Lunar Laser Ranging (LLR) hat jede Menge Anwendungsmöglichkeiten. Durch LLR konnte man beispielsweise bestimmen, dass sich der Mond jährlich um 3.8 cm von der Erde entfernt (eine Folge der Gezeitenreibung). Auch Erdbeben am Mond lassen sich durch millimetergenau Abstandsmessungen aufzeichnen: wenn der Reflektor auch nur ein kleines bisschen wackelt, merken wir das hier auf der Erde! Und da das lunare Seismometer nur ein paar Wochen lang gearbeitet hat, ist LLR hier eine wertvolle Alternative!
Aber LLR bietet noch mehr Möglichkeiten: bei der aktuell erreichten Genauigkeit reicht die Newtonsche Theorie der Gravitation nicht mehr aus, um die Bewegung des Mondes zu beschreiben. Es ist nötig, die Relativitätstheorie zu verwenden. Und LLR macht es sogar möglich, die potentiellen Grenzen der Relativitätstheorie auszuloten. Wenn die allgemeine Relativitätstheorie die Bewegung von Himmelskörpern doch nicht genau beschreiben sollte, dann wird man das durch solche Messungen vielleicht merken können.
Man kann auch verschiedene Grundprinzipien der Relativitätstheorie prüfen. So sagt z.b. das Äquivalenzprinzip, dass alle Körper, unabhängig von ihrer Zusammensetzung, Masse, Form, etc, im Vakuum auf die gleiche Art fallen. Dass muss auch für Erde und Mond gelten. Trotz unterschiedlicher Größe, Masse und Zusammensetzung fallen beide im Vakuum um die Sonne. Wenn das Äquivalenzprinzip irgendwo verletzt würde, würde man das durch LLR vielleicht merken. Auch eine Verletzung des starken Äquivalenzprinzips (einige neue Theorien wie z.B. die Stringtheorie sagen so etwas voraus) könnte man so nachweisen, genauso wie eine eventuelle zeitliche Variation der Gravitationskonstante oder relativistische Präzessionseffekte.
Laser Ranging ist also durchaus wichtig und glücklicherweise haben die Apollo-Mission uns die Möglichkeit gegeben, diese Experimente durchzuführen!
Kommentare (24)