Viele der Behauptungen der Verschwörungstheoretiker basieren auf den fotografischen und filmischen Aufnahmen, die während der Mondmissionen gemacht wurden. Auf diesen Fotos und Filmen glaubt man unwiderlegbare Beweise für eine gefälschte Mondlandung gefunden zu haben.
Ein Beispiel sind die fehlenden Sterne: betrachtet man die Fotos, die von den Apollo-Astronauten während ihrer Missionen gemacht wurden, dann sieht man darauf keine Sterne.
Das wird als Beweis dafür gedeutet, dass die Fotos nicht auf dem Mond entstanden sind, sondern in einem Filmstudio.
Natürlich sind die fehlenden Sterne alles andere als ein Beweis für eine gefälschte Mondlandung. Auch wenn wir mit unseren Augen am Himmel leicht Sterne sehen können – sie auf einen Film zu bannen ist etwas schwieriger. Die von der Sonne beleuchtete Mondoberfläche und die Astronauten in ihren weißen Anzügen waren sehr hell. Die Sterne am Himmel dagegen leuchten nur schwach. Man kann mit dem Fotoapparat also entweder lange belichten und die schwach leuchtenden Sterne abbilden. Dann wären allerdings die Astronauten und die Mondoberfläche überbelichtet. Oder man belichtet nur kurz – dann sind die Apollo-Astronauten bei ihrer Arbeit auf dem Mond gut zu erkennen, nicht aber die Sterne am Himmel.
Selbstverständlich war man damals nicht an astronomischen Aufnahmen des Sternenhimmels interessiert. Die konnte man auch von der Erde aus machen. Die Kameras der Astronauten waren daher auf kurze Belichtungszeiten eingestellt und deswegen sieht man keine Sterne auf den Aufnahmen. Das kann jeder leicht selbst überprüfen. Man muss dazu nur nachts ein Foto des Himmels mit kurzer Belichtungszeit machen. Der Unterschied zwischen der Erde mit ihrer Atmosphäre und dem luftlosen Mond lässt sich hier vernachlässigen: die Erdatmosphäre ist für Licht weitestgehend durchlässig. Auf diesen Aufnahmen werden – so wie bei den Fotos der Apollo-Missionen – keine Sterne zu sehen sein.
Neben den fehlenden Sternen sind für die Verschwörungstheoretiker auch angeblich falsche Schattenwürfe auf den Apollo-Bildern ein Beweis für eine gefälschte Mondlandung. Auf vielen Bildern sieht man Schatten, die nicht parallel verlaufen. Das soll beweisen, dass die Szene nicht von der Sonne beleuchtet wird, sondern von mehreren Studioscheinwerfern. Dabei vergessen die Anhänger der Verschwörungstheorie allerdings, dass es dabei immer auf die Perspektive ankommt. So wie z. B. Eisenbahnschienen so aussehen, als würden sie in einem fernen Punkt zusammenlaufen, können auch verschiedene Schatten so erscheinen, als seien sie nicht parallel. Hinzu kommt, dass die Mondoberfläche nicht eben ist. Durch Unebenheiten im Gelände kann der Schattenwurf verzerrt werden.
Auch auf einem der bekanntesten Bilder vom Mond glauben Verschwörungstheoretiker falsche Schatten zu sehen (siehe Bild rechts, (c) NASA). Neil Armstrong hat hier Buzz Aldrin abgelichtet. Der Schatten von Aldrin und der sich in seinem Helm spiegelnde Schatten von Armstrong laufen in verschiedene Richtungen. Das liegt aber nicht an Studioscheinwerfern – sondern einfach daran, dass Aldrins Helm gekrümmt ist, wodurch der abgebildete Schattenwurf verzerrt wird.
Außerdem: Wären die Szenen am Mond tatsächlich von mehreren Scheinwerfern beleuchtet worden, dann müsste auch jedes Objekt am Filmset mehrere Schatten werfen.
Die Szene, in der Armstrong auf dem Mond die amerikanische Flagge aufstellt, ist berühmt. Und auch die Verschwörungstheoretiker führen diesen Film immer wieder als Argument für ihre Theorie an. Denn die Flagge scheint zu wehen! Wie kann das sein, wo doch auf dem Mond keine Atmosphäre existiert? Im Vakuum kann eine Fahne nicht wehen – die Aufnahmen müssen daher in einem Studio auf der Erde entstanden sein. Allerdings „weht” die Flagge nicht wirklich. Als Armstrong den Flaggenmast in die Mondoberfläche rammt, werden diese Erschütterungen an die Flagge weitergeleitet und sie beginnt zu vibrieren. Auf dem Mond existiert keine Luft und daher kann auch das durch die Vibrationen ausgelöste Schwingen der Flagge nicht so einfach gebremst werden und sie vibriert lange weiter: wir sehen also eine Flagge, die zu wehen scheint.
Bilder der Apollo-Mission zeigen auch ganz klar, dass die Flagge nach diesen anfänglichen Vibrationen ihre Form nicht mehr verändert. Und wenn die Szene wirklich im Studio oder auf der Erde im Freien nachgestellt worden wäre, dann müsste der Wind, der die Flagge zum Wehen bringt, auch den Staub auf dem Boden aufwirbeln. Davon ist auf den Aufnahmen nichts zu sehen.
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