Eine große Forschergruppe mit viel Geld und einem konkreten Auftrag hätte so eine Entdeckung wohl nie machen können. Es war Maxwell alleine, der nur von seiner Neugier getrieben ein abstraktes Gebiet untersuchte – ohne irgendwelche speziellen Anwendungen im Kopf, der die Grundlage für Radio und Fernsehen (und noch viel mehr) gelegt hat.
Newton hatte keine Kommunikationssatelliten im Sinn, als er die Gravitation erforschte. Röntgen hat sich nicht für Medizin interessiert, als er die Röntgenstrahlen entdeckte. Flemming hat kein Heilmittel für Millionen Menschen gesucht und trotzdem das Penicillin gefunden. Usw… Forscher forschen hauptsächlich, weil sie neugierig sind. Und im Allgemeinen kann niemand sagen, was am Ende an Anwendungen entstehen wird. Grundlagenforschung heisst ja auch deswegen Grundlagenforschung, weil sie die Grundlage für alle möglichen Anwendungen ist.
Trotzdem ist es heutzutage oft sehr schwierig, diese Forschung zu finanzieren. Politiker wollen nicht mehr langfristig denken sondern sind an schneller Verwertbarkeit interessiert – die aber die Grundlagenforschung nicht garantieren kann. Trotzdem wären Kürzungen bei der Grundlagenforschung fatal.
Sagan findet folgenden Vergleich: Wir können das Getreide essen, dass für die Saat im nächsten Jahr vorgesehen wäre. Dann haben wir diesen Winter viel zu essen. Mehr als normal. Im nächsten Winter aber gar nichts mehr.
Wissenschaftler haben keine große Lobby. Umso wichtiger ist es, dass sie trotzdem probieren, den Menschen so gut wie möglich zu vermitteln, was sie tun und warum sie es tun. Natürlich gibt es jede Menge andere wichtige Dinge, für die Geld ausgegeben werden muss. Aber, so sagt Sagan, wir sind eine wohlhabende Gesellschaft. Wir können uns auch ein paar Maxwells leisten!
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