfacher Dipol.
    Was bewirkt die einlaufene Welle mit den Ladungstraegern in der Antenne,- warum schaukelt sich eine bestimmte Frequenz auf,- und andere nicht.

    Wie funktioniert die Richtwirkung bestimmter Antennen (Yagi, Planar etc.)
    Neue Antennen wie Fraktalantennen mit denen man scheinbar jede Frequenz empfangen kann.
    Wieso ist es moeglich, dass meine kleine Funkuhr eine Antenne fuer unglaublich langwellige Frequenzen beinhaltet (Ferritantennen)

    Fuer Fortgeschrittene: Nahbereich und Fernbereich der Welle.

  79. #80 Karl Mistelberger
    6. Oktober 2018

    Aus dem Missions-Alltag: NASA Switches Curiosity Rover to Backup Computer Following Glitch

    https://www.extremetech.com/extreme/278160-nasa-switches-curiosity-rover-to-backup-computer-following-glitch

  80. #81 UMa
    31. Oktober 2018

    Hallo Alderamin,
    C/2014 W10 PANSTARRS, ein zweites interstellares Objekt bevor 1I/2017 U1 ‘Oumuamua? Siehe:

    Have we missed an interstellar comet four years ago?
    https://arxiv.org/abs/1810.12766

  81. #82 UMa
    1. November 2018

    Nachtrag: Nachdem ich mir die Daten genauer angeschaut habe, ist es natürlich eher unwahrscheinlich, dass C/2014 W10 PANSTARRS ein interstellares Objekt ist. Es gibt einfach nur sehr, sehr wenige Beobachtungen und die Fehler der Bahn sind sehr groß. Das ließe sich nur klären, wenn dieser Komet auf weiteren Aufnahmen gefunden würde.
    Vielleicht gibt es sogar GAIA-Daten? Die Helligkeit war gerade an der Grenze mit ca. 21 mag. Könnte man das Objekt heute noch finden?

  82. #84 Alderamin
    1. November 2018

    @UMa

    Ach, da schreiben schon alle anderen drüber… es gibt interessanteres von Gaia.

  83. #85 UMa
    3. November 2018

    Ok.
    Noch der Vollständigkeit halber: Dawn hat es auch erwischt.
    https://www.astronews.com/news/artikel/2018/11/1811-003.shtml

  84. #86 UMa
    19. November 2018

    @Alderamin: Weißt Du in welche Richtungen Gaia zu bestimmten Zeitpunkten gemessen hat? Dann könnte man feststellen, ob es im nächsten oder übernächsten data release evtl. doch noch weitere Positionen und Helligkeiten von ‘Oumuamua geben könnte. Wenn es Gaia Daten gäbe, könnte man vielleicht die zusätzliche Beschleunigung besser eingrenzen?!

  85. #87 Alderamin
    19. November 2018

    @UMa

    Ist nicht so einfach zu sagen, Gaia präzediert. Für TESS wär‘s einfach, die arbeitet den Himmel streifenweise ab.

  86. #88 UMa
    27. November 2018

    @Alderamin:
    Was ist 2018 WG?

    Der geringste Abstand der Bahn liegt im Erdinneren.
    https://minorplanetcenter.net//iau/lists/Closest.html
    Zunächst vermutete ich eine vierte Kollision eines zuvor entdeckten Asteroiden mit der Erde, ähnlich 2018 LA im Juni. Dann bemerkte ich, dass die Beobachtungen alle nach dem geringsten Abstand zur Erde waren.
    https://minorplanetcenter.net/mpec/K18/K18W24.html
    Daher vermutet ich den Start einer interplanetarischen Sonde. Immerhin scheint die Bahn ja über Fluchtgeschwindigkeit zu sein.
    Ich fand hier aber keinen geeigneten Start.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Portal:Raumfahrt/Countdown/2018
    Vom Zeitpunkt könnte es Sojus Progress MS-10 zur ISS sein. Die ist aber nicht auf einer Fluchtbahn, es sein denn, die Beobachtung war zur Zeit des Antriebs, was die Messung verfälscht.

    Oder der Start erfolgte eher und aus einer Umlaufbahn.

    Oder die Bahnbestimmung ist falsch.

    Oder was ist 2018 WG?

  87. #89 UMa
    27. November 2018

    Nachtrag: https://ssd.jpl.nasa.gov/horizons.cgi#top
    gibt für die minimale Vorbeiflugdistanz 31000 km an, was zu einem Asteroiden passt.
    Das MPC gibt dagegen 4000 km minimalen Abstand zum Erdmittelpunkt an.

  88. #90 Alderamin
    27. November 2018

    @UMa

    Also, wenn ich dem Link zum Objekt folge, steht bei den Bahndaten eine MOID (geringster Abstand zur Erdbahn) von 0,0002 AE, das wären 29920 km, knapp geostationäre Bahn. Außerdem ist in der Ephemeridenliste der kleinste Abstand zur Erde am 17.11. mit Delta = 0,001279 AE angegeben, das sind 191000 km. Scheint wohl in der Annäherungsliste was nicht zu stimmen.

  89. #91 UMa
    27. November 2018

    @Alderamin
    Also ein normaler Asteroidenvorbeiflug.
    Ob noch andere Abstände in der Closest Approaches List des MPC falsch sind?

    Mal eine andere Frage:
    Wie ständen denn die Chancen doch noch etwas über Form, Masse oder Albedo von ´Oumuamua herauszufinden?
    Was wäre die beste Idee?
    Könnte man theoretisch noch eine Sonde hinterherschicken, um Nahaufnahmen zu machen?
    Ist die Bahn überhaupt genau genug bekannt, um ´Oumuamua zu finden?
    Was wäre der beste Ansatz: Eine Sonde mit Ionenantrieb? Oder Tausende CubeSats mit Lichtsegel entlang der LOV schicken, in der hoffnung dass einer nahe genug ist?
    Oder etwas anderes?

    Wenn es zu spät ist, wie sollte man sich auf das nächste interstellare Objekt vorbereiten?

  90. #92 Alderamin
    28. November 2018

    @UMa

    Es war vorgeschlagen worden, 1I/’Oumuamua eine Sonde hinterher zu schicken, aber es würde viele Jahre dauern, ihn einzuholen, und das Projekt muss ja auch zuerst geplant und die Sonde gebaut werden. In dieser Zeit erarbeitet ‘Oumumua sich einen riesigen Vorsprung. Ich habe mal irgendwo gehört, dass ‘Oumumua kaum vor der der Neptunbahn einzuholen wäre.

    Ob Ionenantrieb oder chemisch oder Sonnensegel, je schneller man ihn einholt, desto schneller fliegt man dann an ihm vorbei und desto weniger Beobachtungszeit bleibt. Je langsamer man sich ihm nähert, desto länger dauert der Flug und desto weniger Restlicht bleibt noch in der Ferne, wo man ihn einholt.

    Da schätzungsweise ein paar tausend solcher Objekte ständig im Sonnensystem unterwegs sind, sollte man eher versuchen, ein paar mehr zu finden, und dann eine Mission vorbereiten, die zu einem fliegt, der gerade in der Nähe ist.

    Dass jetzt ausgerechnet 1I/’Oumuamua, das erste sicher identifizierte interstellare Objekt, ein außerirdisches Raumschiff sein soll, ist ziemlich weit hergeholt, das nimmt doch niemand mit etwas Ahnung ernst. Insofern ist er genau so interessant wie 2I oder 42I, wenn die dann mal gefunden sind.

    Ist aber ein interessanter Themenvorschlag für einen Artikel, merk’ ich mir mal vor.

  91. #93 UMa
    29. November 2018

    Alderamin:
    Ich weiß nicht, ob das hier der richtige Ort ist, ´Oumuamua zu diskutieren. Falls nicht, schlage bitte einen anderen Ort vor.

    Zur Sonde. Es gibt verschiedene Vorschläge, die aber Teilweise neuartige Technologie erfordern.

    Mein Vorschlag dagegen wäre, erstmal zu versuchen, mit vorhandenen Teilen eine Sonde zu bauen, um sie möglichst zeitig hinterher zu schicken.
    Z.B. auf der Basis von New Horizons und Dawn für den Ionenantrieb. Man würde sie mit eine möglichst leistungsfähigen Rakete starten z.B. einer Falcon Heavy. Dann mit einer starken chemischen Drittstufe auf mehr als Fluchtgeschwindigkeit (aus dem Sonnensystem) beschleunigen, noch möglichst tief im Gravitationspotential der Erde. Dann mit einer großen solarbetrieben (größer 10 kW) Ionenantriebsstufe weiter beschleunigen. Wobei ich noch nicht durchgerechnet habe, ob es reicht.
    Die letzte Stufe versucht dann mit einem Ionentriebwerk, Strom aus dem RTG wieder abzubremsen, im Idealfall in eine Umlaufbahn. Sonst bleibt nur ein schneller Vorbeiflug.

    Wie unsicher ist die Bahn von ´Oumuamua und bis auf welche Entfernung würde eine Kamera von New Horizons ´Oumuamua überhaupt finden?
    Wenn das kritisch ist, müsst man versuchen entlang der LOV zu fliegen, um eine möglichst niedrigen Abstand zu den vermuteten Positionen von ´Oumuamua zu erhalten.

    Ich denke ´Oumuamua könnte durchaus interessanter sein.

    Zunächst wissen wir nicht, ob es ein großer Zufall war. Vielleicht finden wir in den nächsten hundert Jahren kein weiteres interstellares Objekt.
    Zum anderen könnten sich weitere interstellare Objekte als völlig anders als ´Oumuamua herausstellen, z.B. als normale Kometen mit Koma und Schweif. Dann haben wir keine ähnlichen Vergleichsobjekte.

    Was ´Oumuamua ist, ist schwer zu sagen, auf jeden Fall ist es merkwürdig. Ohne die Beschleunigung oder mit Koma wäre alles klar. Aber so? Da gibt es sich widersprechende Beobachtungen.

    Prinzipiell gibt es 3 Fälle, was die Beschleunigung angeht.

    1. Die gemessene Beschleunigung existiert nicht. Es ist ein systematischer Messfehler.
    Dann wäre ´Oumuamua ein interstellarer Asteroid mit sehr starken Helligkeitsschwankungen aufgrund unterschiedlicher Form oder Albedo.
    Problem: Die gemessene Beschleunigung ist mit 30 sigma ziemlich signifikant.

    2. Die gemessene Beschleunigung existiert und wird durch ausströmende Gase und Staub hervorgerufen, wie bei einem normalen Kometen. Dies ist meiner Meinung nach die wahrscheinlichste Erklärung.
    Die Beschleunigungswerte liegen gut in dem Bereich, den man für Kometen erwarten würde, wenn man berücksichtigt, dass ´Oumuamua kleiner ist.

    Problem: Allerdings hat man keine Koma, keinen Staub gefunden und kann auch viele Gase ausschließen, mit Obergrenzen, die teilweise deutlich unter den für die Beschleunigung erforderlichen liegen. Außerdem soll das ganze inkonsistent mit der Rotation von ´Oumuamua sein.

    Wenn die Masse von ´Oumuamua sehr gering ist, also geringe Dichte, sehr hohe Albedo, Diskus- statt Zigarrenform, wird die nötige ausströmende Masse und damit das Problem kleiner.

    3. Die gemessene Beschleunigung existiert und es gibt keine ausströmende Gase und Staub die, die Beschleunigung erklären.
    In diesem Fall ist guter Rat wohl teuer. Es wurden die meisten Szenarien verworfen.
    Das mit dem Lichtdruck erfordert eine mittlere Dicke von ´Oumuamua von ca. 1 mm und eine Gesamtmasse von 4 bis 10 Tonnen.

    Frage: Fällt Dir zu dem Fall 3 (Fall 1 und 2 ausgeschlossen) eine bessere Erklärung ein?

  92. #94 Alderamin
    30. November 2018

    @UMa

    Wie gesagt, ich merk’s mir für einen Artikel vor, dann können wir’s da diskutieren. Im Moment sind aber noch 3 andere Themen in der Pipeline, und wenn was Aktuelles kommt, drängelt sich das vielleicht auch noch vor.

  93. #95 UMa
    30. November 2018

    @Alderamin: Ok.

    Ich habe noch 2 Fragen, die mit ´Oumuamua zusammenhängen:

    Gibt es im Sonnensystem Asteroiden, die ebenfalls eine zusätzliche Beschleunigung wie Kometen zeigen, obwohl keine Koma entdeckt werden konnte?

    Gibt es eine einfache Möglichkeit festzustellen, welche der über 500000 bekannten Asteroiden in einem bestimmten Zeitraum ´Oumuamua, oder einem anderen Asteroiden, am nächsten gekommen sind? D.h. ohne das selbst programmieren zu müssen.
    Bei Horizons habe ich bisher nichts gefunden, im MPC auch nicht und Google liefert primär solche Seiten, die bei Florian unter schlechte Schlagzeilen landen würden.
    Oder gibt es ein Programm wie Stellarium oder Celestia, das so etwas kann?

  94. #96 UMa
    30. November 2018

    @Alderamin: Nachtrag zur ersten Frage. Es geht hier um Beschleunigungen, die deutlich größer sind, als die durch Strahlungsdruck, Jarkowski-Effekt oder Poynting-Robertson-Effekt.

  95. #97 Alderamin
    30. November 2018

    @UMa

    Gibt es im Sonnensystem Asteroiden, die ebenfalls eine zusätzliche Beschleunigung wie Kometen zeigen, obwohl keine Koma entdeckt werden konnte?

    Anscheinend gibt es Kometen, die wenig Staub ausstoßen und deren Gassaustoß schwieriger nachzuweisen ist. Und 1I wurde nur relativ kurz und von wenigen Teleskopen beobachtet, da ist es nicht auszuschließen, dass der Gassausstoß übersehen wurde. Siehe hier.

  96. #98 UMa
    3. Dezember 2018

    @Alderamin: Ich habe noch einige Berechnungen angestellt. Ich denke ´Oumuamua ist wahrscheinlich ein kleiner, flacher Wassereis Komet, der mehr als die Hälfte seiner Masse beim nahen Vorbeiflug an der Sonne verlor, und entweder dabei, oder schon im Urspungssystem den größten Teil der noch flüchtigeren kohlenstoffhaltigen Substanzen verloren haben muss (oder so nahe an seinem Stern entstanden, dass er sie nie hatte), sonst hätte man sie leicht nachgewiesen.

    Daher haben sie in diesem Paper wohl recht
    https://arxiv.org/abs/1811.08072
    Allerdings hatten sie keine Chance ´Oumuamuas thermische Strahlung mit Spitzer zu messen. Sie dürfte mehr als 100 mal geringer als die Obergrenze sein.

    Anderes Thema:
    Es wurden weitere Gravitationswellenereignisse gefunden:
    https://www.astronews.com/forum/showthread.php?9973-Weitere-Gravitationswellenereignisse-von-LIGO-und-VIRGO

  97. #99 UMa
    10. Januar 2019

    @Alderamin:
    Falls Du eine neue Idee für einen Artikels suchst. Es hat offenbar vor ein paar Monaten eine Kollision zweier Asteroiden gegeben. (6478) Gault soll mit einem anderen unbekannten Körper zusammengestoßen und dadurch zu einem Hauptgürtelkometen geworden sein. Vielleicht bekommst Du ja genügen Informationen für einen Artikel darüber.
    Siehe hier beim 8. Jan, Science and technology
    https://en.wikipedia.org/wiki/Portal:Current_events
    https://en.wikipedia.org/wiki/6478_Gault#Main-belt_comet

  98. #100 UMa
    11. Januar 2019

    @Alderamin
    Sind einige der Kollisionen Schwarzer Löcher durch Gravitationslinsen verstärkt oder verdoppelt?
    https://arxiv.org/abs/1901.03190

  99. #101 Sternenpflückerin
    21. Januar 2019

    Hallo Alderamin,

    ich bin gerade über Artikel gestolpert, in denen vor wenigen Jahren wohl eine gigantische Void ‘entdeckt’ wurde, in derer (nahezu) Mitte die Milchstraße liegen soll. Ich finde nicht wirklich etwas darüber, ob das nu allgemein angenommen oder eher diskutiert wird. Könntest Du bei Gelegenheit vielleicht etwas darüber schreiben? Wäre, falls wahrscheinlich, immerhin auch eine hübsche Erklärung fürs Fermi-Paradoxon.

    [Edit Alderamin: erledigt]

  100. #102 Captain E.
    21. Januar 2019

    @Sternenpflückerin:

    Daran dürfte kaum etwas dran sein. Die Milchstraße, die Andromedagalaxie, der Dreiecksnebel und einige anderen kleinere Galaxien bilden die Lokale Gruppe. Diese gehört zum Virgo-Superhaufen mit dem Virgo-Haufen in dessen Zentrum, und der Virgo-Superhaufen ist Teil von Laniakea mit dem Großen Attraktor als Kern. Laniakea bewegt sich seinerzeit auf den Shapley-Superhaufen zu, was die Vermutung nahelegt, das beide Teil einer noch größeren Struktur sind.

    So, und die Voids werden begrenzt von eben jenen gigantischen Strukturen. Da kann nun wirklich nicht die Rede davon sein, dass unsere Milchstraße mitten in einem solchen Void drin läge. Es kann aber natürlich sein, dass sich mitten in den Voids einzelne Galaxien oder kleinere Galaxienhaufen befinden, nur eben wir nicht.

  101. #103 Alderamin
    21. Januar 2019

    @Sternenpflückerin

    Mit meinen jetzigen Wissensstand würde ich mich Captain E. anschließen. Vielleicht kannst Du mir Links auf die Artikel mal zusenden (gerne per Mail, Adresse unter “Über das Blog”).

  102. #104 Roy
    Rostock
    21. Januar 2019

    Hallo Alderamin,

    mich würde interessieren, wie man messen kann, woher genau eine bestimmte Gravitationswelle stammt und vor allem wie lange sie unterwegs war? Unklar ist mir auch, wie man anhand von Gravitationswellen den Urknall analysieren will, wenn sich doch erst kurze Zeit nach dem eigentlichen Ereignis die Gravitation als Grundkraft abspaltete? Oder will man ihm mit der Gravitationswellenforschung nur sehr nahe kommen, kann das eigentliche Ereignis aber wohl niemals detektieren?

  103. #105 Karl Mistelberger
    21. Januar 2019

    Gesprochen, nicht geschrieben:

  104. #106 Alderamin
    21. Januar 2019

    @Roy

    mich würde interessieren, wie man messen kann, woher genau eine bestimmte Gravitationswelle stammt und vor allem wie lange sie unterwegs war?

    Die Richtung kann man bestimmen, wenn mindestens drei Detektoren sie sehen. Aus dem Zeitversatz der Beobachtungen und den Abständen der Detektoren folgt die Richtung, aus der sie kommt. Sehen alle sie gleichzeitig, dann kommt sie genau aus der Senkrechten zur Ebene, in der die drei Detektoren liegen. Sieht ein Detektor sie früher, dann kommt sie aus einer Richtung mit einer Neigung zum Detektor hin (je nach Zeitunterschied kann man sagen, wie groß die Neigung ist).

    Unklar ist mir auch, wie man anhand von Gravitationswellen den Urknall analysieren will, wenn sich doch erst kurze Zeit nach dem eigentlichen Ereignis die Gravitation als Grundkraft abspaltete? Oder will man ihm mit der Gravitationswellenforschung nur sehr nahe kommen, kann das eigentliche Ereignis aber wohl niemals detektieren?

    Dabei geht es um andere Graviationswellen. Einerseits würden Gravitationswellen durch den Feuerball hindurch dringen, der uns heute als kosmischer Mikrowellenhintergrund den Blick auf das Universum vor einem Alter von 380.000 Jahren versperrt. Ganz unabhängig davon, was die Quelle sein könnte. Man könnte also in der Tat näher an den Urknall heran, aber nicht bis zur hypothetischen Singularität.

    Andererseits erwartet man, dass die Inflationsphase Gravitationswellen verursacht haben soll, deren Einfluss den Mikrowellenhintergrund in bestimmter Weise polarisiert haben sollte. Das glaubte man vor ein paar Jahren nachgewiesen zu haben (BICEP2), aber es war eine Ente. Seitdem hat man nichts mehr davon gehört. Solche Gravitationswellen wären zu langwellig, um sie mit unseren verfügbaren oder zukünftigen Detektoren aufzuspüren, die würde man also nur indirekt über die Hintergrundstrahlung bemerken.

    Mal schauen, ob ich dazu einen Artikel zusammen bekomme.

  105. #107 Spritkopf
    29. Januar 2019

    Hallo Alderamin,
    ich meine mich erinnern zu können, dass du mal für diejenigen, die mit der Sternenbeobachtung beginnen bzw. das Fernglas gegen etwas Besseres tauschen wollen, vor längerer Zeit einen längeren Kommentar zu Teleskopen und deren Auswahl geschrieben hast. Leider finde ich den nicht mehr. Falls du den noch auf der Pladde herumfliegen hast, könntest du ihn ja etwas erweitern und daraus einen Artikel machen. Du würdest sicherlich nicht nur in mir einen dankbaren Abnehmer finden.

  106. #108 HF(de)
    29. Januar 2019

    Da schließe ich mich glatt an den Artikelwunsch an.

  107. #109 Alderamin
    30. Januar 2019

    Da verweise ich Euch glatt mal auf ein früheres Werk von mir in einem anderen Blog. In fünf Teilen. Lässt keine Frage offen.

    Muss auch mal eine kleine Entschuldigung für die lange Artikelpause loswerden. Handball-WM, leichtes Kränkeln letzte Woche, ziemlich viel Arbeit die letzten Tage und auch privat viel um die Ohren. Wird aber bald wieder ruhiger.

  108. #110 Spritkopf
    30. Januar 2019

    Danke, genau den hatte ich gesucht! War mir allerdings nicht mehr klar, dass es nicht nur ein langer Kommentar war, sondern gleich eine ganze Artikelserie.

    Und dass es bei dessen Länge keinen neuen Artikel braucht, sehe ich ein. 😉

  109. #111 Spritkopf
    30. Januar 2019

    @Alderamin

    Und gleich die erste Bitte um deine Einschätzung zu diesem Setup:

    TS Optics AC 102/1100

    Montierung Skywatcher EQ-5

    Ich hatte mir einen Refraktor ausgesucht, weil ich – zumindest am Anfang – eher Planeten und Mond gucken will. Über das Teleskop habe ich für das, was es kostet, nur Gutes gelesen. Und später einen Reflektor dazukaufen kann man immer noch.

    Bei der Montierung habe ich erstmal auf GoTo verzichtet, weil ich gerne selbst suche und nicht nur Knöpfchen drücken will. Spätere Nachrüstung ist ja bei der EQ-5 möglich. Wobei… wenn du meinst, dass sowas in jedem Fall notwendig wird, würde ich die 500 EUR mehr wohl auch ausgeben.

  110. #112 Alderamin
    30. Januar 2019

    @Spritkopf

    Das ist ein recht einfacher, leichter Refraktor, offenbar ohne ED-Linse, also nicht so ganz farbrein. Die Montierung ist sehr gut, ich habe die etwas schwerere HEQ-5. Goto wäre natürlich toll, aber das macht die Montierung mehr als doppelt so teuer. Ist vielleicht nicht verkehrt, sich zuerst mal ohne diese Hilfe am Himmel zurecht finden zu lernen. Man kann Goto bei der EQ-5 problemlos nachrüsten.

    Gutes Einsteigerpaket für unter 1000 Euro, würde ich sagen.

    Du könntest aber für weniger Geld noch mehr Öffnung bekommen, auf der gleichen Montierung. Die Skywatcher-Refraktoren sind auch sehr beliebt. Wie gut genau dieser Refraktor jetzt im Vergleich zu dem TS Optics ist, vermag ich nicht zu sagen, da müsste man nach Tests im Netz suchen.

  111. #113 Spritkopf
    31. Januar 2019

    @Alderamin

    Du könntest aber für weniger Geld noch mehr Öffnung bekommen, auf der gleichen Montierung.

    Dein Tipp hört sich aber auch ziemlich gut an. Der Preisunterschied ist schon deutlich und das bei mehr Öffnung.

    Beim Teleskop von TS Optics käme noch der Zenitspiegel und die Okulare hinzu, d. h., preislich läge man da inklusive Montierung ein gutes Stück über 1000 Euro. Mit dem Skywatcher-Teleskop könnte man sich damit schon fast die Montierung mit Goto leisten.

  112. #114 Spritkopf
    17. Februar 2019

    Du könntest aber für weniger Geld noch mehr Öffnung bekommen, auf der gleichen Montierung.

    Als letztes OT zu diesem Thema (sorry) ein erster Kurzbericht von diesem Teleskop.

  113. #115 UMa
    19. Februar 2019

    @Alderamin: Vielleicht wäre das etwas für einen neuen Artikel?
    Ein Planet mit mindestens 3 Erdmassen und 13 Tagen Umlaufzeit um einen der nächsten Sterne Gl411, 2,5 pc entfernt wurde mittels Radialgeschwindigkeitsmessungen entdeckt.
    https://arxiv.org/abs/1902.06004

  114. #116 rolak
    15. März 2019

    Ich bin ein extern generierter ErsatzPingback und komme auf Wunsch. Auch zurück.

  115. #117 UMa
    16. April 2019

    @Alderamin:
    Kollidierte am 8. Januar 2014 ein interstellarer Meteor mit der Erde?!
    https://arxiv.org/abs/1904.07224

  116. #118 Alderamin
    17. April 2019

    @UMa

    Ja, ist schon auf der Liste. Im Moment kämpfe ich noch mit den M87*-Papers.

  117. #119 UMa
    9. Mai 2019

    @Alderamin:
    Bisher hat man keine (nahezu) metallfreien Population III Sterne gefunden.
    Daher gab es die Vermutung, dass die Population III, wegen mangelnder Kühlung bei der Entstehung, eine Mindestmasse haben mussten, so dass alle Population III Sterne schwerer als 0,8 Sonnenmassen hatten und damit eine Lebenszeit kürzer als seit dem Zeitpunkt ihrer Entstehung.

    Es könnte aber auch einen anderen Grund geben, warum keine fast metallfreihen Population III Hauptreihen mit weniger als 0,8 Sonnenmassen gefunden wurden. Sie wurden verschmutzt, so dass sie sich als metallarme Population II Sterne tarnen.
    Ein Verschmutzung mit Staub oder Gas ist wohl wegen des Sternenwindes nicht plausibel.

    Aber wenn dieses Paper
    https://arxiv.org/abs/1905.02974
    richtig liegt, können interstellare Objekte, größer als ´Oumuamua, die Population III Sterne erreichen und sind häufig genug um sie erheblich zu verschmutzen.

    So könnte es sein, dass doch leichte Population III entstanden und bis heute überlebt haben, wir sie aber nicht an ihrer Metallizität erkennen können, weil sie inzwischen verschmutzt wurden.

    Außerdem kann natürlich die geringste beobachtet Metallizität eine Obergrenze an die Häufigkeit größerer interstellare Objekte stellen.

  118. #120 UMa
    24. Mai 2019

    @Alderamin:
    Vor GAIA hatten wir mal eine Diskussion mit Oliver Müller über den Test von MOND an Doppelsternen großen Abstandes. Damals dominierten die Messfehler jede mögliche Abweichung von Newton.

    Jetzt wurde die Geschwindigkeitsverteilung weiter Doppelsterne bis 200pc im GAIA DR2 untersucht.
    https://arxiv.org/abs/1905.09619
    MOND ohne externen Feldeffekt ist klar inkonsistent mit den GAIA DR2 Daten für das übliche a0.
    Für MOND mit externen Feldeffekt reicht die Genauigkeit für eine Unterscheidung zu Newton noch nicht aus.

  119. #121 Dampier
    dampierblog.de
    9. Dezember 2019

    Hallo Alderamin,

    ich bin gerade auf die Westford Needles gestoßen (bei stuffinspace). Ziemlich abgefahren, da hatte ich noch nie von gehört. Da es auch Funktechnik betrifft, wäre das vielleicht ein Thema für dich? Mich würde einfach die ganze Geschichte des Projekts interessieren und ich würde mich freuen, vielleicht was von dir dazu zu lesen.

    grz
    Dampier

  120. #122 Alderamin
    5. Januar 2020

    @Dampier

    Davon habe ich auch noch nie gehört – in der Tat interessant. Artikel folgt.

    [Edit] Erledigt [/Edit]

  121. #123 Dampier
    9. Januar 2020

    Cool! :))

  122. #124 Braunschweiger
    9. Januar 2020

    @Alderamin,
    eine interessante Entdeckung “kam gerade rein”, und damit Strukturen, die vielleicht auch Andere interessant finden:

    Was ist die Radcliff Wave, die erst jüngst im Jan. d.J. beschrieben wurde?
    Was der Gould Belt und die Zusammenhänge zwischen beiden?

    Ändert das die Sicht auf unser lokales Universum oder verstehen wir etwas Neues?
    Einen ersten Eindruck neben den vorherigen Links bietet die Grafik von Galaxymap.

  123. #125 Noel
    30. Januar 2020

    Hallo Alderamin!
    Kürzlich habe ich mich mit dem “Rotary-Motion-Extended Array Snythesis (R-MXAS)” (https://www.nasa.gov/directorates/spacetech/niac/2019_Phase_I_Phase_II/Rotary_Motion_Extended_Array_Synthesis) beschäftigt. Ich verstehe leider nicht wie die virtuelle rechteckige Antennenfläche zustande kommt und würde mich über eine Erklärung freuen.
    Danke im voraus!
    Mfg Noel

  124. #126 David
    4. Februar 2020

    Hallo Alderamin,

    ich habe gerade deine sehr gut Beschriebene Serie “Wie funktioniert eigentlich ein Mobilfunknetz?” gelesen und wollte dich fragen ob du die Serie noch weiter schreiben wirst, da die Themen LTE und 5G noch offen sind.
    Würde mich freuen etwas über diesen Themen von dir lesen zu können, da du diese sehr anschaulich und leicht verständlich beschreibst.

    Danke im vorraus!

    Gruß,
    David

  125. #127 Alderamin
    4. Februar 2020

    @David

    Danke! Nachdem die Leserzahl immer weiter runter gegangen war, hatte mich etwas die Lust verlassen, die Serie fortzusetzen. UMTS sollte eigentlich noch einen zweiten Artikel bekommen, weil die Struktur des Backbone-Netzes sich änderte und man das Netz hauptsächlich auf Datenübertragung konzipierte, quasi als ersten Schritt Richtung LTE (LTE hatte anfangs gar keine Sprachübertragung, sondern schaltete für Sprachrufe vorher auf 3G oder 2G um: circuit-switched fall-back, CSFB! Jetzt verwendet man ein dem Voice-over-IP-ähnliches Protokoll, Voice over LTE, VoLTE). Ich werd’s mir mal vornehmen, die drei bis vier Artikel noch nachzuziehen.

  126. #128 Abraxas
    10. April 2020

    Hallo Alderamin, ich verfolge sehr interessiert Deine Beiträge zum Thema “Zeit” und bin auch sehr gespannt, welche Hypothese über die Natur der Zeit sich am Ende herauskristallisieren wird. Kannst Du mir sagen, wann Du planst den vierten Teil der Reihe zu veröffentlichen?

    Beste Grüße

    Abra

  127. #129 Alderamin
    10. April 2020

    @Abraxas

    Ich hoffe, ich finde über die Ostertage Zeit dazu. Es wird um den Zeitpfeil gehen. Im Moment ist privat und dienstlich hier gerade die Hölle los, aber nicht über die Ostertage. Wir wollen aber auch mal an die Luft.

  128. #130 Leser
    11. April 2020

    @ Abraxas

    Google mal “Über die Natur von Zeit” und du findest noch mehr zu Thema.

  129. #131 Alderamin
    11. April 2020

    @Abraxas

    Sorry, wegen aktueller Ereignisse (auch wenn eines davon 50 Jahre her ist) noch 2 Artikel zuvor. Aber dann…

  130. #132 UMa
    15. April 2020

    VLT Suche nach Proxima Centauri c
    Arxiv:2004.06685

  131. #134 Alderamin
    16. April 2020

    @gaius

    Ich hatte davon gehört, und es ist mir höchst suspekt. Wenn ich wetten müsste: nein. Fühle mich aber nicht kompetent genug, darüber zu schreiben.

  132. #135 UMa
    2. Juli 2020

    First Direct Evidence of CNO Neutrinos.
    arxiv.org:2006.15115
    Borexino misst erstmals solare CNO Neutrinos.

  133. #136 Frank Wappler
    2. September 2020

    Am Anfang dieser ScienceBlogs-Webseite (die offenbar “Startseite > Alpha Cephei > Schreib doch mal was zu …” betitelt ist) steht:
    > […] Anregungen, worüber ich sonst noch schreiben könnte. Die möchte ich künftig hier sammeln.

    Schreib doch bitte mal was in Nachbereitung der ScienceBlog-Artikels https://scienceblogs.de/nucular/2020/08/13/sievert-ist-keine-physikalische-groesse/ über Unterschiede und Zusammenhänge betreffend

    – physikalische Größen;
    – Wertebereich und einzelne Werte einer physikalischen Größe;
    – Darstellung von Werten einer physikalischen Größe, ggf. unter Verwendung einer Maßeinheit.

    Und gerne noch etwas tiefgründiger über Unterschiede und Zusammenhänge betreffend

    – definitive Messoperation einer physikalischen Größe;
    – wahrer Wert einer physikalischen Größe in einem bestimmten, gültigen Versuch;
    – praktikable Operationen zur Bewertung eines Versuches hinsichtlich einer physikalischen Größe;
    – Versuchsergebnisse, deren Richtigkeit bzw. deren Präzision.

    Und gerne noch etwas weiterführend über Unterschiede und Zusammenhänge betreffend

    – Begriffe, die zur Definition von physikalischen Größen nutzbar sind;
    – Systeme aus Begriffen, Definitionen physikalischer Größen, und deren logisch-zwingenden Konsequenzen;
    – Zusammenfassungen von vorhandenen Versuchsergebnissen und bestimmten Erwartungen weiterer Versuchsergebnisse.

    (Oder lade doch bitte mal jemanden ein, darüber zu schreiben.)

  134. #137 UMa
    2. Dezember 2020

    Arecibo Teleskop ist gestern eingestürzt.

  135. #138 Alderamin
    3. Dezember 2020

    @UMa

    Hab’ ich schon… wenn auch nicht direkt über den Zusammenbruch, der fand statt, als die Kommentare reinkamen, und da hab’ ich’s auch zuerst erfahren. Aber über das Vermächtnis.

  136. #139 UMa
    3. Dezember 2020

    Danke.
    Heute etwas erfreuliches: Das Gaia EDR3 wird veröffentlicht.

  137. #140 Harald
    Eberswalde
    19. Juni 2021

    Hallo, mich interessiert die Frage was die sogenannte dunkle Materie ist.
    Könnte es sein, dass die dunkle Materie die gesamte Materie ist, welche sich in den sogenannten schwarzen Löcher befindet? Für mich scheint es irgendwie logisch zu sein. Harald

  138. #141 Captain E.
    21. Juni 2021

    @Harald:

    Hallo, mich interessiert die Frage was die sogenannte dunkle Materie ist.
    Könnte es sein, dass die dunkle Materie die gesamte Materie ist, welche sich in den sogenannten schwarzen Löcher befindet? Für mich scheint es irgendwie logisch zu sein. Harald

    So etwas kann man natürlich nur fachkundig abschätzen. Genau das haben die Astronomen allerdings getan und sind zum Schluss gekommen: Es reicht bei weitem nicht.

    Vielleicht macht allerdings auch die Idee des Holographischen Universums Sinn, und schon gäbe es die Dunkle Materie nicht mehr. Darüber wird noch debattiert.

  139. #142 Alderamin
    25. Juni 2021

    @Harald
    Bin gerade dabei, eine kleine Reihe über Dunkle Materie zu schreiben – woher wissen wir, dass es sie gibt, was sind die gängigen Modelle, und welche Alternativen gibt es. Die Schwarzen Löcher sind auch ein Thema (Hint: sie sind immer noch ein möglicher Kandidat, aber nur sehr kleine). Dauert noch ein bisschen, kommt in ein paar Wochen auf Heise Online. Auf meinem Twitter-Account werde ich es kundtun und oben in meiner Timeline anpinnen. Ich muss mir zuerst ein bisschen Vorsprung erschreiben, damit ich später die wöchentliche Schlagrate schaffe. Teil 2 ist fast fertig.

    Um hier parallel zu schreiben fehlen mir im Moment etwas die Motivation und die Zeit.

  140. #143 stone1
    29. Juni 2021

    @Alderamin

    Long time no see, Servus!
    Bin sehr gespannt auf deine DM-Reihe, hätte allerdings noch ein anderes Thema:

    Fortschritte (?) beim Warp-Antrieb an der Uni Göttingen, Solitonen. Hat sich das schon bis zu Dir rumgesprochen?

    https://iopscience.iop.org/article/10.1088/1361-6382/abe692

    Hab leider keinen Zugang zum Paper, vielleicht wär das was für einen kürzeren Blogartikel aus aktuellem Anlass. Falls Du nicht vollumfänglich mit der DM- Reihe beschäftigt bist. 😉

  141. #144 rolak
    29. Juni 2021

     leider keinen Zugang

    SciHub sagte auch nichts, doch eine schlichte Titelsuche ergab einen Eintrag im arXiv.

  142. #145 Alderamin
    1. Juli 2021

    @stone1, @rolak
    Hab was davon auf Twitter gehört, aber nicht weiter verfolgt (ich nehm’s eigentlich nicht Ernst). Trotzdem danke für den Link.
    Zu Apollo 15 wollte ich auf jeden Fall hier was schreiben. Aber in der Tat bin ich derzeit vollumfänglich mit der DM-Serie beschäftigt (es wird eine Kosmologie-Serie, auch DE, Urknall u.a. werden Themen). Fast jeden Abend bis morgens um 1:00. Wenn man vor größerem Publikum schreibt (wo auch Profis mitlesen), sollte man gut recherchieren. Zumal das Scienceblogs-Forum hier gegen das bei Heise ein Ponyhof ist. 😀
    Außerdem sind die Themen so umfangreich, dass die Artikel ziemlich lang werden. Hab’ 2 Wochen für den letzten gebraucht.

    Großen Respekt an Florian, wie der so viele Dinge parallel stemmen kann. Schreibt mehrere Artikel an einem Tag. Ist einfach nicht mein Ding. Aber ich muss auch nicht davon leben…

  143. #146 Frank Wappler
    28. März 2022

    Schreib doch bitte mal etwas über Uhren:

    – Wie ist zu messen, ob (oder mit welcher Genauigkeit) eine gegebene Uhr konstante Gangrate hatte ?

    und

    – Wie ist zu messen, ob (oder mit welcher Genauigkeit) zwei Uhren, die jeweils eine (so gut wie) konstante Gangrate hatten, die gleiche Gangrate hatten ?
    .

    (Oder lade doch bitte mal jemanden ein, darüber zu schreiben.)

  144. #147 Frank Wappler
    26. April 2022

    Schreib doch bitte mal was dazu, wie in der Relativitätstheorie (zumindest im Prinzip, also auf Koinzidenz-Bestimmungen hinauslaufend) festzustellen wäre, ob je drei gegebene Ereignisse (insbesondere je drei Ereignisse, die jeweils paarweise zeitartig voneinander getrennt sind) gegenüber einander gerade sind bzw. jeweils gemeinsam “auf einer (zeitartigen) Raumzeitgerade liegen”.

  145. #148 Frank Wappler
    26. April 2022

    Schreib doch bitte mal was zum Begriff eines “Inertialsystems”; insbesondere hinsichtlich W. Rindlers Auffassung als »Menge von [materiellen, wahrnehmbaren, identifizierbaren] Punkten, die gegenüber einander ruhen«, wie denn in der Relativitätstheorie (zumindest im Prinzip, also auf Koinzidenz-Bestimmungen hinauslaufend) festzustellen wäre, ob hinreichend viele gegebene materielle Punkte gegenüber einander ruhten, oder nicht.

  146. #149 Frank Wappler
    11. Mai 2022

    Schreib doch bitte mal was zur kürzlich ergangenen Beurteilung “Conformal gravity does not predict flat galaxy rotation curves” (Michael Hobson, Anthony Lasenby) und den (damit sicherlich verbundenen) Status von Modellen der Verteilung von Weyl-Mannheim-Masse; gern im Vergleich hinsichtlich Einstein-Hilbert-Masse.

  147. #150 Frank Wappler
    31. Mai 2022

    Schreib doch bitte mal was zur Definition und Messung von “Schwebungs-Frequenz” (“beat frequency”; auch “beat note” genannt), wofür die (jeweils monochromatischen) Signale zweier Sender, \mathsf A und \mathsf B, getrennt voneinander (z.B. durch verschiedene Glasfaserkabel) z.B. zu einem Koppler übertragen, anschließend parallel-laufend in ein einziges Glasfaserkabel eingespeißt, und schließlich zusammen von einer Photodiode \mathsf P empfangen werden; vgl.
    https://arxiv.org/abs/1608.07650, Fig. 1 (b) rechts.
    Insbesondere:

    Ist
    f^{\text{beat}}_{\mathsf P \, \Leftarrow \begin{matrix} \mathsf A \\ \mathsf B \end{matrix}} := \| \nu_{\text{\mathsf A}} - \nu_{\text{\mathsf B}} \|,

    (wie im verlinkten Artikel offenbar nahegelegt, und von einigen der selben Autoren auch an anderer Stelle vertreten, wobei
    \nu_{\text{\mathsf A}} die Sendefrequenz des Senders \mathsf A bezeichnet, und
    \nu_{\text{\mathsf B}} die Sendefrequenz des Senders \mathsf B
    );
    oder ist stattdessen:

    f^{\text{beat}}_{\mathsf P \, \Leftarrow \begin{matrix} \mathsf A \\ \mathsf B \end{matrix}} := \| \nu^{rec}_{\mathsf P \, \leftarrow \mathsf A} - \nu^{rec}_{\mathsf P \, \leftarrow \mathsf A} \|,

    (worin
    \nu^{rec}_{\mathsf P \, \leftarrow \mathsf A} = \nu_{\text{\mathsf A}} + \Delta \nu^{\text{trans}}_{(\mathsf P \, \leftarrow \mathsf A)} bzw.
    \nu^{rec}_{\mathsf P \, \leftarrow \mathsf B} = \nu_{\text{\mathsf B}} + \Delta \nu^{\text{trans}}_{(\mathsf P \, \leftarrow \mathsf B)}

    die Frequenzen der Photodiode \mathsf P bezeichnen, mit denen sie die Signale der Sender \mathsf A bzw. \mathsf B jeweils einzeln empfangen würde, und

    \Delta \nu^{\text{trans}}_{(\mathsf P \, \leftarrow \mathsf A)} bzw.
    \Delta \nu^{\text{trans}}_{(\mathsf P \, \leftarrow \mathsf B)}

    die ggf. von Null verschiedenen Frequenz-Verschiebungen (“shifts”), die jeweils mit der Transmission der Signale vom Sender \mathsf A bzw. vom Sender \mathsf B zum gemeinsamen Empfänger \mathsf P verbunden sind)
    ?

  148. #151 Frank Wappler
    31. Mai 2022

    Schreib doch bitte mal was zur Definition und Messung von “Schwebungs-Frequenz” (“beat frequency”; auch “beat note” genannt), wofür die (jeweils monochromatischen) Signale zweier Sender, \mathsf A und \mathsf B, getrennt voneinander (z.B. durch verschiedene Glasfaserkabel) z.B. zu einem Koppler übertragen, anschließend parallel-laufend in ein einziges Glasfaserkabel eingespeißt, und schließlich zusammen von einer Photodiode \mathsf P empfangen werden;
    vgl. https://arxiv.org/abs/1608.07650, Fig. 1 (b) rechts.
    Insbesondere:

    Ist
    f^{\text{beat}}_{\mathsf P \, \Leftarrow {\tiny \begin{matrix} \mathsf A \\ \mathsf B \end{matrix}}} := \mid \nu_{\mathsf A} - \nu_{\mathsf B} \mid,

    (wie im verlinkten Artikel offenbar nahegelegt, und von einigen der selben Autoren auch an anderer Stelle vertreten, wobei
    \nu_{\mathsf A} die Sendefrequenz des Senders \mathsf A bezeichnet, und
    \nu_{\mathsf B} die Sendefrequenz des Senders \mathsf B
    );
    oder ist stattdessen:

    f^{\text{beat}}_{\mathsf P \, \Leftarrow {\tiny \begin{matrix} \mathsf A \\ \mathsf B \end{matrix}}} := \mid \nu^{rec}_{\mathsf P \, \leftarrow \mathsf A} - \nu^{rec}_{\mathsf P \, \leftarrow \mathsf A} \mid,

    (worin
    \nu^{rec}_{\mathsf P \, \leftarrow \mathsf A} = \nu_{\mathsf A} + \Delta \nu^{\text{trans}}_{(\mathsf P \, \leftarrow \mathsf A)} bzw.
    \nu^{rec}_{\mathsf P \, \leftarrow \mathsf B} = \nu_{\mathsf B} + \Delta \nu^{\text{trans}}_{(\mathsf P \, \leftarrow \mathsf B)}

    die Frequenzen der Photodiode \mathsf P bezeichnen, mit denen sie die Signale der Sender \mathsf A bzw. \mathsf B jeweils einzeln empfangen würde, und

    \Delta \nu^{\text{trans}}_{(\mathsf P \, \leftarrow \mathsf A)} bzw.
    \Delta \nu^{\text{trans}}_{(\mathsf P \, \leftarrow \mathsf B)}

    die ggf. von Null verschiedenen Frequenz-Verschiebungen (“shifts”), die jeweils mit der Transmission der Signale vom Sender \mathsf A bzw. vom Sender \mathsf B zum gemeinsamen Empfänger \mathsf P verbunden sind)
    ?

  149. #152 Frank Wappler
    31. Mai 2022

    Schreib doch bitte mal was zur Definition und Messung von “Schwebungs-Frequenz” (“beat frequency”; auch “beat note” genannt), wofür die (jeweils monochromatischen) Signale zweier Sender, \mathsf A und \mathsf B, getrennt voneinander (z.B. durch verschiedene Glasfaserkabel) z.B. zu einem Koppler übertragen, anschließend parallel-laufend in ein einziges Glasfaserkabel eingespeißt, und schließlich zusammen von einer Photodiode \mathsf P empfangen werden;
    vgl. https://arxiv.org/abs/1608.07650, Fig. 1 (b) rechts.
    Insbesondere:

    Ist
    f^{\text{beat}}_{\mathsf P \, \Leftarrow {\tiny \begin{matrix} \mathsf A \\ \mathsf B \end{matrix}}} := \mid \nu_{\mathsf A} - \nu_{\mathsf B} \mid,

    (wie im verlinkten Artikel offenbar nahegelegt, und von einigen der selben Autoren auch an anderer Stelle vertreten, wobei
    \nu_{\mathsf A} die Sendefrequenz des Senders \mathsf A bezeichnet, und
    \nu_{\mathsf B} die Sendefrequenz des Senders \mathsf B
    );
    oder ist stattdessen:

    f^{\text{beat}}_{\mathsf P \, \Leftarrow {\tiny \begin{matrix} \mathsf A \\ \mathsf B \end{matrix}}} := \mid \nu^{rec}_{\mathsf P \, \leftarrow \mathsf A} - \nu^{rec}_{\mathsf P \, \leftarrow \mathsf B} \mid,

    (worin
    \nu^{rec}_{\mathsf P \, \leftarrow \mathsf A} = \nu_{\mathsf A} + \Delta \nu^{\text{trans}}_{(\mathsf P \, \leftarrow \mathsf A)} bzw.
    \nu^{rec}_{\mathsf P \, \leftarrow \mathsf B} = \nu_{\mathsf B} + \Delta \nu^{\text{trans}}_{(\mathsf P \, \leftarrow \mathsf B)}

    die Frequenzen der Photodiode \mathsf P bezeichnen, mit denen sie die Signale der Sender \mathsf A bzw. \mathsf B jeweils einzeln empfangen würde, und

    \Delta \nu^{\text{trans}}_{(\mathsf P \, \leftarrow \mathsf A)} bzw.
    \Delta \nu^{\text{trans}}_{(\mathsf P \, \leftarrow \mathsf B)}

    die ggf. von Null verschiedenen Frequenz-Verschiebungen (“shifts”), die jeweils mit der Transmission der Signale vom Sender \mathsf A bzw. vom Sender \mathsf B zum gemeinsamen Empfänger \mathsf P verbunden sind)
    ?

  150. #153 Frank Wappler
    https://scilogs.spektrum.de/einsteins-kosmos/lehrer-fragen-wissenschaftler-antworten/
    1. November 2022

    Schreib doch bitte mal über das (Verfassungs-)Prinzip der praktischen Konkordanz hinsichtlich der Verwirklichung des Rechts auf Barriere-frei öffentlich auffindbare schriftliche Äußerung, insbesondere in (ggf. sachlicher) Widerrede zu einer öffentlich bereits gegebenen Äußerung auch dann, falls der Urheber der in Frage stehenden öffentlich bereits gegebenen Äußerung nicht verpflichtet ist bzw. verpflichtet bleibt, die Verwirklichung solcher Widerrede (z.B. durch Bereitstellung einer Kommentar-Funktion) ggf. zu ermöglichen.

    Damit zusammenhängend, schreib außerdem bitte mal darüber, wie der sogenannte Rundfunkbeitrag (anteilig) im Sinne eines Beitrages für kommunikative Teilhabe dafür verwendet werden kann, Barriere-frei öffentlich auffindbare schriftliche Äußerungen derjenigen zu verwirklichen, die diesen Beitrag entrichten.

  151. #154 Frank Wappler
    23. Januar 2023

    Schreib doch bitte mal darüber, dass Einstein in seinem populären Büchlein
    »Über die spezielle und die allgemeine Relativitätstheorie (Gemeinverständlich)«,

    – im »§ 8 Über den Zeitbegriff in der Physik«
    »A und B« zunächst als »zwei weit von einander entfernte [und gegenüber einander ruhende] Stellen unseres Bahndammes« bzw. »Punkte [oder Bestandteile] des Geleises« vorstellte
    (hinsichtlich derer insbesondere eine weitere »Stelle unseres Bahndammes« als »Mitte M [zwischen A und B]« identifizierbar sein soll),

    – im Folgenden (und insbesondere im »§ 9 Die Relativität der Gleichzeitigkeit«)
    »A und B« dagegen als »zwei Ereignisse« bezeichnete, an denen jeweils u.a. sowohl eine bestimmte »Stelle unseres Bahndammes« als auch eine bestimmte»Stelle des darüberfahrenden Zuges« zusammen beteiligt waren.

    Erörtere (aus gegebenem Anlass) bitte außerdem, ob,
    falls eine bestimmte Stelle (bzw. ein Beobachter “an dieser Stelle”) zwei bestimmte unterscheidbare Wahrnehmungen zusammen (koinzident) machte,
    damit die Beteiligung dieser Stelle (bzw. dieses Beobachters)

    – an einem einzigen bestimmten (“Koinzidenz”-)Ereignis

    oder

    – an zwei verschiedenen, unterscheidbaren Ereignissen

    gemeint und beschrieben ist.

  152. #155 Frank Wappler
    30. Januar 2023

    Schreib doch bitte mal eben einen Beweis des folgenden Theorems der speziellen Relativitätstheorie auf:

    Falls drei “Stellen unseres Bahndammes”, A, B und M, gegenüber einander ruhten (und sich dabei definitionsgemäß im Flachen befanden), wobei M als “Mitte zwischen” A und B identifizierbar war und blieb,
    und falls drei Bestandteile eines “Zuges”, J, K und P, ebenfalls gegenüber einander ruhten, wobei P als “Mitte zwischen” J und K identifizierbar war und blieb,
    und jeder der ersteren drei von jedem der letzteren drei (zwangsläufig nur genau einmal) so passiert wurde,
    dass As Anzeige (A_J) der Passage Js gleichzeitig zu Bs Anzeige (B_K) der Passage Ks war,

    dann war auch Ms Anzeige (M_P) der Passage Ps gleichzeitig sowohl zu A_J als auch zu B_K.

  153. #156 Frank Wappler
    23. Mai 2024

    Schreib doch bitte mal was zu den von A. V. Nenashev und S. D. Baranovskii vorgelegten Verfahren “How to detect the spacetime curvature without rulers and clocks” und “How to detect the spacetime curvature without rulers and clocks. II. Three-dimensional spacetime”.

    Sind somit Beispiele konkreter Verfahren zur Feststellung raum-zeitlicher Geometrie gefunden, die ausschließlich auf (jeweils geeignet gegebene) Koinzidenzbestimmungen hinauslaufen ?

    Welche Rolle spielt die durch diese Verfahren bedingte Unbestimmtheit “des konformen Faktors” ?

    Werden die von Nenashev und Baranovskii beschriebenen Bedingungen (»well-stichedness«) auch von Beteiligten erfüllt gefunden, die miteinander die Eckpunkte eines tetrahedral-oktahedralen (alias “octet truss”) Ping-Koinzidenz-Gitters bildeten ?

  154. #157 Frank Wappler
    23. Mai 2024

    Frank Wappler schrieb (#156, 23. Mai 2024):
    > […] die von Nenashev und Baranovskii beschriebenen Bedingungen (»well-stichedness«)

    Pardon! — »well-stitchedness«.