Der allererste Eintrag hier in diesem Blog handelte vom Asteroiden Apophis. Der hat nach seiner Entdeckung im Jahr 2004 einiges an Aufmerksamkeit verursacht.
Denn damals sah es so aus, als könnte er der Erde tatsächlich gefährlich werden. Eine Kollision mit dem 270 Meter großen Asteroiden würde zwar nicht den Weltuntergang bedeuten und die Menschheit würde auch nicht ausgerottet werden – aber gewaltige Zerstörung könnte Apophis schon anrichten.
Der prognostizierte Einschlag sollte am 13. April 2029 stattfinden. Aber als man die Bahn des Asteroiden lange genug beobachtet hatte, sah man, dass er uns knapp verfehlen wird. Er wird die Erde in etwa 30000 Kilometern Entfernung passieren.
Mit diesem Objekt möchte sich nun auch die russische Raumfahrtsbehörde beschäftigen.
Denn auch wenn uns Apophis 2029 verfehlen wird – die Gefahr ist nicht völlig vorbei. Ein Asteroid, der einmal der Erde nahe kommen kann, kann das auch ein zweites Mal tun: im Jahr 2036 wird sich Apophis wieder der Erde nähern.
Aber auch dann wird er uns verfehlen. Trotzdem ist er ein interessantes Forschungsobjekt! Gerade weil er der Erde so nahe kommt, ist er hervorragend geeignet, um mehr über die Eigenschaften von (erdnahen) Asteroiden herauszufinden.
Denn auch wenn Apophis uns verfehlt – ein andern Mal könnten wir weniger Glück haben. Deswegen gibt es zum Beispiel Pläne der europäischen Weltraumagentur ESA, eine Raumsonde zu Apophis zu schicken. Die Mission Don Quijote soll herausfinden, wie man solche potentiell gefährlichen Objekte ablenken kann.
Und auch die russische Raumfahrtbehörde scheint eine Mission zu Apophis zu planen. Allerdings kann man nur hoffen, dass die Techniker und Wissenschaftler bei Roskosmos mehr Ahnung vom Thema haben als ihr Chef, Anatoly Perminov. Der wird in einem AP-Artikel folgendermaßen zitiert:
Without mentioning NASA’s conclusions, Perminov said that he heard from a scientist that Apophis is getting closer and may hit the planet. “I don’t remember exactly, but it seems to me it could hit the Earth by 2032,” Perminov said.
Ok – Perminov ist “nur” Ingenieur und “nur” der Chef – aber bevor er sich zu sensiblen Themen wie Asteroideneinschlägen äußert, sollte er sich doch genauer informieren.
Wenn man eine Raumsonde zu einem Asteroiden schicken will, dann sollte man genau wissen, wo er sich zu einem bestimmten Zeitpunkt befinden. Klar, die entsprechenden Techniker werden wissen, dass Apophis der Erde 2036 nahe kommt und nicht 2032 – und sie werden auch wissen, dass 2036 keine Gefahr einer Kollision besteht. Aber wenn der Chef sich öffentlich so einen Patzer leistet, dann bekommt man keinen guten Eindruck von der Ernsthaftigkeit der Mission.
Dabei hat Perminov absolut recht, wenn er zum Beispiel sagt:
“People’s lives are at stake. We should pay several hundred million dollars and build a system that would allow us to prevent a collision, rather than sit and wait for it to happen and kill hundreds of thousands of people,”
Asteroideneinschläge SIND gefährlich und die Möglichkeit herauszufinden, wie man sie verhindern kann, sollte man nicht leichtfertig aus Kostengründen abschreiben. Denn das faszinierende an Asteroideneinschlägen ist, DAS wir sie tatsächlich verhindern könnten…
Bleibt zu hoffen, dass Perminov sich noch genauer über die Thematik informiert und das Russland am Ende doch noch eine interessante Mission auf die Beine stellt!
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