Die japanische Sonde Hayabusa ist ein tolles Ding! 2003 hat sie sich auf den Weg zum Asteroiden Itokawa gemacht; ist 2005 dort angekommen, gelandet und hat Bodenproben genommen. Danach ist sie wieder gestartet – und verschwunden.
Bei der Landung gab es Probleme und die Sonde geriet nach dem Start ins Taumeln; der Kontakt zur Erde wurde verloren. Das war schlecht – denn eigentlich sollte Hayabusa zur Erde zurückfliegen und die Proben dort abliefern. 2006 gelang es aber glücklicherweise, die Sonde wieder zu orten und auf einen Kurs zur Erde zu bringen. Dort wird sie im Juni 2010 erwartet und dann hoffentlich auch die ersten Bodenproben eines Asteroiden sicher zur Erde bringen.
Für die Sonde selbst, die dann ihre schwere Aufgabe erfüllt haben, haben sich die Wissenschaftler von der japanischen Raumfahrtsbehörde JAXA aber noch etwas ganz Besonderes ausgedacht…
Die Proben werden, in einer sicheren Kapsel verstaut, kurz vom dem Eintritt der Sonde in die Erdatmosphäre abgeworfen. Aber was passiert mit Hayabusa selbst? Die knapp 500 Kilogramm schwere Sonde wird in der Atmosphäre verglühen. In etwa genauso, wie man es von einem vergleichbaren Asteroiden erwarten würde.
Und um die Kollision eines Asteroiden mit der Erde besser verstehen und vorhersagen zu können, soll Hayabusa bei ihrer Rückkehr die Rolle so eines potentiell gefährlichen Himmelskörpers spielen.
Denn um uns vor den Gefahren eines Asteroideneinschlags zu schützen, ist vor allem eins wichtig: ausreichend Vorwarnzeit! Wir müssen also fähig sein, die Bahnen von potentiell gefährlichen Asteroiden möglichst genau zu bestimmen und ihre zukünftigen Orbits zu berechnen. Nur dann können wir mit einiger Sicherheit sagen, ob wir getroffen werden oder nicht.
Im Gegensatz zu den echten Asteroiden hat Hayabusa einen entscheidenden Vorteil: wir wissen, wo sich die Raumsonde befindet! Und wir wissen dass sie mit der Erde kollidieren wird. Die Beobachtungs- und Vorhersagetechniken lassen sich hier also ideal testen und verbessern.
Makoto Yoshikawa und seine Kollegen haben ein Programm zur Berechnung von Asteroidenbahnen und Einschlagswahrscheinlichkeiten entwickelt und wollen nun Hayabusas Kollision mit der Erde zur Feinabstimmung nutzen.
Wenn das alles wirklich so klappt, wie geplant, dann wird die Hayabusa-Mission für die Asteroidenforscher wichtige Ergebnisse bringen. Nicht nur werden wir durch die Proben besser über die Zusammensetzung der Planetoiden Bescheid wissen – wir werden auch lernen, uns besser vor ihnen zu schützen!
P.S. Mal sehen, ob sich auch diesmal wieder die Freunde von der esoterischen Fraktion zu Wort melden und sich beschweren, dass die Erde vorher nicht gefragt wurde, bevor wir Raumsonden auf sie schmeißen oder dass durch solche Aktionen die Horoskope verfälscht werden 😉
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