Neben den fotografischen und filmischen Aufnahmen sind es auch physikalische Missverständnisse, die zu falschen Behauptungen der Verschwörungstheoretiker führen. Sie behaupten zum Beispiel, dass am Landeplatz der Mondfähre eigentlich ein großer Krater zu sehen sein müsste. Als der Lander sich der Mondoberfläche näherte, hätte der Ausstoß der Triebwerke den Staub weiträumig beiseite blasen müssen. Davon ist auf den Bildern aber nichts zu sehen.
Hier missverstehen die Verschwörungstheoretiker allerdings die physikalischen Gegebenheiten auf dem Mond. Wenn man physikalische Effekte am Mond untersucht, muss man sich immer im Klaren sein, dass die Dinge dort nicht so ablaufen wie auf der Erde. Unsere Alltagserfahrung ist dort nicht anwendbar. Für die Erde wäre das Argument der Verschwörungstheoretiker gültig. Würde die Mondlandefähre in einer Wüste auf der Erde landen, dann bekäme man tatsächlich einen größeren Krater. Der Ausstoß der Triebwerke wird dort den Sand beiseite blasen und gleichzeitig die Luft in der Umgebung des Landers bewegen. Diese zusätzlich bewegte Luft wird ebenfalls Sand wegblasen und es entsteht ein Krater, der die Landefähre weiträumig umgibt. Auf dem Mond gibt es allerdings keine Luft. Dort kann allein der Ausstoß der Triebwerke den Mondstaub (der außerdem auch nicht vergleichbar mit irdischem Staub oder Sand ist) beiseite blasen. Umgebungsluft, die bewegt werden kann, gibt es nicht.
Es wird also wirklich nur der Staub direkt unter den Triebwerken weggeblasen. Hinzu kommt der relativ schwache Ausstoß der Triebwerke der Landefähre. Am Ende der Landephase musste nicht mehr mit vollem Schub gebremst werden. Außerdem wurde die Kraft über einen größeren Bereich verteilt. Bei der Landung der Fähre wirkte auf einen Quadratzentimer Mondboden weniger Druck als durch die Stiefel der Astronauten.
Die Verschwörungstheoretiker behaupten auch, es wäre generell unmöglich, lebendig in einem Raumschiff zum Mond zu gelangen. Kein Mensch würde die Reise durch den sogenannten Van-Allen-Gürtel überstehen. Beim Van-Allen-Gürtel handelt es sich um eine 1958 entdeckte Zone erhöhter Strahlung die die Erde umgibt. Sie entsteht durch geladene Teilchen, die von der Sonne ständig abgestrahlt und dann im Magnetfeld der Erde eingefangen werden. Dabei gibt es einen schmaleren Gürtel mit starker Strahlung und einen weiter außen liegenden Gürtel mit schwächerer Strahlung. Diese Strahlungszonen können tatsächlich gefährlich sein. Elektronische Geräte, die der Strahlung ungeschützt ausgesetzt sind, würden sehr schnell kaputt gehen. Deswegen müssen auch alle Raumsonden und Satelliten die diese Zonen durchqueren, extra geschützt werden. Normale Shuttleflüge – beispielsweise zur internationalen Raumstation ISS – durchqueren die Gürtel übrigens nicht. Will man allerdings zum Mond, dann führt daran kein Weg vorbei. Die NASA-Techniker wussten aber natürlich über den Van-Allen-Gürtel Bescheid. Alle Instrumente und die Raumfähre wurden entsprechend geschützt. Und die Flugbahn zum Mond wurde so geplant, dass die Astronauten nur sehr wenig Zeit im inneren Gürtel, in dem die stärkere Strahlung herrscht, verbrachte. Während dieser 90minütigen Durchquerung waren die Astronauten einer Strahlungsdosis von 4,3 Millisievert ausgesetzt. Das ist nur doppelt soviel wie die jährliche natürliche Strahlungsdosis in Deutschland. In andern Gegenden der Erde kann es aber auch zu natürlichen Strahlendosen von bis 20 Millisievert kommen. Mit einer Erkrankung durch die Strahlung ist erst ab einer Dosis von 500 Millisievert zu rechnen. Die Durchquerung des Van-Allen-Gürtels stellte also kein Hindernis für die Astronauten auf ihrem Weg zum Mond dar.
Die Wahrheit
Die „Beweise” der Verschwörungstheoretiker lassen sich also mit ein bisschen Logik und Physik sehr schnell widerlegen. Genauso wie bei den oben angeführten Beispielen kann man auch die restlichen hier nicht genannten Argumente schnell ad absurdum führen. Selbst die eigentliche Idee einer vorgetäuschten Mondlandung ist bei näherer Betrachtung absurd.
Eine bemannte Landung auf dem Mond ist selbst als Täuschung ein gewaltiges Unterfangen. Hunderte Leute müssen hier eingeweiht sein und das Spiel mitspielen – Geheimhaltung scheint hier fast unmöglich.. Das Ereignis wurde weltweit von Millionen Menschen verfolgt – die alle erfolgreich getäuscht werden müssen. Auch der große Gegner im Kalten Krieg – die Sowjetunion – durfte keinen Zweifel an der Echtheit der Mondlandung haben. Die UdSSR hätte sicherlich nicht gezögert, auch nur die kleinste Unstimmigkeit öffentlich zu machen. Und schließlich: wenn sich die Vereinigten Staaten von Amerika tatsächlich zu so einer großangelegten Täuschung entschlossen hätten, dann wäre es extrem unwahrscheinlich, dass ihnen dabei solch simple Fehler unterlaufen wären, wie es die Verschwörungstheoretiker behaupten. Wenn man schon mit viel Mühe eine Mondlandung im Filmstudio nachstellt und gefälschte Fotos veröffentlicht, dann würde man sicherlich nicht vergessen, zum Beispiel die angeblich fehlenden Sterne nachträglich einzubauen.
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