Ich probiere ja schon seit langem herauszufinden, was denn ein “Synchronisationstrahl” sein soll. Meint Broers hier vielleicht Synchrotronstrahlung? Das sind elektromagnetischen Wellen, die tangential zur Bewegungsrichtung von leichten, geladenen, relativistischen Teilchen (Elektronen oder Positronen) austreten, wenn sie durch ein Magnetfeld abgelenkt werden. Natürliche Quellen dafür sind z.B. Pulsare, Radiogalaxien und Quasare. Aber nichts davon hat einen Einfluß auf das menschliche Bewußtsein.
Broers behauptet außerdem, die NASA (warum eigentlich immer die NASA?) würde diese Strahl schon seit langem beobachten. Vielleicht hat er sich zu seinem “Synchronisationsstrahl” auch durch einen Gammablitz inspirieren lassen? Diese gewaltigen Energieentladungen entstehen, wenn sehr große Sterne gewaltsam in einer Hypernova sterben. Manchmal erreicht diese Energie uns auf der Erde und wir können einen “Gamma-Ray-Burst” oder Gamma-Blitz beobachten. Sowas hat auch die NASA gemacht. Aber dieser “Strahl” kam nicht aus dem Zentrum der Milchstrasse.
Naja – Broers wird seine seltsamen Theorien wohl weiter verbreiten. Immerhin hat er jetzt einen komplette Film gedreht: (R)Evolution 2012 – We are immortal. Mittlerweile gibt es dazu auch einen Trailer:
Zu Sphärenklängen wird hier das ganze Spektrum der “New-Age-Physik” abgehandelt. Man stellt sich so großartig klingenden Fragen wie “Was bedeutet Multidimensionalität für das Bewusstsein?” und findet dafür noch großartig klingender Antworten. Ausgehend von realen physikalische Hypothesen (z.B. der Stringtheorie), die ein Universum mit mehr als 3 Raumdimensionen vorhersagen, wird fröhlich losgeschwurbelt:
Man müsse eine “Biometrisierung der Strukturen von Teilchen durchführen“, weil man in der 4-D Raumzeit nicht alles erklären kann. Wenn es mehrdimensionale Teilchen gibt, dann ist das auch (fragt mich nicht warum!) ein Beweis für die Reinkarnation. Denn um die Reinkarnationserlebnisse zu erklären, braucht man eine neue Physik… Ich würde ja erstmal versuchen, zu klären, ob Reinkarnationserlebnisse überhaupt real sind bevor ich eine neue Physik fordere, aber ich bin wohl nicht offen genug 😉
Dann wird eifrig der Beliebigkeit gehuldigt. Der Tonbandstimmenforscher Ernst Senkowski meint: “Wir sind ein offenes System und haben Zugang zu allem“. Und Francine Blake (sie gehört zu einer Organisation mit dem seriös klingendem Namen Wiltshire Crop Circle Study Group) meint:
“Wir können jede Realität erzeugen, die wir haben wollen”
.Äh… ja. Offensichtlich. Denn wenn man sich nur mit der realen Realität beschäftigen würde, würde man ja schnell merken, was man da für einen Quatsch von sich gibt.
Dann stellt man sich die spannende Frage: “Welche Veränderungen dürfen wir in naher Zukunft erwarten?” Auch hier gibt es schöne Antworten. Man erwartet natürlich einen “Paradigmenwechsel”. Illobrand von Ludwiger meint gar “die Aufspaltung müsste den Übermenschen bringen”. Und der Kirlian-Fotograf Michael König erwartet
“Chaotische Umwälzungsprozesse beim Übergang in einen neuen Seinszustand“.
Ich bin ja gespannt, ob es dieser Film in irgendein Kino schafft. Aber selbst dann werde ich es wohl nicht schaffen, mir das anzusehen. Vermutlich würde ich irgendwann einfach schreiend aus dem Kino laufen 😉
Warnung aus dem Weltall
Auch Nancy Lieder, die schon seit Jahren den Weltuntergang prophezeit (und schon einigemale daneben lag) hat Neuigkeiten von den Zetas. Diese netten Außerirdischen, die nur mit Frau Lieder sprechen, wollen uns immer noch von der Gefahr des nahenden Planeten Nibiru und des drohenden “Polsprungs” überzeugen. Man sollte ja eigentlich meinen, dass eine fortgeschrittene außerirdische Rasse ein bisschen mehr Ahnung von Himmelsmechanik und Geophysik hätte und wüßte, dass so ein Planet nicht existieren kann bzw. dass es einen “Polsprung” in der Form nicht geben kann. Nancy Lieder hat jedenfalls wieder jede Menge Sonnenuntergangsfotos und verpixelte SOHO-Aufnahmen gefunden, die die Existenz des Nibiru “beweisen”:
Das muß ja wirklich ein außerordentlicher Planet sein! Seit Jahren treibt er sich schon in der Nähe der Sonne rum. Aber mit Teleskopen ist er nie zu sehen. Auch in der Nacht ist noch niemanden der riesige neue Planet aufgefallen, der – wenn er wirklich so ein riesen Brocken und so nahe an der Sonne ist, wie im Video angedeutet – eigentlich unheimlich hell scheinen müsste. Und nicht nur, dass er nur in Ausnahmefällen elektromagnetisch wechselwirkt und Licht reflektiert: er scheint auch übehaupt nicht von der Gravitationskraft beeiflusst zu werden! Denn wenn da wirklich schon seit Jahren ein so großer Planet im inneren Sonnensystem rumchschwirrt, dann hätte der sämtliche Weltraummissionen vom Weg abbringen müssen – und auch die Bahnen der anderen Planeten hätten entsprechende Abweichungen gezeigt.
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